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Meßgerät zur kolorimetrischen Bestimmung der Temperatur glühender
Körper Die Erfindung betrifft ein optisches Temperaturmeßgerät für glühende Körper,
das auf dem bekannten Prinzip beruht, daß die Farbe des bezüglich seiner Temperatur
zu messenden glühenden Körpers mit einer entsprechend erleuchteten Farbskala verglichen
wird.
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Erfindungsgemäß befindet sich die Vergleichsfarbskala, welche vorzugsweise
aus gleichmäßig großen, verschieden gefärbten Flächen besteht, die bestimmten Temperaturen
zugeordnet sind, auf einem Leuchtrohr, das durch eine an einem seiner Enden angeordnete
Glühlampe 0. dgl. erleuchtet wird. Die Anordnung der verschiedenen Farben erfolgt
dabei so, daß sich diejenige Farbfläche, welche der höchsten Glühtemperatur entspricht,
an demjenigen Ende des Leuchtrohres befindet, welches der Lichtquelle zugewandt
ist. Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird von der bekannten Tatsache Gebrauch
gemacht, daß ein Glasrohr infolge der an seinen inneren Wänden stattfindenden Reflektionen
in der Lage ist, die an einem Ende eingestrahlte Lichtenergie bis zu seinem anderen
Ende ohne erhebliche Schwächung weiterzuleiten, so daß bei Anbringung entsprechender
farbiger Umkleidungen o. dgl. das ganze Rohr wie ein farbiger Leuchtstab wirkt.
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Erfindungsgemäß ist zweckmäßigerweise das die Lichtquelle enthaltende
lichtdichte Gehäuse als Standfuß ausgebildet und die farbige Leuchtröhre in der
Längsachse eines zylinduschen, auf dem Standftiß angeordneten Gehäuses untergebracht,
das auf seiner Vorder- und Rückseite mit je einem geeignet breiten Sehschlitz versehen
ist. Im Innern des zylindrischen Gehäuses sind, insbesondere um störendes Licht
von dem eigentlichen Leuchtrohr abzuhalten, zu beiden Seiten bis an das Leuchtrohr
hinreichend, Scheidewände angebracht, deren eine mit Sehlöchern zum Anvisieren des
zu messenden glühenden Gegenstandes versehen ist, während auf der anderen Scheidewand
gegenüber den Visierlöchern auf zweckmäßigerweise schwach durchscheinendem Grunde,
lediglich selbst nur schwach leuchtend, die entsprechenden Temperaturangaben angebracht
sind.
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Hierbei bildet vorteilhaft die die Temperaturangahen tragende Scheidewand
die Vorderwand eines Raumes von sektorartigem Querschnitt, dessen Inneres von der
Beleuchtungslampe erhellt wird und dadurch die zum Ablesen der Temperaturangaben
erforderliche Helligkeit liefert.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
bei dem der mittlere Teil des Leuchtrohres herausgeschnitten ist und hier eine Aufsicht
auf den unteren, durch den Horizontalschnitt abgesclmittenen Teil zeigt.
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Der durch Ziehen oder Drüclien hergestellte Sockel 1 bildet gleichzeitig
ein lichtdichtes Gehäuse für die Glühlampe 2, deren Fassung 3 an den Eodenplatten
4 und 5 befestigt ist, die mit gegeneinander versetzten, einen Lichtdurchtritt verhindernden
Luftdurchtrittslöchern versehen sind.
