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Trommelbremse, insbesondere. für Fahrräder Die Erfindung bezieht sich
auf eine Verbesserung bzw. weitere Ausbildung der Trommelbremse, insbesondere für
Fahrräder, nach Patent 731:230.
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Diese Trommelbremse weist im Innern einen offenenBremsring auf, der
mittels eines Nockens entgegen Federwirkung gespreizt wird, wobei die den Nocken
zwischen sich aufnehmenden und Druckflächen aufweisenden Enden des Bremsringes durch
Führungsglieder derart mit einem feststehenden Teil der Bremse verbunden sind, daß
der Bremsring beim Auseinanderspreizen seiner Enden auch nach der dem Nocken gegenüberliegenden
Seite hin verschoben wird.
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Bei einer besonderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dient
zum Drehen des Spreiznockens ein innerhalb der Bremstrommel lose auf der Nockenwelle
angeordneter, an einem Zugglied angreifender Bremshebel, an dem eine federbelastete
Klinke angelenkt ist, idie mit einer mit der Bremsnockenwelle fest verbundenen Sperrscheibe
zusammenarbeitet. Eine am Bremshebel angreifende und an einem feststehenden Teil
der Bremse abgestützte Feder hält den Bremshebel in seiner unwirksamen Stellung.
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Bei dieser Bremse erfolgt das Nachstellendes Bremsringes bzw. des
Bremshebels bei teilweise abgenutztem Bremsbelag durch Verstellen des Bremsnockens
mittels einer Mutter, die nach Abheben eines Verschlußdeckels von außen her zugänglich
wird.
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Der Gegenstand der Erfindung bezweckt ein selbsttätiges Nachstellen
der Bremse bei eingetretener Abnutzung .des Bremsbelages.
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Zu diesem Zwecke ist die Sperrscheibe der Bremsnockenwelle mit einem
zweiten Nocken ausgerüstet, der zum Zusammenwirken mit einer am feststehenden Teil
der Bremse gelagerten federbelasteten Klinke eingebracht ist, derart, daß diese
Klinke nach einem bestimmten Drehwinkel der Sperrscheibe hinter dem zweiten Nocken
derselben einfällt und die Sperrscheibe dadurch am Zurückdrehen in ihre ursprüngliche
Ruhestellung verhindert.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt
Abb. i die Trommelbremse im Ouerschnitt
nach der Linie I-I in Abb. z, Abb.2 einen Längsschnitt der Trommelbremse nach der
Linie II-II in Fig. i, Abb. 3 eine Ansicht der Trommelbremse bei abgehobenem Deckel
und angezogenem Bremshebel in Richtung des in Fig. 2 eingezeichneten Pfeiles III
gesehen und Ab-b- q. die gleiche Ansicht wie Abb. 3, jedoch mit dem Bremshebel in
seiner Ausgangsstellung.
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In dem dargestellten Beispiel bezeichnet i die Achse, 2 die Nabe mit
der Trommel 3 und dem eingegossenen Stahltrommelring 4 einer Fahrradtrommelbremse.
5 bezeichnet den Abschlußdeckel der Trommel, an dem ein Arm 6 angegossen ist, der
in üblicher Weise am Fahrradrahmen gehalten wird und zur Aufnahme der Bremsreaktionskräfte
dient. 7 ist eine mit einer Kugellagerschulter versehene und auf die Achse i aufgeschraubte
Lagerhülse, auf der eine Platte 8 gegenüber der Hülse gegen Drehung gesichert angeordnet
ist. Diese Platte weist einen schwalbenschwanzförmigen Arm 9 auf, auf dem ein aus
einem einzigen Stück bestehender federnder Bremsring io radial verschiebbar gelagert
ist. Gegenüber dem Arm 9 ist an der Platte 8 ein Spreiznocken 13 drehbar gelagert.
