DE7392C - Verfahren zum Buchbinden - Google Patents

Verfahren zum Buchbinden

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DE7392C
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Germany
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book
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thin
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DENDAT7392D
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English (en)
Original Assignee
H. BAUMFALK, Buchbinder, , in Esens, Prov. Hannover
Publication of DE7392C publication Critical patent/DE7392C/de
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B42BOOKBINDING; ALBUMS; FILES; SPECIAL PRINTED MATTER
    • B42CBOOKBINDING
    • B42C5/00Preparing the edges or backs of leaves or signatures for binding
    • B42C5/02Preparing the edges or backs of leaves or signatures for binding by rounding or backing

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Sheet Holders (AREA)

Description

1878.
Klasse 11.
H. BAUMFALK in ESENS (Prov. Hannover). Verfahren zum Buchbinden.
Patentirt im Deutschen Reiche vom ii. September 1878 ab.
Das Verfahren, welches auf der Verbindung gefaserten Papieres unter Mithülfe von Baumwollfaser beruht, ist folgendes.
Ist das zum Abpressen bestimmte Papier gewalzt oder geschlagen, so legt man vor und hinter jedes Buch je zwei Schutzblätter und das Ganze auf eine Pappunterlage. Falls die zu beschneidenden Bände gleichen Inhalts und bestimmt sind, später mit Form schnitten versehen und gemischt zu werden, so ergiebt sich die Nothwendigkeit des genauesteii Beschnittes von selbst und dieser wird gefördert, wenn der Stofs nicht umgekehrt, sondern das Beschneiden von einer und derselben Seite aus vollzogen wird. Auf Hebel- und Beschneidpresse, mit deren Eigenheiten zu rechnen ist, hat diese Bemerkung keinen Bezug.
Nachdem drei Seiten beschnitten, hängt es von der beabsichtigten Schnittverzierung ab, ob auch zugleich der Rücken beschnitten werden mufs oder nicht; ersteres geschieht, wenn der Schnitt nach dem Abpressen, letzteres aber, wenn derselbe vor dem Abpressen angebracht werden soll, indem das spätere Ordnen sich bei ganzen Bogen leichter macht, als bei losen Blättern. Bei blätterweiser Mischung findet eine Ausnahme statt.
Das Beschneiden des Rückens mufs die Gewifsheit ergeben, dafs auch nicht ein Blatt Ungetroffen bleibt, weil dieses dann auch keine Befestigung finden würde. Es erscheint praktisch, sofort nach dem Beschneiden des Rückens, sofern der Schnitt noch keine Farbe erhalten, ersteren mit einigen Bleifederstrichen zu zeichnen, um zu vermeiden, ein Buch vorn, anstatt hinten abzupressen. Das erste und das letzte Blatt sind, um später angehangen zu werden, zurückzulegen.
Mit Rücksicht auf die für die beiden Deckel nöthige Sicherheit wird für beide Seiten je eine aus sechs Blättern bestehende Lage gebildet, indem fünf, davon angestrichen, mit dem sechsten Blatte gerade gerichtet werden.
Damit ist das Buch für die Form fertig.
Welche Rundung gewählt wird, ist für das Abpressen selbst ganz gleichgültig; doch dürfte es zweckmäfsig sein, eine Form zu wählen, die mit dem betreffenden Buche vollständig gefüllt sein würde; es ist das Richtigstellen dabei zu umständlich, während eine etwas weitere Rinne ein leichteres Formen gestattet. Um den Rücken genau in die Mitte der Rundung bringen zu können, werden jetzt die beiden Aufsätze nach der Stärke des Buches gestellt, wobei jedoch ein leichtes williges Einstellen und Ausnehmen gewahrt bleiben mufs. Die ungleiche Glätte des Papieres macht, wenn man das Buch ohne weiteres in die Form bringen will, ein schönes Runden sehr schwierig, da sich die Blätter nur abtheilungs- oder bogenweise trennen. Fafst man dagegen das Buch in der Mitte des Rückens und zerrt die beiden Hälften nach vorn herüber, so dafs das Buch die in Fig. 2 dargestellte Gestalt angenommen, so sind alle Blätter aus ihrer Lage gerückt und werden, wenn das Buch, zwischen zwei etwas kleineren Blechtafeln gefafst, eingestellt und geschüttelt wird, gleichmäfsig und leicht in der Form sich zurecht finden. Einzelne Absätze lassen sich dann durch ein rundes Stäbchen, etwa eine dicke Bleifeder, und mit darauf ausgeübten leichten Schlägen entfernen. Für die beiden anderen Schnittseiten übernehmen die beiden Aufsätze diese Arbeit und ist demnach das Buch zum Abpressen hergerichtet.
Die dazu erforderlichen Bretter, Fig. 3, müssen mit eisernen Beschlägen, welche bei anderweitiger Benutzung derselben durchaus nicht hinderlich sind, versehen sein.
α ist der eiserne Kopf, dessen Falzhöhe dem Buch angepafst sein mufs.
Das geformte Buch wird fest gefafst, herausgehoben und zwischen zwei in Beziehung auf den Falz passende Bretter gelegt, wobei folgende Regel gilt: Die Entfernung der Brettkante von dem durch das Endblatt begrenzten Rücken mufs etwas (bis 1 mm) mehr betragen, als die am Brett befindliche Falzhöhe, Fig. 4.
Die Schnittfläche im Papier bietet, abgesehen von der Glätte, welche sich überhaupt zum Festkleben nicht eignet, nicht Raum genug zur Aufnahme des erforderlichen Bindemittels; es ist daher nothwendig, dem Rücken, also damit auch dem einzelnen Blatte Gelegenheit zu geben, sich auszubreiten, und dies geschieht, indem das Buch in der Presse vorn lose festgeklemmt wird, wobei der Zirkel die Gewifsheit gleicher Stärke oben und unten am Buche ergeben mufs.

