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Räuchereinrichtung zum Räuchern und Frischhalten von Lebensmitteln
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Räuchern und Frischhalten von
Lebensmitteln, insbesondere von Fischen, Wurstwaren o. dgl., mit einem nach außen
dicht abschließbaren Räucherraum, der mit einer zum Einblasen und Absaugen von Rauch
dienenden, an einen Rauchentwickler angeschlossenen Druck- und Saugvorrichtung verbunden
ist.
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Die bekannten Räuchereinrichtungen dieser Art haben den Nachteil,
daß ihre Umgebung stark durch aus dem Räucherraum austretenden Rauch belästigt wird,
wenn man den Räucherraum zwecks Einbringung oder Herausnahme von Lebensmitteln öffnet.
Man kann zwar den Rauch vorher aus dem Räucherraum hinausblasen, aber dieser Rauch
strömt dann in die Umgebung der Einrichtung ab, so daß die nachteilige Rauchbelästigung
nicht in Fortfall kommt. Die Anordnung und Aufstellung von derartigen Räuchereinrichtungen
ist daher nicht überall möglich.
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Durch die Erfindung wird bezweckt, eine Räuchereinrichtung zu schaffen,
welche die Nachteile der bekannten Einrichtungen vermeidet und ohne die Gefahr einer
unangenehmen Rauchbelästigung an jedem beliebigen Ort, z. B. in einem Laden oder
auf dem Wochenmarkt o. dgl., aufgestellt werden kann, so daß man Fische und sonstige
Waren unmittelbar am Verkaufsort räuchern und frisch aus dem Rauch verkaufen kann.
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Weiterhin wird erfindungsgemäß bezweckt, die Räuchereinrichtung derart
auszubilden, dar sie auch als Einrichtung zum Frischhalten und gegebenenfalls zum
Trocknen verwendet werden -kann. Auf diese Weise soll die Räuchereinrichtung nach
Art eines Kühls
@,hranl:es die geräucherten Fisch- und Wurstwaren
o. dgl. auch bei großer Hitze vor dem Verderben schützen und lange frisch und wohlschmeckend
erhalten.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der Räucherraum über
die Druck-und Saugvorrichtung an einen nach außen dicht abschließbaren Rauchaufbewahrungsraum
anschließbar ist. Hierbei kann der Rauch mit Hilfe der Druck- und Saugvorrichtung
wahlweise aus dem Räucherraum in den Rauchaufbewahrungsbehälter oder umgelehrt aus
letzterem zurück in den Räucherraum gefördert werden. Gegebenenfalls ist auch eine
Förderung des Rauches im Kreislauf durch beide Behälter möglich. Dies kann zweckmäßig
mittels eines Leitungssystems bewirkt werden, welches den Räucherraum mit dem Rauchaufbewahrungsraum
und der Druck- und Saugvorrichtung sowie gegebenenfalls mit einem Rauchentwickler
über verschiedene Leitungsstränge verbindet, die mit Hilfe von Absperrventilen oder
Hähnen oder durch sonstige Anschlüsse der Leitungen wahlweise ein- und ausschaltbar
sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Räucherraum
mit dem Rauchaufbewahrungsraum unmittelbar verbunden, indem die beiden Räume von
zwei durch eine Trennwand gegeneinander abgedichtetenAbteilen eines gemeinsamen
schrankartigen Gehäuses gebildet sind. Die Druck-und Saugvorrichtung kann aus einem
durch einen Elektromotor angetriebenen Ventilator oder Gebläse bestehen.
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Der durch die Erfindung erzielte technische Fortschritt besteht vor
allem darin, daß eine erfindungsgemäß ausgebildete Räuchereinrichtung überall aufgestellt
und benutzt werden kann, ohne daß die Umgebung durch austretenden Rauch belästigt
wird. Um eine solche Rauchbelästigung zu vermeiden, genügt es nämlich, mit Hilfe
der Druck- und Saugvorrichtung vor dem Öffnen der Tür des Räucherraumes den Rauch
aus dem Räucherraum abzusaugen und in den Rauchaufbewahrungsraum hineinzudrücken,
worauf der Räucherraum geöffnet und die Räucherwaren herausgenommen werden können.
ohne daß ein Austreten von Rauch in die Umgebung zu befiirchten ist. Nachdem der
Räucherraum wieder geschlossen ist, kann der inzwischen in den Rauchaufbewahrungsraum
aufbewahrte Rauch wieder in den Räucherraum zurückgedrückt und zum weiteren Räuchern
verwendet werden.
