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Vorrichtung zur Ausführung von Punktionen, Injektionen und insbesondere
von Bluttransfusionen Es ist bereits eine Vorrichtung zum Einspritzen von Flüssigkeiten
in den Körper und zum Ansaugen solcher aus dem Körper (Punktion) in ein Gefäß durch
Vermittlung einer Kanüle 1bekannt, bei der die Kanüle und eine mit ihr verbundene
Hohlnadel in einem Gummistopfen angeordnet ist und ihr in das Gefäß hineinragender
Teil durch Bewegen des Stopfens gegenüber dem Gefäß, d. h. durch Verschwenken der
Kanüle bzw. Hohlnadel aus der Gefäßachse, geöffnet werden kann und dann den Durchfluß
der anzusaugenden bzw. zu injizierenden Flüssigkeit ermöglicht.
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Diese Vorrichtung hat jedoch den Nachteilk daß sie nur ein einziges
Mal verwendbar ist und Idaß insbesondere die Länge und der Durchmesser der Hohlnadel
stets die gleichen sind so daß sich die Vorrichtung der verschiedenen Beschaffenheit
von anzusaugenden Flüssigkeiten, wie sie z. B. Bei Blut und Eiter vorliegt, nicht
anpassen konnte. Dadurch, daß dei Kanüle mit der Hohlnadel bein Einstich an der
Gefäßachse verschwenkt werden muß, kennen nur bei großer Übung des die Vorrichtung
handhabenden Arztes Venenperfora tionen vermieden werden. Da außerdem die Nadel
während der ganzen Punktions- bzw.
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Injektionsdauer in der Schwenkstellung gehalten werden muß, so tritt,
wenn es sich um größere Flüssigkeitsmengen handel,t leicht Ermüdung der Hand ein.
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Ferner ist vorgeschlagen worden, in eine Spritze mit eingebauter
Hohlnadel eine Ampulle einzusetzen und deren Inhalt durch Verschieben eines in der
Ampulle beweglich angeordneten Kolbens aus der Spritze auszutreiben.
Nachteilig
an dieser Anordnung ist, daß mist steigendem Volumen der Ampulle auch die Größe
der Spritze zunehmen muß, da nur geringe Größenunterschiede zwischen Spritze und
Ampulle Zulässig sind. Mit steigendem Volumen wird diese bekannte Vorrichtung unhandlich;
außerdem eignet sie sich nur zur Vornahme von Injektionen, nicht aber für Punktionen
und Bluttransfusionen.
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Eine andere bekannte Vorrichtung besitizt zwei hohlnadeln (Durchstech-
und Einstichnadel), die miteinander über ein durch einen Gummischlauch gebildetes
Zwischenstück in offener verbindung stehen, wobei die Durehstechnadel (zum Durchstechen
des Ampullenverschlusses) in eine besondere Nadelfassung zur Aufnahme des Ampullenstutzens
eingelötet ist. Diese Anordnung der Nadel erschwert die Reinigung und verursacht
hohe Anschaffungskosten. Außerdem ist die Burchführung z. B. einer Rippenfellpunktion
mit dieser Vorrichtung nicht möglich, wei ein Lufteintritt zwischen Einstich der
Nadel in den Körper und Anschließen der Ampulle nicht verhiindert werden kann. Eine
Punktion mit aufgesetzter Ampulle ist nicht möglich, weil Beim Durchstechen der
Verschlußkappe der evakuierten Ampulle Druckausgleich erfolgt und dadurch die Saugwirkung
der Ampulle verlorengent. Unterbrechungen der Injektionen, z. B. zur Vermediung
des anaphylaktischen Schocks bei Verabreichung von Serum, fermer Bluttransfusionen
sind mit dieser Vorrichtung nicht nöglich.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die Nachteile dieser bekannten
Vorrichtungen zu beseitigen. Sie dient zur Ausfiihrung von Punktionen, Injektionen
und insbesondere von Bluttransfusionen, und besteht aus einer Ampulle, deren Inhalt
unter Über- oder Unterdruck steht, und zwei an den beiden Enden eines Zwischenstückes
auswechselbar angebrachten, in offener Verbindung miteinander stehenden Hohlnadeln,
deren eine als Einstichnadel und deren andere zum Durchstechen des Ampullenverschlusses
dient. Gemäß der Erfindung ist das Zwischenstück als starres Rohr ausgebildet, an
dessen beiden Enden je ein Konus zum Aufstecken der Hohlnadeln angcbracht ist, wobei
die Durchstechnadel innerhalb eines unter Ferdwirkung stehenden, bezüglich der Durchstechnadel
beweglichen, kösbar und festlegbar auf dem Zwischenstück sitzenden Ampullen- bzw.