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Der obere Teil des Sockels I besitzt eine kreisrunde Öffnung 6 für
das Glasrohr 20 sowie eine etwa sektorförmige Öffnung 8, durch welche gleichzeitig
die von der Lampe 2 erhitzte Luft nach oben entweichen kann. Älit Hilfe des Querstabes
9, der zu beiden Seiten durch die Äluttern 10 und II gehalten wird, sind am Sockelteil
1 etwa drittelzylindrische Flächen 12 und 13 befestigt, deren obere Enden durch
die angenietete oder sonst in geeigneter Weise befestigte, mit Löchern versehene
Kappe 14 gehaltert sind, die wiederum einen mit versetzten Öffnungen versehenen
Deckelboden 2I besitzt. Auf der Oberseite des Sockels I und auf der lNnterseite
der I(appe 14 sind drei radial verlaufende Sicken oder Schlitze angebracht. in denen
die Zwischenwände I5, I6 und I7 gehaltert sind, die mit ihren Außenrändern an den
zylindrischen Wandungen I2 und 13 und mit ihren Innenrändern an dem Glasrohr 20
anliegen. Die Scheidervand I6 ist mit etwa dreiecliigen Löchern I8 versehen, durch
welche die zu messenden glühenden Gegenstände anvisiert werden können. Durch mehr
oder minder weites Drehen der NIeßvorri4tung um ihre Mitteil achse kann mit Hilfe
der vorderen Kante der zylindrischen Wandung 12 ein entsprechend großer Teil der
Visierlöcher I8 abgeblendet werden, wodurch insbesondere auch kleinere Einzelstellen
der glühenden Körper genauer gemessen werden können. An der Scheidewand I7 sind
Aussparungen 19 angebracht, welche die den einzelnen Farben und Visierlöchern I8
zugeordneten Temperaturangaben in positiver oder negativer Schreibweise enthalten.
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Der Querstab g dient gleichzeitig als Auflage für das Glasrohr 20
in dessen Innerem zylindrische, entsprechend gefärbte Röhrchen 7 aus Kunstharz o.
dgl. angeordnet sind, welche vorteilhafterweise geschlitzt sind und sich alsdann
mit entsprechender Federung an die Innenseite des Glasröhrchens 20 anlegen Die beim
Einschieben übereinander angeordnetell Schlitze der Röhrchen 7 werden dem von der
Außenwandung und den Sdieidewänden 15 und I7 gebildeten und durch das Loch 8 erleuchteten
Raum zugewandt und tragen dadurch zur Erhellung der Slialenheschriftullg bei.
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Anderseits kann das Innere dieses Raumes, der auch an seiller Außenseite
mit Luft du rchtrittsöffnungen versehen sein kann, zweckmäßigerweise durch helle
Farbgebung oder durch spiegelnde Ausführung der an der Außenseite zweckmäßigerweise
schwarz oder grau mattierten Metallflächen zur Erhöhung der Helligkeit des eigentlichen
Leuclitstabes beitragen. Ebenso kann am oberen Teil des Leuchtröhrchens 20 ein auf
den obersten Kunstharzring aufgelegtes Spiegelscheibchen, das bei entsprechender
Anordnung auch über die Glasrohrwandung hinwegreichen kann zur Helligkeitserhöhung
der farbigen Leuchtröhre 20 beitragen.
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Damit die Beleuchtungslampe nur während der eigentlichen Messung
eingeschaltet ist, kann das Gerät zweckmäßigerweise mit einem nur bei der Ausübung
eines Druckes geschlossenen federnden Druckknopfschalter o. dgl. versehen werden.
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Statt der in dem Ausführungsbeispiel dargestellten, an das Lichtnetz
anzuschließenden Starkstromlampe kann selbstverständlich auch eine voll einer Batterie
gespeiste Glühlampe verwendet werden, wobei der Sockel gleichzeitig als Gehäuse
für die Batterie dienen kann.
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Statt der in dem Ausführungsbeispiel dargestellten Herstellungsweise
aus Metall können beinahe alle Teile aus Kunstharz oder Preßstoff hergestellt werden.
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Es ist zwar bereits eine Vorrichtung zur Bestimmung von Glühtemperaturen
bekannt geworden. die aus einem kastenartigen Behälter besteht, der mehrere durch
eine Soffittenlampe erhellte farbige Felder aufweist.
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Da diese Farbfelder für das Auge des Beobalters durch einen verhältnismäßig
breite Rahmen von den mit ihnen zu vergleichenden glühenden Körpern getrennt sind,
so ist eine genaue Temperaturhestimmung nicht möglich, denn eine einwandfreie Photometrie
ist bekanntlich nur dann möglich, wenn die erleuchteten Vergleichsfelder für das
Auge des Eeobachters unmittelbar an die Fläche des zu messenden Körpers grenzen,
wie dieses bei der Anordnung gemäß der Erfindung der Fall ist.
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Weitere Nachteile der bekannten Vorrichttiilg bestehen darin, daß
die Softittenlampe
sich längs der Vergleichsfelder erstreckt und
sie alle stark beleuchtet, und daß eine Soffittenlampe nicht mit einer schwachen,
z. B. in dem Kasten untergebrachten Batteriebetrieben werden kann.