-
Verfahren zur Hergtellung von farbigen photographischen Bildern durch
Farbentwicklung Es ist bekannt, zur Herstellung von farbigen photographischen Bildern
mit Hilfe der Farbentwicklung Farbstoffkomponenten zu verwenden, die bei der Entwicklung
mit Entwicklersubstanzen, die eine freie Aminogruppe enthalten, wie z. B. p-Phenylendiamin,
p-Aminophenol, an der Stelle des Silberbildes ein Farbstoffbild ergeben. Zur Erzielung
von blauen Farbstoffen wurden bisher vor allem Phenole und Naphthole sowie deren
Derivate verwendet. Diese Far`bstoffkomponenten ergeben bei der Entwicklung blaue
,bis blaugrüne Chinoniminfarbstoffe.
-
Es wurde nun gefunden, daB man zut Erzeugung von violettstichig bläuen
photographischen Bildern als Farbstoffkomponenten Verbindungen von der allgemeinen
Formel
mit Vorteil verwenden kann, in der
R = Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Aralkyl, |
Carboxy, veresterte und amidierte |
Carboxygruppen, |
X = Vinyl, substituiertes Vinyl, Pheny- |
len, substituiertes Phenylen- |
l |
bedeutet. Verbindungen dieser Art sind beispielsweise 2-Methylindol, 2, 5-Dimethylindol,
3-Phenyl- 5-methylpyrrol-4-carbonsäureäthylester, 2-Methylpyrrol-3-carbonsäureäthylester,
2-Methylpyrrol.
-
Die neue Gruppe von Farbstoffkomponenten kann als Zusatz zum Entwickler
oder zur Emulsion verwendet werden. Soll die Komponente der Entwicklerlösung zugesetzt
werden, so ist es empfehlenswert, die Farbstoffkomponente zunächst in einem, organischen
Lösungsmittel, beispielsweise Alkohol oder Aceton, zu lösen und diese Lösung dem
Entwickler zuzusetzen.
-
Für den Zusatz der Komponenten zu photographischen Halogensilberemulsionen
sind insbesondere solche Farbstoffkomponenten geeignet,
die durch
Einführung von besonderen Gruppen diffusionsecht in bezug auf das Bindemittel der
Emulsion gemacht wurden. Diese Malinahme ist besonders wichtig für Farbstoffkomponenten,
die zur Herstellung eines photographischen Mehrschichtenmaterials verwendet werden
sollen. Die Einführung von diffusionsechtmachenden Gruppen kann beispielsweise nach
den Angaben in der Zeitschrift »Photographische Korrespondenz..< 1938,
S. 21, linke Spalte, Zeile a5 bis rechte Spalte, Zeile 30, und 1939, Seite roh,
linke Spalte, Zeile 28 bis rechte Spalte, Zeile 25, sowie in weiteren Anmeldungen
von uns erfolgen. Die diffusionsechtmachenden Reste können daher in an sich bekannter
Weise beispielsweise über Amino-, Oxv- oder Carboxv-Gr uppen eingeführt werden unter
Bildung von Siiureamiden oder Estern. So ist es z. B. möglich, den a-1lethvipyrrol-p-carbonsäureätlivlester
mit LTndecvlainin umzusetzen. Auch ist es möglich, die diffusionsechtmachenden Reste
direkt an den Stickstoff ohne Zwischenschaltung einer Säuregruppe oder direkt an
den Benzolkern zu binden.
-
Die mit Hilfe der angegebenen Farbstoftkornponenten hergestellten
Halogensilber-:mulsionsschichten können sowohl als Einzelschicht als auch mit anderen
Schichten auf einer oder beiden Seiten eines Schichtträgers zu einem Mehrschichtenmaterial
vergossen werden, wobei die Schichten für verschiedene Spilztral-Ibiete sensibilisiert
werden. Weiterhin können E mulsionspartikeln mit verschiedenen Farbstoffkomponenten
auf einen Schichtträger verteilt werden. Mit Hilfe dieses Materials können rasterartige
Bilder .erhalten "-erden.
-
Die m.it Farbstoffkomponenten versehenen Halogensilberemulsionsschichten
können mit anderen zur Herstellung von photographischen Materialien üblichen Schichten,
beispielsweis.e Filterschichten, Lichthofschutzschichten, Mattschichten, Rückschichten,
vereinigt werden. Ebenso können sie mit photo--raphischen Schichten kombiniert werden,
in denen nach#einem beliebigen anderen Verfahren, beispielsweise nach dem Silberfarbbleichverfahren
oder Tonungsverfahren, Farbbilder -erzeugt werden. Als Bindemittel für die photographischen
Emulsionen können solvolil Gelatine als auch andere in der photographischen Praxis
üblichen Kolloide verwendet werden. Beispiel r Eine belichtete Halogensilbereinulsionsschicht
wird mit einer Entwicklerlösung in folgender Zusammensetzung entwickelt:
i,6@ 2-llethylpyrro1-3-carbonsäureätlivl- |
ester (hergestellt nach Berichte .1-.. |
S. 495, aus Dichloräther. Acetessig- |
ester und Ammoniak.), |
6o ccm Methanol, |
2 g salis. p-Diäthylaminoanilin, |
5o g Natriumcarbonat, |
latriumsulfit sicc., |
o,2- Kaliumbromid, |
i ooo ccm Wasser. |
lach Herauslösen des Silbers wird ein blauviolettes Farbstottbiid erhalten.
