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Einrichtung zum Auswechseln der Ablaufspulen an Spulmaschinen
Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zum Auswechseln der Ablaufspulen an Spulmaschinen
mit senkrecht stehenden Spulspindeln, insbesondere Schlauchkopsspulmaschinen, und
bezweckt eine Beschleunigung des Auswechselvorganges.
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Bei den bisher bekannten Schlauchkopsspulmaschinen mit senkrecht
stehenden Spuispindeln sind über den Spulspindelln die Aufsteckdorne für die Ablaufspulen
vorgesehen, und zwar sind diese Dorne an einer Schiene angebracht, die am Gestell
der Maschine befestigt ist. Die Aufsteckeniden der Aufsteckdorne sind von der Maschine
weg gerichtet, d. h. von der Spulerin aus gesehen nach vorn. Diese Lage der Dorne
ist bedingt;,durch die senkrechte Anordnung der Spulspindeln. Die letzteren sollen
nämlich aus wirtschaftlichen Gründen möglichst dicht nebeneinanderliegen, wodurch
auch die Bedienung erleichtert ist, da die Spulerin eine große Anzahl von Spindeln
auf knappem Raum bedienen kann. Es ist daher nicht möglich, die Ablaufspulen in
Längsrichtung der Maschine anzuordnen, weil dann der Abstand der Spuispindeln, bedingt
durch die Länge der Ablaufspulen, zu groß wünde.
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Das Auswechseln der abgelaufenen Garnspulen gegen volle geschieht
nun in den meisten Fällen umständlich von Hand. Für jede Spulmaschine werden der
Sputerin die vollen Garnspulen in einem Spulenbehälter (Kasten od. dgl.) angeliefert,
der sich hinter 4er Spulerin befindet, wenn diese vor der Maschine steht. Dadurch
ergeben sich beim Auswechselvorgang insgesamt sechs zeitlich aufeinanderfolgende
Arbeitsvorgänge, nämlich I. die
leere Spule wird von dem Aufsteckdorn
nach vorn abgezogen; 2. sodann wird die leere Spule angehoben; und auf eine innerhalb
der Maschine befindliche Fördereinrichtung, beispielsweise ein Förderband, geworfen;
3. darauf dreht sich die Spulerin um und, falls der Spulenbehälter nicht unmittelbar
hinter ihr steht, muß sie noch einige Schritte machen; 4. aus dem Spulenbehälter
entnimmt die Spulerin eine volle Garnspule; 5. hierauf muß die Spulerin gegehenenfafls
wieder einige Schritte zurück machen und sich wieder umdrehen, und 6. schließlich
wird die volle Garnspule auf den Dorn gesteckt.
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Diese verschiedenen Arbeitsvorgänge bringen einen verhältnismäßig
großen Zeitverlust mit sich, und während dieser Zeit findet an ;der entsprechenden
Spulspindel kein Spulvorgang statt. Diese Leerzeiten vermindern die Leistung der
Spulmaschine und der Spulerin erheblich.
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Gemäß der Erfindung ist nun die Anordnung so getroffen, daß das Aufsteckende
der über den Spulspindeln befindlichen Dorne für die Ablaufspulen zur Spulmaschine
hin gerichtet ist, und hinter den Aufsteckdornen erstreckt sich in Längsrichtung
der Spulmaschine eine Fördereinrichtung zur Zuführung der vollen Garnspulen, auf
welche diese vollen Spulen an einer Stsirnseite der Spulmaschine aufgegeben werden.
Der Grundgedanke Dieser Anordnung liegt also zunächst darin, daß die freien Aufsteckenden
der Aufsteckdorne nicht nach vorn, d. h. auf die Spulerin hin gerichtet sind, sondern
umgekehrt zur Maschine hin liegen. Die Spulerin muß daher bei dieser Ausbildung
die frischen Garuspulen von hinten auf die Dorne stecken. Dies bedeutet aber arbeitsmäßig
deswegen keine Erschwerung, weil hinter den Aufsteckenden der Dorne innerhalb der
Spulmaschine die erwähnte Fördereinrichtung liegt, die diie vollen Garn spulen über
die ganze Länge Ider Maschine hin zuführt. Die Fördereinrichtung ist so dicht an
jeden Aufsteckenden der Aufsteckidorne angeordnet, daß Id!ie Spuierin eine volle
Garnspule erfassen kann und nur eine ganz geringe Bewegung auszuführen braucht,
um die volle Garnspule auf den Dorn zu schieben.
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Im Zusammenhang mit dieser neuartigen Ausbildung ist hinter den Aufsteckdornen
eine zweite, an sich bekannte Fördereitrrichtunlg für die abgelaufenen Spulen vorhanWden.
