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Selbsttätige Stromausschaltvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere
für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätig wirkende Stromausschaltvorrichtung
für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer Windschutzscheibe, die
bei plötzlicher, durch Zusammenstoß oder heftiges Bremsen hervorgerufener starker
(jesch-windinkeitsverzögerung infolge des Beharrungsvermögens in Fahrtrichtung selbsttätig
:ausschwingt.
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Windschutzscheiben für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
welche um eine untere Kante nach vorn schwenkbar gelagert sind und die bei plötzlicher
starker, durch Zusammenstoß oder kräftiges Bremsen hervorgerufener Geschwindigkeitsverzögerung
durch die hierbei auftretende lebendige Kraft selbständig nach vorn umgelegt werden,
sind bekannt. Hierdurch werden in erster Linie Kopfverletzungen vermieden.
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Zu schwersten,Folgen jedoch führt ein Unfall eines Kraftfahrzeuges,
wenn dieses infolge des Anpralles in Brand gerät. Dabei finden die Fahrzeuginsassen
häufig einen elenden Flammentod, weil sie entweder die durch den Anprall verzogenen
Türen nicht öffnen können oder z. B. durch den Anprall des Kopfes bewußtlos geworden
sind. Dieses Inbrandgeraten des Fahrzeuges setzt immer irgendeine Funkenbildung
im Vorderteil des Kraftfahrzeuges voraus. Auf den heißen Motor etwa auslaufendes
Benzin verdampft lediglich, ohne zu brennen. In Brand geraten.kann das Benzin erst
durch Funken, die an schadhaften oder durch den Anprall beschädigten Kabeln, bei
weiterla.ufendein Motor an den durch den Anprall von der Zündkerze abgesprungenen
Zündkabeln oder an der durch auslaufendes Benzin feucht gewordenen Isolierung der
Zündkerzen sich bilden. Diese Gefahr des Inbrandgeratens ist besonders groß, wenn
ein Fahrzeug sich nach einem Anprall, z. B. gegen eine Grabenböschung überschlägt.
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Schließlich ereignet es sich vor allem in
Städten,
daß ein Kraftfahrzeug nach einem Anprall mit laufendem Motor und nicht ausgekuppelter
Kraftübertragung auf den Bürgersteig gerät, was ohne Motorkraft meist nicht möglich
wäre, und dabei auf dem Bürgersteig befindliche Personen verletzt. Es sind deshalb
bereits selbsttätige Stromausschalter, insbesondere für Kraftfahrzeuge. vorgeschlagen
worden, bei denen die durch attl3ergewöhnliche Stöße auftretende -Massenwirkung
mittels Gewichte den Strom unterbrechen. Diese Vorrichtungen sind aber umständlich
und haben den Nachteil, daß sie bereits bei einer starken Schrägstellung des Wagens,
z. B. beim Bergauffahren, in Wirksamkeit treten uni demnach den Zündstrom in einem
Augenblick abschalten können, bei welchem die Kraft des Kraftwagens unbedingt arbeiten
mini, uni ein Um- oder Rückschlagen des Wagens zu verhüten.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung vermieden. Das Neue der
Erfindung besteht darin, dali eine an der unteren Kante der Windschutzscheibe vorgesehene
Fassungsleiste einen Arm aufweist, der bei nor; oraler Lage der Windschutzscheibe
einen Stromausschalter in Sperrstellung hält, so <1a13 beim .\usschwingen der
Windschutzscheibe durch Freigabe des Stromausschalters ciie Stromleitung in an sich
bekannter Weise unterbrochen wird. Der an der klappbaren U'indschutzscheibe vorgesehene
Arm löst schon bei einer geringen Neigung der Windschutzscheibe einen Unterbrecherkontakt
aus, so claß (las Fehlen jeglicher Funkenbildung die Gefahr eines Iniirandgeratens
des Fahrzeuges beseitigt, womit gleichzeitig die das Fahrzeug bewegende Kraftquelle
aufhört zti arbeiten. Die Windschutzscheibe ist bei Außerbetriebsetzen des Fahrzeuges
durch ein Sperrglied, z. B. einen Riegel, feststellbar. An die Stromanlage kann
eine Signallampe angeschlossen sein, die bei Inbetriebsetzen des Fahrzeuges bei
gesperrter Windschutzscheibe aufleuchtet.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i eine Ansicht vom Führersitz des Fahrzeuges aus gesehen, Abb.