-
Beispiel -2 Eiire belichtete Halogensilbereinulsionsschicht wird mit
einer Entwicklerlösung in folgender Zusammensetzung entwickelt:
-2,3 g 3-Pheny l - 5 -me thy lpy rroi-.j-carbon- |
säureäthylester (hergestellt nach |
Berichte 35, S. 300;, ringssyntlie- |
tisch - aus Aininoacetophenon mit |
Acetessigesterj, |
ioo ccm Methanol, |
2 g salis. p-Diäthylaminoanilin, |
5o g Natriumcarbonat, |
2 g Natriumsulfit sicc., |
o,2 g haliumbromid, |
iooo ccm Wasser. |
lach Herauslösen des Silbers wird ein blauviolettes Farbstoffbild erhalten.
-
Beispiel 3 Eine belichtete Halogensilberemulsionsschicht wird mit
einer Entwicklerlösung in folgender Zusammensetzunh entwickelt:
1,3 g 2-llethylindol (_@Iethylhetol.@, |
.loo ccm Methanol, |
2 g salis. p-Diäthylaminoäiiilüi, |
5o g Natriumcarbonat, |
g N atriumsulfit sicc., |
0,2 g l@aliumbromi<i, |
6oo ccin Wasser. |
Nach Herauslösen des Silbers wird ein blauviolettes Farbstofbild erhalten.
-
Beispiel 3 g Methvlindol werden in 3o ccm -Xletlianoi Gelöst und zu
i kg einer Halogensilbereinulsicii zugesetzt. Eine mit dieser Emulsion rtgossene
Schicht ergibt nach dein Belichtuii und Entwickeln mit p-Di:ithvlamino2iniliii -i-_i
violettes Farbstoffbild.
-
-Beispiel 5 o.3 g von 2, 4-Dimethi-l-3-iitlivlp@-rrol wird in einer
ausreichenden Jlcnge \lethan@@l (etwa
2o ccm) gelöst und zu ioo
ccm einer Lösung von
2,5, g Diäthylphenylendiaminhydrochlorid |
(hergestellt nach Fischer-Orth, |
Chemie des Pyrrols, Bd.I, 1934, |
S.54), |
o,5 g Natriumsulfit, |
2,5 g Kaliumbromid, |
759 Kaliumcarbonat, |
öoo ccm Wasser |
zugegeben. Falls notwendig, wird die-erhaltene Lösung durch weiteren Zusatz von
Methanol geklärt und filtriert. Der belichtete Film wird in dieser Lösung 8&
Minuten entwickelt. Nach Fixieren und Bleichen mit Kaliumferricyanid erhält man
ein v iolettstichi:ges Bild.
-
Beispiel 6 0,5 g 2, 5,- Dimethylindol wird in Methanol gelöst und
zu ioo ccm der in Beispiel 5 angegebenen Lösung zugegeben. Der Film wird entwickelt
und weiterverarbeitet, wie in Beispiel 5 angegeben. Es wird ein rotviolettes Bild
erhalten. Beispiel ? o,5tg2-Methyl-4-phenyl-3-acetylpyrrol (hergestellt nach Berichte
35, S. 3004) wird in Methanol gelöst und zu ioo ccm der in Beispiel 5 angegebenen
Lösung zugegeben. Der Film wird entwickelt und weiterverarbeitet, wie in Beispiel
s angegeben. Es wird ein blaues Bilderhalten. Beispiel 0;5g a-Methyl-4-phenyl-3-cinnamoylpyrrol
(hergestellt nach Berichte 35, S.3004) wird in Methanol gelöst und zu ioo ccm der
in Beispiel 5 angegebenen Lösung zugegeben. Der Film wird entwickelt und weiterverarbeitet,
wie in Beispiel 5 angegeben. Es wird ein blauviolettes Bild erhalten.
-
Beispiel 9 o, 5 : g 2-Methyl-4-phenylpyrrol-3-carbonsäure
(hergestellt aus der Farbstoffkomponente nach Beispiel 2 durch Verseifen mit alkoholischer
Kalilauge nach Berichte 35, S. 3003) wird in Methanol gelöst und zu i oo
ccm :der in Beispiel 5 angegebenen Lösung zugegeben. Der Film wird entwickelt und
weiterverarbeitet, wie in Beispiel 5 angegeben. Es wird ein blauviolettes Bild erhalten.
Beispiel io o,5 g 2, 4-Dimethvl-3-acetylpyrrol (hergestellt nach Berichte 35, S.3007)
wird in Methanol, gelöst und zu ioo ccm der-in Beispiel 5 angegebenen Lösung zugegeben.
Der Film wird entwickelt und weiterverarbeitet, wie in Beispiel 5 angegeben. Es
wird ein blauviolettes Bild erhalten.