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Der Räucherschrank gemäß der Erfindung kann aber auch zum Frischhalten
der Lebensinittel benutzt werden, indem das Gebläse ohne neue Rauchentwicklung in
Gang gesetzt und die Ventile des Leitungssystems derart gestellt werden, daß der
aufbewahrte kalte Rauch mit Luft gemischt im Kreislauf durch den Räucherraum und
den kauchaufbewahrungsraum strömt. Durch die konservierende Wirkung des kalten Rauches
werden auf diese Weise Fische, Fleischwaren o. dgl. in einfacher Weise vor dem Verderben
geschützt, tvobei außerdem noch der Vorteil erreicht wird, daß der gute Räuchergeschmack
dieser Lebensmittel voll erhalten bleibt.
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Zwischen dem Rauchentwickler und der Druck- und Saugvorrichtung wird
zweckmäßig ein Rauchreiniger eingeschaltet. Im übrigen kann an den Räucherraum auch
eine Rauchverzehrungsvorrichtung angeschlossen sein, in welcher der Rauch vernichtet
werden kann. Die Gewährleistung einer Benutzung der Räuchereinrichtung ohne jede
Rauchbelästigung kann auf diese Weise durch Vernichtung von überschüssigem Rauch
weiterhin gefördert werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i schematisch im Längsschnitt eine schrankartige
Räuchereinrichtung mit Räucherraum, Rauchaufbewahrungsraum. Rauchentwickler und
Gebläse.
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Fig. 2 stellt einen Schnitt nach. der Linie A.-B der Fig. i dar.
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Fig. 3 und 4 zeigen in Vorder- bzw. Seitenansicht die Räuchermulde
des Rauchentwicklers.
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Gemäß dem in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist
die Räuchereinrichtung schrankartig ausgebildet. Der obere Teil des Schrankes besteht
aus einem nach außen dicht abschließbaren Räucherraum i, der eine mit Abdichtungsmitteln
versehene Tür 2 besitzt. Unterhalb des Räucherraumes i befindet sich, durch eine
Trennwand 3 von dem Raum i geschieden, ein weiterer, ebenfalls nach außen dicht
abschließbarer Rauchaufbewahrungsraum 4, der mit einer dicht schließenden Tür 5
versehen sein kann. Die Wandungen des Räucherraumes i und des Rauchaufbewahrungsraumes
4. sind zweckmäßig als- Doppelwandungen ausgebildet und mit einer isolierenden Zwischenschicht
versehen, beispielsweise mit einer Schicht aus einem wärmeisolierenden Stoff. Die
Trennwand 3 ist entsprechend doppelwandig ausgebildet und isoliert. In der Trennwand
3 oder an sonstiger Stelle kann vorteilhaft ein Abblasv entil 6 vorgesehen sein,
durch welches der Druck im Räucherraum selbsttätig geregelt und gegebenenfalls ein
Überdruck abgeleitet wird.
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Der die beiden Behälter i und 4. umfassende Räucherschrank kann beispielsweise
aus Blech oder einem sonstigen feuerfesten bzw.
imprägnierten Material
hergestellt sein. Die schrankartige Ausbildung der Einrichtung ermöglicht eine beliebige
Aufstellung derselben an jedem gewünschten Ort sowie einen leichten Transport der
gesamten Räuchereinrichtung.
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Der Räucherraum i und der Rauchaufbewahrungsraum 4 arbeiten nun mit
einer Saug-und Druckvorrichtung zusammen, die vorteilhaft aus einem Ventilator oder
Gebläse 7 besteht, das durch einen Elektromotor 8 oder durch eine sonstige Kraftquelle
angetrieben werden kann.
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Ferner ist gemäß Ausbildungsbeispiel mit der Räuchereinrichtung ein
Rauchentwickler 9 verbunden, der aus einem Gehäuse besteht, in welchem sich eine
herausnehmbare Räuchermulde io befindet, die in Fig. 3 und 4 besonders dargestellt
ist. Die Mulde io dient zur Aufnahme des Raucherzeugerstoffes, des sogenannten Schmoks.