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Gefäßträgers angeordnet ist, der als eine auf einem rohrförmigen,
die Feder enthaltenden Teil des Zwischenstückes gleitbare Hülse ausgebildet und
mit einem Ansatz versehen ist, der zum Halten der Ampullen- bzw. Gefäßstutzen dient
und deren durchstechbaren Absehluß so zusammenpreßt, daß die beim Durchstechen entstandene
Öffnung nach Abziehen des Trägers vom Zwischen stück wieder luftdicht verschlossen
bleibt.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegestandes nabst einigen Abänderungen
veransehaulicht, teilweise schematisch, die Zeichung.
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Fig. 1 ist en senkrechter Schnitt durch das Zwischenstück.
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Fig. Ia zeigt eine zum Zwischenstück gehörige Abänderung.
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Fig. 2 ist eine Seitenansicht und Fig. 3 ein Grundriß des Zwischenstückes
nach Fig. @ Fig. 4 ist eine andere Abänderung.
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Fig. 5. 6. 7 und 8 veranschaulichen vier verschiedene Ausführungsformen
des zur Vorrichtung gehörenden Gefäßes.
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Fig. 9 ist ein senkrechter Schnitt durch einen zur sterilen Aufbewabrung
des Zwischenstückes dienenden Behälter und Fig. 10 ist ein Grundriß dieses Behälters
bei abgenommenem Deckel.
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Fig, 11 zeigt in größerem Maßstab eine Abänderung einer Einzelheit,
Das einen Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung bildende Zwischenstück oder der
Nadelträger (Fig. 1, 2 und 3) besitzt eine flügelförmige Tragplatte 1, in der exzentrisch
ein mit einer zentralen Lägsbohrung 2 verebener zylindrischer Massivkörper 3 befestigt
ist. Letzterer trägt oben und unten einen ebenfalls längs durchbohrten Konus 4 bzw.
5 zum Aufstecken der hohlen Durchstechnadel 6 bzw. der hohlen Einstichnadel 7.
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Beide Nadeln können am Nadelträger 3 angebracht, abgenommen und gegebenenfalls
gegen andere ausgetauscht werden. Der obere Teil 8 des Nadelträgers 3 ist mit Außengewinde
versehen, auf das ein Rohr 9 aufgeschraubt ist. Innerhalb des Rohres 9 ist eine
Schraubenfeder 10 angeordnet, die in entspanntem Zustand aus dem oberent Teil des
Rohres herausragt, Auf deas Rohr 9 ist Iose eine als Ampullen- bzw. Gefäßträger
dienende Hülse 11 geschoben, die durch den Einfluß der entspannten Feder 10 in der
in Fig. 1 gezeichneten Stellung gehalten wird. Die Hülse 1 besitzt an ihrem oberen
Ende einen Ansatz I2, der zur Aufnahnie des mittels einer Gummitulle 13 vakuumdicht
verschlossenen Stutzeus 14 der Ampulle bzw. des Gefäßes 15 dient, das seinerseits
zur Aufnahme der Punktions- oder Injektionsflüssigkeit bestimmt ist. Der Ansatz
12 der Hülse ist so benessen, daß er den Stutzen 14 samt der Gummitülle dicht uimschließt
und daß ein Flansch 16 der Gummitülle sich dicht an seinen oberen Rand anlegt.
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Das an den Ansatz 12 des Gefäßträgers anzuschließende Gefäß kaiin,
wie die Fig. 5
bis 8 zeigen, verschiedenartig ausgebildet sein.
Gemäß Fig. 5 ist der mit der Gummitülle I3 verschlossgene Stutzen ins des Gefäßes
I5 konaxial mit dem Gefäß angeordnet. Solange das Gefäß nicht gebraucht wird,ist
über die Gummitülle noch eine Schutzhülse aus Glas, Kunstharz oder sonst einem zweckmäßig
durchsichtigen Stoff geschoben. Das Gefäß ist mit einer Graduierung versehen, die
aber auch in Wegfall kommen kann.
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Das Gefäß nach Fig. 6 unterscheidet sich von dem nach Fig. 5 nur
dadurch, daß der Stutzen 14 durch ein Rohr 18 verlängert ist.
