DE744491C

DE744491C - Beseitigung der schaedlichen Nebenwirkung von grosse Oberflaechen aufweisenden Klaer- und Filtriermitteln

Info

Publication number: DE744491C
Application number: DEE55859D
Authority: DE
Inventors: Max Kessler; Hermann Winter
Original assignee: Enzinger Union Werke AG
Current assignee: Enzinger Union Werke AG
Priority date: 1942-03-10
Filing date: 1942-03-10
Publication date: 1944-01-17

Description

Beseitigung der schädlichen Nebenwirkung von große Oberflächen aufweisenden Klär- und Filtriermitteln Um geschmacksverbessernde, klärende oder ähnliche Wirkungen zu erzielen oder auch, um bei anschließender Filterung auf dein Filter ene die Filterung ewirkende oder die Filterung verbessernde Schicht zu erzeugen, werden luftsauerstoffempfindlichen, z. B. gärfähigen, Flüssigkeiten große Oberflächen aufweisende Mittel zugesetzt.
Diesen ist eigentümlich, daß Luftsauerstoff an ihre Oberfläche gebunden ist, welcher beim Einbringen der Mittel mit in die Flüssigkeit gelangt, so daß mit der bezweckten Wirkung eine durch den mit eingebrachten Luftsauerstoff hervorgerufene, auf der Sauerstoffempfindlichkeit der Flüssigkeit beruhende unbeabsichtigte verschlechternde Nebenwirkung einhergeht, welche indessen meistens durch die Hauptwirkung überdeckt wird.
Um die geschmacksverbessernden, klärenden und ähnlichen Eigenschaften dieser Mittel auf die höchstmögliche Wirkung zu steigern, wird deren ungünstige Nebenwirkung erfindungsgemäß dadurch aufgehoben, daß der an die Oberfläche gebundene Luftsauerstoff durch ein steriles neutrales Gas, z. B. Kohlensäure, ersetzt wird, welche bei gärfähigen Flüssigkeiten hemmend auf die Entwicklung der Lebewesen, bei den übrigen luftsauerstoffempfindlichen Flüssigkeiten neutralisierend wirkt.
Dlas neutrale Gas, z. B. Kohlensäure, kann dadurch an die Mittel gebunden werden, daß dieselben z. B. einer Vakuumbehandlung mit anschließender Sättigung durch neutral es Gas unterzogen werden, oder es kann z. B. auf einfache Weise der an die Oberfläche des Mitteils gebundene Luftsauerstoff durch Kohlensäure ersetzt werden, indem das Mittel in einem Einsatz mit Siebboden. in ein leicht verschlossenes Gefäß gehängt wird, so daß ein Doppelboden gebildet wird, in welchem sich eine bestimmte Menge Trockenkohlensäure befindet, welche etwa I bis 2 Stunden Kohlensäuregas abgibt. Nach Ablauf der I bis 2 Stunden hat die Kohlensäure den an die Oberfläche gebundenen Luftsauerstoff ersetzt, so daß das Mittel verwdneungsbereit ist Zweckmäßig erfolgt der Transport der mit neutralem Gas, z. B. Kohlensäure, gesättigten Mittel in luftfreien, mit sterilem neutralem Gas gefüllten sterilen Gefäßen, welche sofort nach Entfernen der Deckel in die Flüssigkeit entleert werden, damit verhindert wird, daß Luftsauerstoff in der Zeit zwischen Öffnen des Gefäßes und Einbringen in die Flüssigkeit in und zwischen die einzelnen Fasern, Späne oder Körner dringt und mit in die Flüssigkeit gelangt. Die Behandlung der Mittel mit Kohlensäuregas kann also zeitlich lange vor dem Gebrauch erfolgen, wird aber am zweckmäßigsten direkt vor dem Zusatz der Mittel in die zu behandelnde Flüssigkeit vorgenominden. Ebenso kann der Zusatz des mit Kohlensäuregas behandelten Mittels längere Zeit vor der Filtrierung oder aber direkt bei derselben erfolgen. Ferner kann das behandelte Mittel auf verschiedene Weise, z. B. vermi, ttels neutralem Druckgas mit Pumpen oder auf sonstige mechanische Weise, in jeder gewünschen Menge der zu behandelnden Flüssigkeit beigegeben werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zurBeseitigung der schädlichen Nebenwirkungen von große Oberflächen aufweisenden Mitteln, welche zur Erzielung von geschm acksverbes sernden, klärenden und ähnlichen Wirkungen in sauerstoffempfindliche, z. B. gärfähige, Flüssigkeiten eingebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß der an die Oberfläche dieser Mittel gebundene Sauerstoff durch ein steriles neutrales Gas, z. B. Kohlensäure, ersetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das behandelte Mittel in einem mit sterilem neutralem Gas, z. B.

Kohlensäure, gefüllten sterilen Gefäß bis zum Einbringen in die Flüssigkeit aufbewahrt wird.

Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik ist im Erteilungsberfahren golgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: J. Neßler, Die Bereitung, Pflege und Untersuchung des Weines, I930, S. 38I bis 383.