Einrichtung zum Abfüllen von Textilfaserband in Aufnahmebehälter
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Abfüllen vom Textilfaserband in Aufnahmebehälter, bei welcher das von der Zuführvorrichtung gelieferte Faserband während des Auswechselns eines vollen Aufnahmebehälters durch einen leeren Behälter, vorübergehend gespeichert wird.
Üblicherweise wird das von einem Streckwerk gelieferte, unverdrehte Textilfaserband über ein Paar Kalanderwalzen und über ein angetriebenes Rohr einer Kanne zugeführt. Dabei können sowohl die Kanne als auch das Rohr in Drehung gesetzt werden, oder die Kanne kann stationär angeordnet sein, während das angetriebene Rohr auf einer Umlaufbahn um eine Achse bewegt wird.
Wenn die Kanne voll ist, muss sie aus ihrer Stellung unterhalb des angetriebenen Rohres entfernt und durch eine leere Kanne ersetzt werden. Wenn die Zuführgeschwindigkeit des Faserbandes gross ist, wie es in Verbindung mit modernen Streckwerken der Fall ist, ist das Auswechseln der Kannen schwierig, da bei Zuführgeschwindigkeiten von beispielsweise 5 m/s aufwärts sogar die kurze Zeitspanne, die zur Weiterschaltung der Kannen benötigt wird, genügend ist, um zu ermöglichen, dass ein Bandstück beträchtlicher Länge über die volle Kanne ausläuft, sich verwickelt und in einer allgemeinen Unordnung in die leere Kanne hineinfällt, so dass es nicht störungsfrei entnommen werden kann und daher abfällt. Auch eine schnelle und saubere Trennung des Faserbandes zwischen den Kannen ist bei solchen Geschwindigkeiten schwierig.
Bei den bisherigen Lösungen dieser Probleme musste der Abfall eines Teiles des Faserbandes oder die Unterbrechung der Zufuhr im Kauf genommen werden. Diese beiden Lösungen sind mit erhöhten Produktionskosten verbunden, wobei die letztgenannte Lösung zusätzlich eine bedeutende Ungleichmässigkeit im Faserband bewirkt.
Es ist daher der Zweck der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung zu schaffen, bei welcher das Faserband während des Auswechselns der Kannen vorübergehend gespeichert wird, während die Bandzuführeinrichtung und die mit dieser zusammenwirkenden Elemente, inklusive das angetriebene Rohr ohne Geschwindigkeitsre duktion kontinuierlich weiter arbeiten.
Ferner wird bezweckt, eine Einrichtung zu schaffen, bei welcher das Faserband bei dem Auswechseln der Kannen getrennt wird, wobei das Auswechseln der Kannen automatisch gesteuert und durchgeführt wird.
Zur Erreichung dieser Zwecke wurde eine Einrichtung zum Abfüllen vom Textilfaserband in Aufnahmebehälter, bestehend aus einer Bandzuführvorrichtung und aus auswechselbaren Behältern zur Aufnahme des von der Zuführvorrichtung mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit gelieferten Faserbandes geschaffen, welche gekennzeichnet ist durch aus einer Ruhestellung in eine Arbeitsstellung bewegbare Speichermittel, die im Abstand von der Zuführvorrichtung angeordnet sind und sich während des Auswechselns des Aufnahmebehälters zwischen diesem und der Zuführvorrichtung befinden, so dass das von der Zuführvorrichtung mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit gelieferte Band gespeichert und nach dem Auswechseln des Behälters in den neuen Behälter abgefüllt wird.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung enthalten ferner Mittel zur sauberen Trennung des Faserbandes während des Auswechselns des Aufnahmebehälters sowie Mittel zur elastischen Lagerung der Speichermittel, um den Verlauf des Faserbandes während seiner Speicherung besser steuern zu können.
Aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles des Erfindungsgegenstandes anhand der beiliegenden Zeichnung sind weitere Vorteile desselben ersichtlich. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Einrichtung nach der Erfindung zum vorübergehenden Speichern vom Faserband;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Teiles der Einrichtung in Fig. 1, und
Fig. 3 ein Schema der elektrischen Steuerung der Einrichtung.
