DE74069C - Scheermaschine für Felle - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

Scheer in aschine für Felle.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Maschine, mittels deren die groben Pelzhaarenden selbstthätig abgeschnitten, anstatt, wie bisher, ausgerissen werden, wobei viel mühsame und der Gesundheit schädliche Arbeit erspart und Pelzverlust verhütet wird.

Diese Erfindung ist gekennzeichnet:

1. durch die Verwendung einer Saugvorrichtung zum Aufrichten und Geradehalten der Pelzhaare während des Abschneidens der groben Enden derselben;

2. durch die Verwendung einer Saugvorrichtung zur Befestigung der Pelzfelle, deren Haarenden abzuschneiden sind, auf einer Unterlage.

Auf beiliegender Zeichnung ist die neue Maschine in einer Ausführungsform dargestellt, und zwar ist Fig. 1 eine Hinteransicht, Fig. 2 ein Grundrifs und Fig. 3 eine Endansicht der ganzen Maschine. Fig. 4 ist ein Verticalschnitt durch die Pelzunterlage und Haarschneidevorrichtung in vergrößertem Mafsstabe.

Zweckmäfsig wird das Fell α, dessen Pelz zu bearbeiten ist, auf eine mit Durchbrechungen versehene Trommel b gelegt, deren Inneres durch ein Rohr b^l (Fig. 3) mit einer passenden Saugvorrichtung in Verbindung gebracht ist, durch deren Wirkung die Pelzfelle dicht an die Peripherie der Trommel b gesaugt und dabei befestigt werden, ohne den Gebrauch von Nägeln oder ähnlichen Befestigungsmitteln. Die Trommel b sitzt fest auf der hohlen Achse c, welche sich an der in den Lagern d des Gestelles e befestigten Spindel c¹ bewegt. Durch eine Frictionskupplung_/y oder deren Aequivalent und durch den Hebel/² kann die Trommel b in und aufser Drehung gesetzt werden, zum Zweck des Auflegens bezw. des Befestigens der Felle. Das eine Ende der Trommel b dreht sich in oder auf dem Rand d¹ des Lagers d, während am entgegengesetzten Ende des Randes d¹ ein Rohr b¹ sitzt, welches nach der Saugvorrichtung führt. Der innere Theil/der Frictionskupplung läuft lose auf der hohlen Achse c und hat ein Schneckenrad g, welches in das am oberen Ende der Achse h (Fig. 2) befestigte Rad g^l greift. Die Achse h ist in den Lagern g² des Gestelles e gelagert und trägt am unteren Ende ein Winkelrad h\ das in das auf der Antriebachse i befestigte Winkelrad h² greift, welche Achse i am anderen Ende eine lose Riemscheibe k und zwei feste k k¹ besitzt.

In Verbindung mit der rotirenden Trommel b ist ein rotirendes Messer / (Fig. 3 und 4) angebracht, welches auf seiner Achse b² eine Riemscheibe b^s trägt, die von der auf der Achse i befestigten Riemscheibe k² und dem Riemen k^% in Bewegung versetzt wird. Das Messer / ist von einem Gehäuse m umgeben, welches durch das Rohr m¹ mit einer passenden Saugvorrichtung in Verbindung steht. Gegenüber der Trommel b ist im Gehäuse m eine horizontale, schlitzartige Oeffnung m'² (Fig. 4) gebildet, welche in Verbindung mit einem feststehenden Messer l^l steht und die Pelzhaarenden a¹ unter der Saugwirkung des Rohres m¹ beim Vorbeigehen über

das Messer Z¹ zieht, um so den vorstehenden bezw. groben Theil derselben durch das rotirende Messer Z abzuschneiden.

Das feststehende Messer Z¹ ist an einer Platte Z² befestigt, die von den Lagern Z³ getragen und in den Haltern Z⁴ durch die Schrauben Z⁶ seitwärts verstellt werden kann. Die Halter Z⁴ selbst sind durch die Schrauben Z⁶ vertical verstellbar. Die Enden des rotirenden Messers Z sind in den Lagerschalen η und letztere in den Haltern n¹ angeordnet, welche an den mit Schraubengewinden versehenen Armen ο befestigt sind; diese letzteren werden von den Armen o¹ des Gestelles e getragen.

Die Lagerschalen η und die Halter n¹ sind durch die Schrauben m^s und die Muttern o² verstellbar, wodurch die Länge der abzuschneidenden groben Haarenden bestimmt und gleichzeitig auch das Messer Z der Abnutzung entsprechend verstellt werden kann. Die Saugrohre b¹ und m¹ können entweder mit blos einer Saugvorrichtung oder mit getrennten verbunden sein, welche entweder an der Maschine selbst befestigt oder davon entfernt sein können.

Selbstverständlich kann die beschriebene Schneidevorrichtung auch in Verbindung mit einer anderen Pelzfellunterlage als der beschriebenen verwendet werden, z. B. mit einer solchen, bei welcher die Befestigung des Felles durch Nägel, also ohne Saugvorrichtung bewirkt wird.

Die Arbeitsweise der Maschine· ist die folgende :

Angenommen, die Kupplungstheile ff¹ seien aufser Benutzung und das Innere der Trommel b sowie die Pelzhaare seien der Wirkung der Saugvorrichtungen ausgesetzt, so wird durch Verschieben des Riemens auf die feste Scheibe k¹ die Antriebsachse i in Drehung versetzt, von welcher aus die Bewegung durch die Winkelräder /j², h¹, Achse h, Schnecke g und Rad g^l auf den Kupplungsteil/ übertragen wird, sowie ferner auch auf das rotirende Messer Z durch die Scheiben k k^l k'² und den Riemen k³. Das zu bearbeitende Pelzfell wird dann auf den gelochten Mantel der Trommel b gelegt und durch die Wirkung der Saugvorrichtung fest an dieselben angezogen, worauf durch den Hebel/² der Kupplungsteil f^l in Eingriff mit / gebracht und dabei die Trommel b in Drehung versetzt wird. Wenn die groben Haarenden sich nun gegenüber dem Schlitz m² im Gehäuse m befinden, so werden dieselben über das Messer Z gezogen, und es wird der vorstehende Theil durch das rotirende Messer Z abgeschnitten. Nachdem die Trommel b dann eine oder mehrere Umdrehungen gemacht hat, kann dieselbe durch Ausschalten derKupplung//¹ zum Stillstand gebracht und das bearbeitete Pelzfell abgenommen werden. Letzteres kann auch während der Drehung der Trommel b geschehen.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Eine Scheermaschine für Felle, bei welcher die groben Haarenden dadurch abgeschnitten werden, dafs dieselben durch Saugluft über ein Messer gezogen werden, gegen welches ein zweites Messer wirken kann.
2. 2. Eine Maschine der unter !.gekennzeichneten Art, bei welcher ein rotirendes Messer Z Verwendung findet, das in einem mit Schlitz m² versehenen und von der Saügluft durchströmten Gehäuse m angeordnet ist, wobei die eine Längskante des Schlitzes durch ein feststehendes Messer Z¹ gebildet wird, über welches die abzuschneidenden Pelzhaarenden durch die Saugluft in den Schlitz hineingezogen werden.
3. 3. Eine Maschine der unter !.gekennzeichneten Art, bei welcher die abgeschnittenen PeIzhaarenden durch die das Einziehen bewirkende Saugluft fortgeführt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.