2 die Anlage von der Seite aus gesehen in Ruhestellung und Abb. 3 die Anlage in
ausgelöster Stellung. Die an sich bekannte Windschutzscheibe a, ist wie üblich in
einem Rahmen b des Wagenkastens angeordnet und hier nur in einer unteren Fassungsleiste
c gelagert. In dieser sind Aussparungen c und e' für die Lagerung von Schraubenfedern
d und d' vorgesehen, die, auf Verdrehung gespannt, mit dem eincii
Ende f und f' in der Windschutzscheibenfassungsleiste c und mit dem anderen Ende
g und g' im Wagenkasten befestigt sind, so daß sie die Windschutzscheibe a in leichter
Spannung in einer senkrechten Beharrungslage gegen den Rahmen h halten. Zwei Drehachsen
h und 1i', die in der Fassungsleiste c angeordnet und im Rahmen b drehbar geiagert
sind, gestatten der Windschutzscheibe eine drehbare Bewegung. Ein an der Windschutzscheibenfassungsleiste
c angebrachter Arm oder Bügel i ist mit einem am Armaturenbrett des Fahrzeuges oder
am Wagenkasten L selbst angebrachten Stromausschalter, z. B. einem Hebel j, verbunden.
Die zu dem Schaltkasten K des Fahrzeuges führende 'Plusleitung geht über den Kontakthebel
j weiter zur Elektroanlage des Fahrzeuges. Atn Rahmen h. ist ein Sperrglied, z.
B. eiti Riegel in, zur Verriegelung der Scheibe beim Verlassen des Wagens vorgesehen.
Damit bei Infahrtsetzung des Wagens die Wirkung der Anlage nicht gesperrt bleibt,
leuchtet beim Einschalten der elektrischen Anlage an der Verriegelung eine nicht
dargestellte rote Lampe auf, die erst dann erlischt, wenn der Riegel nt zurückgeschaltet
ist, ivodtircli auch die Arbeitsweise der Anlage frei ist. An dein oberen Teile
st des Wagenkastens L ist eitre Fläche o angebracht, die als Abgleitbahn
bei einem Zusammenstoß Verwendung findet.
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Die Arbeitsweise der Erfindung ist folgende: Beim Auftreten eines
plötzlichen Haltens des Fahrzeuges, sei es durch erforderliches scharfes Abbremsen
oder durch einen Anprall des Fahrzeuges, werden die Insassen gewöhnlich nach der
Richtung bitt geschleudert, in der das Fahrzeug sich bewegt hat. Die starre Windschutzscheibe
schwingt beim plötzlichen Halten des Fahrzeuges in bekatttiterWeise nach vorn aus,
so daß die Insassen des Fahrzeuges, wenn sie gegen die Windschutzscheibe fallen,
einen kaum merklichen Widerstand an dieser finden. Zugleich wird bei einer Neigung
der Scheibe a der durch diese Bewegung in Tätigkeit gesetzte Arm oder Bügel i (Abb.
2) gegen den Stromausschalter j gepreßt und der elektrische Strom zur elektrischen
Anlage des Fahrzeuges sofort unterbrochen, wodurch eine Brandgefahr, die meistens
noch durch weiteres Bestehen der elektrischen Verbindung an Kontakten oder beschädigten
Kabeln eintritt, unterbunden wird. Die am oberen Teil ii, des Wagenkastens angebrachte
Abgleitfläche o lenkt den Kopf eines nach vorn geschleuderten Fahrzeuginsassen auf
die Windschutzscheibe hin ab.