DE590231C - Verfahren zur Befoerderung der Cyanbildung bei der Herstellung von Alkalicyaniden - Google Patents

Verfahren zur Befoerderung der Cyanbildung bei der Herstellung von Alkalicyaniden

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DE590231C DEM119179D DEM0119179D DE590231C DE 590231 C DE590231 C DE 590231C DE M119179 D DEM119179 D DE M119179D DE M0119179 D DEM0119179 D DE M0119179D DE 590231 C DE590231 C DE 590231C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/002Synthesis of metal cyanides or metal cyanamides from elementary nitrogen and carbides

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Description

  • Verfahren zur Beförderung der Cyanbildung,bei derMerstellung von Alkalicyaniden Ein Verfahren zum Herstellen von hochporigen, hochaktiven alkalischen Kokspreßlingen für die Bereitung von Alkalicyaniden unter Verwendung von Natriumbicarbonat als alkalischen Ausgangsstoff ist Gegenstand eines älteren ,geschützten Verfahrens.
  • Es ist nun gefunden worden, daß es von besonderem Vorteil ist, unter Verwendung von Kaliumbicarbonat gemäß den Verfahrensmaßnahmen des älteren Verfahrens gewonnene Kokspreßlinge zur Gewinnung von Alkalicyanid anzuwenden.
  • Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Beförderung der Cyanbildung bei der Herstellung von Alkalicyaniden mittels Alkalikoks, der durch Calcinierung von Alkalibicarbonat-Koks-Preßlingen bei 3oo bis q.00° unter Luftabschluß gewonnen ist, und ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Alkalibicarbonat-Koks-Mischung das Bicarbonat des Kaliums verwendet wird.
  • Bezüglich der Lösung der gestellten Aufgabe bestehen gegenüber dem älteren Verfahren Unterschiede, die praktisch von ganz erheblicher Bedeutung .sind und die Verwendung von Kaliumbicarbonat als wesentlich vorteilhaftererweisen als die Verwendung von Natriumbicarb onat.
  • Die bei der Cyanisierung notwendige hohe Temperatur stellt bekaxmtlich für den praktischen Cyanisierbetrieb außerordentlich schwierige Aufgaben. Man hat vielfach versucht, die hohen Cyanisierungstemperaturen durch besondere Mittel, wie Zugabe von fein verteiltem Eisen u. dgl., zu der Ausgangsinischung herabzudrücken. Den dabei notwendig auftretenden höheren Aufwand an Rohstoffen, Reinigungsarbeit und Verarbeitungskosten sowie die Verringerung des nutzbaren. (mit Alkali und Kohle angefüllten) Ofenraumes nahm man in Kauf angesichts der Vorteile, die .sich ,aus einer Verringerung der Cyanisierungstemperatur ergaben.
  • Es folgt daraus ohne weiteres, daß die erforderliche Höhe der Cyanisierungstemperatur von sehr großer praktischer Bedeutung ist. In dieser Hinsicht ist nun das Kalium dem Natrium überlegen, da die Cyanisierungstemperatur von Kalium bei 830° C liegt, die des Natriums dagegen bei 930'C.
  • Der Unterschied von ioo° C, mag er auch in Anbetracht der bedeutenden absoluten Höhe der Temperaturen nicht ohne weiteres als gerade sehr wesentlich erscheinen, ist dennoch hoch bedeutsam wegen der relativen Nähe der Temperaturgrenze, bei welcher das Cyanid flüchtig wird. Diese Temperatur der Cyanidflüchtigkeit ist bekanntlich bei beiden Cyaniden, also dem Kalium- wie dem Natriumcyanid, i ooo° C. Die Bedeutung dieser Temperaturgrenze ergibt sich daraus, daß im praktischen Betrieb die Beheizung der Ofenwandungen stets bis zu Temperaturen geführt werden muß, die nicht unwesentlich höher liegen als die Cyanisierungstemperatur. Jedoch darf die Temperatur der Ofenwandung noch nicht zu einer Verflüchtigung des gebildeten Cyanids führen, weil dadurch einpfindliche Verluste eintreten würden. Somit hat man bei der Cyanisierung von Natrium nur eine Temperaturspanne von 70°C zur Verfügung, innerhalb welcher keine unerwünschte Verflüchtigung zu erwarten ist. Die gleiche Spanne beträgt bei Verwendung von Kalium aber 17o° C, also erheblich mehr als das Doppelte. Es ist einleuchtend, daß damit die praktische Verarbeitung von Kalium ganz wesentlich erleichtert und vorteilhafter ist.
