DE744410C

DE744410C - Hebetischanlage fuer Walzwerke

Info

Publication number: DE744410C
Application number: DED81824D
Authority: DE
Inventors: Karl Hermann Werning
Original assignee: DUERENER METALLWERKE AG
Current assignee: DUERENER METALLWERKE AG
Priority date: 1940-01-03
Filing date: 1940-01-03
Publication date: 1944-01-15

Description

Hebetischanlage für Walzwerke Es ist bekannt, Walzwerke mit Vorrichtungen zu versehen, die das Walzgut, nachdem es die Walzen durchlaufen hat, aufnehmen und selbsttätig auf die Eintrittsseite des Walzgerüstes zurückbefördern. Bei einer viel verwendeten Anordnung ist vor und hinter denn Walzwerk je ein Hebetisch angebracht, deren Längen so bemessen sind, daß sie das Walzgut in seinen endgültigen Ausmaßen aufzunehmen vermögen.
Der hinter dem Walzgerüst - befindliche Hebetisch kann dabei durch geeignete Hebelgestänge mit seinem vorderen, den Walzen zugekehrten Ende bis in die Höhe des obersten Punktes der oberen Walze gehoben werden, mit seinem hinteren, den Walzen abgewandten Ende noch ein gewisses Maß höher, so daß eine in Richtung auf die Walzen leicht geneigte schiefe Ebene entsteht. Gleichzeitig mit dem hinteren Hebetisch wird auch der vordere Tisch gehoben, jedoch nur an seinem den Walzen zugekehrten Ende, bis er sich mit dem hinteren Hebetisch in der gleichen Ebene befindet. D;as den Walzen abgewandte Ende des vorderen Tisches ist auf einer Stütze drehbar gelagert. Das Gewicht der Hebetische ist durch Gegengewichte abgeglichen.
Solche Vorrichtungen sind seit langem in Betrieb und haben sich gut bewährt. Jedoch sind durch Länge und Schwere der Tische verhältnismäßig schwere Gegengewichte zum Ausgleich des Gesamtgewichtes erforderlich, was eine erhebliche träge Masse darstellt. die bei jedem Stich bewegt werden muß. Darin ist der Hauptanspruch zu sehen, daß es nicht möglich ist, über eine gewisse Arbeitsgeschwindigkeit hinauszukommen. Die Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit und damit eine Steigerung des Ausbringens ist aber in jedem Betrieb im Interesse der Wirtschaftlichkeit der Maschinen wie auch einer möglichst geringen Abkühlung des Blockes während des Walzvorganges von höchster Wichtigkeit.
Uni dieses Ziel zu erreichen, geht die Erfindung ton der Tatsache aus, daß im Anfang des Walzvorganges das Walzgut nur einen, kleinen Teil der Hebetische bedeckt, daß also zuerst der größte Teil der durch die "fische dargestellten Masse nutzlos bewegt wird.
Deshalb wird erfindungsgemäß eine Hebetischanlage mit z. B. auf beiden Seiten des Walzwerkes angeordneten Hebetischen vorgeschlagen, bei der jeder Hebetisch aus zwei oder mehr verschieden langen, ineinandergeschachtelten Einzeltischen besteht, die a111 mit einem Ende an den Walzen beginnen und unabhängig voneinander schaltbar sind. Diese Einzeltische werden, ausgehend von dem jeweils kürzesten, für die Länge des Walzgutes noch ausreichenden Einzeltisch entsprechend dem Anwachsen der Länge des Walzgutes nacheinander aus- und eingeschaltet. Dadurch ist es möglich, im Anfang des Walzvorganges eine erheblich größere Arbeitsgeschwindigkeit als bisher zu erzielen, die im weiteren Verlauf je nach Einschalten längerer Einzeltische kleiner wird und erst zum Schluß gleich der bisher erreichbaren ist, d. h. die Hubzahlen der einzelnen Tische wachsen mit dem Kürzerwerden der Tische gegenüber der üblichen Hubzahl des längsten Tisches an.
Bei einer Unterteilung der Hebetischanlage in je zwei Einzeltische kann beispielsweise der kürzere Einzeltisch derart in den längeren eingelagert sein, daß beide Einzeltische über gesonderte Antriebe, gesonderte Hebelgestänge und Gegengewichte unabhängig voneinander beweglich sind.
Die Unterteilung von Hebetischen sowie auch von Abfuhrrollgängen für Walzwerke in mehrere Teile ist für die verschiedensten Zwecke zwar an sich bekannt. Alle diese Vorschläge haben aber gemeinsam, daß stets die gleiche Masse gehoben und gesenkt werden muß, gleichgültig, ob das von den Hebetischen aufgenommene Walzgut lang oder kurz ist. Demgegenüber zeichnet sich die Hebetischanlage gemäß der Erfindung vor allem dadurch aus, daß zu Beginn des Walzvorganges, solange das Walzgut kurz ist, nur ein Teil der Masse der Hebetische bewegt zu werden braucht, wodurch eine Steigerung der Hubzahl und eine Verkürzung der für den Walzvorgang benötigten Zeit erreicht wird.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise schematisch dargestellt. Es zeigen Abb. i eine in je zwei Einzeltische unterteilte Hebetischanlage in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, Abb. 2 die Hebetischanlage in Draufsicht. Die gestrichelt eingetragenen Tische i mit dem Antrieb 2, den Gestängen 3 und ,den Gegengewichten 4 stellen eine bisher gebräuchliche Vorrichtung dar. Zusätzlich zu dieser bekannten Anordnung sind die kürzeren Einzeltische 5 in die Anlage eingebaut, und zwar greifen sie beispielsweise mit ihren Rollen zwischen die Rollen der Tische i ein, so daß beide Tische (i und 5) unabhängig voneinander ein- und abgeschaltet werden können.
Zu Beginn des Walzvorganges «erden also die Einzeltische 5 von dem Antrieb 6 über die Gestänge ; mit einer größeren als der üblichen Hubzahl in Betrieb gesetzt, während die 'fische i zunächst iri Ruhestellung verbleiben. Das Gesamtgewicht der Einzeltische 5 und Gestänge ; ist durch die Gegengewichte s abgeglichen. Erst nachdem das (falzgut durch den Walzvorgang eine so große Fläche einnimmt, daß die kürzeren Einzeltische zu seiner Aufnahme nicht mehr ausreichen, werden sie abgeschaltet und die Tische i in bekannter Weise mit üblicher Hubzahl über die Gestänge 3 und den Antrieb 2 eingeschaltet.

Claims

PATENTANSPRUCH: Hebetischatilage für Walzwerke mit z. B. auf beiden Seiten des Walzwerkes angeordneten Hebetischen, dadurch gekennzeichnet, daß. jeder Hebetisch aus zwei oder mehr verschieden langen, ineinandergeschachtelten, alle mit einem Ende an den Walzen beginnenden, unabhängig voneinander schaltbaren Einzeltischen besteht, die, ausgehend von dem jeweils kürzesten, für die Länge des Walzgutes noch ausreichenden Einzeltisch entsprechend dem Anwachsen der Länge des Walzgutes nacheinander aus- und eingeschaltet werden und daß die Hubzahlen der einzelnen Tische gegenüber der üblichen Hubzahl des längsten Tisches mit dem Kürzerwerden der Tische anwachsen. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften ... \r. 453 319, 658 539, 673 946; USA.-Patentschrift ....... I`'r. 2 07 1 6o9.