-
Verfahren zum Umhüllen eines elektrischen Leiters mit Band Zum Umhüllen
elektrischer Leiter mit Band ist eine Reihe von Verfahren bekannt und vorgeschlagen
worden, bei. denen das Band längs seiner einen Kante parallel zur Leiterachse auf
den Leiter aufgelegt und spiralig um den Leiter gebogen wird, so daß .eine rohrförmige
Umhüllung mit achsenparalleler Naht entsteht. Bei allen ,diesen Verfahren hat die
Umhüllung das Bestreben, sich wieder aufzudrehen, was die Herstellung der Umhüllung
erschwert.
-
Die Erfindung erleichtert das Umhüllen von Leitern mit achsenparallel
aufgelegtem Band dadurch, daß das Band vor dem Aufbringen auf den. Leiter in solcher
Weise vorbehandelt wird, daß es sich von selbst rohrförmig um den Leiter schmiegt.
Die Erfindung macht dabei von der Beobachtung Gebrauch, daß sich Bänder in der Richtung
zusammenrollen, i der sie auf ihrer einen Fläche gereckt worden sind. Diese Erscheinung
ist beispielsweise zu beobachten, wenn ein Bad, z. B. eine Kunststoffolie oder ein
Metallband, im Winkel über eine Kante gezogen worden ist. Erfindungsgemäß wird daher
das Band vor dem Aufbringen auf den Leiter in seiner Querrichtung auf der einen
Fläche gereckt.. Die dabei auftretende einseitige Längung des Bandquerschnittes
gibt dem Band das Bestreben; sich zu einem Hohlzylinder zu wölben, so daB, es sich
von selbst um den Leiter herumlegt. Dabei kann durch das Maß der einflächigen Reckung
der lichte Durchmesser des Umhüllungskörpers vorausbestimmt werden. Insbesondere
kann auch ein Krümmungsdurchmesser erreicht werden, der kleiner ist als die Leiterdicke,
so daß sich die Umhüllung mit Vorspannung um den Leiter schmiegt. Beträgt .die Bandbreite
das Mehrfache des Leiterumfanges, - so entsteht dabei eine mehrlagige, dem Leiber
eng anliegende spiralige Umhüllung. Der Krümmungsdurchmesser der Umhüllung kann
aber auch größer gewählt werden, beispielsweise für die Herstellung einer Luftraumisolierung.
-
Um das auf den Leiter aufzulegende Band einflächig zu recken, wird
das Band erfindungsgemäß unter Druck an einer Fläche vorbeigezogen,
die
mit pfeilförmig angeordneten Zähnen nach Art der Pfeilverzahnung versehen ist und
bei der die Spitzen der Pfeilzähne gegen die Bewegung des Bandes gerichtet sind.
Die Fläche, auf der die Zähne angeordnet sind, kann dabei eben oder gewölbt sein.
Die Pfeilzähne drücken die in der Oberfläche des Bandes liegenden Masseteilchen
nach .den Bandrändern hin ab, wenn das Band an den Pfeilzähnen vorbeigezogen wird.
-
Eine Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung ist beispielsweise
in der Zeichnung dargestellt.
-
Abb. i zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung und Abb. 2 eine Stirnansicht
von der linken Seite der Abb. i aus gesehen.
-
Die Vorrichtung besteht aus den beiden in dein Gehäuse i gelagerten
Walzen 2 und 3, von denen die obere, 2, glatt lind die untere, 3, auf ihrer Lauffläche
mit pfeilförmig angeordneten Zähnen 4. versehen ist. Die obere Walze 2 ist in dem
Rahmen 5 gelagert und wird mittels der an diesem Rahmen angreifenden Feder 6 gegen
die untere Walze 3 angepreßt gehalten. Durch die Einstellung der Schraube 7 ist
der Anpreßdruck der Walzen regelbar. Die untere Walze 3 ist noch mit einer regelbaren
Bremsvorrichtung ausgerüstet, die aus der Bremsscheibe 8 und dem mittels Feder 9
und Schraube io einstellbaren Bremsband i i besteht. Mit 12 ist das zu behandelnde
Band bezeichnet, das zwischen den Walzen 2 und 3 in der durch den Pfeil angedeuteten
Richtung hindurchgezogen wird. Die Größe der Reckurig wird nach Bedarf durch Regelung
des Anpreßdruckes der Walzen und der Bremsung der unteren, gezahnten Walze eingestellt.
-
Nach dieser Vorbehandlung läuft das Band 12 über die Walze 13
auf den zu umhüllenden Leiter 14 auf, wobei es sich infolge der einflächigen Querreckung
selbsttätig hohlzylindrisch um den Leiter herumlegt. Die Umlenkung des Bandes 12
auf der Walze 13
bewirkt dabei, daß das Band flach auf den Leiter aufläuft
und sich erst über dem Leiter zusammenrollen kann. Um die Naht der Umhüllung dicht
zu schließen, können in an sich bekannter Weise die Ränder des Bandes oder seine
ganze Innenseite vor dem Auflaufen auf den Leiter mit einem Klebmittel bestrichen
werden. Bei Verwendung eines Bandes aus thermoplastischem Kunststoff, wie z. B.
Polyvinylchlorid oder Polystyrol, kann auch in an sich bekannter Weise der umhüllte
Leiter einer Wärmebehandlung unterzogen werden, die das aufgebrachte Band zu einer
lückenlosen Hülle zusammensintert.
-
In Abänderung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform kann
man auch das zu behandelnde Band, beispielsweise mittels eines endlosen glatten
Bandes, an einer feststehenden oder durch Bremsung langsamer umlaufenden Fläche
entlang gleiten lassen, die mit pfeilförmig angeordneten Zähnen versehen ist. Die
Zähne der Vorrichtung nach der Erfindung sind zweckmäßig trapez- oder sägezahnförmig
gestaltet. Um einen Abrieb der Bandoberfläche zu vermeiden, kann es vorteilhaft
sein, die Zahnkanten möglichst glatt zu polieren oder abzurunden.
-
Die Erfindung ist in ihrer Anwendung nicht auf die Isolierung von
Leitern beschränkt, sondern kann mit gleichem Erfolg dazu benutzt werden, um zur
Bildung einer @elektrischen Abschirmung .oder eines KabeImantels metallische oder
andere Bänder auf bereits isolierte Leiter aufzubringen.