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Diese Verlängerung, in Verbindung mit andern noch zu beschreibenden
Abänderungen am Nadelträger, hat den Zweck auch tiefer liegende Körperteile zu erreichen
und dabei doch stets die Vorgänge im Gefäß zu kontrollieren.
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Beim Gefäß nach Fig. 7 list der Stutzen 14 rechtwinklig zu einer
mit dem Gefäß konaxialen Verlängerung 19 abgebogen. Diese Ausbildung eignet sich
besonders für solche Punktionen, bei denen der Patient im Sitzen behandelt und daher
die Nadel 7 in horizontal er Lage in den Körper eingeführt werden muß.
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In Fig. 11 ist eine Variante des perforierbaren Gefäßverschlusses
im Längsschnitt dargestellt. Auf den Gefäßstutzen 14 ist die Gummitülle 13 geschoben.
Außerdem aber ist in den Stutzen 14 noch ein auf dem größten Teil seiner Länge durchbohrter
Gummistopfen 52 eingesetzt und in dessen Bohrung ein Glaströhrchen 53 angeordnet.
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Es soll nun zunächst die Wirkungsweise der Vorrichtung in Verbindung
mit einem Gefäß nach Fig. 5 beschrieben werden.
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Für die Vornahme einer Punktion wird ein Gefäß verwendet, in dem
durch vorherige Evakuierung Unterdruck herrscht. Die Schutzhülse 17 wird von der
den Stutzen 14 vakuumidicht abschließenden Gummitülfe 13 abgenommen und das Gefäß
durch Einschieben des Stutzens in den Ansatz 12 der Hülse 11 auf dem Nadelträger
befestigt. Die Gummitülle 13 sorgt dabei für dichten Abschluß des Ansatzes 12, wobei
gleichzeitig der Flansch 16 der Gummitülle einen Anschlage für den Ansatz 12 der
Hülse 11 bildet und ein zu tiefes Einführen des Stutzens verhindert.
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Nun wird die Einstichnadel 7 in den Körper eingeführt und unmittelbar
darauf die Hülse II samt dem Gefäß I5 entgegen der Wirkung Uei Feder 10 auf dem
Rohr 9 soweit nach unten verschoben, bis ein am unteren Ende der Hülse 11 sitzender
Sperrbaken 20 (Fig.2) unter eine Nase 21 der Tragplatte 1 greifen und durch eine
Drehung der Hülse mit dieser Nase in Eingriff gebracht werden kann. Dadurch wird
die Hülse samt dem Gefäß am Nadelträger festgelegt und braucht während der ganzen
folgenden Operationen nicht gehalten zu werden. Selbstverständlich kann man auch
zuerst die Hülse 11 am Nadelträger festlegen und dann erst das Gefäß 15 in den Ansatz
12 einstecken.
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Während der Verschiebung der Hülse 1 1 auf dem Rohr 9 hat aber gleichzeitig
auch die Nadel 6 die Gummitülle I3 durch1bohrt und ragt nun in den Stutzen 14 des
Gefäßes hinein. Infolge des darin herrschenden Unterdruckes wird also die in der
angestochenen Körperhöhle o. dgl. angesammeilte Flüssigkeit durch die Nadel 7, den
Konus 5, die Bohrung 3, den Konus4 und die Nadel 6 in das Gefäß angesaugt. Hört
der Flüssigkeitszufluß auf, so wird das Gefäß aus dem Ansatz I2 herausgezogen. Dabei
schließt sich die durch die Nadel 6 in der Gummitülle 13 verursachte Öffnung von
selbst wieder, und das Gefäß kann zur Untersuchung des Inhalts versandt werden.
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Reicht dagegen das Gefäß nicht aus, um die gesamte zuströmende Flüssigkeit
aufzunehmen, so kann das gefüllte Gefäß in kürzester Zeit durch ein leeres ersetzt
werden, dessen Gummitülle dann beim Einführen in den Ansatz 12 durchbohrt wird.
Es ist also auch für das Abfüllen mehrerer Gefäße nur ein einziger Einstich erforderlich,
was bei der bekannten Vorrichtung nicht möglich war.
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Für Injektionen ist die Arbeitsweise der Vorrichtung ganz analog;
es wird nur statt eines Gefäßes mit Unterdurck ein solches verwendet, in dem die
Injektionsflüssigkeit unter Druck, z. B. unter Gasdruck, steht, so daß sie nach
dem Durchbohren der Gummitülle durch die Nadel 6, Bohrung 3 und Nadel 7 in den Körper
injiziert wird.
