DE74432C - Verfahren und Apparat zum Entfetten von Knochen und anderen fetthaltigen Materialien - Google Patents

Verfahren und Apparat zum Entfetten von Knochen und anderen fetthaltigen Materialien

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DE74432C
DE74432C DENDAT74432D DE74432DA DE74432C DE 74432 C DE74432 C DE 74432C DE NDAT74432 D DENDAT74432 D DE NDAT74432D DE 74432D A DE74432D A DE 74432DA DE 74432 C DE74432 C DE 74432C
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Germany
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fat
bones
extraction vessel
extraction
vessel
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Application number
DENDAT74432D
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English (en)
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Dr. R. ARENS in Forchheim, Bayern
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Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B1/00Production of fats or fatty oils from raw materials
    • C11B1/10Production of fats or fatty oils from raw materials by extracting

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 23: Fettindustrie.
Es wurde in neuerer Zeit vorgeschlagen, das "bisher fast allgemein als Knochenentfettungsmittel angewendete Benzin durch Tetrachlorkohlenstoff zu ersetzen, welcher stark fettlösend wirkt, einen constanten Siedepunkt hat, nicht brennbar ist und in dem extrahirten Fett nach dessen Verseifung keinen unangenehmen Geruch hinterläfst.
Führt man den Tetrachlorkohlenstoff in die gewöhnlichen Extractionsapparate ein, so tritt die auffällige Erscheinung ein, dafs sämmtliche Fette schwarz oder tief braun gefärbt werden. Es rührt diese Färbung von den Zersetzungsproducten des in dem technischen Chlorkohlenstoff enthaltenen Schwefelkohlenstoffes her, indem letzterer mit dem in gelagerten Knochen enthaltenen Ammoniak und dem im Blut enthaltenen Eisen sulfocarbonsaure Salze bildet, die in kohlensaure Salze und Schwefelverbindungen zerfallen. Diese sind sämmtlich dunkel gefärbt und bleiben in dem extrahirten Fett nach dem Abtreiben des Lösungsmittels zurück.
Chemisch reiner, schwefelkohlenstofffreier Chlorkohlenstoff läfst sich seines hohen Preises wegen nicht anwenden. Das vorliegende Verfahren und der dazu gehörige Apparat gestatten jedoch, schwefelkohlenstoffhaltigen Chlor-Kohlenstoff anzuwenden, bei Vermeidung oben erwähnter Nachtheile, und es besteht das Wesen der Erfindung darin, dafs die Entfettung in einem offenen, mit zwei Siebboden und aufgesetztem Kühler versehenen Extractionsgefäfs vorgenommen wird, in welchem das Kühlwasser die zu extrahirenden Knochen und deren Lösungsmittel überdeckt. Die bei der Erhitzung des Lösungsmittels aus den Knochen ausgetriebenen Ammoniakdämpfe bilden mit der ausgetriebenen Luft Blasen, welche in der Flüssigkeit emporsteigen und den Chlorkohlenstoff mit sich reifsen.
Um nun diese, Luft, Ammoniak und Tetrachlorkohlenstoff enthaltenden Blasen in ihre Bestandtheile zu zerlegen, sind in dem Kühler spiralförmige und unter sich durch feine Siebe verbundene Scheidewände angeordnet, an welchen sich die Blasen stofsen. Hierbei wird, unter Mitwirkung des auf den Scheidewänden herabrieselnden Kühlwassers, der Chlorkohlenstoff in Form von specifisch schweren OeI-tröpfchen niedergeschlagen und dem Extractionsgefäfs wieder zugeführt, während die Luft entweicht und das Ammoniak sich im Kühlwasser auflöst.
In beiliegender Zeichnung zeigt Fig. 1 die Gesammtanordnung des vorliegenden Entfettungsapparates, während Fig. 2 eine Abänderung in dem Aufbau des Kühlers auf dem Extractionsgefäfs veranschaulicht.