Claims (4)

Die Folge des leichten Einpressens ist ein recht loser Rücken, für das nun beginnende Feilen allerdings eine unsichere Fläche. Um letzterer Festigkeit zu geben, werden jetzt, je nach der Dicke des Buches, drei, fünf oder mehr möglichst unbiegsame, dünne Blechstreifen eingesteckt, in der Mitte ein breiterer, gerader und nach den Seiten hin schmälere, gebogene, um den von der Mitte aus sich bildenden Falz weiter zu leiten. Als passendste Feile kann die sogenannte Cabinetraspel mit zwei Narben bezeichnet werden. Um das Eindringen des abgefeilten Staubes zu verhindern, ist der Rücken von Anfang an mäfsig feucht zu halten. Die Feile mufs stets der Länge nach, von der Mitte anfangend, geführt werden, immer bei geringem Druck, damit namentlich bei etwas schräger Haltung derselben bei sonst gerader Führung das Umkrempeln der Blätter nach innen verhütet werde. Nach und nach, wenn der Rücken sich mehr verfilzt und dadurch die Möglichkeit der Abweichung ausgeschlossen wird, werden die Blechstreifen herausgezogen und das Buch fertig gestellt, Fig. 5, namentlich der Falz scharf auf dem eisernen Kopfe abgefeilt. Glatte Stellen müssen recht rauh gemacht werden. Wird · ein ungefeilter Bücherrücken mit Wasser getränkt, so sickert dieses zwischen den Blättern durch, während sich die Farbe der Blätter nicht wesentlich verändert. Ist dagegen der Rücken durch die Feile aufgelockert, so erscheint derselbe beim Anfeuchten gleich einem mit Wasser getränkten Löschpapier. Wird dieser Rücken alsdann mit Alaunwasser überstrichen, so läfst er nach dem Trocknen Wasser nicht mehr leicht durch und giebt demnach Schutz gegen Feuchtigkeit. In Verbindung mit dem Klebstoff wird Alaun verwendet. Bevor zum Leimen geschritten wird, mufs der Rücken vollständig trocken sein, weil Nässe das Eindringen des Leimes hindert. Die Stellen, wo der Ueberzug des Rückens die Ansatzfalze zu liefern hat, sind möglichst vor überschüssigem Leim zu schützen, die Bretter also bei dem nun folgenden Leimen sauber zu erhalten; es dienen dazu gefaltete Papierstreifen, die mittelst schmalen Leimanstrichs knapp am Falz, oben am eisernen Kopfe angeklebt werden. Starker Leim ist nicht geeignet, in die gefeilten Poren des Rückens einzudringen; hingegen ist dünner untauglich, die verlangte Wirkung in der Wolle auszuüben. Es ist daher für den Rücken ein dünner, für die Wolle ein stärkerer, aber recht heifser frischer Leim erforderlich. Nachdem der Rücken mit dem dünnen Leim ausreichend getränkt, wird sofort der starke Leim ziemlich reich aufgetragen, der Papierstreifen rasch abgerissen und die Baumwolle bezw. Wollseite des erwärmten Ueberzuges mit harter Bürste fest eingeschlagen. Ein Brechen oder Sperren ist durch die stärkere Leimlage nicht so leicht zu