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Zu Injektionszwecken verwendet man vorteilbaft den in Fig. 11 dargestellten
perforierbaren Verschluß. Dieser hat den Vorteil, daü nicht die Gummitülle, sondern
der nicht durchbohrte Teil 54 des Stopfens 52 den im Gefäß herrschenden ueberdruck
aufnimmt.
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Dieser Teil 54 steht unter dem Druck des den Stopfen 52 dicht umschließenden
Gefäßstutzens 14. Beim Aufsetzen des mit diesem Verschluß versehenen Gefäßes auf
den Ansatz 12 wird dann außer der Gummitülle auch noch der Teil 54 durchstoßen.
Diese Variante hat den Vorteil, daß man die Injektion durch Abnehmen des Gefäßes
von der Hülse 11 unterbrechen und dann nach einiger Zeit beenden kann. Dies ist
bei der Verabreichung von Serum notwendig, um einen anaphylaktischen Schock zu vermeiden.
Da, wie erwähnt, der Gummistopfen 52 unter dem Druck des Gefäßstutzens steht, so
schließt sich beim Abnehmen des Gefäßes vom Ansatz 12 die
von der
Durchstechnadel verursachte Öffnung im Teil 54 trotz des im Gefäß herrschenden Überdrucks,
und es kann während der Injektionspause weder Flüssigkeit aus dem Gefäß ausfließen
noch Luft in dasselbe eindringen.
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Die Ausfübrungsform des Gefäßes zur Behandlung von tiefliegenden
Körpergegenden gemäß Fig. 6 erfordert bei der Behandlung auch eine ergänzende Anordnung
am Nadelträger, wie sie in Fig. Ia dargestellt ist.
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In der Trägerplatte I ist eine Öffnung 22 vorgesehen, in der mittels
einer Flügelschraube 23 eine mit Haltegriff 24 versehene Stange 25 befestigt wird.
Diese Stange ist etwa so lang wie das Gefäß 15 zusammen mit dem Rohr 18 und dem
Stutzen 14 und die Länge ist dabei so bemessen, daß der Nadelträger genügend weit
in eine Körperöffnung eingeführt werden kann, um die zu punktferende Stelle mit
der Nadel 7 zu erreichen und dabei doch das Gefäß selbst außerhalb des Körpers zu
halten, um die Vorgänge im Gefäß bequem beobachten zu können.
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Im übrigen sind Handhabung und Wirkungsweise dieser Variante ganz
analog der bereits beschriebene.
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Das gleiche gilt auch für das Gefäß nach Fig. 7 in Verbindung mit
dem Nadelträger nach Fig. I. Diese Ausffihrungsform des Gefäßes hat nach horizontalem
Einstich in den Körper den Vorteil, senkrecht zu stehen und dadurch eine Ablesung
an der Graduierung zu ermöglichen.
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Im übrigen braucht der Stutzen 14 nicht immer senkrecht zu der Verlängerung
19 abgebogen zu sein; er könnte auch irgendeinen andern Winkel mit diser Verlängerung
bilden, so daß das Gefäß auch bei nicht horizontalem Einstich eine senkrechte Lage
einnehmen kann.
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Die Ausführungsform des Gefäßes nach Fig. S dient insbesondere für
die Bluttransfusion.
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Der Glasbehälter IS weist wiederum, wie in Fig. 7, einen zur Behälterachse
senkrecht stehenden Stutzen 14 mit Gummitülle I3 auf.
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Die zum Stutzen 14 führende Öffnutlg des Glasbehälters ist normalerweise
durch einen Gummistopfen 26 geschlossen., der an einem Winkelhebel 27 festsitzt.
Der eine Arm des Winkelhebels ist durch eine Dichtung 28 aus elastischem Material,
das ebenfalls Gummi sein kann, hindurchgeführt, und zwar sitzt diese Dichtung 28
vakunmdicht in einem Ansatz 29 des Behälters 15. An dem aus der Dichtung 28 herausragenden
Ende des Winkelhehels 27 greift ein Spannwerk 30 an, dessen Stangen in bekannter
Weise mit Rechts- bzw. Linksgewinde versehen sind. so daß je nach dem Drehsinn d
Mutter 3 i die Stangen einander genähert oder von einander entfernt werden. Das
andere Ende des Spannwerkes 30 greift an einem um das Gefaß IS gelagerten Metallring
32 an. Zwischen Metallring und Gefäß befindet sich eine nicht gezeichnete elastische
Einlage. In einem am oberen Ende des Gefäßes 15 Befindlichen, durch den abnehmbaren
Stopfen 33 vakuumdicht verschlossenen Ansatz 34 ist ein Luftfilter 35 enthalten.
