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Sende- oder Empfangsgerät für drahtlose Telefonie Gegenstand der Erfindung
ist ein Sende-oder Empfangsgerät für drahtlose Telefonie, welches durch die verstärkten
Mikrophonschwingungen umgeschaltet wird. Bei den bisher bekannten kombinierten Geräten,
die zum Senden und Empfang dienten, war eine automatische Umschaltung von Empfang
auf Senden nur mit umfangreichen Mitteln möglich. Es wurde vorgeschlagen, zwei getrennte
Geräte, einen Sender und einen Empfänger, die an die gleiche Antenne angeschlossen
-wurden, zu benutzen, so daß die selbsttätige Umschaltung nur für größere ortsfeste
oder transportable Geräte in Betracht kam.
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Um eine selbsttätige Umschaltung auch für kleinste transportable Sende-
und Empfangsgeräte möglich zu machen, werden nach der Erfindung die Niederfrequenzverstärkerröhren
während des Empfangs zur Verstärkung der empfangenen Sprachschwingungen und während
des. Sendens zur Verstärkung der Mikrophonschwingungen benutzt,.ferner die einfallenden
Signale mit Hilfe einer von der Trägerhochfrequenz abgeleiteten Verstärkungsregelspannung
auf konstanter Größe gehalten. Die verstärkten und gleichgerichteten Schwingungen
des Mikrophons lösen die Umschaltvorrichtung_ aus, deren kelaisanordnung so eingestelt
ist, daß sie von den auf annähernd konstante Amplitude geregelten empfangenen Schwingungen
noch nicht ausgelöst wird.
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Vorteilhaft ist es, das Gerät beim Empfang als überlagerungsempfänger
zu schalten und die Verstärk erregelspannung, die die einfallenden Signale auf konstanter
Größe hält, dem Demodulator zu entnehmen und der Hochfrequenzverstärkerröhre bzw.
Mischröhre, gegebenenfalls auch beiden, zuzuführen. Die die Umschaltung veranlassende
Spannung wird dem Ausgangstransformator des Verstärkers entnommen und nach Gleichrichtung
an das Zwischenfrequenzrohr angelegt. Im Anodenkreis dieses Zwischenfrequenzrohres
liegt
das Relais, das die Umschaltung von Empfang auf Senden und umgekehrt von Senden
auf Empfang veranlaßt.
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Die Erfindung macht von dem bei handbedienten Geräten bekannten Gedanken
Gebrauch, Schaltelemente und Röhren sowohl für die Sende- als auch für die Empfangsschaltung
zu verwenden. Sie nutzt weiter die Erkenntnis aus, daß das menschliche Ohr beim
Sprechen größere Lautstärken eines Kopfhörers vertragen kann als beim Hören. Die
empfangenen Signale werden nämlich durch die automatische Lautstärkeregelung, die
auf den Hochfrequenzteil des Empfängers wirkt, auf einer konstanten, dem Ohr erträglichen
Größe gehalten, so daß im Verstärker wie im Kopfhörer eine gleichbleibende Lautstärke
erzielt wird, die infolge der Regulierung einen gewissen Maximalwert nicht überschreiten
kann. Beim Besprechen des- Mikrophons erhalten hingegen der Verstärker und damit
der Kopfhörer größere Amplituden, welche von der Regulierung nicht begrenzt, aber
vom Ohr infolge des angeführten Effektes noch vertragen werden. Die automatische
Umschaltung wird so von den Wechselströmen der Sprache im Verstärker ausgelöst und
erfolgt erst bei einer gewissen Größe, welche über der Lautstärke der empfangenen
Signale im Intensitätsbereich der beim Sprechen aqftretenden Laute liegt.
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Die Vorteile der Erfindung gegenüber handbedienten Anordnungen sind
offensichtlich. Durch die vollkommen selbsttätige Umschaltung braucht der das Gerät
Bedienende auf keine Umschaltung zu achten. Die bekannten Fehlerquellen und Schwierigkeiten
in der Verständigung sind damit behoben. Die Bedienung des Gerätes ist genau so
einfach wie die eines Fernsprechers. Gegenüber den bekannten, einleitend genannten
Geräten mit selbsttätiger Umschaltung und unabhängigem Sender und Empfänger liegt
der Vorteil in der Einsparung des Senders bzw. Empfängers und damit leichten Transportfähigkeit
der Einrichtung, schließlich, wie bereits einleitend erwähnt, in der Schaffung der
Möglichkeit, die selbsttätige Umschaltung auch bei kleinsten Geräten zu bewerkstelligen.
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Die Lautstärkebegrenzung, die dem besonderen Zwecke der Umschaltung
nutzbar gemacht wird, bringt ferner noch den Vorteil mit sich, daß die Sprachverständigung
unter keinen Umständen erschwert wird und daß Verzerrungen und ähnliche Erscheinungen
vollkommen ausgeschaltet werden.
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Der elektrische Aufbau einer Anordnung nach der Erfindung geschieht,
wie in dem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung dargestellt wird, vorteilhaft
wie folgt: Der Empfänger wird als überlagerungsempfänger geschaltet mit einem Hochfrequenzrohr
HF, Mischrohr M, Zwischenfrequenzrohr ZF, Demodulator Dein und -einem Niederfrequenztei1NF,
an dessen Ausgangstransformator ATY das Telefon Tel angeschlossen ist. Die selbsttätige
Lautstärkeregelung und Begrenzung wird am Hochfrequenzvorverstärkerrohr HF vorgenommen,
könnte aber auch am Mischrohr M bzw. beiden Röhren HF und M durchgeführt
werden. Das MikrophonMikr wird am Niederfrequenztransformator NFTr angeschlossen.
Am Ausgangstransformator ATr des Verstärkers NF .wird eine Spannung abgezweigt,
welche durch den Gleichrichter GI gleichgerichtet wird. Diese gerichtete Spannung
wird einem vor dem Verstärker liegenden Rohr, das heim Senden nicht benötigt wird,
im vorliegenden Falle dem ZwischenfrequenzverstärkerrohrZF, als Gittervorspanhung
zugeführt. .
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Die - Gleichrichtung der tonfrequenten Ströme am Ausgang des Verstärkers
wird verzögert eingestellt, und zwar so, daß, wenn Spannungen in der Sprechlautstärke
auftreten, die negative Gittervorspannung des Zwischenfrequenzverstärkerrohres ZF
so groß wird, daß das Rohr gesperrt wird, der Anodenstrom also absinkt. Dieser Anodenstrom
fließt durch ein Relais R, dessen Anker sich bei diesem Vorgang löst und dadurch
die Umschaltung von Empfang auf Senden im Umschalter U tätigt. Wird das Mikrophon
Mikr nicht mehr besprochen, so fällt die durch den Tonfrequenzgleichrichter GL erzeugte
Vorspannung des Zwischenfrequenzverstärkerrohres ZF fort. Dessen Anodenstrom steigt
und zieht den Anker des Schaltrelais R wieder an, wodurch die Rückschaltung im Umschalter
U auf Empfang erfolgt.
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Die Anordnung nach der Ausführungsform besitzt noch den Vorteil, daß
durch Sperrung des Zwischenfrequenzverstärkerrohres beim Senden kein störender Einfluß
von der Hochfrequenz, beispielsweise von einem empfangenen Sender, auf die Modulation
und damit auch auf die Umschaltautomatik erfolgen kann.
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Der Erfindungsgedanke läßt verschiedene Ausführungsformen zu. Seine
Durchführung ist auch ohne Hochfrequenz- bzw. Zwischenfrequenzverstärker möglich.