Um zu verhindern, daß durch den Ventilator Verbrennungsrückstände, Späne oder Asche
aus dem Rauchentwickler 9 mit abgesaugt werden, ist die Mulde io zweckmäßig mit
einem siebartig durchbrochenen Deckel i i versehen, der beispielsweise aus mehreren
feinmaschigenDrähtsieben besteht. Zum Erhitzen des Raucherzeugerstoffes oder Schmoks
kann der Rauchentwickler vorteilhaft mit einem oder mehreren elektrischen Heizkörpern
ausgerüstet sein. Anstatt dessen könnte die Herstellung des Schmoks auch mit Hilfe
von Glühstoff oder auf sonstige Weise geschehen. Es sei an dieser Stelle bemerkt,
daß an Stelle des Rauchentwicklers 9 auch eine beliebige andere Rauchquelle verwendet
werden könnte. Beispielsweise könnte mit Hilfe des Ventilators 7 Rauch von einer
sonstigen Feuerstelle abgesaugt und in den Räucherbehälter i eingeführt werden.
Die Verwendung eines Rauchentwicklers der genannten Art ist aber besonders praktisch,
weil ein solcher Rauchentwickler in gedrängter Bauart leicht mit dem gesamten Räucherschrank
verbunden werden kann.
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Schließlich empfiehlt es sich noch, einen Rauchreiniger 12 vorzusehen,
der in einfacher Weise aus einem mit Wasser gefüllten Gefäß besteht, in welchem
z. B. mit Hilfe eines Hahnes o. dgl. ein bestimmter Wasserstand eingestellt werden
kann. Der Rauch wird über das in dem keinigergefäß 12 befindliche Wasser hinweggesaugt,
indem er oberhalb des Wasserspiegels eingeführt und über dieser Einführungsstelle
abgeführt wird. Am unteren Ende des Rauchreinigungsgefäßes 12 kann ein Verschlußstopfen
oder eine Ablaßschraube 13 vorgesehen sein, mit deren Hilfe der sich auf dem Boden
des Rauchreinigers niederschlagende Rückstand entfernt werden kann. Die Verbindung
der einzelnen Räume und Teile der Räuchereinrichtung geschieht zweckmäßig durch
ein Leitungssystem, welches im nachstehenden beschrieben ist: Vom Rauchentwickler
9 führt eine Leitung 14, in die ein Absperrhahn 15 eingebaut ist, in der. Rauchreiniger
12. Das Leitungsrohr 14 mündet dann hierbei über dem Wasserspiegel des Rauchreinigers
12, so daß der Rauch über das Wasser hinwegstreichen muß. Der auf diese Weise gereinigte
und gekühlte Rauch wird oberhalb der Rohrmündung durch eine Leitung 16 abgesaugt,
die zu dem Gebläse oder Ventilator 7 führt.
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Vom Ventilator 7 führt sodann eine Leitung 17, die mit einem Absperrhahn
18 versehen ist, in den Innenraum des Räucherraumes i. Die Leitung 17 mündet in
dem Räucherraum i z. B. in ein mit Rauchaustrittslöchern versehenes Rohr i9.
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Von dem vom Ventilator 7 in den Räucherraum i führenden Leitungsrohr
17 zweigen unterhalb und oberhalb eines weiteren Absperrhahnes 2o zwei in den Rauchaufbewahrungsraum
4 führende Leitungen 21, 22 ab.
Die untere Leitung 2i ist mit einem Absperrhahn
23 versehen, während die obere Leitung 22 mittels eines Absperrhahnes 24 absperrbar
ist.
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Schließlich führt aus dem oberen Teil des Räucherraumes i eine Rohrleitung
25, die mit einem Absperrhahn 26 versehen ist, zurück zurr Ventilator, und zwar
mündet die Leitung 25 zweckmäßig zwischen den Absp°rrhähnen 26 und 15 in die vom
Rauchentwickler 9 zum Rauchreiniger 12 führende Leitung 14.
