DE730987C - Verfahren und Anlage zum Verdampfen von Fluessigkeit - Google Patents

Verfahren und Anlage zum Verdampfen von Fluessigkeit

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DE730987C
DE730987C DE1930730987D DE730987DD DE730987C DE 730987 C DE730987 C DE 730987C DE 1930730987 D DE1930730987 D DE 1930730987D DE 730987D D DE730987D D DE 730987DD DE 730987 C DE730987 C DE 730987C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D1/00Evaporating
    • B01D1/14Evaporating with heated gases or vapours or liquids in contact with the liquid

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Verfahren und Anlage zum Verdampfen von Flüssigkeit Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung des Verfahrens und der Anlage zum Verdampfen von Flüssigkeit nach Patent 649672, bei der die zu verdampfende Flüssigkeit bei ungefähr demselben Druck in jeder Verfahreass tufe abwechselnd zuerst durch mittelbaren Wärmeaustausch mit einer kondensierenden Gasdampfmischung (Heizmittel) nur erwärmt und danach unter Mitwirkung eines in unmittelbaren Wärmeaustausch mit der Flüssigkeit t«,ebrachten permanenten Gases verdampft wird. Hierbei werden die Vorteile des Gegenstrnmprinzips nach Möglichkeit ausgenutzt, was in der unmittelbaren Stufe, z. B. in einer Siebbodenkolonne, durch geführt werden kann. Für die Wirtschaftlichkeit derartiger Verfahren ist ausschlaggebend, wieweit beim mittelbaren Wärmeaustausch zwischen dem Heizmittel und der Flüssigkeit das Heizmittel gekühlt werden kann und welche Sättilgung.stemperatur die mit der Flüssigkeit in.unmittelbaren Wärmeaustausch gebrachte Gasdampfmischung erreichen kann. Wenn die Flüssigkeif in der Anlage umläuft und dabei abwechselnd durch Verdampfung gekühlt und durch mittelbare Erwärmung erwärmt wird, dann ist die Anfangstemperatur der Flüssigkeit bei Beginn des mittelbaren Wärmeaustausches in letzter Linie von der Durchführung der Verdampfung abhängig.
  • Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens wird zunächst der Verlauf einer Flüssigkeitsverdampfung mittels eines permanenten Gas es untersucht. Eine gleichbleibende Wassermenge kommt mit unveränderlicher Eintrittstemperatur und in Gegenstrom in unmittelbare Berührung mit einer gl.eichbleiíbenden Luftmenge von unveränderlicher Anfangstemperatur. Hierbei findet Verdampfung statt, die Kühlung des Wassers und Sättigung der Luft bei höherer Temperatur bewirkt. Die Berührungsfläche sei unendlich groß. Die folgende Berechnung wird auf die Werte bekannter Tabellen über den Wasserdampfgchalt gesättigter Luft bei 760 mm Hg Gesamtdruck und bei verschiedenen Temperaturen sowie auf die Werte für die spezifische Wärme der Luft und des Wassers gegründet. Die Berechnung ist auf Luftdampfmischungen bezogen, die r kg trockene Luft enthalten.
  • In Abb. 1 ist ein Diagramm dargestellt, das den gesamten Wärmeinhalt in Kalorien (von o° an gerechnet) eines Kilogramms mit Wasserdampf bei verschiedenen Temperaturen von 10 bis 750 C gesättigter Luft angibt.
  • Der gekrümmte Linienverlauf ist auf die gleichartige Form der Dampfdruckkurve zurückzuführen. In diesem Diagramm stellt sich Ider Verlauf der Kühlung oder Erwärmung einer gewissen Fiü.ssigkeitsmenge als eine Gerade dar. wenn man von den kleinen Schwankungen in der spezifischen Wärme der Flüssigkeit absieht.
  • Im Diagramm der Abb. 2 gibt die Linie a den Verlauf der Kühlung von 1 kg Wasser von 70 auf 30° C oder der Erwärmung von 30 auf 70£ an und die Linie b den Verlauf der Kühlung von 2 kg Wasser von 40 auf 20° bzw. der Erwärmung von 20 auf 40° an. Man sieht, daß die Neigung der Linie die Menge des Wassers bestimmt. Um den Verlauf des Wärmeaustausches z. B. bei der Kühlung von 1 kg Wasser von 70 auf 30° (o) mittels ~kg Wasser (b) von 20£. das dal)Ci auf o- erwärmt wird, hesser zu veranschaulichen. kann man in Abb. 2 eine T,inie (a oder b) parallel zu sich selbst in senkrechter Richtung versch@eben. Die in dieser Weise erhaltene neue Linie h1 gibt dieselbe Veränderung im Wärmegehalt der Flüssigkeit bei Kühlung oder Erwärmung wie die Linie b an und unterscheidet sich von der Linie b nur dadurch. daß eine andere Temperatur als o als Sullpunkt für den Wärmeinhalt gewählt worden ist. Der Wärmegehalt der Diagramme ist also willkürlich gewählt.
  • In den Abb. 3 llis 6 wird der Wärmeaustausch zwischen einer wäßrigen Flüssigkeit und einer gesättigten Luftdampfmischung dargestellt. Um dabei den Verlauf bei einer Verdampfung klarzulegen, wird angenommen, daß die Anfangstemperatur des Wassers 65 C. die Anfangstemperatur der gesättigten Luft 15° C betrage und das Wasser auf 30° gekühlt werden soll. Es erhebt sich nun die Frage. ob es unter diesen Voraussetzungen möglich ist, eine schließliche Sättigungstemperatur der Luft von z. B. 64° C zu erreichen. Die Antwort ergibt sich aus der Abb. 3. worin die Wärmeinhaltskurve der Abb. 1 für gesättigte Luft eingezeichnet worden st. Die waagerechten Linien durch die Punkte 15° C und 64° C sind bis zum Schnitt mit den Ordinaten für 30° C bzw.
