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Vorrichtung zum Füllen pneumatischer Injektionsspritzen Es sind Injektionsspritzen
bekannt, deren Flüssigkeitsfüllung unter einem Überdruck, steht, der sie beim öffnen
eines Auslaßventils automatisch austreibt. Fig. i der beiliegenden Zeichnung stellt
eine verbreitete Ausführungsform derartiger pneumatischer Injektions.spritzen dar.
Sie besteht im wesentlichen aus, einem Glasgefäß i, in dem sich die Injektionsflüssigkeit
2 und eine Preßluftsäule 3 hefinden,einem Verschluß- und Auslaßventil, das durch
einen elastischen Hohlstopfen q. und ein rechtwinklig umgebogenes Glasröhrchen 5
gebildet wird, und aus einer diesem Glasröhrchen aufgesetzten Injektionsnadel 6.
Das kurze, rechtwinklig umgebogene Ende des Glasröhrchens liegt mit seiner Öffnung
der Innenwand des Hohlstopfens gut dichtend an (Ventil geschlossen). Durch geeignete
Bewegung des Glasröhrchens kann seine Öffnung von der Stopfenwandung abgehoben werden
(Ventil offen), so daß die Injektionsflüssigkeit in Glasröhrchen und Nadel eindringen
kann und aus dieser unter dem Einflluß der Preßluftsäule ausgespritzt wird.
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Die Füllung derartiger pneumatischer Injektionsspritzen wurde bisher
in der Weise vorgenommen, daß man den Hohlstopfen ¢ an beliebiger Stelle mit einer
Hilfskanüle durchstach und durch diese die abzufüllende Flüssigkeit bzw. die Preßluft
unter Druckanwendung in das Glasgefäß i einführte. Nach Beendigüng der Füllung wurde
die Hilfskanüle aus dem Hohlstopfen herausgezogen, worauf sich der Stichkanal infolge
der elastischen Beschaffenheit der Stopfenniasse von selbst schloß.
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Es hat sich nun gezeigt, daß der auf diese Weise erzielte Verschluß
des Stichkanals nicht dicht genug ist, um auch unter ungünstigen Bedingungen, z.
B. bei zu langer oder zu warmer Lagerung, mit Sicherheit zu verhindern, daß die
unter Überdruck stehende Spritzenfüllung durch den Stichkanal nachträglich wieder
ganz oder teilweise ,aus dem Spritzeng@efäß i entweicht.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Füllen pneumatischer Injektionsspritzen,
bei deren Verwendung die bei den bisherigen Verfahren auftretenden Nachteile vermieden
werden. Die Vorrichtung besteht aus ,einer Druckpumpe üblicher Konstruktion, bei
der ein Anschlüßstück de ri Abschluß des Spritzenzylinders bildet, welches ein weitlumig@es
Rohr, das unter Vermieidung von Kantenbildung in eine englumige Bohrung übergeht,
und leinen die letztere in der Nähe des weitlumigen Rohres senkrecht kreuzenden
Ansaugkanal aufweist. Mit Hilfe dieser Füllpumpe wird die einzufüllende Flüssigkeit
unter überdruck bei geöffnetem Ventil der Injektionsspritze durch
die
Injektionsnadel hindurch in das Spritzengefäß eingeführt und hierdurch gleichzeitig
ein Zusammendrücken des im Spritzengefäß vorhandenen Gases bewirkt.
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Bei der Füllvorrichtung gemäß der Erfindung wird das Lumen des weiten
Rohres des Anschlußstückes so gehalten, daß es das als Träger der Spritzexmadel
dienende Glasröhrchen und die meist zapfenförmige Spitze des Hohlstopfens in sich
aufnehmen kann. Das Lumen der engen Bohrung ist zur Erzielung der .erforderlichen
Dichtigkeit zwischen ihrer Wandung und der einzuführenden Nadel dem jeweiligen Außendurchmesser
der Nadel mit einer Genauigkeit von etwa i bis 5 Hundertstel Millimeter angep,aßt.