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Der Räucherraum i ist mit einer Innenheizung versehen, die vorzugsweise
von elektrischen Heizkörpern 27 oder sonstigen geruchlosen Heizmitteln gebildet
ist. Die elektrischen Heizkörper sind derart in dein Räucherraum i angebracht, daß
sie weder mit den Fischen oder mit den sonstigen Räucherwaren noch mit dem abtropfenden
Fischfett in Berührung kommen. Zweckmäßig sind in dem Räucherraum zwischen den Fischschichten
Blechwannen angebracht, die das Fischfett auffangen.
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Schließlich ist der Räucherraum i mit einer Vorrichtung zum Einführen
oder Erzeugen von Wasserdampf versehen. In besonders vorteilhafter Weise sind im
Räucherraum i besondere Verdampferschalen 28 angeordnet, die sich zweckmäßig über
den elektrischen Heizkörpern 27 befinden, so daß durch die von den Heizkörpern entwickelte
Hitze das Wasser in den Verdampferschalen 28 zur Verdampfung gebracht wird. Diese
Verdampfung geschieht während des Räücher ns, wodurch Färbe und Geschmack der Fische
o. dgl. je
nach Wunsch beeinflußt werden können. Um die gewünschte
oder erforderliche Temperatur im Räucherraum Jederzeit leicht feststellen zu können,
kann ein Thermometer 29 vorgesehen sein. welches in den Räucherraum i hineinragt.
Mit Hilfe dieses Thermometers kann festgestellt werden, bei welchem Hitzegrad die
Fische oder sonstigen Räucherwaren gar sind, worauf der Heizstrom ausgeschaltet
wird.
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Die Wirkungsweise einer Räuchereinrichtung der vorstehend beschriebenen
Art ist nun in kurzen Zügen folgende: Nachdem die Räucherwaren in den Räucherraum
i eingebracht worden sind, werden die Absperrhähne i_;. 2o und 18 geöffnet, während
die Absperrhähne 26. 23 und 24 geschlossen werden. Durch den Ventilator wird intn
Rauch aus dem Rauchentwickler 9 durch die Leitung i-., den Rauchreiniger 12, die
Leitung 16 und die Leitung 17 durch das gelochte Rohr i9 in den Räucherraum i hineingeführt.
Die Innenbeheizung des Räucherraumes i wird während des Räuchervorganges eingestellt
und gegebenenfalls auch Wasser zur Verdampfung gebracht. Nach Beendigung des Räuchervorganges
wird zunächst, bevor die Tür 2 des Räucherraumes i geöffnet wird, der Rauch aus
dem Räucherraum i abgesaugt. Zu diesem Zweck werden die Absperrhähne 15 und 2o und
18 geschlossen, während die Absperrhähne 26 und 2 3 geöffnet werden. Durch den Ventilator
wird nunmehr der Rauch aus dein Räucherraum i durch die Leitung 25 und 14, den Rauchreiniger
12 und die Leitung 16 und 21 in den Rauchentwicklungsraum -. hineingedrückt. Nach
Entleerung des R äucherratunes i kann die Tür :2 ohne Rauchbelästigung geöffnet
werden.
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-Nachdem die Räucherwaren lierattsgenoinmen und andere Lebensmittel
in den Räucherraum i hineingebracht worden sind, wird die Tür 2 wieder dicht verschlossen.
-Nunmehr kann man durch entsprechende Umstellung der -lbsperrliä litie den ini Rauchaufbewahrungsraum
.I aufbewahrten Rauch wieder in den Räucherrahm i zurückdrücken.
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Die Räuchereinrichtung kann beispielsweise nachts auch als Frischbalte-
oder Kühlschrank- benutzt werden. Zu diesem Zweck läßt inan den Ventilator ; laufen
und stellt die Absperrhähne derart ein, daß der aufbewahrte kalte Fauch mit Luft
gemischt durch den Räucherraum und den Rauchaufbewalirungsrauin d im Kreislauf hindurchströmt.
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Der Räucherschrank gemäß der Erfindung kann aber auch als Trockenschrank
benutzt werden. zu welchem Zweck der Ventilator und die Heizung eingeschaltet und
die Absperrhähne derart eingestellt werden, daB durch die beiden Räume heiße Luft
hindurchströmt.