DE734049C - Verfahren zur Herstellung von sinterungsfaehigen Formkoerpern - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von sinterungsfähigen Formkörpern Die Herstellung von Formkörpern, insbesondere von solchen aus Hartmetallegierungen, erfolgt bisher meist in der Weise, daß ein Pulver, z. B. ein Gemisch von pulverförmigem Wolframcarbid und pulverförmigem Kobalt. entweder trocken oder unter Beigabe einer r'lnfeuchtigkeitsfiüssigkeit, wie Wasser oder Aceton, in Formen eingefüllt und gepreßt wird, worauf sodann eine größere Anzahl der hergestellten kleinen Pulverpreßkörper -gemeinsam in einem Ofen gesintert und sodann nach vorgenommener Bearbeitung nochmals in einen Ofen zwecks Hochsinterung gebracht werden.
• Die Erfindung bezweckt, den Herstellungsvorgang solcher sinterungsfähibeT Formkörper erheblich abzukürzen und damit wirtschaftlicher zu gestalten. Dies -gelingt, wenn die Pressung mittels Strangpressien unter geeigneter Ausbildung derselben durchgeführt wird. Es wird daher das mit einem geeigneten Bindemittel angefeuchtete Pulver in eine Strangpresse eingefüllt, in welcher die Vorwärtsbewegung des Stranges in kurzen, gleichmäßigen Zeitabständen unterbrochen wird, damit während des Strangstillstandes .ein Teil des in der Presse befindlichen Stranges zuerst entlüftet und sodann plötzlich unter Luft-oder Gasdruck, gegebenenfalls von mehreren Atmosphären, gesetzt «:erden kann. Die Voirwärtsbewegung des Stranges erfolgt hierbei jeweils um eine Teillänge, die der unter Vakuum-, Luft-oder Gaseinwirkung gesetzten Teillänge des Stranges entspricht. Der aus dem Mundstück der Presse heraustretende Strang hat daher gleichmäßig und -in seiner ganzen Länge unter Vakuum-, Luft- oder Gaseinwirkung gestanden. Weiterhin wird in an

  sich bekannter Weise der herattstrltende

  Strang in Stücke gewünschter Länge al>g:-

  teilt. Diese ,%erden anschließend gesint@r t,

  durch mechanische Bearbeitung in de g,-

  wünschte Form gebracht und nochmals hoult

  gesintert. Als Bindemittel können Wasse r.

  organische Flüssigkeiten, wie etwa Glycerin

  oder Glycerin enthaltende Gemische nder

  auch Lösungen, z. B. von Harzen, in den ober-

  genannten Flüssigkeiten verwendet werdjn.

  Durch die Enthiftung «-erden zunächst die

  Poren des Hartinetallstranges luftleer ge-

  macht, worauf durch das plötzlich einströ-

  mende Gas ausreichend hohen Druckes die

  Gesamtmasse zusammen gepreßt und die Hohl-

  räume, die sich während des Entlüfters mit

  dem Dampf der Anfeuchtungsflüssigkeit ge-

  füllt haben, unter `ertlLISsigung dieser ver-

  dampften Anteile weitgehend rusamm@nge-

  preßt und geschlossen werden. Als Gas kann

  dabei Luft oder hei sauerstoffempfindlichen

  Pulvern auch Wasserstoff oder .andere Gase

  verwendet werden. Ini allgemeinen wird man

  das zuströmende Gas auf einen Druck von

  i Atm. einstellen, gegebenenfalls kann jedoch

  auch mit Drücken von mehreren Atmosphären

  gearbeitet werden. Dass Abteilen des aus-

  tretenden Stranges läßt sich zufolge seiner

  Plastizität leicht durch übliche Mittel, wie

  Messer oder Abschneidedrälite, bewirken. Es

  gelingt, mittels des neuen Verfahrens viele

  hundert Stücke gleichmäßig großer Form-

  körper von beispielsweise 'o ' to " 2omm

  Kantenlänge, wie si° vielfach als Ausgangs-

  körper für Schneidplättchen, Einlegestücke

  find Bolzen gebraucht werden, je Stunde her-

  Zustellen.

  Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbei-

  spiel einer zur Durchführunj des Verfahrens

  geeigneten Strang presse schematisch iln senk-

  rechten Schnitt dargestellt.

