DE74687C - Verfahren zur Herstellung einer Isolirmasse für elektrische Leitungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Isolirmasse für elektrische Leitungen

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DE74687C
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DENDAT74687D
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A. GENTZSCH in Wien I., Kurhausgasse 4, J. GOLD-SCHMIDT, General-Consul der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, in Wien IX., Wasagasse 2, und E. Ritter VON SCANAVI in Wien I., Elisabethstrafse 15
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B3/00Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties
    • H01B3/18Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Februar 1893 ab.
Die dem vorliegenden Patente zu Grunde liegende Isolirmasse besteht im wesentlichen aus Schellack und einem anderen Harz, welches dem ersteren im Wege des später zu beschreibenden Verfahrens beigemischt wird', und gewissen Zusätzen, welche der Isolirmasse möglichst die Eigenschaften von Guttapercha verleihen sollen, so in erster Linie eines Kohlenwasserstoffes (C14 H10, Anthracen oder Phenanthren) und verschiedenen Oelen, wie Birkentheeröl und Anilinöl.
Um eine als günstig erprobte Zusammensetzung anzugeben, sei hier die folgende genannt:
38,5 Gewichtstheile Schellack,
38,5 - Kolophonium,
3,8 - Birkentheeröl,
3,8 - Anilinöl,
15,4 - CuHl0.
Eine ungefähr nach diesen Mischungsverhältnissen zusammengesetzte Isolirmasse soll allen an eine solche zu stellenden Anforderungen entsprechen, als: hoher Isolationswiderstand, säurefrei (frei von freien Säuren), nicht hygroskopisch, hinreichende Biegsamkeit und Elasticität, unempfindlich gegen Temperaturwechsel, verhältnifsmäfsig niedriger Schmelzpunkt bei möglichst hohem Erstarrungspunkt und Unempfindlichkeit gegen Wasser. Unter Erstarrungspunkt mag jener Wärmegrad (ungef. 600C.) verstanden werden, bei welchem die Verdichtung der erstarrenden Masse so weit erfolgt ist, dafs der Widerstand derselben unmefsbar grofs wird, während der Schmelzpunkt
12. Auflage, ausgegeben am 28. Dezember igoi.J jener Wärmegrad ist (ungef. 1000C), bei welchem die ganze starre Masse, die unten zu schmelzen anfängt, in den eben flüssig werdenden Zustand übergeht. Zur Herstellung dieser Masse bedient man sich folgenden Verfahrens:
Schellack und die übrigen Harze werden, jeder Bestandtheil für sich, in beliebiger Menge in geeignete Gefäfse gebracht und mit Wasser Übergossen, um alle in diesen Körpern befindlichen, in Wasser löslichen Stoffe oder Beimengungen in Lösung zu bringen; je sorgfältiger dies geschieht, desto besser ist die Wirkung und empfiehlt es sich daher, dieses Abwässern so oft als thunlich zu wiederholen und die unter Wasser gesetzten Körper öfter aufzurühren.
Das Gleiche geschieht mit den zur Verwendung gelangenden Oelen, nur mit dem Unterschiede, dafs diese mit Wasser gekocht werden, bis alle löslichen Bestandtheile in Lösung gegangen sind.
Das zur Verwendung gelangende, theilweise in Wasser lösliche Anilinöl wird der gleichen Behandlung unterworfen und nur jener schwerere, am Boden des Gefäfses befindliche Theil des Oeles verwendet, welcher nach Decantirung des darüber befindlichen Wassers und selbst noch eines Theiles der nächsten Oelschicht im Gefäfse verbleibt, also in Wasser vollständig unlöslich ist. Der in dieser Weise von allen Extractivstoffen befreite Schellack und die Harze werden nach vorgenommener Entwässerung zu gleichen Theilen in einen Kessel eingebracht, welcher geeignet ist, das Fünf- bis Zehnfache der
zu behandelnden Menge aufzunehmen, und in diesem bei einer Temperatur von ungef. 150 bis 18o° C. zusammen geschmolzen. Nach beiläufig 1J2 bis s/4 Stunden bläht sich die anfangs klare Masse auf, wird voluminös und schwammig und zersetzt sich. Diese zersetzte Masse ist als Isolationsmasse unbrauchbar und bedarf es zur innigen Vereinigung dieser Stoffe einer weiteren Schmelzung mit einer allmäligen Steigerung der Temperatur bis 400 ° C. und darüber, bei welchem Schmelzprocefs aber das Gefä'fs mit einem gut schliefsenden Deckel verschlossen wird.
Die früher zersetzte Masse schmilzt nun neuerdings und verändert ihre ursprünglich gelbe Farbe nun in dunkelrothbraun bis braunschwarz, womit die volle Vereinigung der eingeschmolzenen Substanzen eingetreten ist.
Dieses neue, gegen Wasser vollkommen indifferente Schmelzproduct ist in festem (erkaltetem) Zustande von spröder Beschaffenheit, hat aber jetzt die Eigenschaft, sich mit allen Oelen, Fetten oder Wachsen vereinigen zu lassen, ohne eine Zersetzung befürchten zu müssen. Wird nun der Kohlenwasserstoff (Cli H10) für sich geschmolzen, so werden auch die zuzusetzenden OeIe (Birkentheeröl und Anilinöl, gegebenenfalls auch Ricinusöl) gekocht, um das den letzteren noch anhaftende Wasser zu entfernen.
Das geschieht am besten in einem Oelbade bei einer Temperatur bis zu 1600C, bis alles Wasser in Dampfform entwichen ist.
Nach all diesen Vorbereitungen werden die erprobten Quantitäten der einzelnen Stoffe in einem Kessel vereinigt zusammen geschmolzen.
Die Oelzusätze haben die Aufgabe, die Masse je nach der zugesetzten Menge derselben zu verdünnen. Durch die Wahl von Birkentheeröl und ausgewässertem Anilinöl soll aber der Isolirungsmasse noch die nur diesen Oelen zukommende Eigenschaft der besonderen Indifferenz gegen Wasser verliehen werden. Der zugesetzte Kohlenwasserstoff (C14 H10) hat die Aufgabe, die spröde, in obiger Weise gewonnene Harzmasse weich und plastisch zu machen, zu welcher er sich infolge seiner gänzlichen Unlöslichkeit in Wasser aufserdem eignet.
Soll die Masse fester oder härter sein, so bedient man sich eines geringeren, im entgegengesetzten Falle eines gröfseren Zusatzes von Oelen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung einer Isolirmasse für elektrische Leitungen, dadurch gekennzeichnet, dafs Schellack und Kolophonium oder ein diesem ähnliches Harz nach dem Entwässern und Erwärmen und gegebenenfalls unter Zusatz von .Anthracen oder Phenanthren oder Birkentheeröl und Anilinöl bei einer bis auf etwa 4000 steigenden Temperatur im geschlossenen Gefäfs verschmolzen werden.
2. Eine nach obigem Verfahren hergestellte Isolationsmasse, bestehend aus Schellack, Kolophonium, Anthracen ^C14 H10), Birkentheeröl und Anilinöl.
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