Über das vom Stopfen 33 geschlossene Ende des Ansatzes 34 ist eine z. B. aus Glas
oder Niietall bestehende Schutzkappe 36 gestülpt, die durch die Wirkung der Federn
37 einer um den Hals des Ansatzes 34 gelagerten Haltevorrichtung in der gezeichneten
Stellung gesichert wird.
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Mittels des Nadelträgers nach Fig. I und des Gefäßes nach Fig. S
wird eine Bluttransfusion wie folgt durchgeführt.
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Im Gefäß 15 herrscht infolge Evakuierung Unterdruck. Die Stopfen
26 und 33 schließen das Gefäß zunächst vakuumdicht ab. Bevor nun das Gefäß 15 mittels
seines Stutzens 14 in den Ansatz 12 des Nadelträgers eingesetzt wird, betätigt man
das Spannwerk 30, 31 iu der Weise, daß der Hebel 27 aus der geieichneten Normallage
in die punktierte Stellung übergeführt wird, in welcher der Stopfen 26 die bisher
verschlossen gehaltene untere Öffnung des Gefäßes 15 freigibt. Wird laun nach dem
Einsetzen des Gefäßes in den Ansatz 12 des Nadelträgers und dem Einstechen der Nadel
7 in den Körper des Blutspenders die Gummitälle 13 in der berits beschriebenen Weise
durchstochen, so strämt das Blut durch die Nadel 7, Konus 5, Bohrung 3. Kouns 4,
Nadel 6 und Stutzen 14 in das Gefäß I5 ein. Ist die gewünschte Blutmenge abgezapft,
so zieht man den Stutzen 14 aus dcm Ansatz 12 heraus, wobei sich die durch die Nadel
6 verursachte Öffnung in der Gummitülle I3 selbsttätig schließt.
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Zur Übertragung des im Gefäß enthaltenen Blutes auf den Empfänger
wird zuerst die Kappe 36 abgehoben und der Stopfen 33 entfernt und statt seiner
ein Gummiballgebläse bekannter Konstruktion an dem Ansatz 34 befestigt. Mittels
diese Gebläses wird nun, nachdem wiederum der Stutzen 14 in den Ansatz 12 des Nadelträgers
eingesetzt, die Nadel 7 in ein Blutgefäß des Empfängers eiligestochen und die Gummitülle
13 von der Nadel 6 durchbohrt wurde, durchkluft in das Gefäf" 15 eingeblasen, die
nach Passieren des Lnftfilters das im Gefäß enthaltene Blut in den Körper des Blutempfängers
befördert.
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Durch eine von Anfang an ion gefäß vorhandene kleine Menge Paraffinöl,
die auf dem Blut eine dünne Schicht bildet, kann dabei in bekannter Weise die Gerinnung
des Blutes verhindert werden. Durch die \ ii Anordnugn
des Hebels
27 und des Spaunwerkes am beschriebenen Gefäß ist man in der Lage, das Ein- und
Ausströmen des Blutes in der Vorrichtung ganz nach Wunsch regulieren zu können.
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In Fig. 4 ist ein Element dargestellt, das dann zur Verwendung kommen
soll, wenn es wichtig ist, nach erfolgter Flüssiglçeitsentnahme oder -abgabe das
Eindringen von Luft in den Körper zu verhindern. Das genannte Element besteht aus
einem etwa zylindrischen Körper 38, der einerends eine konische Ausnehmung 39 und
andernends einen Konus 40 aufweist, wobei Ausnehmung 39 und Konus 40 durch eine
zentrale Bohrung 41, die durch einen Hahn 42 beherrscht wird, miteinander in Verbindung
stehen. Beim Gebrauch wird das beschrieben Element mittels seiner Ausnehmung 39
an den Konus 5 des Nadelträgers angesetzt, während der Konus 40 zum Aufstecken der
Nadel 87 dient. Während der Flüssigkeitsentnahme oder -injektion ist der Hahn i2
geöffnet; er wird gesehlossen, sowie die Gefahr von Luftdurchtritt durch die Bohrung4I
vorliegt.
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Um den Nadelträger während des Nichtgebrauches steril aufbewahren
zu können, ist noch der in Fig. g und 10 dargestellte Behälter vorgesehen.