Der Arbeitsvorgang ist an Hand der Fig. 1 folgender: Nachdem das Extractionsgefäfs A durch das obere Mannloch O mit Knochen beschickt worden, so dafs diese fast an den oberen Siebboden m heranreichen, welch letzterer ein Schwimmen der Knochen auf dem Lösungsmittel· verhindert, schliefst man die Mannlöcher O und O1 und läfst aus dem Behälter R Chlorkohlenstoff so lange zufliefsen, bis die Knochen damit bedeckt sind und das Lösungsmittel bis an den oberen Siebboden heranreicht, was durch Schaugläser leicht zu beobachten ist. Sodann wird der Hahn α2
des Zufuhrrohres für das Lösungsmittel geschlossen und in den Kühler B durch Stutzen S so lange Kühlwasser eingelassen, bis dasselbe das obere Mannloch b beinahe erreicht; während dieser Zeit bleibt das Ventil u' des Uebersteigrohres u geschlossen. Der Mannlochdeckel von b bleibt geöffnet. Das in A befindliche Lösungsmittel wird mittelst der unter dem unteren Siebboden ml angeordneten Dampfschlange J51 auf seinen Siedepunkt erhitzt und das Fett der Knochen in Lösung gebracht. Die sich beim Kochen entwickelnden Chlorkohlenstoffdämpfe treten in das Wasser des Kühlaufsatzes, werden condensirt und fallen, weil specifisch schwerer, in das Extractionsgefäfs A zurück, um von dort diesen Weg von neuem durchzumachen.
Beim Beginn des Kochens treten Luft und Ammoniakgase aus den Knochen aus, indem sie Chlorkohlenstoff mit sich emporreifsen. Die zur Trennung dieser Blasen in dem Kühlaufsatz B vorgesehenen Scheidewände χ laufen spiralförmig von unten nach oben, sind nach der Achse des Kühlers hin geneigt und durch feine Siebe yy unter sich verbunden.
Die aufsteigenden Blasen stofsen sich zunächst an den spiralförmigen Scheidewänden, werden seitlich abgelenkt^ treten nach Durchgang durch ein Sieb in eine andere Zelle und so fort, bis sie zerplatzen. Durch das Anstofsen gegen die Scheidewände und Passiren der Siebe wird der Chlorkohlenstoff unter der Einwirkung des Kühlwassers niedergeschlagen und rollt auf der schiefen Ebene unter Mithülfe des von 5 herabrieselnden und gleichsam einen Strudel bildenden Wassers herab, bis er den tiefsten Punkt jj von χ erreicht hat, worauf er in das Extractionsgefäfs A zurückfällt.
Das aufsteigende Ammoniak wird im Kühlwasser gelöst und durch das Uebersteigrohr u zur eventuellen weiteren Verwendung abgeführt. Das Uebersteigrohr hat nahe seiner Mündung in den Kühlaufsatz bei ν einen Siebeinsatz und an der Mündung eine Ueberdachung w erhalten, um den zurückfliefsenden Chlorkohlenstoff seitlich abzulenken. Dennoch etwa mitgerissener Chlorkohlenstoff wird in einem zu diesem Zwecke an dem anderen Ende des Uebersteigrohres u angeordneten Scheidetrichter D abgesondert, fällt hier zu Boden und gelangt durch Stutzen d, Leitung e in ein Circulationsgefäfs E und von dort zurück in das Extractionsgefäfs, während das Kühlwasser aus dem Scheidetrichter bei d1 abfliefst.
Ist nach mehrstündiger Einwirkung des Chlorkohlenstoffes die Hauptmenge des Fettes gelöst, so läfst man die Fettlösung nach Oeffnung des Hahnes λ in das Destillationsgefäfs C ab, füllt das Extractionsgefäfs nach Schliefsung von α und Oeffnung von a2 bis zur ursprünglichen Höhe mit Lösungsmittel aus dem Behälter R und destillirt von der Fettlösung in C das Lösungsmittel ab, welch letzteres, in dem Kühler K gekühlt, durch e und E in das Extractionsgefäfs zurückfliefst.
Das Circulationsgefäfs E, welches einerseits mit dem Kühler und andererseits mit dem Extractionsgefäfs verbunden ist, dient dazu, den Gang der Operation zu beobachten, indem die von dem Fett abdestillirte Flüssigkeit vom Kühler nach E und von dort nach dem Extractionsgefäfs fliefst. Für diese Beobachtung ist an dem Circulationsgefäfs ein Wasserstandsglas angeordnet, so dafs man an den Schwankungen in der Höhe der in diesem Gefäfs stehenden Flüssigkeit den Gang der Operation beurtheilen kann.
