DE735570C - Heizpackung zur Beheizung von Haarwickeln - Google Patents

Description

• Heizpackung zur Beheizung von Haarwickeln Die Erfindung bezieht sich auf Heizpackungen zur Beheizung von Haarwickeln, bei denen die Wärme auf chemischem Wege durch exotherm verlaufende Reaktion geeigneter Stoffe gewonnen wird. ° Zur Erzeugung von Wärme auf chemischem Wege sind Gemische von Äluminiumpulver mit Chlorkalium oder mit Zinkchlorid vorgeschlagen worden. Mit diesen Gemischen, die vor allem als Wärmekissenffillung dienen sollen, vermag man nur mäßige Temperaturen zu erreichen, die nicht zum Erhitzen eines Haarwickels über Ioo° ausreichen. Auch Gemische von Eisen- und Aluminiumpulver mit Bleichlorid und Chlorkalium sind für den gleichen Zweck empfohlen worden. Sie liefern ebenfalls nur eine geringe Wärmeleistung. Es wird nur eine Höchsttemperatur von 4o° erreicht, die zur Umformung des Haares bei weitem nicht genügt. Bessere Wärmeleistung liefern dagegen pulverisierte Gemische zwischen solchen Metallen, die eine größere Elektroaffinität besitzen, wie z. B. Aluminium,, Magnesium, Zink, Eisen, die also unten in der Spannungsreihe liegen, und Halogenverbindungen (Chloriden) solcher Metalle, die nur eine geringe und möglichst niedrige Elektroaffinität haben, wie z.B. Kupferchlorür, Kupferchlorid, Quecksilberchlorid. Ihre Wärmeleistung reicht aus, um einen feuchten Haarwickel im Dauerwellverfahren zum Kochen zu bringen, doch haftet ihnen der Mangel an, daß sie selbst dann. ,wenn trockene Salze genommen %verden, nur sehr begrenzt wirksam bleiben. Die chemische Umsetzung, die erst nach dem Benetzen mit Wasser einsetzen soll, vollzieht sich ohne jeden absichtlichen Wasserzusatz schon unter dem Einfluß der Luftfeuchtigkeit, und es genügt schon das Aufbeuwahren solcher Mischungen an der Luft, um sie nach kurzer Zeit, mitunter schon nach einigen Stunden wirkungslos werden zu lassen. Ihre Empfindlichkeit gegenüber der Luftfeuchtigkeit stellt einen erheblichen Nachteil dar. Es wurde nun gefunden, daß man die Haltbarkeitder zuletzt beschriebenen Mischungen wesentlich verbessern kann, wenn man ihnen als weiteres nicht hygroskopisches, troclkeniy, pulverförmiges Metallchlorid von geringer Wasserlöslichkeit pulverförmiges Bleichlorid beinnischt. Ein verhältnismäßig geringer Bleichloridzusatz von wenigstens etwa Io°% steigert die Haltbarkeit des Gemisches bereits um ein Vielfaches.
• Beispiel I 5 g Bleichlorid, 5g Alu-Pulver, Iog Talkum werden miteinander gemischt, davon etwa 8g in einen saugfähgen, dünnen Leinenbeutel gefüllt und dieser dann kurz in Wasser eingetaucht. Die Wärmeentwicklung verläuft zeitlich wie folgt:

  Zeit Temperatur

  Minuten

  O 2o°

  5 27°

  I0 2g o

  I5 3o0

  30 3o,5° (Maximum)

  4o 3o°

  dann langsam weiter abfallend.
• Dieses Beispiel zeigt, daß Bleichlorid mit Aluminium zwar eine geringe, aber zum Erhitzen eines Heizwickels völlig unzureichende Wärmeentwicklung liefert.
• Beispiel 5g Kupferammnniunchlorid, 5g Alu-Pulver, Iog Talkum, wie unter Beispiel i beschrieben, angewandt, führt ebenfalls zu einer unzureichenden Wärmeabgabe. Es wird eine Temperatur von maximal 47° erreicht. Hieraus geht hervor, daß das Kupferatnmoniumchlorid mit Aluninium allein eine ausreichende Erhitzung des Haarwickels nicht ermöglicht.
• Beispiel 3 5g Kupferammoniumchlorid, 2g Bleichlorid, 5g Alu-Pulver, 8g Talkum werden miteinander gemischt und, wie unter I angegeben, angewandt. Ein Io%ger Bleichloridzusatz löst eine erhebliche Wärmeent-Wicklung aus. Der Temperaturanstieg von ao° auf Ioo° dauert Ig Minuten. Die Wärmeentwicklung verläuft zeitlich wie folgt:

