-
Die Erfindung betrifft eine selbsttätig nachstellende Trommel-
-
bremse mit zwei entgegen der Kraft einer Rückstellfeder hydraulisch
betätigbaren Bremsbacken, mit einer das Grundlüftspiel zwischen der Trommel und
den Bremsbacken bei nicht betätigter Bremse festlegenden, mit ihren Enden je einem
der Bremsbacken anliegenden Druckstange, die über ein mit einem Schraubgewinde versehenes
Ritzel längenveränderlich ausgebildet ist, und einem mit der Druckstange und der
einen Bremsbacke zusammenwirkenden, um eine senkrecht auf dem Bremsschild stehende
Achse verschwenkbaren Nachstellelement, das eine Anschlagfläche aufweist, die mit
einem in Abstand des Grundlüftspiels angeordneten Gegenanschlag zusammenwirkt, welche
beim Betätigen der Bremse und Überschreiten des Grundlüftspiels an der Anschlagfläche
zur Anlage kommt, wobei das Nachstellelement sich entgegen der Kraft einer Rückholfeder
um ein Schwenklager dreht und dabei mit einer Klinke das Ritzel im Sinne einer Längenveränderung
der Druckstange zum Kompensieren der Abnutzung der Bremsbeläge betätigt.
-
Bei einer bekannten Trommelbremse dieser Art (DE-OS 21 56 899) ist
die mit einem Ritzel versehene Druckstange mit einem Ende an einer der Bremsbacken
festgelegt und greift mit ihrem hakenförmig ausgebildeten anderen Ende in ein Fenster
des Nachstellelements. Der Haken der Druckstange hat in diesem Fenster ein dem Grundlüftspiel
der Bremse entsprechendes Spiel.
-
Das Nachstellelement ist im wesentlichen als Winkelhebel ausgebildet,
dessen kürzerer Schenkel an der anderen Bremsbacke mittels eines Bolzens drehbar
angelenkt ist und dessen längerer Schenkel etwa parallel zu der Druckstange verläuft
und an seinem Ende mit einer Klinke versehen ist, die in die Zähne des Ritzels der
Druckstange eingreift. Sowohl die Druckstange als auch das Nachstellelement stehen
unter der Kraft je einer Feder.
-
Bei Betätigen der Bremse werden die Bremsbacken hydraulisch nach außen
bewegt, so daß sie sich an die Innenseite der
Bremstrommel anlegen
und dabei den Bremsvorgang einleiten.
-
Hierbei wird das Nachstellelement zusammen mit der einen Bremsbacke
bewegt. Wenn die Bremsbeläge sich noch nicht abgenutzt haben und sich innerhalb
des Grundlüftspiels bewegen, erfolgt kein Nachstellvorgang. Bei weiterer Abnutzung
der Bremsbeläge und Überschreitung des Grundlüftspiels kommt bei Betätigen der Bremse
jedoch das hakenförmig ausgebildete Ende der Druckstange an einer Seitenkante des
Fensters in dem Nachstellelement zur Anlage, so daß das Nachstellelement sich um
sein Schwenklager an der einen Bremsbacke dreht. Hierbei kommt die Klinke an dem
längeren Schenkel zur Anlage an den Zahnflanken des Ritzels der Druckstange und
verdreht dieses um einen Zahn, wobei die Länge der Druckstange vergrößert wird.
Dieser Nachstellvorgang wiederholt sich solange, bis das hakenförmige Ende der Druckstange
in dem Fenster des Nachstellelements wieder ein dem Grundlüftspiel entsprechendes
Spiel aufweist.
-
Diese bekannten Bremsen haben sich im Großen und Ganzen bewährt. Die
Praxis hat jedoch gezeigt, daß, insbesondere bei längerer Nichtbenutzung der Bremse
das Nachstellelement, zumindest an seinem Schwenklager festrosten kann. Darüberhinaus
kann auch der kürzere Schenkel des Nachstellelements an dem Bremsbacken festrosten.
Dies ist in hohem Maße unerwünscht, da dann die Bremse nicht mehr funktionstüchtig
ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trommelbremse der eingangs
angegebenen Art so auszubilden, daß ein Festrosten des Nachstellelements nicht vorkommen
kann.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das eine Ende
der Druckstange als Schwenklager für das Nachstellelement ausgebildet und dieses
drehbar um das Schwenklager frei gelagert ist.
-
Diese Ausbildung vermittelt den Vorteil, daß das Nachstellelement
einfach in die Trommelbremse eingebaut werden kann und sich an dem Schwenklager
nach Art einer Wippe abstützen kann. Ein Festrosten scheidet somit aus.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Schwenklager der Druckstange
gabelförmig mit zwei der einen Bremsbacke und dem Nachstellelement seitlich anliegenden
Stegen ausgebildet, so daß eine einwandfreie Führung des Nachstellelements erreicht
wird.
