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Räuniliche Eisenbewehrung unter Verwendung gitterförmiger Einlagen
Die Erfindung betrifft eine räumliche Eisenbewehrung unter Verwendung gitterförmiger
Einlagen für plattenförmige Gebilde, welche Explosionsivirkungen ausgesetzt sind.
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In Eisenbetonplatten, insbesondere Eisenbetonwänden oder -decken,
welche starken Explosionswirkungen, wie sie insbesondere beim Beschuß oder bei Bombenwurf
auftreten, ausgesetzt-#ind, treten Beanspruchungen auf, die von den üblichen statischen
Bewehrungen nicht aufgenommen werden können. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die
bei Explosionswirkungen auftretenden Beanspruchungen sich nicht in der gleichen
Weise auswirken, wie die statischen Belastungen, die in allgemein bekannter Weise
Zugg-, Torsions- und Schwerkräfte erzeugen. Es entsteht bei Explosionseinwirkungen
eine durch den Beton fortschreitende Druckwelle, die ,erhebliche Querkräfte und
eine Stanzwirkung hervorbringt.
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Eisenbewehrungen mit sich gitterförmig kreuzenden Stäben sind an sich
b#ekannt. Da diese bekannten Bewehrungen aber zur Ab-
nahme der bekannten
Zug- und Scherspannungen bestünrat waren, nehmen sie in der Eisenbetonplatte eine
solche Lage ein, daß die Stäbe, aus denen die Gitter bestanden, in der Richtung
dieser Kräfte, also vorzugsweise parallel zur Plattenebene lag-en. Solche parallel
zur Plattenehene liegende Stäbe sind .aber zur Aufnahme der bei Beschußeinwirkungen
auftretenden Zugspannungen ungeeignet.
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Es wurde auch bereits vorgeschlagen, die im Ober- und Untergurt, also
parallel zur Platteenebene liegenden Gitter durch zickzackförmig gebogäne Stäbe
miteinander zu verbinden. Diese zickzackförmig gebogenen Stäbe, die ihrer Lage nach
geeignet sein können, auch die bei Beschußeinwirkungen auftretenden Beanspruchungen
aufzunehmen, bilden jedoch keine Gitter und durchsetzen den Beton auch nicht in
der für solche Beanspruchungen erforderlichen dichten Folge.
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Die Nachteile sollen nun durch die räumliche Eisenbewehrung gemäß
der Erfindung b , 23
vermieden werden. Die Erfindung besteht
darin, daß Gittermatten einer Breite annähernd gleich der Stärke der zu bewehrenden
Platte, die aus parallel zueinander liegenden, sich in einem Winkel kreuzenden Stäben
bestehen, parallel zueinander und zweckmäßig senkrecht zur Plattenebene in geringem
Abstand angeordnet und durch Querverbindungen gehalten sind. Eine zweckmäßige Weiterentwicklung
des Erfindungsgegenstandes wird darin !,gesehen, daß die einzelnen Gitter in Abständen,
die größenordnungsmäßig den Abständen der Gitterstähe voneinander entsprechen, hinter-
bzw. übereinander angeordnet sind und daß henachbarte Gitter durch Eisenhaken -niteinand-er
verbunden sind.
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Die erfindungsgemäße Bewehrung durchsetzt die Eisenbetonplatt#e in
ihrer ganzen räumlichen Ausdehnung, so daß die bei Explosionseinwirkungen entstehenden
Beanspruchungen aufgenommen werden und Rißbilgen bzw. das Abspringen von Teilen
der dung Z,
Betonplatte weitgehend verhindert werden können.
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Trotz der dichten Anordnung der Bewehrungsstäbe ist die Anordnung
nach der Erfindung sehr übersichtlich, so daß die Betonierung mit Sicherheit bis
zu dem unteren Rand der Platten durchgeführt werdenkann, also ohne daß Hoh],räume
oder nicht ge-
nügend feste Betonschichten entstehen. Ein weiterer Vorteil
der erfindungsgemäßen Bewehrung besteht darin, daß die Errichtung der Eisenbewehrur#g-
sehr einfach ist.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in den
Abbildungen dargestellt. # Abb. i zeigt eine Ansicht eines einzelnen Gitterelements.
