DE747894C - Verfahren zur Zementherstellung aus basischen Hochofenschlacken - Google Patents

Description

• Verfahren zur Zementherstellung aus basischen Hochofenschlacken Für die Herstellung von Eisenportlandzementklinkern werden im allgemeinen Hochof enschlacken mit höherem Ca O- und niedrigem SiO2 Gehalt verwendet. Der MgO-Gehalt der Schlacke muß hierbei nach den Normvorschriften unter 5% liegen. Als Zusatz zu Klinkern der obengenannten Zusammensetzung werden auch granulierte Schlacken mit höherem Mg O-Gehalt verwendet, wobei der Anteil an Magnesia bis zu I5 bis 2o% ansteigen kann. Es ist bisher aber noch nicht gelungen, Mg O-reiche Schlacken mit höherem Si O2- und niedrigem CaO-Gehalt, wie sie beispielsweise in den steirischen Hochofenwerken in großen Mengen anfallen, für sich ohne oder mit einem nur geringen Zusatz von Eisenportlandzement zu einem hydraulischen Bindemittel zu verarbeiten.
• Die vorliegende Erfindung bietet eine Möglichkeit, auch aus Schlacken der obengenannten Art einen brauchbaren Zement herzustellen. Durch Versuche wurde festgestellt, daß derartige Schlacken in granuliertem und gemahlenem Zustande durch Zusätze eines Pufferstoffes, der einen pH-Wert der Mischung von 8,5 bis Io,5 ergibt, hydraulisch erregt werden können. Als Puffer eignen sich beispielsweise Gemische von Soda und Natriumbicarbonat, Soda und N atriumtartrat, Natronlauge und Phenol, Kalilauge und Citronensäure, Baryumoxyd und Natriumäcetat, gebrannte Magnesia und Oxalsäure, gebrannter Kalk und Natriumsulfit oder andere Mischungen von Säuren, Basen und Salzen, die den g r wünschten pHr-Wert von 8,5 bis Io,5 ere geben. Eine wassergranulierte und gemahlene Hochofen-schlacke mit folgender Zusammenstellung Si O2 35 °%o Al2 O, Io %, CaO 30 olo, MgO I 7 o r % MnO 6 0/, Fe 0 Ti 0 . 0,3 0110. P., 05 o,1 o/0 zeigte nach Zusatz on

  6i bis I5 % Portlandzement + 2 his d % Phenol

  oder 3 - Io %o Branntlkalk-,- z .- 3 % Citronensäure

  - 4 - 7 % Soda t - 3 % Natriumbicarbonat

  V %,Branntkalk + 6 - 4% Torerdehydrat

  und der entsprechenden Menge Anmachwasser eine Wasserstoffionenkonzentration entsprechend einem PH-Wert von 9 bis Io und ergab unter diesen Verhältnissen einen normal erhärtenden Zement. Der Zement zeichnet sich nach dem Abbinden durch eine besonders hohe mechanische Festigkeit und große Widerstandsfähigkeit gegen Korrosionseinflüsse aus. Die Druckfestigkeit eines aus der obengenanrzten Hochzofensclzlacke nach den erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Zementes liegt für erdfeucht ohne Steinzuschläge engemachte Proben nach 28 Tagen zwischen o und 35o kg/ecn2.
• Es wurde bereits früher vorgeschlagen, Geznische von glasigen und entglasten Schlackert. wie sie eine Zeitlang unter den Namzen Passow-Zement in den Handel kamen, durch einen Zusatz von Alkali verwertbar ztz machen. Die auf diese Weise hergestellten Zemente besaßen aber nur eine geringe Festigkeit, so dlaß man von ihrer Herstellung wieder ganz azbgegangen ist. Der Gedanke, Schlackenzemente durch Zusatz von Pufferstoffen, ztu denen natürlich auch Mischungen von Alkali mit anderen organischen oder anorganischen Stoffen gehören können, herzustellen, die einen bestimmten pH-Wert ergeben, läßt sich den Veröffentlichungen über die obengenannten Bizzdetnittel nicht entnehmen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Zementherstellung aus basischen Hochofenschlacken mit einem Ca O-Verhältnis von o6 bis I,2 und MgOg-Si O2 Gehalten von 12 bis 20%', dadurch gekennzeichnet, daß der granulierten und fein gemahlenen Schlacke ein Pufferstoff zugesetzt wird, durch den der Pl,- Wert der Mischung auf 8,5 bis 10,5 eingestellt wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Kongreßbuch Zürich (6. bis I2. September I93I) des Internationalen Verbandes für Materialprüfung, Zürich (I932), S.8I4 bis 8i9; H. Passow, Die Hochofenschlacke in der Zeznentindustrie, Würzburg (19o8), S. 18, 20 und d8.