DE490077C - Herstellung von Natrium- und Kaliumhydrid - Google Patents

Herstellung von Natrium- und Kaliumhydrid

Info

Publication number
DE490077C
DE490077C DEO16763D DEO0016763D DE490077C DE 490077 C DE490077 C DE 490077C DE O16763 D DEO16763 D DE O16763D DE O0016763 D DEO0016763 D DE O0016763D DE 490077 C DE490077 C DE 490077C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
alkali
hydrogen
hydride
sodium
reaction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEO16763D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Degussa GmbH filed Critical Degussa GmbH
Application granted granted Critical
Publication of DE490077C publication Critical patent/DE490077C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B6/00Hydrides of metals including fully or partially hydrided metals, alloys or intermetallic compounds ; Compounds containing at least one metal-hydrogen bond, e.g. (GeH3)2S, SiH GeH; Monoborane or diborane; Addition complexes thereof
    • C01B6/04Hydrides of alkali metals, alkaline earth metals, beryllium or magnesium; Addition complexes thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Herstellung von Natrium- und Kaliumhydrid Wie bekannt, sind Bildungsmöglichkeiten und thermisches Verhalten der Hydride des Natriums und Kaliums völlig von denen des Lithiums sowie der Erdalkalimetalle verschieden (s. z. B. Gmelin, Handbuch der anorganischen Chemie, 1927, S. 237). Während sich die Hydride des Natriums und Kaliums nur äußerst langsam bilden, vollzieht sich die Reaktion zwischen Wasserstoff und den Erdalkalimetallen bzw. Lithium sehr stürmisch und schnell, so daß die Gewinnung reiner Hydride bei der letzteren Klasse sehr leicht gelingt, wo hingegen die Herstellung von Hydriden des Natriums und Kaliums in betriebsmäßig technischem Maßstabe nach den bisher bekannten Methoden nicht möglich war.
  • Für die Herstellung von Calciumhydrid ist z. B. durch die Patentschriften 311987 und 34611g ein Verfahren bekannt, welches darin besteht, daß Calciumoxyd oder andere geeignete Kalkverbindungen im elektrischen Flammenbogen unter Zuführung von Wasserstoff und Absaugung der entstehenden Nebenprodukte geschmolzen werden und das gebildete Calciumhydrid in einer Wasserstoffatmosphäre abgekühlt wird.
  • Nach anderen Verfahren zur Herstellung von Hydriden der Alkalien oder Erdalkalien oder seltenen Erden ist vorgeschlagen worden, von entsprechenden Metallsalzen, z. B. Calciumchlorid, Calciumfluorid u. dgl., oder von den entsprechenden Aziden auszugehen. Bei dem ersteren Verfahren (Patentschrift 191595) sollen Hydride aus Metallsalzen mit Hilfe von Wasserstoff derart hergestellt werden, daß eine das Hydrid bildende metallenthaltende Legierung in geschmolzenem Zustand mit Wasserstoff in Berührung gebracht wird, während gleichzeitig die gleiche Menge des als Hydrid austretenden Metalls durch Elektrolyse entsprechender Metallsalze der Legierung wieder zugeführt wird. Bei dem letzteren Verfahren (Patentschrift 417 5o8) sollen Hydride derart erhalten werden, daß Azide der Alkalien, Erdalkalien oder alkalische Erden im Wasserstoffstrom gegebenenfalls unter Verwendung aktivierten Wasserstoffs erhitzt werden.
  • Es ist auch schon vorgeschlagen und versucht worden, Alkali- und Erdalkalimetalle direkt in geschmolzenem Zustand mit gasförmigem Wasserstoff zu Hydriden zu vereinigen. So ist man z. B. für die Herstellung von Lithiumhydrid aus metallischem Lithium derart vorgegangen, metallisches Lithium im Eisenschiffchen im Wasserstoffstrom auf Rotglut zu erhitzen (Gm elin, Handbuch der anorganischen Chemie, 1927, S. 7x). Weiterhin hat man wegen der bei höheren Temperaturen auftretenden Schwierigkeiten versucht, bei niedrigen Temperaturen unter Benutzung fein verteilten Lithiummetalls von großer Reaktionsfähigkeit zu arbeiten, wie es sich aus dem beim Lösen von Ammoniak entstehenden Hexaminmetall durch Absaugen von Ammoniak abscheidet. Das so vorbereitete Metall reagierte indessen bei Zimmertemperatur nicht mit Wasserstoff (Gmelin, Handbuch der anorganischen Chemie, 1927. S. 72).
  • Für die Verarbeitung des Natriums und Kaliums zu Hydriden bereiteten die bisher dabei verwandten Methoden solche Schwierigkeiten, daß eine fabrikmäßige Herstellung solcher Art bisher überhaupt noch nicht in die Wege geleitet werden konnte. Über die Bildung und Darstellung von Natrium- und Kaliumhydrid aus den entsprechenden Metallen wird im Gmelin, Handbuch der anorganischen Chemie, S. 237 ausgeführt, daß Natrium und Kalium noch am günstigsten in Dampfform mit Wasserstoff bei etwa 35o° C reagierten.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wurde in überraschender Weise festgestellt, daß es entgegen den bisher allgemein angenommenen und bestehenden Schwierigkeiten in einfachster Weise und technisch betriebsmäßigem Maßstab möglich ist, Natrium- und Kaliumhydrid direkt aus den Metallen herzustellen. Dabei ist es keineswegs erforderlich, die Metalle in Dampfformüberzuführen, sondern man arbeitet vielmehr in glatt verlaufender Reaktion und unter Erzielung hoher Ausbeutung in sehr viel einfacherer Weise gemäß der Erfindung derart, daß man die Alkali metalle z. B. mit Hilfe von Verdünnungsmitteln, wie Kochsalz, Soda o. dgl., oder z. B. durch einfachesZerstäuben in fein verteilten Zustand überführt und sie in diesem Zustande der Einwirkung von Wasserstoff beihöheren Temperaturen unterwirft.