Die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung kann in Verbindung mit einer herkömmlichen Drehtopfvorrichtung mit durch eine geeignete Bandmengenmessvorrichtung betätigten Kannenabnahmemitteln verwendet werden. Daher sind in Fig. 1 drei Kannenpositionen 10, 12 und 14 gezeigt. Die mittlere Position 12 weist einen Drehtisch 16 auf, der mit einem erhöhten mittleren Abschnitt 18 versehen ist, welcher zum Eingreifen in die Vertiefung 20 des Kannenbodens ausgebildet ist. Der Drehtisch 16 wird auf herkömmliche Weise durch einen Antrieb 22 angetrieben, um die auf dem Drehtisch 16 aufgesetzte Kanne 26 in Drehung zu versetzen. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist die Kanne 24 auf Position 10 mit gewendeltene Faserband gefüllt, während die Kannen 26 und 28 auf Positionen 12 und 14 leer sind.
Um eine volle Kanne auf dem Drehtisch 16 durch eine leere aus der Position 14 zu ersetzen, ist ein Förderer 30 vorgesehen, welcher mit von einer endlosen Kette 34 getragenen, entlang einer Schiene 36 bewegten Armen 32 versehen ist. Die Kette 34 wird von einem Motor 38 über ein Getriebe 40 angetrieben und bewegt die Kannen 24, 26 und 28 mittels der Armen 32 auf der Zeichnungen von rechts nach links. Um das Faserband gewendelt der auf dem Drehtisch 16 angeordneten Kanne 26 zuzuführen, ist ein herkömmliches Drehtopfmechanismus, welcher zur Aufnahme eines von einem Streckwerk mit grosser Geschwindigkeit zugeführten Faserbandes ausgebildet ist, vorgesehen.
Ein solcher Mechanismus enthält, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ein Paar Kalanderwalzen 42, 44, die das zugeführte Band S aufnehmen und weiter einem drehendes Rohr 46 zuführen, wobei das Faserband S durch letzteres gewendet wird. Das Rohr 46 ist auch auf herkömmliche Weise angetrieben, und zwar durch den Antrieb 22, welcher eine durch eine Kegelradanordnung 50, 52 angetriebene Welle 48 aufweist. Das Kegelrad 52 ist mit einer Riemenscheibe 54 verbunden, die mittels eines Riemens von einem nicht gezeigten Antrieb angetrieben wird.
Es ist eine Speicherplatte 58 vorgesehen, welche automatisch in ihre Arbeitsstellung unterhalb des angetriebenen Rohres 46 in einem Abstand von derselben gebracht wird und während der ganzen Zeitspanne, während welcher eine volle Kanne auf dem Drehtisch 16 gegen eine leere Kanne ausgewechselt wird, in dieser Stellung bleibt und zum Trennen des Bandes von dessen in der vollen Kanne enthaltenen Teil sowie zum vorübergehenden Speichern des von dem Rohr 46 kontinuierlich zugeführten Faserbandes dient. Wenn das Auswechseln der Kannen beendet ist, wird die Platte 58 automatisch in ihre Ruhelage zurückgezogen und das auf ihr gespeicherte gewendelte Faserband fällt in die leere Kanne hinein.
Um dies zu erreichen, ist die Speicherplatte 58 in den Nuten 62, 64 der Seitenwänden 66 bzw. 68 eines Rahmens 60 gleitbar montiert, wobei die Seitenwände 66, 68 über Drehzahpfen 70 bzw. 72 an einem Querträger 74 angelenkt sind (Fig. 2). Zum Speichern des Faserbandes wird die Speicherplatte 58 mittels eines pneumatisch angetriebenen Zylinders 80 in ihre Arbeitsstellung gebracht, wobei ihre Vorderkannte 76 an dem Anschlagbalken 78 anliegt. In dieser Stellung wird ein Teil des sich von dem drehenden Rohr 46 zu der vollen Kanne erstreckenden Bandabschnittes zwischen der Kante 76 der Platte 58 und dem Anschlagbalken 78 eingeklemmt, so dass das Band während der weiteren Bewegung der vollen Kanne weg vom Rohr 46 getrennt wird.
Die Speicherplatte 58 wird mittels einer Rückstellfeder 84, welche den mit der Platte 58 über eine Stange 90 verbundenen Kolben 86 gegen das rechte Ende des Zylinders 80 drückt, in ihre Ruhelage zurückgezogen, wobei die Vorderkante 76 der Platte 58 mit einem Abstreifbalken 82 in einer Linie liegt. Wenn das Magnetventil 92, welches mit einer Druckluftquelle (nicht gezeigt) verbunden ist, den Druckluftzufuhr über die Leitung 94 zum Zylinder 80 ausschaltet, zieht die Feder 84 die Speicherplatte 58 aus ihrer Arbeitsstellung zurück, wobei der Abstreifbalken 82 das Mitbewegen des gespeicherten Bandes mit der Platte 58 verhindert und das Hineinfallen des Bandes in die leere Kanne bewirkt.
