DE738892C - Verfahren zur Herstellung von Magnesiumhydroxyd, Calciumhydroxyd und Calciumchlorid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Magnesiumhydroxyd, Calciumhydroxyd und Calciumchlorid

Info

Publication number
DE738892C
DE738892C DESCH124149D DESC124149D DE738892C DE 738892 C DE738892 C DE 738892C DE SCH124149 D DESCH124149 D DE SCH124149D DE SC124149 D DESC124149 D DE SC124149D DE 738892 C DE738892 C DE 738892C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
calcium
hydroxide
magnesium
chloride
crystallized
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DESCH124149D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Theodor Schmidt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
THEODOR SCHMIDT DR
Original Assignee
THEODOR SCHMIDT DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by THEODOR SCHMIDT DR filed Critical THEODOR SCHMIDT DR
Priority to DESCH124149D priority Critical patent/DE738892C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE738892C publication Critical patent/DE738892C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F5/00Compounds of magnesium
    • C01F5/14Magnesium hydroxide
    • C01F5/22Magnesium hydroxide from magnesium compounds with alkali hydroxides or alkaline- earth oxides or hydroxides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Mägnesiumhydroxyd, Calciumhydroxyd und Calciumchlorid Die ;hohe Reaktionsfähigkeit des gebrannten Kalkes, wenn er mit Wasser oder wassexhaltigen Verbindungen in. Berührung kommt, ist der Grund für die Einrichtung vieler technisc#er Verfahren. Die Chloride der Erdalkalien, Calcium und Magnesium, sind mit ihren hohen Kristallwassergehalten für diese Verfahren oft mit herangezogen worden. So schildert z. B. die Patentschrift 5o6485 ein Verfahren, nach welchem gerannter und b -mahlener Kalk mit festem, kristallisierten, Magnesiumchlorid ohne besonderen Wasserzusatz gemischt wird. Das entstehende Produkt enthält Calciumhydroxyd, lblagnesiurrihydroxyd, Calciumchlorid und die Oxychloride des Calciums und Magnesiums. Die große Verschiedenheit in dem chemischen Verhalten der Hydroxydeeinerseits und der Chloride und Oxychloride andererseits @Äßt eine solche Mischung für chemische Zwecke kaum verwendbar erscheinen, wogegen Calciumhydroxyd und Magnesiumhydroxyd, allein oder vermischt, eine vielfache . Verwendung in der chemischen Industrie finden; wobei aber die Chloride oder Oxychloride nur nachheilige Wirkungen haben können. Aber auch für die Pflanzenernährung sind die Chloride des C.alciums und Magnesiums nicht von besonderer Bedeutung, daher werden sie bei der Bewertung eines Düngemittels auchnicht berücksichtigt. Da ferner ein nicht unweserbtlicher Teil der Kulturpflanzen sehr chlorempfindlich ist, bedeutet die Anwesenheit solcher Chloride einen Nachteil. Außerdem aber bewirken die Chloride, welche stark wasseranziehend sind, ein Zerfließen des Produktes an der Luft oder ein Erhärten in den Säcken. Die Chloride sind somit in einem Gemisch von Calciumhydroxyd und Magnesiumhydroxyd nachteilig, wenn ein: solches Gemisch für die chemische _ Technik oder für die Pflanzenernährung benutzt werden soll. Andererseits aber ist Magnesiumhydroxyd und ein reines Gemisch von Calciumhydroxyd und chemisch gefälltem Magnesiumhydroxyd sowohl in der Technik als such in der Landwirtschaft bekannt, beide (sind außerordentlich wichtig und vielfach verwendet, so daß die Lösung für die Herstellung derartiger Produkte aus gebranntem Kalk und rohem kristallisiertem 'Magnesiumchlorid bisher noch offenstand.
  • Vorliegendes Verfahren gestattet nun die Herstellung von Magnesiumhydroxyd und von Mischungen von llagnesiumhydtoxyd und Calciumhydroxyd, die praktisch frei von Chloriden sind. Es besteht darin, daß gebranni;er Kalk mit bestimmten Mengen kristallisiertem Nlagnesiumchlorid gemischt, bei bestimmten Temperaturen umgesetzt und das entstandene Calciumchlorid herausgelöst wird. Die Mischungsverhältnisse «-erden durch die beiden folgenden Beispiele begrenzt: i. Gebranntem Kalk wird so viel. kristallisiertes Magnesiumchlorid zugesetzt, daß alles Magnesium in llagnesiumhydroxyd und alles Calcium in Calciumchlorid übergeht; z. B. werden iockg Ca0 und 362,5k- M-Cl.#6H.0 zu 103,6k- Mg(OH)", 198,21,g CaCh und 100,7 kg H@ O umgesetzt. a. Gebranntem Kalk wird so viel kristallisiertes Magnesiumchlorid zugesetzt, daß die Menge Kristallwasser gerade ausreicht, um alles Calcium in Calciumhydroxyd umzusetzen, z. B. werden i oo kg Ca0 und 6o,.1 kg Mg Cl. . 6 H., O zu 33,i leg CaCh, 1;,31:g Mg (0H)~ und iiokg Ca t01), umgesetzt. Erfindungsgemäß wird ferner festgestellt, daß der Verlauf dieser Reaktionen an bestimmte Temperaturgrenzen gebunden ist. Durch das Mischen des Calciumoxydes mit dem kristallisierten Magnesiumchlorid löscht sich bekanntlich der, Kalk ab, wobei Temperaturen bis zu z00' -messen wurden. Es wurde nun gefunden, daß die Reaktionen nicht gleichungsgemäß verlaufen, wenn die Temperaturen unter 3o oder über 1o6' liegen. als Ursache hierfür wurde erkannt, daß bei Temperaturen über 1o6" Oxychloride entstehen, so däß keine vollständige Umsetzung des Magnesiumchlorides in Calciumchlorid erfolgen kann. Wurden die Temperaturen unter 3o" gehalten, so erfolgte keine vollständige Umsetzung des Magnesiumchlorides, weil das als Zwischenprodukt entstehende kristallisierte Calciumchlorid fest wurde und somit weitere Umsetzungen verhinderte. Verfahrensgemäß wird daher die Temperatur der Mischung aus Calciumoxyd und kristallisiertem Magnesiumchlorid in an sich bekannter Weise derart geregelt, daß i o6- nicht überschritten werden. Es wurde gefunden, daß das die Temperatur regelnde Wasser auf etwa 98' gehalten werden konnte, ohne daß die Temperatur des Mischungsgutes 106° überschritt.