  • Der Wasserstoff kann hierbei unverdünnt oder auch in Gegenwart von Fremdgasen oder Dämpfen, sofern die letzteren die Reaktion nicht stören, angewendet werden. Die Reaktionsgase oder -gemische können auch dazu verwendet werden, die erforderliche Wärme ganz oder zum Teil zuzuführen, z. B. dadurch, daß man sie in erhitztem Zustand in die Reaktionszone einführt. Die Anwesenheit von Feuchtigkeit ist zu vermeiden. Es empfiehlt sich daher, die in den Reaktionsraum einzuführenden Gase gegebenenfalls vorher zu trocknen.
  • Die Überführung des Alkalimetalls in fein verteilte Form kann, wie oben bereits angedeutet, z. B. durch Versprühen erfolgen, z. B. derart, daß man das Alkalimetall mit Hilfe an sich bekannter Mittel versprüht oder zerstäubt in die auf geeigneter Temperatur gehaltene Wasserstoffatmosphäre einführt. Als Mittel zum Versprühen kann man vorteilhaft Wasserstoff selbst, gegebenenfalls auch inerte Gase oder Dämpfe oder Mischungen von Wasserstoff und inerten Gasen oder Dämpfen benutzen.
  • Weiterhin kann man z. B. auch derart verfahren, daß festes Alkalimetall, z, B. durch Vermahlen in Gegenwart geeigneter inerter Verdünnungsmittel, in den gewünschten Zustand feiner'Verteilung gebracht wird. Unter anderem kann man z. B. Kohle, z. B. Holzkohle, oder Metallpulver, z. B. Eisenpulver, oder geeignete Salze, z. B. Alkalichlorid, Alkalicarbonat, als Verdünnungsmittel verwenden. Bei Verwendung des Alkalimetalls in fein verteiltem Zustand vollzieht sich die Reaktion bereits bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen, z. B. solchen oberhalb 18o°. Die hauptsächlich in Betracht kommenden Arbeitstemperaturen dürften z. B. bei Zoo bis 25o° liegen; man kann aber auch in gegebenen Fällen höhere Temperaturen anwenden. Zur praktischen Durchführung des Verfahrens kann man z. B. so vorgehen, daß das Natriummetall zusammen mit dem Verdünnungsmittel in geeigneten Zerkleinerungsvorrichtungen; - z: B. -Kugelmühlen, vermahlen und daß das Metall in verteiltem Zustand enthaltende Mischgut bei Reaktionstemperaturen mit Wasserstoff behandelt wird. Die Zuführung des Wasserstoffes kann dabei bereits während des Mahlvorganges erfolgen.
  • Weiterhin kann man zwecks Überführung des Alkalimetalls in den gewünschten Zustand der Verteilung z. B. auch so vorgehen, daß man geschmolzenes Alkalimetall mit geeigneten festen Verdünnungsmitteln mischt, wobei Schmelzvorgänge und Mischung miteinander vereinigt werden können, z. B. deraft, daß das.Alkalimetall in fester Form zugeführt und der Mischvorgang bei Temperaturen vorgenommen wird, die oberhalb der Schmelztemperatur des Alkalimetalls liegen.
  • Schließlich kann man. z. B. auch so arbeiten, daß man schmelzflüssiges Alkalimetall in versprühtem oder zerstäubtem Zustand in einen mit Verdünnungsmitteln beschickten Reaktionsraum einführt. Der Prozeß kann mit Vorteil auch kontinuierlich durchgeführt werden, z. B. derart, daß das Alkalimetall in das obere Ende eines auf Reaktionstemperatur gehaltenen, umlaufenden, mit Verdünnungsmitteln beschickten Rohres eingeführt wird. Der Wasserstoff wird hierbei zweckmäßig in das untere Ende des Rohres eingeleitet und dem Alkalimetall im Gegenstrom entgegengeführt. Durch passende Bemessung der Rohrlänge, der Fördergeschwindigkeit usw. kann man so arbeiten, daß das gesamte oben eingeführte Alkalimetall bis zum Verlassen des Rohres in Alkalihydrid übergeführt ist.
  • Das Verdünnungsmittel kann zusammen mit dem Alkalimetall oder auch für- sich in .das obere Rohrende eingeführt werden. Das das Rohr verlassende Produkt stellt eine Mischung von Alkalihydrid mit dem Verdünnungsmittel dar. Derartige Mischungen können für manche Reaktionen. ohne weiteres verwendet werden. In gegebenen Fällen wird man das Verdünnungsmittel unter dem Gesichtswinkel der Weiterverwendung des Reaktionsproduktes auswählen.
  • Man kann z. B. auch derart verfahren, daß man fremdartige Verdünnungsmittel nur für die Einleitung des Prozesses verwendet. Im weiteren Verlaufe des Prozesses wirkt dann das bereits erzeugte, in dem Reaktionsraum befindliche Alkallhydrid selbst als Verdünnungsmittel, so daß man auf die weitere Zufuhr fremdartiger Verdünnungsstoffe verzichten und, abgesehen von dem Anfangsstadium, reines Alkalihydrid als Reaktionsprodukt gewinnen kann.
  • Die Erkenntnis der Anwendbarkeit von Alkalihydrid als Verdünnungsmittel für das Alkalimetall ermöglicht auch die Durchführung des Prozesses unter Verzicht auf die Mitwirkung anderer Verdünnungsmittel. Man kann z. B. auch von vornherein aus früheren Operationen stammendes Alkalihydrid als Verdünnungsmittel anwenden. Die Anwendbarkeit von Alkalihydrid als Verdünnungs- und Verteilungskörper für das Alkalimetall ist selbstverständlich nicht auf den Drehrohrofenbetrieb beschränkt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von Natrium-und Kaliumhydrid durch Behandeln der entsprechenden Alkalimetalle mit Wasserstoff bei höheren Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetall im Zustand feiner Verteilung der Einwirkung des Wasserstoffs unterworfen wird, vorzugsweise derart, daß in Gegenwart von Verdünnungsmitteln, wie z. B. Alkalichlorid, Alkalicarbonat, gearbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß Alkalihydrid selbst als Verdünnungsmittel verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen z und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in einem auf Reaktionstemperaturen gehaltenen Drehrohr durchgeführt wird, wobei Alkalihydrid unverdünnt oder verdünnt in kontinuierlichem Betrieb gewonnen werden kann.
DEO16763D 1926-09-13 1927-09-10 Herstellung von Natrium- und Kaliumhydrid Expired DE490077C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT490077X 1926-09-13

