DE627570C - Erzeugung von Waerme bei Waermekissen - Google Patents

Description

• Erzeugung von Wärme bei Wärmekissen Es ist bekannt, Wärmekissen oder Kompressen herzustellen, die mit einem chemischen Pulver gefüllt werden und hierauf nach Zusatz von Wasser oder wäßrigen Lösungen Eigenwärme entwickeln, um als Wärmequelle für Umschläge, Packungen o. dgl. zu dienen. In der Regel befindet sich das Pulver in wasserdichtem Stoff oder in einer Gummihülle, die für die Zugabe des Wassers mit einer Öffnung versehen sind.
• Die Pulver selbst sind verschieden zusammengesetzt Oft handelt es sich auch um einheitliche Stoffe, wie wasserarme oder wasserfreie Salze, welch letztere durch Wasseraufnahme Wärme erzeugen. Hierzu gehören pulverisierter Ätzkalk, calcinierte Soda, calciniertes Glaubersalz u. a.
• Die Wärmeentwicklung ist bei diesen Salzen jedoch meist gering, und die damit gefüllten Kissen erschöpfen sich schnell, meist schon nach ein- oder zweimaligem Gebrauch.
• Eine andere Gruppe der Wärme erzeugenden Pulver besteht aus Chemikalien, die von Natur aus leicht Sauerstoff abspalten und diesen an leicht oxydierbare Körper abgeben. Hierzu gehören in erster Linie die Manganverbindungen Mangansuperoxyd und Kaliumpermanganat; beide wirken auf gepulvertes metallisches Eisein durch Bildung von Eisenoxyd und entwickeln dabei Wärme. Selbstverständlich kann die Oxydation nur bei Anwesenheit von Feuchtigkeit bzw. Wasser eintreten. Vermischt man also die genannten trocknen Mangansalze mit Eisenpulver, so kann man durch Zufügen von kleinen Mengen Wasser die Wärmeentwicklung nach Wunsch hervorrufen.
• Ein Wärmekissen von etwa 3oog Inhalt ist jedoch nach acht- bis zehnmaligem Gebrauch praktisch erschöpft.
• Es ist nun festgestellt worden, daß sich die Wärmeabgabe solcher Kissen um etwa 25 % steigern läßt, wenn man dem Pulvergemisch Carbamid zusetzt.
• Für das Verfahren soll hier ein Beispiel angegeben werden.
• Folgendes Pulvergemisch hält eine Wärme von 5o bis 6o° während z bis 3 Stunden, wenn ges in ein isoliertes Kissen gefüllt wird; dieser Vorgang kann durch neue Wasserzugabe acht- bis höchstens zehnmal wiederholt werden.

  Eisenpulver. . . . . . . . . . . . . . . . 200 g

  Kaliumpermanganat ........ 35g

  Mangansuperoxyd.......... 35g

  Manganchlorür............. 10g

  Eisenoxyd . . . . . . . . . . . . . . . . . :zog

  Eine neinmalige Erwärmung erfordert Zugabe von j@edesmal iog Wasser.
• Setzt man nun obigem Pulvergemisch 1 5 g Carbamid zu, so tritt die Wärmeentwicklung dreizehn- bis fünfzehnmal ein, ohne Absinken der Temperatur oder Verringerung der zeitlichen Wärmespendung. Der Nutzeffekt derartiger Wärmekissen wird also durch den Zusatz von Carbamid praktisch um etwa 25% erhöht.
• Auf Heizkissen, die eine Füllung einfacher Salze aufwiesen, hatte Carbamid keinen Einfluß.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Erzeugung von Wärme bei Wärmekissen unter Verwendung eines Gemisches von Eisenpulver sowie Sauerstoff abgebenden Salzen und Zugabe von Wasser, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Carbamid.