  • Nach Beendigung der Umsetzungen wird das entstandene Calciumchlorid durch ein weder Calciumhydroxyd noch llagnesiumhydroxyd lösendes Lösungsmittel. z. B. Alkohol oder Aceton, aus dem Produkt herausgelöst und in üblicher Weise von den Hydroxyden getrennt, so daß dies° praktisch frei von Chloriden und völlig trocken gewonnen werden. In dieser Form stellen sie Produkte dar, die eine Mischung aus trocken gelöschtem Calciumhydroxyd und chemisch gefälltem Magnesiumhydroxyd oder aber nur aus letzterem bestehen.
  • Die Calciumchloride werden durch Destillation vom Lösungsmittel getrennt. Nach Mischungsbeispiel i wird ein kristallisiertes Calciumchlorid erhalten, welches so rein ist, daß es als mineralstoffhaltiges Futtermittel verwendet werden kann. Nach 'Mischungsbeispiel a wird aber ein wasserfreies Calciumchlorid erhalten, dessen Reinheit, weil aus einer alkoholischen oder acetonhaltigen Lösung gewonnen, kaum zu übertreffen ist. `ach vorliegendem Verfahren wird also ein wasserfreies Calciumchlorid gewonnen, welches den Nachteil, nämlich eine alkalische Reaktion, der bisher handelsüblichen Produkte nicht besitzt, da es nicht aus wasserhaltigem Calciumchlorid calcini@ert worden ist. Beide Chloride sind aber in ihrem Wert den Ausgangsprodukten, gebrannter Kalk und kristallisiertes Rohmagnesiumchlorid, gegenüber weit überlegen. Das Verfahren erweist sich somit als ein Veredlungsverfahren.
  • Die zur Destillation des Lösungsmittels notwendige Wärmemenge wird verfahrensgemäß dem Wasser entnommen, das zur Verhinderung zu hoher Temperaturen während des Umsetzungsprozesses benutzt wurde. Es erhellt, daß durch diese Einrichtung eine Ersparnis in den Destillationskosten eintritt und somit das Verfahren auch noch vorteilhafter gestaltet werden kann.
  • Das so geschilderte neue Verfahren zeigt ohne weiteres bedeutende Fortschritte gegenüber den bisher bekannten Verfahren. Die Calciumhydroxyd und Magnesiumhydroxyd enthaltende Mischung nach vorliegendem Verfahren ist bei gleichen Mischungsmengen stets höherprozentig in seinen basisch wirkenden Substanzen als jene Produkte, die nach den bisherigen Verfahren erzielbar sind, weil dort die Chloride und Oxychlorid:e als Verunreinigungen darin bleiben. Eine Trennung aber dieser Oxychloride von den Hydroxyden ist ohne Zusatz von Säure nicht möglich, da die Oxychloride ebenso wie die Hydroxyde in Wasser oder organischen Lösungsmitteln praktisch unlöslich sind. Die anfallenden Chloride des Calciums sind von einem außergewöhnlichen Reinheitsgrad und für die Technik und Landwirtschaft in dieser Form besonders wertvoll. Da nach den bisherigen Verfahren diese Salze aber in den Mischungsprodukten verblieben und: dort sogar bei einer Verwendung in der Technik oder in der Pflanzenernährung keinen Vorteil bieten, stellt das neue Verfahren auch in wirtschaftlicher Beziehung einen Fortschritt dar. Da die Reaktionswärme, welche bei den `bisherigen Verfahren völlig unbenutzt blieb, außerdem noch zur Destillation des Lösungsmittels verwendet wird, ist die Wirtschaftlichkeit des vorgeschlagenen Verfahrens noch weiterhin gesteigert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Magnesiumhydroxyd bzw. Mischungen von Magnesiumhydroxyd und Calciumhydroxyd und wasserfreiem oder kristallisiertem CalciumchIorid aus gebranntem Kalk und kristallisiertem Magnesiumchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil Calciumvxyd mit etwa o,6 bis 3,6 Teilen kristallisierten Magnesiumchlorid gemischt, die Umsetzungstemperatur zwischen 3o und ro6° gehalten und das. entstehende Calciumchlorid durch ein Calciumhydroxyd und Magnesiumhydroxyd nicht lösendes Lösungsmittel, z. B. Alkohol und Aceton, aus der Mischung der Hydroxydie herausgelöst und von den Hydroxyden getrennt und durch Destillation das Lösungsmittel gewonnen wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenistandes vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift 5o6 q.85.
DESCH124149D 1942-02-11 1942-02-11 Verfahren zur Herstellung von Magnesiumhydroxyd, Calciumhydroxyd und Calciumchlorid Expired DE738892C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DESCH124149D DE738892C (de) 1942-02-11 1942-02-11 Verfahren zur Herstellung von Magnesiumhydroxyd, Calciumhydroxyd und Calciumchlorid