-
Damit sich das Nachstellelement,ohne zu verrutschen,um das Schwenklager
drehen kann, ist der die beiden Stege verbindende Grund des Schwenklagers in einer
Einkerbung an dem Nachstellelement angeordnet.
-
Ausgehend von einem im wesentlichen als Winkelhebel ausgebildeten
Nachstellelement, dessen längerer Schenkel etwa parallel zu der Druckstange und
dessen anderer kürzerer Schenkel rechtwinklig dazu im Bereich des einen Bremsbackens
läuft, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß die Einkerbung
im Bereich des Kniestücks des Winkelhebels angeordnet ist, um ein optimales Drehmoment
auf das Ritzel der Druckstange übertragen zu können.
-
Zweckmäßig weist der längere Schenkel eine Lasche mit einer die Druckstange
hintergreifenden und das Nachstellelement bei nicht betätigter Bremse fixierenden
Abwinklung auf, so daß eine definierte Ruhestellung des Nachstellelements gewährleistet
ist.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Nachstellelement mit
einem Fenster versehen, in das ein als Bolzen ausgebildeter Anschlag der einen Bremsbacke
hineinragt, wobei der Bolzen beim Betätigen der Bremse einen dem Grundlüftspiel
entsprechenden
freien Weg bis zur Anlage an einer als Gegenanschlag dienenden Kante des Fensters
aufweist. Das Fenster ist hierbei zweckmäßig an dem kürzeren Schenkel des Winkelhebels
und mit Abstand von dem Angriffspunkt des Schwenklagers angeordnet.
-
Alternativ hierzu kann auch das Nachstellelement einen Bolzen aufweisen,
der in ein Fenster der einen Bremsbacke eingreift, wobei der Bolzen beim Betätigen
der Bremse einen dem Grundlüftspiel entsprechenden freien Weg bis zur Anlage an
einer Kante des Fensters aufweist.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Rückholfeder an dem kürzeren
Schenkel des Nachstellelementes angreift.
-
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigt: Fig. 1 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen selbsttätig
nachstellenden Trommelbremse und Fig. 2 schematisch einen Schnitt nach Linie II-II
in Fig. 1.
-
Die insgesamt mit 1 bezeichnete Trommelbremse weist zwei gleitende
Bremsbacken 2, 3 auf, die Bremsbeläge 4 aufweisen. Die durch Axialhalterungen 5
gleitend gegen den Bremsschild 6 gedrückten Bremsbacken 2, 3 sind in ihrem unteren
Bereich mittels einer Feder 7a zusammengehalten und gegen ein insgesamt mit 7b bezeichnetes
Stützlager gedrückt. In ihrem oberen Bereich liegen sie an Stößeln 8 eines doppelseitig
wirkenden hydraulischen Radbremszylinders 9 und den beiden Enden einer Druckstange
10 an, deren Länge das Grundlüftspiel zwischen den Bremsbelägen 4 und der (nicht
dargestellten) Trommel festlegt.
-
Die Druckstange 10 ist längenveränderlich ausgebildet. Zu diesem Zweck
besteht sie aus zwei teleskopisch ineinander geführten Teilen 11, 12, von denen
der eine (11) ein Außengewinde 13 aufweist, auf das ein mit einer Gewindebohrung
versehenes
Ritzel 14 derart aufgeschraubt ist, daß es sich an
dem anderen Teil in Längsrichtung der Druckstange 10 abstützt. Das Teil 11 der Druckstange
10 stützt sich an der Bremsbacke 2 ab, während das sich an der Bremsbacke 3 abstützende
Ende des Teils 12 der Druckstange 10 als Schwenklager für das Nachstellelement 15
ausgebildet ist.
-
Das Nachstellelement 15 ist als Winkelhebel mit einem kürzeren Schenkel
16 und einem längeren Schenkel 17 ausgebildet, der etwa parallel zu der Druckstange
10 verläuft. Der kürzere Schenkel 16 weist innen eine Einkerbung 18 auf, in die
das gabelförmige Ende 19 des Teils 12 eingreift, wobei die Gabelstege den Schenkel
16 bzw. die Bremsbacke 3 übergreifen.
-
Die Einkerbung 18 und das gabelförmige Ende 19 sind dabei so geformt
und angeordnet, daß an der Berührungsstelle 20 das Schwenklager für die Drehung
des Winkelhebels 15 um eine senkrecht auf der Zeichnungsebene stehende Achse vorliegt.
-
An dem kürzeren Schenkel 16 ist eine auf Zug wirkende Rückholfeder
21 in ein Langloch 22 eingehängt, die mit ihrem anderen Ende an der Bremsbacke 2
festgelegt ist. Der längere Schenkel 17 des Nachstellelements10 weist eine mit dem
Ritzel 14 der Druckstange 10 zusammenwirkende Klinke 23 und eine Lasche 24 mit einer
die Druckstange 10 hintergreifenden Abwinklung 25 als Anschlag auf, so daß das Nachstellelement
15 bei unbetätigter Bremse eine definierte Ruhestellung einnimmt.