Das rechte Ende des Rahmens 60 ist an einem von Säulen 96 getragenen Querträger 74 angelenkt, welche Säulen 96 beidseitig der Bahn der Kannen angeordnet sind, um diese während ihrer Transporte mittels des Förderes 30 nicht zu stören.
Das linke Ende des Rahmens 60 ist von einer mit einem vergrösserten Flauschteil 100 versehene über eine Feder 102 in einem Gehäuse 104 abgestützte Stange 98 getragen. Das Gehäuse 104 kann einen Teil des Hauptgestells 106 der Einrichtung bilden, welcher Hauptgestell auch das drehende Rohr 46 trägt. Das untere Ende der Stange 98 ist mit dem Anschlagbalken 78 verbunden.
Diese Anordnung ermöglicht die Aufnahme einer viel grösseren Bandmenge auf der Speicherplatte 58 als dies sonst bei dem normalen Abstand zwischen den Platten 58 und dem Rohr 46 möglich wäre.
Die Menge des dem Rohr 46 mittels der Kalanderwalzen 42, 44 zugeführten Faserbandes wird durch ein Zählwerk 108 ermittelt, welches über ein Zahnrad 110 mit dem verzahnten Abschnitt 112 der Walzen 42 im Eingriff steht. Wenn eine vorbestimmte Bandmenge durch die Walzen 42, 44 hindurchgegangen ist, wird ein Signal des Zählwerkes 108 elektrisch, mechanisch oder anderswie ein Schritttschaltwerk betätigen, welches seinerseits die Bewegung der Speicherplatte 58 in ihre Arbeitsstellung und das Auswechseln der vollen Kanne gegen eine leere Kanne bewirkt. (Fig. 3) Das Schrittschaltwerk 114 weist einen Zeitschalter 120 und einen Schaltermechanismus 122 auf und dient zur Koordinierung der Rückziehung der Speicherplatte 58 mit dem Auswechseln der Kannen.
Im Betrieb wird das Faserband S über die Kalanderwalzen 42, 44 zu dem drehenden Rohr 46, welches vorzugsweise vom umlaufenden Typ ist, zugeführt und gelangt von dort durch das von den Seitenwänden 66, 68, dem Anschlagbalken 78 und dem Abstreifbalken begrenztes Gebiet hindurch in eine Kanne. Die zugeführte Bandmenge wird durch das mittels der Zahnradanordnung 110, 112 angetriebene Zählwerk 108 ermittelt und wenn die zugeführte Menge einen vorbestimmten Wert erreicht hat, wird ein Signal erzeugt, welches das Zählwerk 108 zurückstellt, so dass ein neuer Zählzyklus beginnen werden kann, und den Zeitschalter 120 in Betrieb setzt, um den Motor 38 einzuschalten, wodurch die Kette 34 angetrieben und die volle Kanne unterhalb der Speicherplatte 58 gegen eine leere ausgewechselt wird, und um gleichzeitig das Magnetventil 58 zu öffnen,
wodurch die Speicherplatte 58 in ihre Arbeitsstellung gebracht wird. Beim Wegbewegen der vollen Kanne, in der Zeichnung nach links, wird das zwischen dem Anschlagbalken 78 und der Vorderkante 76 der Speicherplatte 58 gehaltene Bandstück einer Zugbelastung ausgesetzt, die das Trennen des Bandes bewirkt.
Wenn der Zeitschalter 120 den entsprechend der zum Auswechseln der Kannen erforderlichen Zeitspanne vorbestimmten Einstellwert erreicht, bewirkt er die Ausschaltung des Motors 38 und des Magnetventils 92, welches die Luftzufuhr durch die Leitung 94 abstellt, wodurch die Feder 84 die Speicherplatte 58 in ihre Ruhelage zurückzieht. Das auf der Platte 58 gespeicherte Faserband, dessen Bewegung zusammen mit der Platte durch den Abstreifbalken 82 verhindert wird, fällt ordentlich in die neu in die Stellung 12 gebrachte leere Kanne hinein. Die Menge des gespeicherten Bandes wurde auch vom Zählwerk 108 registriert, dessen neuen Zählzyklus gleichzeitig mit der Beendigung des vorangehenden Zählzyklus begonnen hatte.