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DESCH124149D DE738892C (de) 1942-02-11 1942-02-11 Verfahren zur Herstellung von Magnesiumhydroxyd, Calciumhydroxyd und Calciumchlorid

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE738892C true DE738892C (de) 1943-09-06

Family

ID=7451797

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DESCH124149D Expired DE738892C (de) 1942-02-11 1942-02-11 Verfahren zur Herstellung von Magnesiumhydroxyd, Calciumhydroxyd und Calciumchlorid

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE738892C (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE506485C (de) * 1927-05-20 1930-09-04 Schmidt Paul Verfahren zur Herstellung eines zur Bekaempfung von Pflanzenschaedlingen, zur Boden verbesserung sowie als Reiz- und Naehrmittel fuer Pflanzen dienenden Mittels

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE506485C (de) * 1927-05-20 1930-09-04 Schmidt Paul Verfahren zur Herstellung eines zur Bekaempfung von Pflanzenschaedlingen, zur Boden verbesserung sowie als Reiz- und Naehrmittel fuer Pflanzen dienenden Mittels

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2831672A1 (de) Verfahren zur herstellung von kaliummagnesiumphosphat
DE1155133B (de) Verfahren zur Herstellung von Calciumdi-(dichlorisocyanurat) und dessen Hydraten
DE738892C (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiumhydroxyd, Calciumhydroxyd und Calciumchlorid
DE1815999B2 (de) Beta-chloraethanpyrophosphonsaeure und ihre verwendung als pflanzenwachstumshormon
DE3204238C2 (de)
DE1902738A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumsulfat und/oder Syngenit
EP0591176A1 (de) Verfahren zur herstellung einer alkali- und/oder erdalkalihaltigen aluminiumtriformiatlösung, hochkonzentrierte alkali- und/oder erdalkalihaltige aluminiumtriformiatlösungen und ihre verwendung.
DE357763C (de) Verfahren zur Herstellung von Dicalciumphosphat
DE1265726B (de) Verfahren zur Herstellung von hydratisiertem Kalium-Magnesiumphosphat
DE933865C (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Aminothiazol
DE1667635C (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure und Calciumsulfat-Hemihydrat
DE1237560B (de) Verfahren zur Herstellung von Cyanameisensaeurethiolestern
DE549540C (de) Verfahren zur Herstellung von konzentrierten Duengemitteln
DE920793C (de) Verfahren zur Herstellung von Stickstoffduengemitteln aus Kieserit
DE222741C (de)
DE1667635B1 (de) Verfahren zur herstellung von phosphorsaeure und calcium sulfat hemihydrat
DE2237711A1 (de) Verfahren zur herstellung von phosphorsaeure
DE410924C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalisalpeter
DE854209C (de) Verfahren zur Herstellung von schwerloeslichen, basischen Kupferverbindungen
DE331637C (de) Verfahren zur Gewinnung von huettenfaehigem Zinkoxyd aus gipshaltigen Niederschlaegen
AT321938B (de) Verfahren zur herstellung von 1-hydroxyäthyleden-1,1-diphosphonsäure
DE896798C (de) Verfahren zur Herstellung von kristallisiertem Aluminiumformiat
AT249638B (de) Verfahren zur Herstellung von Kupfer (II)-trihydroxychlorid
DE2324859A1 (de) Verfahren zur verwertung von abfaellen aus verunreinigter phosphoriger saeure
DE749059C (de) Verfahren zum Herstellen von Monocalciumphosphat durch Aufschliessen von Rohphosphaten mit Salpetersaeure