Zn beiden Seiten des Spreiznockens 13 ist in der Platte 8 je ein Zapfen 15 befestigt,
die in je einen Schlitz 1d. zweier Rippen 16 des Bremsringes hineinragen. Der Bremsring
io ist auf jeder Stirnseite ungefähr in der Mitte zwischen dem Bremsnocken 13 und
dem Arm 9 mit je einer Aussparung i i versehen, die etwa die gleiche Tiefe hat wie
die für die Aufnahme des Armes 9 dienende schwalbenschwanzförmige Nut des Bremsringes.
Diese Aussbildung und Anordnung des Bremsringes io sind aber nicht Gegenstand der
Erfindung.
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Diese Aussparungen i i haben den Zweck, den Ouerschnitt des Bremsringes
einzuschnüren und dadurch an diesen Steller. dessen Widerstandsmoment gegen Biegung
herabzusetzen und dem des Bremsringquerschnittes im Bereiche der schwalbenschwanzförmigen
Tut anzugleichen. Hierdurch spll beim Spreizen ein möglichst gleichmäßiges Ausbiegen
des Bremsringes erzielt werden. Mit 24. ist ein Bremshebel bezeichnet, der lose,
d. h. drehbar auf der Bremsnockenwelle 25 gelagert ist. Eine Stabfeder 26, die mit
dem einen Ende im Bremshebel verankert und mit dem anderen Ende an einer auf der
Platte 8 gelagerten Rolle 27 abgestützt ist, ist bestrebt, den Bremsliebel24 in
der Stellung bei gelöster Bremse zu halten. In Abb. 3 ist der Bremshebel 24 angezogen
und steht mit dem Nocken 28, einer Sperrscheibe 28 in Derührung, die mit
der Bremsnockenwelle 25 fest, d. 1i. gegen Drehung gesichert verbunden ist. Im Bremshebel
24 ist ferner eine Sperrklinke 29 angelenkt. Eine Drahtfeder 3o, die am Bremshebel
2.I und an der Klinke 29 abgestützt ist, ist bestrebt, diese Klinke ständig gegen
die Sperrscheibe 28 zu drücken.
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Mit 31 (Abb. i) ist die im Trommeldeckel 3 gelagerte Umhüllung eines
Zuggliedes bezeichnet, dessen Seele 32 mit dem Bremshebel 24 verbunden ist.
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Die Sperrscheibe 28 weist einen zweiten Nocken 28v auf. Dieser wirkt
mit einer Klinke 37 zusammen, deren Drehzapfen 38 iti einett Schlitz 39 der Platte
8 hineinragt. Dieser Schlitz 39 ist so in der Platte 8 angeordnet, daß er mindestens
angenähert tangential mit Bezug auf den Mittelteil der Sperrscheibe 28 verläuft.
Eine Stabfeder do ist an dem einen Ende an der Klinke 37 befestigt und mit dem anderen
Ende an einem Widerlager .I1 der Platte 8 federnd abgestützt. Die Feder .Io ist
bestrebt, das ausladende Ende der Klinke 37 dauernd an die Sperrscheibe 28 und zugleich
den Drehzapfen 38 der Klinke an das eine Ende des Führungschlitzes 39 der Platte
8 zu drücken (Abb. 3).
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Wird ein Zug auf den Bremshebel 2-1 ausgeübt, so wird dieser in der
Trommelbremse in Richtung des in -21#,bb..I eingezeichneten Pfeiles A verschwenkt.
An der Versch«-enkung nimmt auch der Spreiznocken 13 teil und spreizt dabei die
anliegenden Enden des Bremsringes io auseinander, bis der auf dem Bremsring aufgenietete
Bremsbelag 22 am Bremstrommelring zur Anlage kommt. Im Laufe der Zeit nutzt sich
der Bremsbelag 22 bei öfterer Benutzung der Bremse naturgemäß ab, so daß der tote
Weg des Bremshebels 2d., d. h. der Drehwinkel dieses Hebels aus seiner Ruhestellung
bis in die Lage, in der der Bremsbelag mit dem Bretnstrommelring in Berührung kommt,
immer größer wird. :l£bb.3 zeigt den Bremshebel 2d. und die mit ihm zusammenwirkenden
Elemente in der Bremsstellung. Der Nocken 28v der Sperrscheibe 28 ist dabei immer
noch in gleitender Berührung mit der Klinke 37. Bei weiterer Abnützung des Bremsbelages
wird die Sperrscheibe 28 beim Bremsen immer weiter im Uhrzeigersinne verschwenkt,
bis schließlich die Klinke 37 hinter dem Sperrzahn 28v einfällt.