Diese zweite Förderein richtung ist vorzugsweise so unterhalb d;er Aufsteckdorne
angeordnet, daß es genügt, die leeren Garnspulen von den Dornen mit leichtem Schwung
abzuschieben, wodurch diese ohne weiteres auf die Fördereinrichtung fallen. Dadurch
kann das Abschieben der leeren Garnspulen und die Beförderung derselben auf die
Fördereinrichtung in einem Zuge vor sich gehen.
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Bei dieser Gesamtausbildung der Einrichtung zum Auswechseln der Ablaufspulen
sind dann nur noch zwei in zeitlicher Reihenfolge stattfindende Arbeitsvorgänge
erforderlich, nämlich I. Entnehmen der vollen Garnspulen von der Fördereinrichtung,
wobei gleichzeitig durch Anstoßen, beispielsweise mit einem Finger, die leere Garnspule
abgeschoben wird, und 2. Aufstecken der vollen Garnspule von hinten her auf den
Dorn.
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Auch die Fördereinrichtung für die vollen Garnspulen befindet sich
zweckmäßig unterhalb der Aufsteckdorne, obwohl jedoch auch eine andere Anordnung
getroffen werden kann. Es ist vorteilhaft, die Fördereinrichtung dicht unter den
Aufsteckenden anzubringen, so daß die Spulerin die volle Garnspule nur ganz geringfügig
anzuheben braucht, um sie auf den Dorn aufstecken zu können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, aus dem
sich weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben. Es zeigt Abb. 1 eine Seitenansicht
einer doppelseitigen Kopsspulmaschine, Abb. 2 die Vorderansicht, Abb. 3 einen senkrechten
Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 2 Dadurch den Ablaufspulenbehälter.
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Das Ausführungsbeispiel ist nur so weit mit den einzelnen Teilen
der Spulmaschine dargestellt, wie sie für das Verständnis der Erfindung nötig sind.
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Die einzelnen Spulspindeln 1 der Spulmaschine werden in der üblichen
Weise von einer gemeinsamen Welle 2 über die Kegel räder 3 und 4 angetrieben, wobei
die Spindeln I in bekannter Weise in den Kegelrädern 4 senkrecht verschiebbar geführt
sind. Das untere Lager 5 der Spindeln ist senkrecht auf und ab beweglich. Nach Beendigung
des Spulvorganges wird die aufwärts gegangene Spindel 1 durch faden Fußtritt 6 wieder
nach unten bewegt, wodurch der fertige Schlauchkops 7 abgestreift wird.
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Die Bildung des Kopses erfolgt in der üblichen Weise mittels des
Kopstrichters 8, Fadenführers 9 usw. über den Spulspindeln I befinden sich Aufsteckdorne
10 für die Ablaufspindeln II. Alle Dorne 10 sind an einer Schiene 12 angebracht
die durch seit-Iiche Träger 13 am Maschinengestell befestigt ist.
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Hinter den Dornen 10 und etwas unterhalb ihres Aufsteckendes 14 erstreckt
sich in Längsrichtung der Spulmaschine eine Förderrinne 15 mit einem ein- und ausschaltbaren
Förderband I6, das an den seitlichen En'den der Spulmaschine über Rollen I7 läuft.
Die Förderrinne besteht aus Blech usw. Sie ist durch Träger I8 aus Flacheisen od.
dgl. auf dem Maschinengestell 19 befestigt. Bei der gezeigten Ausführung schließt
sich an die Fördereinrichtung I5, I6 für die vollen Garnspulen eine zweite Förderrinne
20 mit Förderband 21 an. Diese Fördereinrichtung 20, 2I liegt bei der hier dargestellten
doppelseitigen Spulmaschine in der Mittel ebene der Maschine und dient zum Abführen
der leeren Ablaufspulen von beiden Maschinenseiten. Das Förderband 2I dieser zweiten
Fördereinrichtung läuft an den seitlichen Enden der Maschine ebenfalls um entsprechende
Führungsrollen (nicht dargestellt) herum.
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Wie sich aus Abb. 3 ergibt, ist die Förderrinne I5 am seitlichen
Ende der Maschine (hier rechts) herausragend ausgeführt. Am Ende der Förderrinne
befindet sich eine Halteeinrichtung 22 für einen Spulenbehälter 23. Diese Einrichtung
kann
aus einem Gerüst odl. dgl. bestehen, an dem der Behälter 23
durch eine Seilwinde hochgezogen wird, wie in Abb. 2 und 3 angedeutet ist.
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Der Spulenbehälter 23 ist !in besonderer Weise ausgeführt, um in
Verbindung mit der Auswechseleinrichtung ein schnelles Beschicken der Fördereinrichtung
I5, I6 zu ermöglichen. Der Behälter ist ein auf sder Vorderseite offener Kasten,
dessen Tiefe etwa der Spulenhöhe entspricht. Er hat, wie Abb. 3 zeigt, ein schräges
Bodenbrett 24 bzw. eine geneigte Rückwand 25 und ist mithin so eingerichtet, daß
die in Reihen übereinander eingelegten Spulen II eine geneigte Lage erhalten und
dadurch gegen Herausfallen gesichert sind. Der kastenförmige Behälter kann auf einer
Grundplatte 26 angeordnet sein, die Rollen 27 trägt, so daß der Behälter fahrbar
ist. Der schräge Kasten kann durch eine Stütze 28 abgestützt sein.