  Die Strangprcsse besteht aus einem zylin-

  drischen, vorn konisch verjüngten Gehäuse 1,

  einer in dieser eingelagerten, längs verlaufen-

  den Welle 2 und einem an dieser .a.llg-

  brachten Schneclcengatig 3. Am hinteren Ende

  ist am Gehäuse i ein Einfülltrichter.4 für das

  finit einem Biildeniittcl, etwa Wasser oder

  Glycerin, vermischte Pulver vorgesehen. In

  diesem Trichter kann, wie dargestellt, ein

  Druckstempel 5 angeordnet sein, durch dessen

  Betätigung das eingefüllte Pulver G unter Ver-

  meidung unnötig großen Lufteinschlusses in

  das Pressengehäuse i eingedrückt wird. Der

  'Mittelteil des Gehäuses i ist durch zwei ein-

  gebaute, an Buchsen; der Welle a befestigt:

  Siebplatten 8 vom rückwärtigen und vorderen

  Gehäuseteil abgetrennt. An der Wandung

  dieses Mittelteiles ist ein Rohr g aiiebracht,

  das einerseits über ein Absperrcent il io mit

  einem Druckraum, andererseits über ein .Ab-

  sperrcciitil i t mit einer Vakuulüquelle in Ver-

  bindutig steht, so daß der Raum zwischen

  den beiden Siebplatten S sowahl luftleer gc-

  pumpt, wie auch unter Druck gesetzt werden

  icaili7. Die an den Siebplatten @8 anliegenden

  Schichten der feuchten, pastenförmigetl Pul ver-

  inischun- bewirken hierbei eine ausreichel@de

  Abdichtung des mittleren Geliätiseteiles. so

  daß sich das Vakuum bzw. der D.ru,ek nur

  in diesem Gehäusemittelteil auswirken kailii-

  Im Mundstück 1= der Strangprcsse ist eirne

  federnde Manschette 1-3 eingesetzt. die mit

  ihrer hinteren Kante 14 an der 11117m «wand des

  Mundstückes 1 2 befestigt, etwa an gelötet, an-

  geschweißt oder angenietet ist. D.er co-i-dcre

  Teil der Manschette 13 steht unter der Druck-

  elImirknl7g einer durch zwei Rohre 15 in das

  Mundstück eingeleiteten SCh1771@1"fll1@S:gk@lt,

  etwa Wasser oder Ü1. Diese Scl7iniert3iissig-

  keit tritt am voirderen Ende der 'Manschette 13

  auf den Strang aus und verhindert dessen

  Haften an der Mundstückinnenwand. was aus

  dem Grunde wichtig ist, weil -,l-ähi"end jeder

  Unterbrechung der Vorwärtsbe«-egung des

  Stranges die Gefahr eines Klel)eiis des

  Stranges im Mundstück entsteht. Durch die

  unter Vermittlung der federnden 'Manschette

  13 fortgesetzt auf die Strangobertläche ge-

  leitete Schmierflüssigkeit wird jedoch bewirkt.

  daß der Strang mit großer Sicherheit in stets

  gleicher Beschaffenheit aus dem Mundstück

  12 heraustritt. Unmittelbar co@ diesem kömieu

  beliebige Schneidwerkzeuge zur Aufteilung des

  Stranges in kleine Farmstücke aii.gcordn.et

  sein. Gegebenenfalls kann der Druckstempel

  vollkommen dicht eingesetzt sein, um deti

  Pressenraum his zu diesem Stempel unter

  Vakuum bzw. Druck setzet? zll können. l Il

  diesem Falle kann die erste der beiden Sieb-

  platten fortfallen.

Claims (1)

1' ,t "rL#N "r_%Nsi,icÜc11L: i. Verfahren zur Ilerstelluilg voii since- rungsfähigen Formkörpern, itisl)esoatidere solchen aus Hartmetallegiertnigen, mittels einer Strangpresse, in die das finit einem Bindemittel, etwa Wasser, organische Flüssigkeiten oder Lösungen allbefeuchtete Pulver eingefüllt «wird, dadurch -gelkenn- zeichnet, daß die Vorwärtsl7ewegullg des Stranges in kurzen, gleichm@iliigeil Zeit- abständen unterbrochen wird, daß jeweils während des Strangstillstandes ein Teil des noch in der Presse befindlichen Stranges erst entlüftet und sodann unter Luft- oder Gasdruck, gegebenenfalls von mehreren Atmosphären, gesetzt wird und daß die Vorwärtsbewegung des Stranges je«eils um eine Teillänge erfolgt, die der unter Vakuum-, Luft- oder Gasein wirkinig ge- setzten Teillänge des Stranges entspricht, so daß der aus dem Mundstück der Presse heraustretende Strang in seiner Gesamtheit gleichmäßig unter Vakuum-, Luft- oder GaseinR.irkung gestanden hat. z. Strangpresse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Strang pre,sse zwischen Einfülltrichter und Mundstück einen mit Vakuum- und DruckanschhiS versehenen, durch zwei eingebaute Siehplatten abgegrenzten Mittelteil aufweist. 3. Strangpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich im Mundstück der Presse eine nach innen federnde Manschette befindet, deren rückwärtiges Ende an der Innenwand des ilundstückes befestigt ist und deren vorderes Ende unter der Druckeinwirkung !einer durch die Wandung des Mundstückes zugeleiteten. an der vorderen Manschettenkante auf den Strang auffließenden Schmierflüssigkeit, etwa Wasser oder Öl, steht.