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Beim Loslassen des Zuggliedes 32 wird der Bretnsltebel 24 durch die
Stabfeder 26 wieder in seine Ruhelage zurückgeschwenkt. Gleichzeitig sucht auch
der Bremsring io wieder zurückzufedern, wobei der Nocken 28v die Klinke 37 so weit
mitverschiebt, bis der Drehzapfen 38 am andern, auf der Zeichnung oberen Ende des
Führungsschlitzes 39 der
Platte 8 anliegt. In dieser Stellung der
Klinke ist zugleich auch die Sperrscheibe gegen weiteres Zurückdrehen gesichert
und festgehalten, wobei die einzelnen Teile (Klinke 37, Sperrscheibe 28 und Spreiznocken
13) die aus Abb. q, ersichtliche Lage einnehmen. Beim Zurückschwenken des
Bremshebels 2.4 schleift die an dieser angelenkte Klinke 29 über den Nocken 28a,
bis die Klinke 29 schließlich hinter diesem Nocken einfällt, wie dies in Abb. 4.
dargestellt ist. Die Bremse ist nun selbsttätig nachgestellt. Beim Anziehen der
Bremse genügt nun eine geringe Verschwenkung des Bremshebels 2-. im Sinne des eingezeichneten
Pfeiles A, um den Bremsbelag mit dem Bremstrommelring in Berührung zu bringen und
die Bremswirkung auszulösen. Der Bremsnocken 28U ist gegenüber der Klinke 37 so
angeordnet; daß die Klinke 37 hinter dem Sperrnocken 28b einfällt, nachdem der Bremsbelag
sich etwa auf halbe Höhe abgenützt hat.
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Andererseits ist der Nocken 28" gegenüber dem - Nocken 28b derart
angeordnet, daß bei hinter dem Nocken 28b eingefallener Klinke 37 die Klinke 29
in der Ruhestellung des Bremshebels ebenfalls hinter dem Nocken 2,9, der Sperrscheibe
eingefallen ist.
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Der .in der Platte 8 angeordnete Führungsschlitz 39 hat die Aufgabe,
eine Verschiebung der hinter dem Sperrnocken 28b eingefallenen Klinke 37 und eine
geringe Rückdrehung der Sperrscheibe 28 zu ermöglichen, so daß sich der Bremsbelag
nach dem Einschnappen der Klinke 37 beim Lösen der Bremse ebenfalls vom Bremstrommelring
lösen kann.
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Ist bereits ein Nachstellen der Bremse durch Verlängerung der Zuggliedhülle
31 vorgenommen worden, so müß die Umhüllung nach Einfallen der Klinke 37 wieder
verkürzt werden. Das Einfallen der Klinke 37 wird am Handhebel des Zuggliedes durch
das Auftreten zweier verschieden starker Widerstände festgestellt. Der eine dieser
Widerstände rührt von der Federwirkung der Stabfeder 26 her, und der andere wird
durch die Federung des Bremsringes io verursacht. Sobald dieser zweifache Widerstand
am Handhebel des Zuggliedes festgestellt wird muß die vorgenommene Verlängerung
der Umhiillung wieder ;.ufgehoben werden, wonach der Bremshebel 24 von der Stabfeder
26 wieder in seine ursprüngliche Ruhestellung zurückgeführt wird und die Klinke
29 hinter dem Nocken 28 einfallen kann. Die Verkürzung bzw. Verlängerung der Umhüllung
des Zuggliedes ist jedoch nicht Gegenstand der Erfindung.