DE746082C - Verfahren zur Herstellung von fein verteilten Kunststoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von fein verteilten Kunststoffen Bekanntlich können wasserunlösliche, therinoplastische Kunststoffe, wie Polyvinylchlorid oder dieses enthaltende Mischpolymerisate, nicht auf übliche Weise zti feinen Pulvern vermahlen werden, da sie wegen ihrer thermoplastischen Eigenschaft durch .die dazu notwendigen schnell laufenden 1lühlen hindurchgehen, ohne wesentlich zerkleinert zu werden, selbst dann, wenn man die Vermahlung in Gegenwart von Wasser vornimmt.
• Es wurde nun gefunden, daß Polyvinylchlorid und dessen Mischpolymerisate unschwer in feine Verteilung gebracht werden können, wenn man sie in zerkleinerter Form erst längere Zeit mit Wasser erhitzt und dann in Gegenwart von Wasser so lange mahlt, bis eine genügend feine Verteilung erreicht ist. Die Dauer des Erhitzens ist abhängig von der Höhe der Temperatur; bei äo bis ioo° kann sie je nach dem Ausgangsstoff z. B. ,4 bis _1.o Stunden betragen. Die Vermahlung kann beispielsweise in Schwingmühlen oder auchini Kollergang vorgenommen werden.
• Mit dem Erhitzen -der Kunststoffe mit Wasser kann vorteilhaft ein Färben dieser verbunden werden, beispielsweise indem man zu der wässerigen 1-Iischung wasserlösliche oder auch fein verteilte wasserunlösliche Farbstoffe, die Polyvinylchlorid oder dessen Mischpolymerisate anzufärben vermögen, zusetzt. Geeignete Farbstoffe sind beispielsweise basische Farbstoffe oder auch Farbstoffe, wie sie üblicherweise zum Färben von C.'elltiloseestern verwendet werden. Man kann auch solche Verbindungen verwenden, die zwar im Tageslicht nicht oder wenig gefärbt sind, aber im ultravioletten Licht mit einer sichtbaren Farbre fluoreszieren, wie 9, io-Dichlorantliracen, Dioxytereplithals<itireester u. dgl.
• Man erhält so außerordentlich fein verteilte, gegebenenfalls farbige oder fluoreszierende Kunststoffpulver. In vielen Fällen sind die Eigenschaften der eingebetteten Farbstoffe wesentlich besser als die der substraflosen Farbstoffe.
• Die in den nachstehenden Beispielen erwähnten Teile sind Gewichtsteile. Beispiel i Eine Aufschlämmung von ioo Teilen eines fein zerkleinerten l@Iischpolymerisates aus Vinylchlorid und - .@cre#Is:iuremethvl-

  ester (8o : 2o) in einer Lösung von I Teil

  Rhodamin B extra (Schultz, Farbstofftabel-

  len 1931, N1.864) in 30oo Teilen Was-

  ser wird unter Rühren ao Stunden Lang auf

  g ' erhitzt. 2#Zach dein Absaugen und Waschen

  o t'

  mit Wasser wird der Kunststoff in Form

  einer wässerigen Paste in einer Schwingmühle

  oder in einem Kollergang so lange vermahlen.

  bis der gewiinschte Verteilungsgrad erreicht

  ist. Dann wird abgesaugt, der Rückstand finit

  300 bis 5oo Teilen Methanol verrührt, aber-

  nials abgesaugt und bei 2o bis .Io° an cler

  Luft getrocknet. Man erhält so ein fein ver-

  teiltes, blaustichigrot gefärbtes, iin ultravio-

  letten Licht rot fluoreszierendes Kunststott-

  pulver, das wie ein Pigmentfarbstoff verwen-

  det werden kann. Der Farbstoff ist in (liescr

  Form wesentlich lichtechter als lieisl)iels-

  weise der Tanninlack von 1Zlio,laniiii R extra.

  An Stelle von Rliodaniin B extra kalin man

  auch andere basische Farbstoffe verwenden,

  wie Auralnin o (Schultz, Farbstofftabellen,

  1931, Nr. ;;2-), EtlchryS1ll 2(TN (ebenda

  t r. 91 -p odrr Victoriablau h (ehen-la N r.

  8,22 1).

  Bei spiel 2

  Eine Aufschlallilliul1g voll 100 "feilen fein

  zerkleinertem Polvvinvlcliloriol in einer Lö-

  sung von einem Teil biamant@riin (Schultz,

  Farbstofftabellen, 1931, N r. 7_5-t) in ; oo Te:-

  len Was:er wirf unter Rühren 6 Stün@aen lang

  Z UM # ie lien erhitzt. Nach (lein Absaugen und

  Waschen mit Wasser wird der Kunststoff in Form einer wässerigen Paste in einer Schwiliglnühle 2 Stunden lang vermahlen. Dann wird abgesaugt, der Rückstand mit Wasser und Methanol gewaschen und getrocl;ilet. Man erhält so ein grünes, wasserbeständiges Kunststoffpulver, das in Verbinclung mit Leim oder anderen Bindemitteln wie ein Pigmentfarbstoff für Anstrichfarben verwendet werden kalui.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von fein verteilten Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, clal.3 man Polvvinvlchlorid oder dessen Mischpolymerisate in zerkleinerter Forni längere Zeit mit Wasser erhitzt und dann in Gegenwart von Wasser fein verinahlt.
2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Erhitzen der wässerigen Aufchl:ininiungen in Gegenwart von gelösten oder suspendierten Farbstoffen, die Polyvilivlclilori(l oder dessen :\Zisclipolvinerisate z11 farlfetl @'e.I'Illogell, vornimmt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Brtracht gezogen worden.