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE490077C true DE490077C (de) 1930-01-28

Family

ID=3675114

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEO16763D Expired DE490077C (de) 1926-09-13 1927-09-10 Herstellung von Natrium- und Kaliumhydrid

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE490077C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1027881B (de) Verfahren zur Herstellung von Titan
DE1274567B (de) Verfahren zur Gewinnung des Lithiumgehalts aus silicatischen Mineralen
DE490077C (de) Herstellung von Natrium- und Kaliumhydrid
DE1258848B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von kondensierten Alkaliphosphaten
DE2758935A1 (de) Verfahren zur herstellung von distickstoffmonoxyd
DE1112053B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Alkaliphosphaten
DE2305924C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Aluminium
DE1467298B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Chromverbindungen aus chromhaltigen Erzen
AT118212B (de) Verfahren zur Herstellung von Natrium- und Kaliumhydrid.
DE891251C (de) Verfahren zur Herstellung von fuer die Schmelzelektrolyse geeigneten, geschmolzenen und oxydfreien Mischmetallchloriden der seltenen Erdmetalle durch unmittelbare Aufbereitung von Erzen seltener Erd-metalle, vorzugsweise Bastnaesit u. dgl.
DE641818C (de) Verfahren zur Darstellung von Cyanamiden des Calciums und des Magnesiums
DE641746C (de) Verfahren zur Herstellung von Cyaniden
EP0028315B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiumphosphid
DE961215C (de) Verfahren zur elektrothermischen Gewinnung von Magnesium
DE405311C (de) Gewinnung von Alkalisulfiden
DE569147C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Lithium enthaltenden Mineralien
DE121324C (de)
DE659154C (de) Verfahren zur Herstellung von kristallinem Beryllium
DE554683C (de) Herstellung von kieselfluorwasserstoffsauren Salzen
AT156468B (de) Verfahren zur Herstellung von kristallinem Beryllium.
DE281311C (de)
DE555385C (de) Verfahren zur Vorbehandlung von zinnhaltigen Materialien
DE602380C (de) Verfahren zur Verarbeitung von zinnhaltigem Gut
DE567682C (de) Herstellung von Berylliumoxyd
DE975293C (de) Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Natriumaluminium-fluoriden und Silicium-Aluminium-Legierungen