DE73845C

DE73845C - Regelungsvorrichtung für Dampfheizkörper

Info

Publication number: DE73845C
Application number: DENDAT73845D
Authority: DE
Original assignee: T. L. JONES in Hamburg, Glockengiefserwall 15
Anticipated expiration: 1912-07-17

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 36: Heizungsanlagen.

Der zu regulirende Dampfheizkörper wird thunlichst am tiefsten Punkt mit einem luftdichten Hohlraum verbunden, dessen Inhalt vergröfsert oder verkleinert werden kann und bei gröfster Ausdehnung wenigstens dem Dampfinhalt des Heizkörpers gleichkommt. Es kann dieser Hohlraum ein Cylinder mit Kolben, oder ein blasebalgartiger Körper, oder ein Sack aus luftdichtem Stoff, oder sonst ein dem Zweck entsprechender Apparat sein.

Ist dieser Hohlraum auf seinen kleinsten Inhalt zusammengedrückt, so wird der Heizkörper ganz voll Luft sein, der von oben einzuführende Dampf kann demnach nicht in den Heizkörper gelangen, und letzterer ist deshalb ganz aufser Wirksamkeit gesetzt. In dem Mafse, wie man den Inhalt des Hohlraumes durch Ausziehen vergröfsert, wird die Luft aus dem Heizkörper ausgesaugt und kann der Dampf bis zu dem Punkt in den Heizkörper gelangen, bis zu welchem die Luft aus demselben entfernt ist. Der Heizkörper ist also bis zu dem Grade wirksam, wie solches sich aus der Vergröfserung des Hohlrauminhalts ergiebt. Man ist demnach im Stande, die Wirksamkeit des Heizkörpers nach Belieben durch Vergröfserung des Hohlrauminhalts zu reguliren, und zwar ohne irgend ein Ventil oder einen Hahn mit dabei nothwendiger Dichtung, also ohne Drosselung des Dampfes mit dadurch bedingtem Wärmeverlust.

Diese Regulirung ist ' anzuwenden sowohl wenn der Dampf und das Condensationswasser getrennte Leitungen haben, als auch wenn das Condensationswasser in dem Dampfzuführungsrohr abgeleitet wird. Bei letzterer Anordnung ist ein Wasserverschlufs einzufügen, damit man beim Aufsaugen der Luft aus dem Heizkörper nicht auch den Dampf aus dem Dampfzuleitungsrohr aufsaugt. Dieser Verschlufs ist bei getrennter Dampf- und Condensationswasserleitung nicht unbedingt nöthig.

Auf belügender Zeichnung ist für jede der beiden Zuführungsarten ein Beispiel dargestellt.

Bei der getrennten Dampf- und Condensationswasserleitung (Fig. ι) ist ein blasebalgartiger, aus einander ziehbarer Hohlraum angenommen; bei der anderen Dampfzuleitung (Fig. 2) ist ein Cylinder mit Kolben als Hohlraum vorgesehen. Es kann aber, wie schon oben gesagt, jeder beliebige luftdichte Körper genommen werden, dessen Inhalt sich ausdehnen oder zusammendrücken läfst. Bei dieser Regulirung ist also ein Entlüften der Heizkörper nicht weiter nöthig, welches noch den grolsen Vortheil hat, dafs nicht bei jedem Aufserthätigkeitsetzen der Heizung oder eines Theiles derselben neue atmosphärische Luft in das Heizsystem eintritt, vielmehr immer dieselbe Luft in demselben verbleibt.

Sollte im Laufe der Zeit etwas Luft aus einem Heizkörper entwichen sein, so dafs bei ganz zusammengedrücktem Hohlraum der Heizkörper nicht ganz voll Luft, also nicht ganz aufser

Claims

Thätigkeit ist, so wird mit einem kleinen, an beliebiger Stelle aufzuschraubenden Gummiball mit Ventil dieser geringe Luftverlust ersetzt.

Patεnt-Ansρruch:

Eine Regelungsvorrichtung für Dampfheizkörper, dadurch gekennzeichnet, dafs mit dem Heizkörper ein luftdichter Hohlraum verbunden ist, dessen Inhalt beliebig vergröfsert und verkleinert werden kann, so dafs in dem Mafse, wie der Inhalt des Hohlkörpers vergröfsert wird, die Luft aus dem Heizkörper ausgesogen wird und dementsprechend ein Einströmen des Dampfes in den Heizkörper erfolgen kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.