DE74891C

DE74891C - Sicherheitssteigbügel

Info

Publication number: DE74891C
Application number: DENDAT74891D
Authority: DE
Original assignee: J. KRAUSE, Königl. Postverwalter, in Rokietnice, Bez. Posen
Anticipated expiration: 1913-10-27

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Sicherheitssteigbügel, welcher von den bisher bekannt gewordenen sich dadurch unterscheidet, dafs die Auslösung durch ein am Pferdekörper, beispielsweise am Sattelgurt, befestigtes Zugorgan erfolgt, sobald die Lage des Steigbügels zu demselben sich- ändert. Die ursprünglich vorhandene Unvollkommenheit eines solchen Steigbügels, welche darin besteht, dafs beim Auswärtsbewegen der Steigbügel bezw.. bei der Benutzung der Sporen eine unbeabsichtigte Auslösung stattfindet, wird dadurch beseitigt, dafs die beweglichen Theile des eigentlichen Steigbügels selbstthätig sowohl in die Schlufsstellung zurückgehen, als auch sich selbstthätig wieder verriegeln.

Ein solcher Steigbügel ist auf beiliegender Zeichnung theils in der Vorderansicht, theils im Schnitt in Verbindung mit einem Theil eines Pferdekörpers dargestellt.

Die Trittplatte α ist mit dem unteren Ende des äufseren Seitentheiles b gelenkig verbunden, der innere Seitentheil c dagegen ist um ein Scharnier d in der Nähe des Auges e für den' Steigbügelriemen f nach aufsen drehbar. Die Drehung des inneren Seitentheiles wird durch eine Fläche g begrenzt, diejenige . der Trittplatte α durch eine Fläche h, vorausgesetzt, dafs dieselben auf einander zu bewegt werden. Eine solche Bewegung selbstthätig einzuleiten, ist der Zweck von Federn i k, welche in Bohrungen Im des Steigbügels untergebracht sind. Dieselben wirken nämlich auf cylindrische Druckstücke no ein, welche wiederum Arme ^¹C¹ der Trittplatte α bezw. des inneren Seitentheiles c beeinflussen. Die Trittplatte α ist nun im rechten Winkel aufwärts gebogen und an der Aufsenseite mit einer Nase ρ ausgerüstet, der innere Seitentheil c aber mit einei Aussparung q; beide bewirken die zeitweise Verkuppelung dieser Theile. Dieselbe wird aufgehoben, sobald der Reiter unter Hängenbleiben mit dem Fufs im Steigbügel aus dem Sattel fällt, indem der Riemen r zur Wirkung kommt, welcher einestheils in ein Auge s am Seitentheil c, andererseits am Sattelgurt t befestigt ist.

Das selbstthätige Verriegeln wird dadurch ermöglicht, dafs die Feder i in dem Mafse das Uebergewicht über diejenige k hat, dafs die Nase ρ der Trittplatte α den Seitentheil c bei Seite zu drängen vermag, wenn derselbe vorzeitig die Schlufsstellung eingenommen hat.

Die Federung kann selbstverständlich auch auf irgend eine andere Weise erreicht werden.

Die Verriegelung der ausklappbaren Theile kann anstatt durch eine einspringende Nase auch durch einen Vorstecker bewirkt werden, welcher durch ein Zugband mit dem Sattelgurt in Verbindung gesetzt wird. ■

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Ein Sicherheitssteigbügel, dadurch gekennzeichnet, dafs die aufklappbaren" Theile desselben durch ein Zugband mit dem Bauchgurt verbunden sind, zum Zweck, ein Aufklappen des Steigbügels eintreten

zu lassen, wenn die Entfernung zwischen Bügel und Gurt zu grofs wird.
Eine Ausführungsform des unter i. angegebenen Sicherheitssteigbügels, bei welcher die aufgeklappten Theile durch Federn (i k) in die Schlufsstellung zurückgedrängt wer

den , wobei die die Trittplatte (a) beeinflussende Feder (i) stärker ist als die auf den beweglichen Seitentheil (c) einwirkende, so dafs die Nase fpj der Trittplatte den Seitentheil (c) im Bedarfsfalle zur Seite drängt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.