DE74459C - Vexirverschlufs für Taschenbügel und dergl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 33: Hand- und Reisegeräthe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. August 1893 ab.

Der vorliegende Verschlufs bezweckt, ein unfreiwilliges Oeffnen und Schliefsen der Börsen und dergl. zu verhindern und dieses nur dem Eigenthümer desselben nach Kenntnifs der Construction zu gestatten.

In der Mitte der Bügelhälfte A, Fig. 1 und 2, ist eine Arretirscheibe α angebracht, welche an ihrem Umfange einen Einschnitt b besitzt (Fig. 3) und ihre verticale Führung durch das Aufsetzkästchen c und die Brille d erhält, welche beide die Verlängerung von α umfassen. In demselben Aufsetzkästchen c ist ein Schieber e vermittelst des Knopfes f beweglich angeordnet und greift das eine Ende dieses Schiebers in den Ausschnitt b der Scheibe a.

Auf der dem Schieber e entgegengesetzten Seite ist auf demselben Bügeltheile A ein im Scharnier g¹ drehbarer doppelter Hebel g angebracht, auf dessen einer Seite der Knopf h wirkt, um den Hebel auf- und abzubewegen, während er auf der anderen Seite zwei Ansätze i und i¹ besitzt, von denen der eine i nach oben gegen die Schieber α stöfst, während der andere, nach unten vorragende Ansatz i¹ als Riegel für den Bügel dient und in einen Ausschnitt des anderen Längstheiles B pafst, in welcher Lage er durch die kleine Druckfeder k, welche den Hebel g immer nach oben· drückt, festgehalten wird.

Die Handhabung des Verschlusses ist folgende :

Im geschlossenen Zustande des Bügels (siehe Fig. 3) befindet sich das andere Ende des Schiebers e im Ausschnitt b der Scheibe α und der Ansatz i^l des Hebels g in dem Ausschnitt der Bügelhälfte B.

Will man den Verschlufs öffnen (Fig. 4), so zieht man den Schieber e vermittelst des Knopfes f aus dem Ausschnitt b der Scheibe a heraus und dreht letztere vermöge ihrer am Umfange geriffelten, ein Rädchen α² bildenden Verlängerung so weit nach rechts oder links herum, bis der Einschnitt b über den Ansatz i des Hebels g zu liegen kommt.

Drückt man nun auf den Knopf h, so kann der Ansatz i in den Ausschnitt b der Scheibe a und der Ansatz z'¹ aus dem Ausschnitt des Bügeltheiles B heraustreten und die Bügeltheile können vermöge der zwischen demselben angeordneten Federn / aus einander gehen.

Will man den Bügel wieder schliefsen, so klappt man die beiden Bügeltheile A und B zusammen und dreht die Arretirscheibe a so weit zurück, dafs der vorgeschobene Schieber e wieder in den Ausschnitt b eintreten kann.

Um nun die richtige Stellung des Ausschnittes b einestheils dem Schieber e und anderenteils dem Ansatz i gegenüber von aufsen sichtbar zu machen, wird auf dem verlängerten Ende a^l der Scheibe α (s. Fig. 2) ein Zeiger eingravirt eventuell geschlagen und die Brille d mit einer Eintheilung, etwa dem Zifferblatt einer Uhr entsprechend, von 1 bis 12 versehen.

Nimmt man nun z. B. für den geschlossenen Zustand des Bügels die Zahl X an, so mufs man, um den Bügel öffnen zu können, den auf a¹ angedeuteten Zeiger auf diese Zahl X richten,

hierauf den Schieber e zurückziehen, dann die Scheibe α so weit drehen, bis der Zeiger auf XII zeigt, und dann auf den Knopf h drücken; umgekehrt schiebt man den Zeiger von XII auf X und schiebt den Schieber e wieder vor.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . EinVexirverschlufs für Taschenbügel u. dergl., gekennzeichnet durch die Verbindung des als Doppelhebel ausgebildeten Riegels (h g) mit einer Arretirscheibe (a) und einem Schieber (e) in der Weise, dafs der Riegel nur dann bewegt werden kann, wenn ein an der Scheibe befindlicher Ausschnitt (b) über einen entsprechenden Ansatz (i) des Riegels gedreht ist, während die Drehung der Scheibe nur durch entsprechende Stellung des Schiebers (e) ermöglicht wird.
   An dem Vexirverschlufs nach Anspruch i. die Anordnung von Zeigern und Zifferblatt behufs leichterer Einstellung der Arretirscheibe.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.