DE7702734U1 - Entnahme- und belueftungskanuele - Google Patents
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Description
B. Braun lie Ϊ sung en*
Aktiengesellschaft
Carl-Eraun-Straße 1
Aktiengesellschaft
Carl-Eraun-Straße 1
y'-jOc Kelsungen
Entnahme- und Belüftungskanüle
Die Neuerung geht aus von einer Entnahme- und Belüftungskanüle
zur dosierten Entnahme von sterilen Injektionsflüssigkeiten aus Vorratsbehältern, die mit perforierbaren, elastischen und selbstschließenden
Verschlußanordnungen und mit einer Vorrichtung zur Belüftung der Behälter mit steriler Luft versehen sind.
Jie erfindungsgemäße Kanüle wird durch einen hohlen Einstichdorn,
ein selbstschließenues Ventil und ein den Flüssigkeitsdurchtritt verhinderndes Luft- bzw. Bakterienfilter gebildet.
Für Injektionen im medizinischen Bereich verwendete pharmazeutische
Zubereitungen v/erden als Einzeldosierungen in Glasampullen geringen Volumens verpackt und bei Anwendung nach öffnen der Ampulle
mittels einer Injektionsspritze mit Injektionskanüle entnommen
und dem Patienten injiziert. Da in diesen Fällen das Injektionsmittel insgesamt bei einer einzigen Injektion verbraucht wird,
besteht bei ordnungsgemäßem Verhalten kaum die Gefahr einer bakteriellen Kontamination, was durch die Praxis im allgemeinen bestätigt
wird und daher als Stand der Technik anerkannt ist.
Neben den Behältern und Ampullen, die lediglich eine einzelne Dosis des Injektionsmittels enthalten, werden jedoch in großem
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Umfange auch Handelsformen dieser Präparate angeboten, die ein größeres Volumen aufweisen und dementsprechend eine Vielzahl von
pro Injektion angewendeten Dosen ergeben. Injizierbare Lokalanaesthetika
werden z.B. in dieser Handelsform vertrieben, die z.B. 50
oder 100 ml Lösung enthält.
Derartige Behälter sind meist mit einem Stopfen aus einer für die
wiederholte Punktion geeigneten Gunimiqualität verschlossen, und die Entnahme aufeinanderfolgender Dosen kann in üblicher Weise
mit einer Injektionsspritze über eine Kanüle erfolgen. Wird die zur Entnahme der Injektionslösung verwendete Kanüle auch zur Injektion
des entnommenen Arzneimittels weiterhin eingesetzt und also aus dem als luftdichtem Verschluß dienenden Gummistopfen herausgezogen,
so wird keine dem entnommenen Flüssigkeitsvolumen entsprechende Luftmenge in den Behälter einströmen Können mit dem Resultat,
daß sich allmählich ein Vakuum bildet, das die Flüssigkeitsentnahme zunehmend erschwert. Um den entstehenden Unterdruck auszugleichen,
ist die Zufuhr eines entsprechenden bakterienfreien Luftvolumens erforderlich.
Eine weitere, aus hygienischen Gründen allerdings nicht vertretbare
Entnahmetechnik bedient sich einer in den jeweiligen Behälterverschluß
permanent eingestochen bleibenden Kanüle, durch die mit der
Injektionsapritze das erforderliche Quantum aus dem Behälter entnommen
wird, die Spritze von diener Entnahniekanüle abgenommen und
die Injektion mit einer Punktionskanüle durchgeführt wird. Durch die verbleibende Kanüle strömt Luft zum Druckausgleich in den noch
weitere Injektionslösung enthaltenden Behälter ein, wobei die Luft nur dann keimfroi ist, wenn sie zuvor ein geeignetes Bakterienfilter
passiert hat. Bei den üblichen Kanülen sind derartige Filter
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nicht vorgesehen, so daß stets die latente Gefahr der bakteriellen
Kontamination des Behälterinhalts und die damit verbundene Gefahr der Schädigung des Patienten gegeben ist.
Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt
dem Anmeldungsgegenstand die Aufgabe zu Grunde, eine zur Entnahme von injizierbaren Medikamenten geeignete Entnahmekanüle zu schaffen,
die es erlaubt, aus einem eine Vielzahl von Einzeldosen enthaltenden handelsüblichen Behälter jeweils die für eine einzelne Injektion
erforderliche Flüssigkeitsmenge mittels einer Spritze zu entnehmen und als Teil des gesamten Entnahmevorgangs das dem entnommenen
Flüssigkeitsvolumen entsprechende Luftvolumen keimfrei gefiltert zuzuführen.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst durch die im Schutzanspruch
angegebene Entnahme- und Belüftungskanüle.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Entnahme- und Belüftungskanüle
wird durch die folgende Beschreibung an Hand der Zeichnung näher erläutert:
Eine für den angegebenen Funktionsablauf geeignete Kanülenausführung
besteht aus einem hohlen Einstechdorn, dessen St)itze in einer zur
Perforation des Flaschenstopfen.^ geeigneten Weise geformt oder geschliffen
ist. Die Länge ist variabel, doch sollte der jJinstechdorn
zur Vermeidung von Injektionsmittelverlusten nicht wesentlich langer als die Stopfenhöhe sein, da bei längerem Dorn aus dem umgekehrt
gehaltenen Behälter der Inhalt nicht vollständig entnommen werden könnte. In einem erweiterten Abschnitt an dem der Spitze
gegenüberliegenden Kanülenende ist ein geschlitztes, aus einem gummielastischen Werkstoff geformtes Einsatzteil vorgesehen, in
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dessen innen zentrisch liegende Aussparung eier Kegel der zur
/lüssigkeitsentnahme verwendeten Spritze eingeführt wird. Die
Aussparung ist so bemessen, daß die Spritze durch den Anpreßdruck des Einsatzteils festgehalten wird. Der äußere Durchmesser des
Einsatzteils ist kleiner als der dafür vorgesehene erweiterte Kanülenteil, so daß er beim Einführen des Spritzenkegels nach
außen gedrückt wird und dabei eine seitlich angebrachte Bohrung flüssigkeitsdicht verschließen kann. Auf der Außenseite dieser Bohrung
ist im Verlaufe des Luftkanals ein wasser- und flüssigkeitsabweisendes Bakterienfilter angebracht, das die in den Behälter
einströmende Luft von Mikroorganismen befreit. Sowohl das Bakterienfilter als auch der gummielastische Einsatz können durch ringförmige
Halterungen in ihren jeweiligen Positionen fixiert werden.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch den das In.iektionsmittel 1
enthaltenden Behälter 2 in einer umgekehrten Position, die der üblichen Entnahmestellung entspricht. Der Dorn i\. der Entnahme- und
Belüftungskanüle 5 ist in den Behälterstopfen 3 bis zu einem Dornabschnitt
mit größerem Durchmesser 6, der als Anschlag dient, eingeführt. Durch die Dornbohrung 7 kann in weiterem Verlauf des Entnahmevorgangs
der Behälterinhalt 1 entnommen werden. Im erweiterten Teil 8 des Einstechdorns l\- ist der gummielastische Einsatz ζ>
untergebracht, in dessen Innenbohrung 10 der Kegelansat::·, 11 einer Spritze
12 gezeigt ist.
