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Kennzeichenträger für Büromaschinen Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe,
recht billige und doch im Gebrauch dauerhafte Kennmarkenträger für Büromaschinen
zu schaffen. Diese Teile, insbesondere die Tastenknöpfe, wie aber auch allgemein
Kennzeichenträger, z. B. Zahlenrollen und Zahlensegmente für. andere Maschinen,
werden bisher üblicherweise aus mehreren Teilen bzw. aus mehreren Werkstoffschichten
zusammengesetzt, die auf irgendeine Weise miteinander verbunden werden. Die einfachste
und allerdings auch bisher unzuverlässigste Art ist z. B. das Auftragen der Kennmarken
durch Farbe, -die sich naturgemäß rasch durch äußere Einflüsse abnutzt. Diese Verbindung
von zwei oder mehreren Teilen bzw. Werkstoffschichten verursacht mancherlei bekannte
Schwierigkeiten, sie ist umständlich und/oder zeigt Nachteile in der Dauerhaftigkeit
und in der Benutzung, und es wird ständig wieder an Vorschlägen gearbeitet zur Verbesserung
und Verbilligung dieser Vereinigung in den verschiedensten Gestaltungen und Ausführungsformen.
Die Erfindung geht diesen Fragen überhaupt aus dem Wege, und das geschieht dadurch,
daß bei einem Kennmarkenträger aus Kunstmasse mit proteinartigem Aufbau die Kennmarke
durch in den Kennmarkenträger eingedrungene Färbung sichtbar gemacht ist. Das kann
z. B. derart geschehen, daß für die Kennmarken erhabene Teile von etwas vergrößertem
Ausmaß vorgesehen sind, die nach ihrem nach dem Einfärben des ganzen Teiles erfolgenden
Entfernen eine glatte, die Kennmarke tragende Oberfläche zurücklassen. In den Fällen,
in denen die Entfernung von vorstehenden Teilen Schwierigkeiten verursacht, kann
die zu färbende und die nicht zu färbende Oberfläche der Masse durch einen Stempel
getrennt bzw. abgedeckt werden, dessen Ränder in vorzugsweise geringem Umfang in
die Tragkörpermasse einschneiden. Die letztere Ausführung hat den Vorteil, daß ein
gestochen scharfer Abschluß der Kennmarke erzielt wird, der von gleichmäßiger, sauberer
Einlege- oder Einspritzarbeit nicht zu unterscheiden
ist. Dabei
bestehen Kennmarkenträger und Kennmarke aus dem gleichen Werkstoff, nutzen sich
demnach nicht ungleichmäßig ab. Die derart geschaffene Kennmarke hat keine vorspringenden
Teile, ihre Schicht stößt oder blättert sich nicht ab, sie verschmutzt nicht leicht,
und die Oberfläche des Kennmarkenträgers kann gegebenenfalls ohne Mühe gereinigt
werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand eines
abgebildeten »O«-Tastenknopfes wiedergegeben, und zwar zeigt Abb. i ein Preßstück
für den Tastenknopf in seitlichem Schnitt, Abb.2 dasselbe Preßstück in gefärbtem
Zustand, Abb. 3 und 4 den fertigen Tastenknopf in seitlichem Schnitt und in der
Ansicht, Abb. 5 und 6 je ein Preßstück mit dem zugehörigen Einfärbewerkzeug, Abb.7
und 8 den jeweils zugehörigen fertigen Tastenknopf in der Aufsicht.
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Das Preßstück i des Tastenknopfes in Abb. i zeigt eine erhabene Kennmarke
:2, deren Ljmrisse gegenüber dem beabsichtigten Profil d. der Kennmarke (siehe Abb.
3 und .4) etwas vergrößert sind. Als Werkstoff ist wärmebildsame Kunstmasse beispielsweise
von weißer oder heller Farbe gewählt, die sich gut in ihre endgültige Form pressen
oder spritzen läßt. Das aus der Vorrichtung genommene Werkstück: r wird nun andersfarbig,
etwa schwarz, derart eingefärbt, daß nach Abb. 2 ringsherum eine Einfärbetiefe von
etwa 0,2 bis 0,3 mm vorhanden ist.
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Das Einfärben an sich ist bereits bekannt. Es lassen sich namentlich
Kunstmassen mit proteinartigem Aufbau, wie Galalith und Polyamid, gut einfärben.
An Färbemitteln gibt es mancherlei Arten im Handel, so u. a. unter der Verkaufsbezeichnung
»Celloton echt« eines, das im heißenWasser, gegebenenfalls unter Hinzusetzen von
einigen Teilen Alkohol, eine gute, brauchbare Einfärbung für die ebenfalls im Handel
unter »Polyamid -\-r. 635 i « befindliche, spritzbare Kunstmasse von proteinartigem
Aufbau ergibt. Die Dauer des Einfärbens hängt von der Stärke der Lösung als auch
davon ab, wie tief die Farbwirkung in das Werkstück eindringen soll. Für den vorliegenden
Zweck ist ein zwei- bis dreistündiges Verweilen in dem stark verdünnten Bade vorgesehen.
