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Verfahren zur Herstellung eines stigmasterinreichen Phytosterm-Konzentrates
Man hat bisher angenommen, daß das L: nverseifbare des Kaffeeöles frei von Stigmasterin
ist. Man hat bisher das Stigmasterin hauptsächlich aus Calabarbohnen und Sojabohnen
hergestellt.
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Es wurde gefunden, daß man ein stigmasterinreiches Phytosterin-Konzentrat
herstellen kann, wenn man bei der Herstellung des Phytosterin-Konzentrates nach
bekannten Methoden als Ausgangsmaterial Kaffeeöl verwendet. Zweckmäßig weiden das
gespaltene Kaffeeöl oder die hieraus gewonnene Fraktion des Unverseifbaren einer
Mineralsäurebehandlung unterworfen und die Sterine nach bekannten Methoden daraus
isoliert.
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. Während der Steringehalt des Sojabohnenöles nur etwa o,3% beträgt,
ist der des Kaffeeöles etwa o,75%, ebenso ist der Stigmasteringehaltdes Steringemisches
aus Kaffee-öl wesentlich höher als der aus Sojabohnenöl. Dieser höhere Stigmasteringehalt
ist daher von erheblicher Bedeutung.
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Beispiel i i kg Kaffeeöl wird im Autoklaven gespalten. und die Fettsäuren
werden nach Abtrennen des Glycerir.-#vassers im Vakuum bis iso' C und 5 mm H- destilliert.
Der Rückstand wird mit alkoholischer Kalilauge verseift, die Alkoholkonzentration
durch Wasser auf Soo;ö gebracht und zum Kristallisieren stehengelassen_ Die ausgeschiedenen
rohen Sterine werden durch Umkristallisieren aus Alkohol gereinigt, in die Acetate
(5.55 g) übergeführt und ; nach dem Lösen in Jether mit 5@`oigem Brom
in
Eisessig bromiert. Das ausgeschiedene Stigrnasterinacetattetrabromid (1,;50t g %%rird
abgesaugt, mit Zinkstaub entbromt und d@rs Stigmasterinaceta#t verseift. Man erhält
o"2 g Stigmasterin.
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Beispiel 2 Das durch Eitraktion mit Äther aus 1 kg verseiftem Kaffeeöl
erhaltene Unverseifbare wird mit t o o i)iger Salzsäure auf dem Wasserbad erwärmt,
nach dem Erkalten abgesaugt und mit Wasser licutral gewaschen. Durch Extralotion
mit Benzin werden die Sterine isoliert und anschließend acetyliert. Die Acetate
(.1,1:13g Urerden, wie im vorstehenden BeispiA beschrieben, auf Stigmasterin aufgCarbeitet.
Man erhält o,59 Stigmasterin. Beispiel 1 kg Kaifeeö l wird mit 5 1 Alkohol und 3
oo , Ätzkal i i 6 Stunden unter Rückfuß gekocht und die erhaltene
Seifenlösung mit Wasser auf @oo'o Alkohol verdünnt. Die ausgeschiedenen Kristalle
werden abfiltriert, mit Soo?oigein Alkohol gewaschen, in 11 Alkohol gelöst
und mit rooccm roo,oiger Salzsäure t Stunde lang gekocht. Von den ausgeschiedenen
Schmieren wird abgegossen und filtriert; die ausgeschiedenen Kristalle werden nach
dem Erkalten abgesaugt und mit Wasser neutral gewaschen. Durch Umkristallisieren
aus Methanol erhält man schließlich 5 bis zog Rolisterine..
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Die Gewinnung des Stigmasterins aus diesem Steringemisch geschieht
in bekannter Weise, indem man die Sterine acetyliert (etwa 4,5 g Acetat) und bromiert;
.die Bromverbindung wird abfiltriert, dann entbromt und verseift. Man erhält etwa
o,6 g reines Stigmasterin.
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Die Verseifungsprodukte werden zweckmäßig mit diesen nicht mischbaren
Lösungsmitteln, -wie Petroläther, höhersiedenden Benzinen o. dgl., extrahiert, oder
die durch Autoklavenspaltung erhaltenen Fettsäuren werden nach Abtrennung des Glycerinwassers
im Vakuum und bei höherer Temperatur in Gegenwart von Wasserdampf destilliert. Aus
dem Rückstand -erhält man nach Verseifen und Verdünnen mit Wasser ein Phytosterin-Konzentrat.
Aus den Phytosterin-Konzentraten lcönireli die Phytosterine durch Umkristallisic@c@r
aus Aceton, Petroläther oder Alkoholen rein erhalten "-erden. Aus den Mutterlaugen
könluri weitere Phytosterinmengen in reiner Form durch Adsorption an Aluminiumo--:x-d
oder aktiven Bleicherden und Elution it)it geeigneten Lösungsmitteln geronnen werden.
Ferner kann aus dem Unverseifbaren das Steringemisch durch Destillation mit überhitztem
Wasserdampf unter vermilrderteni Druck, insbesondere über Zoo- C und unter 5 mm,
erhalten werden. Die so erhaltenen Sterine können hieraus in bekannter Weise durch
Behandlung mit Alkohol und Abkühlcli der erhaltenen Lösung abgeschieden werden.
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Aus dem Unverseifbaren können die. Sierine auch in besonders reinem
Zustand abgescliicderi werden durch Behandlung mit @Iineralsäuren bei zweckmäßig
erhöhter Temperatur, z. B. bei roo C, Absaugen, Waschen mit Wasser und Ausziehen
nach den) Trocknen mit geeigneten Lösungsmitteln. wie beispielsweise Benzin oder
Aceton. Man kann auch die bei der Autoklavenspaltung erhaltenen Fettsäuren einer
energischen Durchmischung mit Mineralsäuren unterziehen und die neutral gewaschenen
Fettsäuren destillierest und aus dem Rückstand die Phytosterine nach bekannten Methoden
isolieren. Durch die Säurebehandlung wird eine Abtrennung des in den Kaffeefettsäuren
bzw. derer) Unverseifbaren enthaltenen Coifeols erreicht, das durch die Mineralsäure
zersetzt wird. Die erhaltenen Phytosterine, insbesondere das Stigmasterin, können
zur Synthese von Sexualhormonen u. dgl. Verwendung finden.