Durch einen umlaufenden Rand 1 ■ >
wird der i'Linsatz 9 in der uornerweiterung
Ö so fixiert, daß er beim Einflüirun des Kegelanoatzes 11
nicht nach vorne geschoben werden kann, wodurch der Anfang 1/|. dur
Dornbohrung 7 verlegt werden könnte. In der Abbildung ist ?,u er-
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kennon, daii dio Außenseite des Einuatzos ') luft- und fluasigkeits«
diciit an der Innon;r.olte den erweiterten Telia S des Einsteclidorns
k anliegt. Durch oinon Jlaltorlng I^ wird der Einsatz 9 ebenfalls
gesichert, üer erweiterte Kanülenteil 8 des Einstechdorns L[ ist
durch eine Bohrung 16 mit dem Innenraum 17 des Gehäuses 18 verbunden
und dient zur Zuführung der gefilterten Luft, die das Filter 19 passiert hat. Eine Halterung; 20 mit den Bohrungen 21 fixiert
das Filter 19 in seiner Lage. Die Enden 2'5 des geschlitzten gummielastischen
Einsatzes 9 sind durch den Kegel 11 der Spritze 12 so
weit gespreizt, daß der Behälterinhalt 1 direkt in die Spritze aufgenommen werden kann.
Figur 1 zeigt so insgesamt die Anordnung von Behälter, Entnahmekanüle
und Spritze während des Entnehmens des Injoktionsraittels
aus dein Behälter.
Figur 2 zeigt dieselben Elemente wie Figur 1, ihre Anordnung entspricht
jedoch dem Belüftungszustand, bei dem eine dem entnommenen Flüssigkeitsvolumen entsprechende Luftmenge durch das Filter 19»
die Bohrung 16 und den Innenraum 22 durch die Kanülenbohrung 7 in.
den Behälter 2 gelangt. Der gummielastische Einsatz 9 hat seine
ursprüngliche Form angenommen und. die Enden haben sich derart zusammengelegt, daß keine Flüssigkeit in die Innenbohrung 10 eindringen
und nach außen ablaufen kann.
Das zur Luftfilterung dienende hydrophobe Filter kann ein aus Fasern bestehendes Tiefenfilter oder ein Membranfilter mit definierten
Porendurchmessern (Porenweite 20 - C, ν '1La, vorzugsweise
'j - 0,5/Um) sein- Das Gehäuse zur Aufnahme der Funutionselsmente
und der Einstechdorn können einteilig hergestellt werden» Der Einstechdorn soll zweckmäßig eine die Einstechtiefe festlegende
und begrenzende Erweiterung aufweisen.
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Claims (1)
- SchutzanspruchEntnahme- und Belüftungskanüle zur dosierten Entnahme von sterilen Injektionsflüssigkeiten aus Vorratsbehältern, die mit perforierbaren, elastischen und selbstschließenden Verochlußanordnungen und mit einer Vorrichtung zur Belüftung der Behälter mit steriler Luft versehen sind, gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden Merkmale:a) Eine Kanüle (5) weist einen Dornabschnitt mit größerem Durchmesser (6) auf, der beim Einführen der Kanüle (5) als Anschlag an die Öffnung des Behälterstopfens (3) dient,b) in einem erweiterten Teil (8) des Einstechdorns (1I) ist ein durch Haltering (15) gesicherter, ein- oder mehrmals geschlitzter gummielastischer Einsatz (9) angeordnet, in dessen Innenbohrung (10) ein Kegelansatz (11) einer Spritze (12) vorgesehen ist,c) mittels eines umlaufenden Randes (13) im gummielastischen Einsatz (9) ist der erweiterte Teil (8) des Einstechdorns (1O so fixiert, daß er beim Einführen des Kegelansatzes (11) nicht nach vorn geschoben wird,d) die Außenseite des gummielastischen Einsatzes (9) ist luft- und flüssigkeitsdicht an der Innenseite des erweiterten Teils (8) des Einstechdorns (1O angeordnet,e) der erweiterte Kanülenteil (8) des Einstechdorns (1I) ist durch eine Bohrung (16) mit dem Innenraum (1?) eines Gehäuses (18)zwecks Zuführung der ein Filter (19) parierenden gefilterten Luft verbunden,f) eine Halterung (20) mit den Bohrungen (21) fixiert das Filter (19) in seiner Lage,g) die Enden (23) des geschlitzten gummielastischen Einsatzes (9) sind durch den Kegel (11) einer Spritze (12) so weit gespreizt, daß der Behälterinhalt (1) direkt in die Spritze aufgenommen wird.7702734 15.09.77
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