befürchten, weil sich dieselbe in der Wolle verrästelt. Halb trocken wird der Rücken, in welchen der Leim wegen des losen Pressens hinreichend eindringen konnte, unter recht scharfen Druck gebracht, sowohl der knappen Form wegen, als auch um den noch feuchten Rücken recht in einander zu treiben. Bei Abnahme der Bretter von dem ausgepreisten, vollständig trockenen Buche schiebe man ein dünnes abgeschrägtes Lineal bis an den Falz vor, damit dieser geschützt sei. Die Endlagen oder vielmehr die Endblätter mit dem darum gelegten Vorsatz etc. versehe man mittelst Lineal und Falzbein mit entsprechendem Falz und klebe dieselben unter kräftigem Druck an. Für den Rücken selbst ist Baumwolle als Unterstützung vollständig genügend und dürfte bei vielen Sachen ein weiterer Ueberzug entbehrlich sein; soll aber, nachdem die Blätter durch Verfaserung unter sich und mit der Baumwollfaser zusammengebracht, das so gebildete Ganze mit den Deckeln Zusammenhang haben, so wird dieser am sichersten mit Hülfe von Parchent erreicht, dessen Wollseite die Verbindung mit den Blättern, und dessen Gewebe das gleiche mit der Decke bewirkt. Gaze oder Shirting darf unter keinen Umständen verwendet werden, es sei denn, dafs die Faser des Zeuges vorher durch Auswaschen frei geworden wäre. Die sonst beliebte Zusammenstellung von Leim und Kleister darf bei dieser beabsichtigten Faserverbindung nicht zur Anwendung kommen, d. h. nicht etwa ein geleimter Rücken mit einem mit Kleister bestrichenen Zeuge belegt werden. Der Kleister bildet hierbei eine Schicht zwischen den beiderseitigen Fasern und hindert so deren Verbindung. Der Ueberzug darf überhaupt nicht angestrichen werden. Von der Schwere und Bestimmung des Buches hängt natürlich die Wahl des Stoffes ab. Für gewöhnliche Sachen ist dünner Parchent, welcher, auf dem Deckel scharf eingeprefst, keine nennenswerthe Spur zurückläfst, genügend; ein schwerer Band verlangt recht dickes Zeug, Molton, welches als Ersatz für die Bänder aus Bindfaden, Band etc. zu dick sein würde, um entweder innerhalb oder aufserhalb des Deckels angebracht zu werden, wenigstens würde es sich dort recht unvortheilhaft auszeichnen. Gerade dieser Uebelstand führt ganz von selbst darauf, der viel gerügten Unsicherheit der Verbindung von Buch und Decke abzuhelfen , indem man diesen Ansatzfalz in den aus zweifacher Pappe gefertigten Deckel bringt. Patent-Ansprüche:
1. Das beschriebene Abprefsverfahren.
2. Die Rückenformung, welche die Herstellung neuer Biicherschnitte gestattet.
3. Die Anwendung von Alaunleim und
4. Die Anwendung von Baumwolle, beidei . letztere für den genannten Zweck und in der beschriebenen Weise.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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