DE572457C - Verfahren zur Herstellung von Erdalkalicyanamiden aus Erdalkalicarbiden und Stickstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Erdalkalicyanamiden aus Erdalkalicarbiden und Stickstoff

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DE572457C
DE572457C DEL78126D DEL0078126D DE572457C DE 572457 C DE572457 C DE 572457C DE L78126 D DEL78126 D DE L78126D DE L0078126 D DEL0078126 D DE L0078126D DE 572457 C DE572457 C DE 572457C
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DE
Germany
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alkaline earth
ignition
carbide
nitrogen
cyanamides
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Expired
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DEL78126D
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Inventor
Dr Richard Amberger
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Lonza Werke Elektrochemische Fabriken GmbH
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Lonza Werke Elektrochemische Fabriken GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/002Synthesis of metal cyanides or metal cyanamides from elementary nitrogen and carbides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Erdalkalicyanamiden aus Erdalkalicarbiden und Stickstoff Die Herstellung von Erdalkalicyanamiden erfolgt bekanntlich durch Zusammenbringen von Stickstoff mit erhitzten Erdalkalicarbiden. In großem Maßstab wird hierbei lediglich Calciumcarbid verwendet, üblicherweise Carbid genannt; das hierbei anfallende Produkt ist der bekannte Kalkstickstoff. Diese Reaktionen sind stark exotherm. Es ist deshalb nicht notwendig, die ganze Carbidmasse auf die erforderliche Reaktionstemperatur zu erhitzen; es genügt vielmehr, einen relativ kleinen Teil der Gesamtcarbidmenge so weit zu erhitzen, daß eine Stickstoffaufnahme einsetzt, worauf dann durch die bei der Reaktion entstehende Wärme die weiteren Carbidmengeri auf die Reaktionstemperatur gebracht werden.
  • Diese Erscheinung führte bei der Herstellung von Kalkstickstoff zur Erfindung des sogenannten Initialzündungsverfahrens, das in verschiedenen Ausführungsformen in der Patentliteratur beschrieben ist. Diese Zündung wird gewöhnlich in der Weise ausgeführt, daß ein' Teil des Carbids durch elektrische Heizung oder chemische Mittel, z. B. durch Verbrennen von Aluminiumpulver, auf Reaktionstemperatur gebracht wird; weiterhin hat man vorgeschlagen, hierfür Zündsätze zu verwenden, die aus einem Metall und einer Verbindung-eines edleren Metalles im Sinne der chemischen Reaktionsfähigkeit bestehen.
  • Von diesen verschiedenen Möglichkeiten beansprucht die elektrische Zündung längere Zeit und erheblichen Material- bzw. Stromaufwand, während bei der Zündung mit Aluminiumpulver oder aluminothermischen Gemischen der Carbidmasse bzw. der Kalkstickstoff mit Fremdkörpern verunreinigt wird, die nachträglich aus dem Fertigprodukt wieder entfernt werden müssen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man eine zuverlässige Einleitung der Reaktion auf weit vorteilhaftere Weise unter Vermeidung der den bisher bekannten Zündverfahren eigenen Nachteile erreichen kann. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß zur Einleitung der Reaktion an einer oder mehreren Stellen der zur Reaktion zu bringenden Carbidmasse, vorzugsweise in geringen Mengen angeordnete Zündgemische verwendet werden, welche einerseits aus Erdalkalicarbid, vorzugsweise dem zu azotierenden Carbid selbst, und andererseits aus einer oder - mehreren Sauerstoff abgebenden Verbindungen der Erdalkalien, Alkalien oder des Ammoniums bestehen. Dabei wird mit besonderem Vorteil ein oxydierendes Salz, z. B. Chlorat, Nitrat o. dgl., verwendet, dessen Basenanteil dem des Erdalkalis des jeweils vorliegenden Carbids entspricht.
  • Besonders zweckmäßig ist es, Zündungsgemische zu verwenden, deren Einzelbestandteile fein gemahlen oder auf sonstige Weise fein zerkleinert und innig miteinander vermischt sind.
  • Die Zündgemische können sowohl auf als auch in den zur Reaktion zu bringenden Carbidmassen angeordnet werden. Die Mengenverhältnisse zwischen den Einzelkomponenten der Zündgemische können in verhältnismäßig weiten Grenzen schwanken und die j e nach den verwendeten Stoffen und sonstigen Umständen jeweils bestgeeignetsten durch entsprechende Versuche leicht ermittelt werden.
  • Die Entzündung der Zündgemische kann auf die denkbar einfachste Weise erfolgen, z. B. sogar durch ein brennendes Zündholz, während die bekannten aluminothermischen Gemische zur Entzündung die hohe Temperatur eines - brennenden Magnesiumbandes oder einer Zündkirsche benötigen. Die Reaktion der Zündgemische gemäß der Erfindung erfordert keinerlei Satterstoffzufuht von außen, so daß unmittelbar nach der Entzündung des Zündgemisches die Einwirkung des Stickstoffs beginnen, z. B. die gesamte Carbidmasse in eine Stickstoffatmosphäre eingebracht oder eine solche der Masse zugeführt werden kann. Dadurch wird eine Zersetzung des Carbids durch Luftsauerstoff oder Feuchtigkeit vollkommen vermieden, was einen weiteren beträchtlichen Vorteil des vorliegenden Verfahrens darstellt.