Die Länge des Anschlußstückes ist zweckmäßig so gehalten, daß die Nadel der pneumatischen
Injektionsspritze nicht in den Zylinder der Füllpumpe hineinragt, um so Beschädigungen
der empfindlichen Spitze durch den niederzudrückenden Stempel der Füllpumpe zu vermeiden.
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Eine zweckmäßige Ausfühnmgsform der Füllvorrichtung wird durch die
beiliegende Zeichnung erläutert. In der in Fig.2 abgebildeten Füllpumpe bedeuten
7 den Stempel der Füllpumpe, 8 den zur Aufnahme der Flüssigkeit dienenden Zylinder
und 9 das Anschlußstück; in diesem bezeichnet i o die weitlunzig gebohrte Röhre,
i i die kantenfreie Übergangsstelle zu der englumigen Bohrung 12 und 13 den senkrecht
zu dieser verlaufenden Ansaugkanal.
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Zur Füllung der in Fig. i abgebildeten pneumatischen Injektionsspritze
wird zunächst die in Fig. 2 gezeigte Füllpumpe mit niedergedrücktem Stempel so weit
in die abzufüllende Injektionsflüssigkeit eingetaucht, daß der Ansaugkanal unterhalb
des Flüssigkeitsspiegels Biegt. Beim Zurückziehen des Stempels füllt sich die Füllpumpe
mit der Injektionsflüssigkeit. Darauf wird die Injektionsnadel der pneumatischen
Injektionsspritze in die weitiumige und hierauf in die englumige Bohrung des Anschlußstückes
der Füllpumpe eingeführt. Die Verbindung des Ansaugkanals mit dem Zylinder der Füllpumpe
wird hierdurch unterbrochen. Zur. Erleichterung der Einführung der Injektionsnadel
in die genau prassende englumige Bohrung ist an der Übergangsstelle zwischen der
weitlumigen Bohrung io und der englumigen Bohrung 12 jegliche Kantenbildung vermieden.
Im vorliegenden Fall erfolgt der Übergang durch eine allmählich verlaufende Verjüngung
i i der weitlumigen Bohrung io in die englumige Bohrung 12. Nach Einführung der
Injektionsnadel in die .englumige Bohrung wird das Ventil der pneumatischen Injektionsspritze
in üblicher Weise geöffnet und die Injektionsflüssigkeit durch Niederdrücken des
Stempels 7 der Füllpumpe in das Spritzengefäß i gedrückt. Nach Schließen des Ventils
der pneumatischen Injektionsspritze ist die Füllung beendet. Die in dem leeren Spritzengefäß
vorhandene Gas- bzw. Luftmenge wird durch das Einpumpen der Flüssigkeit so stark
zusammengedrückt, daß eine Preßgas- bzw. Preßluftsäule 3 entsteht, die ausreicht,
die Flüssigkeitsfüllung 2 wieder aus der Injektionsspritze auszutreiben, sobald
man deren Ventil öffnet. Ist eine weitere Vergrößerung des Überdruckes erwünscht,
so kann man mit Hilfe .der Füllpumpe in einem zweiten Arbeitsgang noch zusätzlich
Luft oder Gas in die bereits gefüllte Injektionsspritze einführen.
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Bei der Füllung von pneumatischen Injektionsspritzen mit Hilfe der
Vorrichtung gemäß der Erfindung kann die Sterilität der Injektionsflüssigkeit und
der Spritzenkanülendurch die Anwendung geeigneter, in der pharmazeutischen Praxis
allgemein gebräuchlicher Arbeitsmethoden restlos sichergestellt werden. ,Man känn
z. B. in der Weise verfahren, daß man die leeren Injektionsspritzen, die abzufüllende
Arzneiflüssigkeit und die Füllpumpe .getrennt vorsterilisiert, den eigentlichen
Füllungsvorgang und das Aufsetzen der Kanülenschutzkappe unter aseptischen Arbeitsbedingungen
durchführt und abschließend, die gebrauchsfertig gefüllten und dicht verschlossenen
pneumatischen Injektionsspritzen' nochmals der Einwirkung von Sterilisationstemperaturen
,aussetzt.