  Zeit Temperatur

  Minuten

  0 25°

  5

  I 3o°

  3 39°

  6 62°

  12 71°

  I5 80°

  17 92°

  Ig 102°

  2o Io8° (Maximum)

  22 I0o°

  dann latngsatn weiter abfallend. Beispiel 4 Mit 25% Bleichloridzusatz zu denn gleichen Gemisch nach Beispiel 3 wird eine Temperatur voll Io0° schon innerhalb voll 2 bis 3 Minuten erreicht.
• 5g Kupferaninoniumchlorid, 5 g Bleichlorid, 5g Alu-Pulver, 5 g Talkum werden miteinander gemischt und, wie unter I angegeben, angewandt. Die Wärmeentwicklung verläuft zeitlich wie folgt:

  Zeit Temperatur

  Minuten

  o 25°

  I 50°

  2 IIo°

  3 130,5° (Maximum)

  4 121°

  5 112°

  6 103°

  7 96°

  10 68°

  18 37°

  Dieses Gemisch ermöglicht, den Heizwickel etwa 6 Minuten lang zu kochen. Anschließend läßt sich eine etwa Io Minuten währende abfallende Hitze zur Vertiefung der Haarumformung auf demn Wickel ausnutzen (Daimpfzeit).
• Die Wirksamkeit dieses Gemisches hält auch bei der Aufbewahrung des Pulvers in Beuteln an der Luft, also in offenen Gefäßen, wochenlang an. Die mit diesem Gemisch err,#icliliai-eii Malinlaltemperaturen llei einer Wiederholung des Versuches in längeren Zeitabständen waren:

  A. Aufbewahrung in verschlossener

  Flasche

  am Herstellungstage Erreichbare Maximal-

  des Gemisches temperatur

  o Tage 130° in 6 Min.

  Das gleiche Gemisch Erreichbare Maximal-

  nach einer Lagerzeit von temperatur

  I Tag I290 in 4 Min.

  8 Tagen 132,50- 4 -

  16 - 130,50 - 6 -

  21 - 131,0° - 5 -

  B. Aufbewahrung in Beuteln

  an der Luft

  (6o% mit Wasserdampf gesättigt)

  am Herstellungstage Erreichbare Maximal-

  des Gemisches temperatur

  o Tage 1290

  Das gleiche Gemisch Erreichbare Maximal-

  nach einer Lagerzeit von temperatur

  1 Tag 12g0

  8 Tagen 13350

  15 - 131,00

  Beispiel 5 Noch wirksamer ist ein Gemisch von: 5 g Kupferchlorür, 5 g Bleichlorid, 5 g Alu-Pulver, 5 g Talkum. Die Wärmeentwicklung verläuft zeitlich wie folgt:

  Zeit Temperatur

  Minuten

  0 250

  1 7o0

  1,5 118 °

  2,5 1320 (Maximum)

  3 127o

  5 990

  S 700

  12 49o

  bei Anwendung von 7 g des Gemisches. Die maximal erreichbare Temperatur betrug bei Anwendung des gleichen Füllgewichtes:

  Nach Tagen Lagerzeit Maximaltemperatur

  0 1320 in 2,5 Min.

  4 130' - 3 -

  8 I28° - 4 -

  14 128° - 4 -

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Heizpackung zur Beheizung von Haarwickeln, bestehend aus einer Mischung aus pulverförmigen Metallen mit großer Elektroaffinität, aus Halogenverbindungen von Metallen mit geringer Elektroaffinität, aus pulverförmigem Bleichlorid iii einer Mindestmenge von etwa io°Jo und gegebenenfalls aus einem indifferenten Streckungsmittel, wie Talkum.