Für schnelleres Einfärben kommt auch ein Mischen des Farbstoffes mit Ameisensäure
in Frage, was namentlich für Galalith gute Ergebnisse bringt.
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Nach dem Einfärben werden die hervorstehenden Teile 2 des Werkstückes
nach Abb. 3 mit einem scharfen Formmesser fortgenommen, so daß die reine Kennmarke
4 in weißer Farbe auf schwarzem Grunde, wie in Abb. 3 und q. gezeigt, stehenbleibt.
Gegebenenfalls kann empfehlenswert sein, die vorspringenden Teile 2 nicht ganz zu
entfernen, sondern etwa auf o, i bis o,2 mm Höhe stehenzulassen, um nicht die gesamte,
gewölbte Oberfläche bearbeiten zu müssen. Es hat sich gezeigt, daß auf diese Weise
eine genügend scharfe tlbgrenzung zwischen Kennmarkenträger und Kennmarke entsteht.
Die Ansätze 2 brauchen nicht besonders hoch ausgebildet zu sein. Wie aus Abb. 2
zu ersehen ist, genügt bei der gewählten Einfärbetiefe von etwa 0,2 bis
0,3 mm eine Höhe von etwa o,6 mm, um die weiße Grundfarbe sichtbar zu machen.
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Nach den durch die Abb. 5 bis 7 gegebenen Erläuterungen kann der Tastenknopf
auch ohne Vorsehen dieser Ansätze 2 hergestellt werden. Das Preßstück i zeigt hierbei
für alle Kennmarken die gleiche, glatte obere Wölbung. Es ist dafür also keine besondere
Aufwendung für Formenwerkzeuge nötig. Es können diese Werkstücke je nach Bedarf
und nach der Werkstoffwahl auch von Stangenmaterial gefertigt werden. Zum Trennen
bzw. Abdecken der zu färbenden bzw. nicht zu färbenden Oberfläche sind die Stempel
6 und 7 vorgesehen, die insofern eine Eigenheit haben, daß sie mit ihren Rändern
in das Werkstück i um ein geringes Maß, etwa o,i bis max. o,2 mm, einschneiden.
Sie erzielen dadurch einen unbedingt zuverlässigen Abschluß, wenn sie mit den Werkstücken
i, in satzweisen Serien zusammengespannt, in das Einfärbebad getaucht werden.
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Je.nachdem nun die Kennmarke oder die Umfläche derselben eingefärbt
werden soll, sind die Stempel 6 und 7 auszubilden, wobei Durebbrechungen (.Löcher
g und To) den Zusammenhang sonst etwa eingeschlossener Räume mit dem Einfärbebad
vermitteln. Die Abb. 5 und 7 zeigen das Werkzeug 6 und Werkstück i für einen Knopf,
bei dem die Kenmnarke 4 eingefärbt wird, während die Abb. 6 und 8 dasselbe für einen
Knopf wiedergeben, bei dem die Umfläche einzufärben ist, die Kennmarke .l also in
der ursprünglichen Farbe des Werkstückes i verbleibt.
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Die Ausbildung der Aufnahme für den Tastenstiel spielt dabei keine
maßgebende Rolle. Es kann zu diesem Zweck in gewohnter Weise ein Loch in der Unterseite
des Knopfes vorgesehen sein oder ein besonderes Tastenansatzstück sofort bei dein
Preßvorgang in den Knopf eingelassen «erden. In jedem Falle braucht aber keine besondere
Rücksicht auf die Lage dieser Aufnahme und auf die Lage etwaiger Einspritzkanäle
genommen zu werden, wie auch generell der Kennmarkenträger und die Kennmarke ein
Ganzes bilden und ohne weiteres nicht durch
mechanische Einflüsse
voneinander zu trennen sind.
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Für Zahlenrollen bzw. Zahlensegmente, etwa für Addiermaschinen, würde
der erstere Herstellungsgang nach Abb. i bis q. wahrscheinlich vorzuziehen sein,
da sich die Kennmä,rken in diesem Falle nur wenig oder gar nicht ändern, also bei
spritzbarer Kunstmasse praktisch eine Form für eine große Anzahl Teile genügt. Das
Entfernen. der vorspringenden Teile 2 ist insbesondere bei den Zahlenrollen auf
einfachste Weise durch Abdrehen zu erreichen.
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Zusammengefaßt ist zu sagen, daß auf diesem Wege alle Kennzeichenträger
in verschiedener Art ohne große Umstände und Vorbereitungen leicht anzufertigen
sind.