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An einer Seitenwand 29 bzw. an beiden Seiten oder am Boden hat der
Behälter 23 eine ein- oder mehrflügelige Klappe 30, die in der Schließlage durch
einen Riegel od. dgl. gesichert wird. Das Öffnen der Klappe erfolgt bis zu einer
bestimmten gewünschten Stellung, wobei die einzelnen Klappenflügel, z. B. durch
Haltiestamgen, eingestellt werden können. Dadurch wird eine Öffnung am Behälter
freigegeben, die je nach der Größe eine oder mehrere übereinanderliegende Reihen
von Spulen austreten läßt.
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Die Seitenwände des Behälters können im übrigen nach unten auseinanderlaufend
gestaltet werden, so daß sich eine Trapezform des Behälters ergibt.
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Hierdurch wird das Austreten und Nach rutschen der Spulen aus dem
bzw. im Behälter begünstigt.
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Neben der Halteeinrichtung 22 zur Maschine hin befindet sich ein
Auslauf 31, der sich am Ende des kürzer gehaltenen Förderbandes 21 für die leeren
Spulen befindet und somit zwischen dem Ende der Förderrinne 15 und der Spulmaschine
liegt. Zur Aufnahme der leeren Spulen dient der Kastenwagen 32.
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Die Wirkungsweise ist folgende: An die Maschine werden die vollen
Ablaufspulen 1 1 mittels des Behälters 23 herangefahren, nachdem dieser mit den
Ablaufspulen gefüllt worden ist. Nach dem Hochziehen des Behälters an der Halteeinrichtung
22 wird die Klappe 30 geöffnet und in die gewünschte Lage eingestellt. Das Förderband
I6 wird in Bewegung gesetzt, so daß nun die vollen Ablaufspulen aus dem Behälter
23 herausquellen und vom Förderband über die ganze Länge der Maschine verteilt werden,
wie dies aus Abb. 2 ersichtlich ist.
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Die Ablaufspulen liegen je nach Wunsch in ein, zwei oder mehr Reihen
übereinander. Ist die ganze Förderrinne 15 gefüllt, so wird Ider Förderbandantrieb
abgestellt und bleibt in Ruhe, bis eine neue Füllung der Förderrinne 15 erforderlich
wird. In gleicher Weise werden laufend Behälter 23 nach Bedarf angefahren und an
der Halteeinrichtung 22 hochgezogen bzw. von dieser heruntergelassen.
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Beim Wechsel von Ablaufspulen entnimmt die Spulerin mit einer Hand
eine volle Ablaufspule I I aus der'Förderrinne 15. Gleichzeitig schiebt sie mit
einem Finger derselben Hand die abgelaufene Spule von dem Dorn 10 ab. Dies geschieht
mit einem gewissen Schwung, wodurch die abgelaufene Spule über die Fördereinrichtung
15, I6 hinweg in die Fördereinrichtung 20, 21 fällt. Das Förderband 21 bringt Idie
abgelaufenen Spulen zum Auslauf 3I, von wo sie in den Kastenwagen 32 fallen. Die
Spulerin steckt nach dem Abschieben der abgelaufenen Spule die volle Spule 11 auf
den Dorn 10, und der Spulvorgang an der entsprechenden Spulspindel I kann nunmehr
fortgesetzt werden.
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Aus der vorstehend beschriebenen Wirkungsweise ergibt sich, daß sowohl
der Auswechselvorgang ganz wenige Handgriffe und dementsprechend wenig Zeit beansprucht
als auch die Beschickung der Spulmaschine mit vollen Ablaufspulen sehr einfach ist
und ebenfalls wenig Zeitaufwand benötigt. Durch dike besondere Form des Spulenbehälters
ist dieser leicht herstellbar, im Gegensatz zu bekannten Spulenkästen, wo besondere
Aufsteckdorne verwendet werden. Die Spulen werden im vorliegenden Falle auch sehr
geschont. Zweckmäßig wird der Inhalt eines Behälters auf die jeweilige Spulmaschine
bzw. die Fördereinrichtung I5, I6 so abgestellt, daß der Inhalt des Behälters immer
für eine vollständige Füllung der Fördereinrichtung 15, I6 ausreicht.
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Die beschriebene Einrichtung kann auch bei anderen Spulmaschinen,
beispielsweise Kreuzspulmaschinen, verwendet werden.
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Schließlich kann in Verbindung mit der Einrichtung zum Zuführen der
vollen Ablaufspulen und zum Abführen der leeren Spulen auch eine Fördereinrichtung
bekannter Art zum Ab führen der fertigen Kopse angeordnet werden.