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Dieser besitzt einen abnehmbaren Deckel mit drei übereinanderliegenden
Platten 43, +4, 45, von denen die Platte 43 so bemessen ist, daß sie bei aufgesetztem
Deckel den oberen Rand des Behälterkörpers 46 völlig abdeckt.
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Die mittlere Platte 44 ist gegenüber den beiden anderen an ihrem ganzen
Umfang etwas zurückgesetzt. Die untere Platte 45 ist bezüglich der beiden anderen
beweglich und sitzt am unteren Ende einer Schraube 47, mitteIs welcher sie gegen
die Platte 44 angepreßt werden kann. Um den Umfang der mittleren Platte ist ein
Gummiring 48 von vorzugsweise kreisförmigem Querschnitt gelegt, der beim Anziehen
der Schraube durch den Druck der Platte 45 deformiert wird und sich infolgedessen
so dicht an den inneren Umfang des oberen Behälterrandes anlegt, daß er den Deckel
festhältund einen hermetischen Abschluß des Behälters bewirkt.
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An der Unterseite der Platte 45 ist ein Itohrstück 49 befestigt,
über das eine Gummitülle 50 gestülpt ist. Auf diese kann der Ansatz 12 der Hülse
11 des Nadelträgers ge schoben werden, nachdem diese in der oben lieschriebenen
Weise mittels des Hakens 20 mit der Tragplatte 1 des Nadelträgers verriegelt wurde.
Der Nadelträger ist auf diese Weise leicht abnehmbar mit dem Behälterdeckel verbunden
und wird, solange er sich im Behälter befindet, durch Eintauchen in Alkollol, mit
dem der Behälter gefüllt ist, steril gehalten. Im Behälter ist noch ein Halter 51
fär Ein- und Durchstichnadel verschiedener Abmessungen angebracht. Auf diese Weise
läßt sich der Nadelträger leicht verpacken und in der Tasche mitführen.
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Die vorstehend beschriebene Vorrichtung weist folgende Vorteile auf.
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Die verschiedenen Gefäße, die in Verbiindung mit dem Nadel träger
zur Verwendung kommen, haben alle, unabhängig von ihrem Volumen und sonstigen Ausbildung,
den gleichen Stutzen 14, so daß sie sämtlich am gleichen Nadelträger angeordnet
werden können. Sie können daher in beliebiger Reihenfolge am Nadelträger angebracht
werden. Diese Auswechselbarkeit der Gefäße ermöglicht auch die fortlaufende Punktion
aus einem einzigen Einstich. Ebenso können infolge ihrer Auswechselbarkeit am Nadelträger
beliebig dimensionierte Einstichnadeln sowie Durchstichnadeln von beliebigem Kaliber
angebracht und beliebig oft sowie für Flüssigkeiten aller Art gebraucht werden.
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Der Arzt kann infolgedessen die Vorrichtung in jedem Fall weitgehend
an die jeweiligen Erfordernisse anpassen und dadurch dem Patienten unnötige Schmerzen
ersparen. Es ist ferner, im Gegensatz zu den bisher im Handel befindlichen Ampullen
mit Unterdruck, mit der beschriebenen Vorrichtung auch möglich, bei Funktionen tief
liegende Körpergegenden zu erreichen, sowie sterile Harnentnahme vorzunehmen.
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Dadurch, daß bei der neuen Vorrichtung die Einstichnadel bzw. die
Hülse 11 abnehmbar angeordnet ist, hat man z. B. bei Blutentnahme oder Injektionnen
eine stete Kontrolle, ob die Einstichnadel sich auch wirklich im Blutgefäß befindet.
Die Handhabung der Vorrichtung ist so einfach, daß auch für den ungeübten Arzt die
Gefahr einer Venenperforation nicht größer ist als bei Verwendung einer gewöhnlichen
Injdtionsspritze'.
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Endlich wird durch die Sperrvorrichtung für die als Gefäßträger dien,
ende Hülse die Handhabung der Vorrichtung noch dadurch vereinfacht, daß sich nach
dem Durchstechen der Gummitülle der ganze weitere Vorgang der Füllung bzw. Entleerung
des Gefäßes selbsttätig vollzieht, holme daß ein besonderes Zugreifen des Arztes,
z. B. die Ausübung konstanten Druckes wie bei der bekannten Vorrichtung, das unter
Umständen zur Ermüdung führen kann, erforderlich ist.