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Abib. 2 zeigt das gleiche Element von oben gesehen.
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Abb. 3 zeigt die, Anordnung der einzelnen Gitter hintereinander.
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Das Gitter wird durch zwei S,charen von Stäben, die mit
i bzw. 2 bezeichnet sind, gebildet, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
miteinander einen Winkel von 6o' bilden. Selbstverständlich kann dieser Winkel den
jeweiligen #Erfordernissen entsprechend auch größer oder kleiner als 6o' gewählt
-,verden. Die,einander parallelen Gitterstäbe liegen, wie Abb. 2 erkennen läßt,
jeweils in einer Ebene und sind an den Knotenpunkten durch Schweißung oderdurch
Binden mit Draht oder auf ähnliche Weise miteinander verbunden. Parallel zu den
Längsseiten des Gitterelementes sind die Läno'sstäbe 3 in geringem Abstand
vom Gitterrand angeordnet und ebenfalls mit den Gitterstäben in geeigneter Weise
verbunden. ZD Die Zusammensetzung und Verbindung mehrerer einzelner vorbereiteter
Gitterstücke zu einem durchgehenden Gitter wird erleichtert, wenn an deren Stoßkanten
die Stäbe nicht außerhalb des Bereiches, in dem sie sich überschneiden, gekürzt
werden, sondernwenn bei den einzelnen Gitterstücken nur ungekürzte ganze Gitterstäbe
zur Stoßüberdekkung zur Anwendung kommen, wie (lies in Abb. i dargestellt ist.
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Um beim Zusammensetzen der Eisenbewehrung die richtigen Abstände der
einzelnen Gitter voneinander einzuhalten, werden vorteilhaft an dem zuletzt aufgestellten
Gitter Haken4 angebracht und in das nächstfolgende Gitter eingehängt. Liegen., -wie
es beispielsweise bei Eisenbetonwänden häufig der Fall sein wird, die Gitterebenen
liorizontal, so können die Gitter auf durch die Verschalung gesteckte tragfähige
Eisenstäbe, beispielsweise Profileisen, gelegt werden. Vorteilhaft wird man dabei,
wie in Abb. i angedeutet, die Eisenstäbe 6 so anordnen, daß je ein
Eisenstab in der Mitte eines Gitterelementes und ein Eisenstab an der Stelle, an
der zwei Gitterelem#ente zusammenstoßen, angeordnet ist. Bei längeren Gitterelementen
kann selbstverständlich die Zahl der Eisenstäbe entsprechend erhöhtwerden. Die AbständederGitterstäbevoneinand#er
und die Abstände der Gitter voneinander werden einerseits möglichst klein gewählt,
andererseits je-
doch mit Rücksicht auf die Korngröße des Betons so groß,
daß beim Betonieren alle Zwischenräume zuverlässig ausgefüllt werden, wobei die
Abstände zwischen den einzelnen Gitlern -rößenordnun-Smäßig den Abständen der Gitterstäbe
entsprechen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nicht nur bei ebenen Platten, sondern
mit dem gleichen Vorteil auch bei gebogenen oder ungleichmäßig dicken Eisenbetonplatten,
beispielsweise als dynamische Beivehrun,- der Wandungen von runden Türmen, bei liegelförmigen
Turmdä.chern u. d,-,I., anwendbar. Entsyrechend der Krümmung der zu bewehrenden
Platte müssen je nach der erforderlichen Lage der Bewehrungsgitter entweder
die Gitterelemente, anstatt, wie in Abb. i gezeigt, rechteckige Form aufzuweisen,
entsprechend einem Kreisringsektor oder in sonst geformt sein oder die- Gittergeeigneter
Weise g
ülemente werden entsprechend der Krümmung der zu bewehrenden Eisenbetonplatten
zu Zylinder- oder Keggelmantelteilen gebogen. ZD