-
An dem kürzeren Schenkel 16 des Nachstellelements 15 ist ferner ein
Fenster 26 angeordnet, in das axial ein am Bremsschild befestigter Bolzen 27 hineinragt.
Der Abstand 28 des senkrecht von der Bremsbacke 3 wegstehenden Bolzens 27 von der
freien Kante des Fensters 26 bestimmt das Grundlüftspiel der Bremse.
-
Bei Betätigen der Bremse werden die Bremsbacken 2, 3 von den Stößeln
8 des Radbremszylinders 9 nach außen bewegt, so daß
sich deren
Bremsbeläge 4 an die Innenseite der (nicht dargestellten) Bremstrommel anlegen und
dabei den Bremsvorgang einleiten. Wenn sich die Bremsbacken innerhalb des Grundlüftspiels
bewegen, kommt der Bolzen 27 an der freien Kante des Fensters 26 des Nachstellelements
15 nicht zur Anlage und bleibt aufgrund der als Anschlag dienenden Abwinklung 25
an der Druckstange 10 in der dargestellten Ruhestellung.
-
Wird hingegen das Grundlüftspiel überschritten, kommt der Bolzen 27
an der freien Kante des Fensters 26 zur Anlage, so daß das Nachstellelement 15 mit
seiner Einkerbung 18 um die Berührungsstelle 20 entgegen der Kraft der Feder 21
eine Schwenkbewegung ausführt, wobei die Abwinklung 25 von der Druckstange 10 freikommt
und die Klinke 23 in das Ritzel 14 eingreift und verstellt. Hierbei wird die Druckstange
10 verlängert. Beim Loslassen der Bremse werden die Bremsbacken aufgrund der Kraft
der Feder 7a aufeinander zu bewegt, wobei auch das Nachstellelement aufgrund der
Kraft der Rückholfeder 21 zurückgeschwenkt wird, bis die Abwinklung 25 wieder zur
Anlage an der Druckstange 10 kommt. Bei jedem Betätigen der Bremse wiederholt sich
der Nachstellvorgang solange, bis die beiden der Druckstange 10 anliegenden Bremsbacken
2, 3 wieder von der Trommel einen dem Grundlüftspiel entsprechenden Abstand aufweisen.
In diesem Fall entspricht auch der Abstand 28 des Bolzens 27 von der freien Kante
des Fensters 26 wieder dem Grundlüftspiel.
-
Wesentlich ist, daß die Feder 21 so nahe der Berührungsstelle 20 eingehängt
ist, daß beim Verschwenken des Nachstellelements 15 durch den Bolzen 27 eine sichere
Anlage an der Berührungsstelle aufrechterhalten bleibt.
-
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß die Rückholfeder
21 auch die Funktion der Rückzugsfeder für die Druckstange 10 übernimmt, so daß
diese besondere Feder entfallen kann.
-
Damit die Feder 21 sowohl den Winkelhebel 15 als auch die Bremsbacke
3 zurückstellen kann, ist die spezielle Ausbildung des der Bremsbacke 3 zugewandten
Endes der Feder 21 vorgesehen, wie es in Fig. 2 im einzelnen dargestellt ist. Das
Ende der Feder 21 ist zunächst rechtwinklig nach unten abgebogen und tritt durch
das Langloch 21 und ein weiteres Langloch 29 in den Bremsbackensteg 3 hindurch.
-
Der Bremsbackensteg weist rechts von dem Langloch 29 eine nach unten
abgebogene Nase 30 auf. Bei 21' ist das durch die Langlöcher 22, 29 hindurchgetretene
Ende der Feder U-förmig abgebogen, und zwar derart, daß es in der Ruhelage der Bremse
an der Nase 30 in der dargestellten Weise anliegt.
-
Aufgrund dieser Ausbildung werden nach einer Bremsung bzw.
-
Nachstellung sowohl die Bremsbacken als auch der Nachstellhebel in
ihre Ausgangslage von der Feder 21 zurückgebracht.
-
Außerdem folgt auch der Nachstellhebel der Drehbewegung des Backens
mit dem Belagverschleiß. Bei der hydraulischen Betätigung der Bremse verformt sich
das Ende 21' der Feder je nach dem Verschleiß des Belages um den Betrag X (Fig.
2), bis die Nachstellung erfolgt. Erfindungsgemäß erfüllt die Feder aufgrund dieser
Anordnung also eine Doppelfunktion.
-
Der einwärts gefederte Zustand des Federendes 21' ist in Fig. 2 gestrichelt
veranschaulicht.