  • Im einzelnen bestehen die Vorteile des vorliegerrderi Verfahrens der elektrischen Zündting gegenüber im Hinblick auf die Eizeugung vdn Kalkstickstoff einerseits, wie schon erwähnt, in einer beachtlichen Zeit- und Materialersparnis. Während bei dem vorliegenden Verfahren die Vorzündung z. B. nitr etwa 5 Minuten in Anspruch nimmt, muß man bei der elektrischen Zündung etwa. 4. bis 5 Stünden heizen, um eine sichere Einleitung der Reaktion zu erreichen. Andererseits kornmeit bei deln vorliegenden Verfahren die bei der elektrischen Zündung zur Vermeidung einer Berührung der Heizkohlen mit dem Carbidmehl erforderlichen Papprohre o. dgl. Ausspärung'smittel in Wegfall. Diese Papprohre 'verkbhleri bei der Heizung, wobei schädliche Gase und vor allem Wasserdampf entstellen, die rieben einer Zerstörung von Cä.rbid vor allem auch eine Beeinträchtigung der- Azotierung bedingen. Das Fehlen dieser Papprohre äußert sich dementsprechend bei dem vorliegenden Verfahren in einer Verbesserung der Stickstoffaufnahme tind damit der Carbidausnutzung. Bei dem vorliegenden Verfahren wird wohl auch etwas Carbid durch Sauerstoff vernichtet; diese Menge ist jedoch, vvie aus den unten angeführten Vergleichsversuchen ersichtlich, außerordentlich gering, so daß der dadurch bedingte Mindergehalt an Stickstoff in deal erzeugten Erdalkalicyanamid analytisch kaum mehr feststellbar ist. Der für die Praxis kaum in Betracht kommenden Vorzündung mit Aluminiumpulver, aluminothermischen und ähnlichen Mischungen gegenüber, bei welcher, wie bereits erwähnt, störende Fremdkörper, wie korundhaltige Schlacken usw., in das erzeugte Erdalkalicyanamid gelangen, die vor der Weiterverarbeitung desselben (Zerkleinerung bzw. Mahlprozeß) entfernt werden müssen, bietet das vorliegende Verfahren wiederum den Vorteil, daß bei demselben die Reaktionsprodukte des Zündsatzes teils das angestrebte Endprodukt bzw. bereits vorhandene, teils wertvolle katalytisch wirkende Zusätze darstellen; wie z. B. Cälciumchlorid bei Verwendung von Calciümchlorat als Oxydationsmittel.
  • Die Überlegenheit des vorliegenden Verfahrens dem bisher praktisch ausschließlich angewandten elektrischen Initialzündungsverfahren gegenüber ist aus nachfolgenden Vetgleichsvetsucheit ersichtlich: Nach den! vorliegenden Verfahren, z. B. finit Salpeter-Carbid-Zündgemiseh, wurden je- weils, rooo kg Carbidgemisch (Carbidmehl) und atalysatoren) mit 2,5 kg Zündgemisch, bestehend aus Carbid und Calciumnitrat, beschickt und die Charge sofort nach dem Entzündien in einen unter Stickstoff stehenden und durch geeignete Isolation vor Wärnleiver= lustetl geschützten Az-otierbferi gebracht.. Die Btenridauer des Zündsatzes betrüg daHei etwa 4 bis 5 Minuten. Die Reaktidnsdaudr der Azbtierung betrug etwa 40 Stünden; der gesamte Aiotierungsprozeß benötigte also ungefähr 40 Stunden und 5 Minuten.
  • Bei der elektrischen Zündung erfolgte unter sonst gleichen Bedingungen die örtliche Erhitzung des Catbidniehls mittels eines elektrisch geheiztenKohlestabe§ und beä.hspruchte etwa 4 Stunden (dabei kann bei genügender Wärmeisolation das sogenannte. Nachheizen wegfallen). Die Reaktion war ebenfalls in etwa 4o Stunden beendet. Der gesamte Azotierungsprozeß benötigte also etwa 44 Stunden.
  • Die bei diesen Versuchers erhaltenen Ausbeuten waren die folgenden:
    Cabid-
    Zürldung % Ca C, °/01V2 aus=
    üVizun@
    r. elektrisch .. 74,95 23,o8 9z;5
    2. Salpeter ... 74,95 23,31 92j7
    3. elektiisch . . 76,29 23,30 9h0
    4. Salpeter ... 76,29 223,66 92,9
    5. elektrisch . . 77,55 23,61 9=,z
    6. Salpeter ... 77,55 24;07 93,4
    Diese Versu'cHe zeigen; daß das vorliegende Verfahren dem bekannten Verfahren der elekttischeil Zündixng, was die si'ch'ere Einleitung der Reaktion und deren Gesamtdauer betrifft, ebenbürtig, demselben aber bezüglich der Ze.itdatter zur Einleitung der Reaktion und bezüglich der Ausnutzung des Carbids überlegen ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Erdalkalicyanamiden aus Erdalkalicarbiden und Stickstoff unter Einleitung der Reaktion durch Entzündung eines an einer oder mehreren Stellen der zur Reaktion zu bringenden Carbidmasse, vorzugsweise in geringen Mengen angeordneten Zündgemisches, dadurch gekennzeichnet, daß' Zündgemische verwendet werden, welche einerseits aus Erdalkalicärbid, vorzugsweise dem zu azotierenden Erdalkalicarbid selbst, und andererseits aus einer oder mehreren Sauerstoff abgebenden Verbindungen der Erdalkalien, Alkalien oder des Ammoniums, vorzugsweise o Salzen des dem verwendeten Carbid entsprechenden Erdalkalis, bestehen.
DEL78126D 1931-04-11 1931-04-11 Verfahren zur Herstellung von Erdalkalicyanamiden aus Erdalkalicarbiden und Stickstoff Expired DE572457C (de)

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