Die Fettabnahme erfolgt auf diese Weise nach und nach, und das Lösungsmittel wird fortgesetzt fettärmer.
Sobald eine aus dem Verbindungsrohr zwischen Extractionsgefäfs und Destillationsgefäfs bei c1 entnommene Probe kein Fett mehr zeigt, ist die Extraction beendet und es wird zur Abtreibung des Lösungsmittels aus A geschritten. Dies geschieht durch Einlassen von directem Dampf durch Stutzen a4 in A, indem man zuvor die Hähne α und c schliefst, den Dreiweghahn kl nach R umstellt, das Kühlwasser durch den Stutzen b2 abläfst und den Mannlochdeckel b schliefst, sowie den Hahn b3 für die Leitung zum Kühler K öffnet. Hierdurch strömt das Lösungsmittel nach dem Kühler K über, wird hier gekühlt, nach dem Behälter R geleitet und von neuem benutzt, während im Destillationsgefäfs C das Fett vom letzten Lösungsmittel befreit und abgelassen wird.
Man kann auch mehrere Apparate der beschriebenen Art zu einer Batterie vereinigen und das im ersten Extractionsgefäfs nach beendeter Extraction befindliche Lösungsmittel nach dem zweiten, bereits mit Knochen gefüllten Extractionsgefäfs hinüberdrücken, wo-1 bei an Zeit und Dampf gespart wird.
Ebenso kann man als Einleitung der Arbeit das Extractionsgefäfs in geschlossenem Zustand mit einer Luftpumpe verbinden, um Luft und Gase aus den Knochen abzusaugen und die Menge der aufsteigenden Gase zu verringern, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen. '
In Fig. 2 der Zeichnung ist der Kühlaufsatz B des Extractiönsgefäfses insofern abgeändert, als derselbe unten abgeflacht und seitlich gedehnt ist und mit dem Extractionsgefäfs A durch ein Abschlufsventil a5 verbunden ist.
Der Kühlaufsatz kann auch mit einem doppelten Mantel oder einer Schlange zwecks Kühlhaltung des Kühlwassers versehen sein.
Durch die Extraction mittelst des bei 65 bis 7 8° C. je nach dem Grad seiner Reinheit siedenden Tetrachlorkohlenstoffes in offenen Gefäfsen wird die Anwendung gleichmäfsiger, niedriger Temperatur und somit die Gewinnung eines guten Fettes ermöglicht, ferner die Zersetzung des Extractionsmittels verhindert, da durch das darüberstehende Kühlwasser sämmtliche auftretenden Gase und Salze beseitigt bezw. gelöst oder suspendirt und weggeführt werden; aufserdem wird hierbei die Leimsubstanz möglichst geschont, da Leim von Tetrachlorkohlenstoff nicht gelöst wird und eine niedrige Temperatur zur Anwendung kommt.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Entfettung von Knochen und anderem fetthaltigen Material mittelst Tetrachlorkohlenstoffes in der Weise, dafs man den Tetrachlorkohlenstoff in offenen Extractionsgefäfsen und von Wasser, welches gleichzeitig als Kühlmittel dient, überschichtet einwirken läfst, zu dem Zwecke, die das zu extrahirende Fett verunreinigenden Zersetzungsproducte des Chlorkohlenstoffes und des fetthaltigen Materials in das Wasser überzuführen und so ein helles Fett zu gewinnen.
    Ein zur Ausführung des unter 1. gekennzeichneten Verfahrens geeigneter Apparat, bestehend aus einem Extractionsgefäfs (A) mit aufgesetztem Kühler (B), welcher zwecks Auffangung und Zertheilung der aus dem Extractionsgefäfs aufsteigenden Gasbläschen mit spiralförmig aufsteigenden und unter sich durch feine Siebe (y) verbundenen Scheidewänden (x) ausgestattet ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT74432D Verfahren und Apparat zum Entfetten von Knochen und anderen fetthaltigen Materialien Expired - Lifetime DE74432C (de)

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