  • Das neue Verfahren wird durchgeführt, indem das Kaliumbicarbonat mit Koks, wie Braunkohlenschwelkoks, und einem Bindemittel, wie Kochsalz, gemischt und das Gemisch zu Preßlingen, vorzugsweise auf dem Wege der Kaltpressung, verarbeitet wird, worauf die Preßlinge unter Luftabschluß auf etwa 3oo bis q.00° C erhitzt werden.
  • Auch bei der Verwendung von Kaliumbicarbonat ist es wirtschaftlich besonders vorteilhaft, diese Erhitzung derart durchzuführen, daß die Preßlinge nach dem Verpressen dem Cyanisierungsofen zugeführt werden, in dem die Calcinierung vor der Cyanisierung eintritt.
  • Das Verfahren wird durch nachfolgendes Ausführungsbeispiel näher. ,erläutert: Zur Herstellung der alkalischen Koksbrikette werden 45 Teile einer ausgeschwelten Braunkohle, also Braunkohlenschwelkoks, mit 45 Teilen Kaliumbicarbonat gemischt und dieser Mischung .außerdem noch i o Teile Kochsalz als Bindemittel zugesetzt. Sämtliche Bestandteile werden in Pulverform oder doch in ziemlich feinkörnigem Zustand verwendet. Das fertige Gemisch wird zu kleinen Preßlingen kalt verpreßt, und diese Preßlinge werden sodann in den Cyanisierungsofen eingeführt. Bis zur Erreichung der oberhalb 8oo° liegenden Cyanisierungstemperatur durchlaufen die Preßlinge die Temperaturen von 3oo bis 400° C, sind also im Augenblick der Reaktion mit dem durch den Ofen geführten Stickstoff hochporig und hochaktiv. Ein Preßling, hergestellt aus der angegebenen Grundmasse unter Zufügung von i o Teilen Wasser, hatte vor der weiteren Behandlung (Calciüierung). ein Gesamtvolumen von 25 cm-. Nach Zerstörung der Poren durch Zerkleinern des Preßlings bis zu pulverförmiger Beschaffenheit wurde in bekannter Weise in Paraffinöl das Volumen der festen Bestandteile festgestellt. Es ergaben sich 14,3 cm3. Aus diesen Ziffern ergibt sich ein Porenvolumen von 10,7 cm3, d. h. 43 0'o des Gesamtvolumens des Preßlings.
  • Bei einem Preßling genau gleicher Zusammensetzung und Größe, der einer thermischen Behandlung zwecks Calcinierung des Kahumbicarbonats unterworfen worden war, schwand das Gesamtvolumen von 25 cm3 auf 23,5 cm'. Nach Zerstörung der Poren wurden 8,85 cm3 als Volumen der festen Bestandteile ermittelt. Aus diesen beiden letzten Ziffern ergibt sich ein Porenraum von 14,65 cm3, was bei 23,5 c113 Volumen des Preßlings einem Porenraum von 620'o entspricht.
  • Wenn das abspaltbare Kohlendioxyd des Kaliumbicarbonats verwertet werden soll, sind selbstverständlich die Preßlinge außerhalb des Cyanisierofens zu calcinieren.
  • Die Trennung -des Kaliumcyanids vom Kochsalz läßt sich im Bedarfsfall erzielen durch Anwendung geeigneter bekannter Lösemittel bei der Verarbeitung der cyanisierten Brikette.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Beförderung der Cyanbildung bei der Herstellung von Alkalicyaniden mittels Alkalikoks, der durch Calcinierung von Alkalibicarbonat-Köks-Preßlingen bei 3oo bis 4oo° C unter Luftabschluß gewonnen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Alkalibicarbonat-Koks-Mischung das Bicarbonat des Kaliums verwendet wird.
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