  • 65° C ausgezogen worden. Die Schnittpunkte E bzw. D sind miteinander durch eine Linie D-E verbunden, die die der Erwärmung der Luftdampfmischung von 15 auf 64° entsprechende Kühlung des Wassers von auf 305 veranschaulicht. Aus dem Wärme inhaltsunterschied von 127 (d. h. 137-10) Kal/kg und dem Temperaturunterschied von 35. (d. h. 65-30) erhält man die der Linie D-E entsprechende Flüssigkeitsmenge von 3.63 kg je kg Luft. Aus Abb. 3 ergibt sich nun. daß diese Menge nicht verwendet werden kann. da die Wasserlinie D-E die Luftlinie @-B in den Punkten a und b schneidet. was nicht einem natürlichen Verlauf entspricht. Die Wasserlinie kann aber die Luftkurve berühren, z. B. wie im Punlite c oder wie in der Abb. 4. Im ersten Falle. wo die untere Wassertemperatur zu 30° festgelegt worden ist. ist der ursprüngliche Temperaturunterschied 35° des Wassers beibehalten worden, da die Wasserlinie E-D zwischen 30 und 65° liegt. Hierbei erreicht aber die Luft nur eine Sättigungstemperatur von 59°. wie der Schnittpunkt C zwischen der Waagerechten durch D1 und der Luftkurve A-B zc:gt. Im @ Falle der khb. 4, wo die Wasserlinie dul-ell den Punkt D gezogen worden ist. schneidet diese Linie die Waagerechte durch 4 im Punkte E1. der ungefähr 41.5° C entspricht, wobei aber die vorausgesetzte untere Wassertemperatur von 30° nicht erreicht wird. Eine Sättigungstemperatur von 64° kann somit in dieser Weise nicht erhalten werden.
  • Da die Flüssigkeit in der Verdampfanlage umlaufen. also abwechselnd gekühlt und gewärmt werden soll. ist die höhere Endtemperatur nach der Kühlung gleichzeitig eine höhere als die ursprünglich vorausgesetzte Anfangstemperatur bei der Erwärmung. Dies kann mit sich führen. daß die Ausnutzung des Wärmeinhaltes der als Heizmittel verwendeten Gasdampfmischung nicht so weit getrieben werden kann. als sonst nio"alich wäre.
  • Dir eigentümlichen A; erhältnisse. die bei der Flüssigkeitsverdampfung mit Hilfe von permanentem Gas herrschen, sind auf die gekrümmte Form der Dampfdruckkurve zurückzuführen. Da die Dampfdruckkurven aller Flüssigkeiten einen gleichartigen Verlauf aufweisen. so gelten die Feststellungen für alle Arten von Flüssigkeit und Gas. Deshalb darf zusammenfassend gesagt werden. daß man bei Verdampfung von Flüssigkeit mit Hilfe von permanentem Gas im Gegenstrom. wenn die Anfangstemperaturen der Flüssigkeit und des Gases festgelegt sind, nicht gleichzeitig die Endtemperaturen nach Belieben bestimmen kann. Ist die eine Grenztemperatur festgelegt, so ist damit ein Grenzwert auch für die andere gegeben. über den man bei der oben angegebenen Verfahrensweise nicht hinauskommen kann.
  • Die Schwierigkeit bei der Verdampfung liegt darin. eine genügend große Senkung der Flüssigkeitstemperatur zu erreichen. ohne dabei gleichzeitig die Sättigungstemperatur der erhaltenen Gasdampfmischung allzusehr unter die Eintrittstemperatur der Flüssigkeit zu erniedrigen. Diese Schwierigkeit wird immer größer. je höher die Temperatur der eintretenden Flüssigkeit ist. Die Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis. daß diese Schwierigkeit dadurch beseitigt werden kann. daß man in den verschiedenen Temperaturbereichen das Verhältnis zwischen den Mengen von Flüssigkeit und Gasdampfmischung verändert. Dieser ganz allgemeine wärmetechnische Grundsatz ist schon in der Teergewinnung angewandt worden, indem dabei eine unveränderliche Gasmenge mit verschieden großen Mengen von Waschflüssigkeit in Berührung gebracht wird. Dabei handelt es sich aber nicht um das Einengen von Lösungen. Die Erfindung verbessert dagegen ein eingangs bestimmtes Verdampfungsverfahren, und zwar dadurch, daß entweder bei der Verdampfung oder bei der mittelbaren Erwärmung der Flüssigkeit oder bei beiden Vorgängen zugleich durch Zu- oder Ableitung von Flüssigkeit oder Gasdampfmischung oder beider gleichzeitig das Verhältnis zwischen der gegebenenfalls aus mehreren voneinander getrennten Einzelmengen bestehenden Flüssigkeitsmenge und der permanenten Gasmenge in der wärmeaufnehmenden Gasdampfmischung bzw. der Heizmittelmenge verändert wird, und zwar wird es beim Verdampfungsvorgang bei steigender Temperatur der wärmeaufnehmenden Gasdampfmischung vergrößert bzw. bei fallender Temperatur verkleinert und beim Er'värmungsvorgang bei steigender Temperatur des Heizmittels vergrößert bzw. bei fallender Temperatur verkleinert.
  • Die Veränderung kann in zwei oder noch mehr Stufen erfolgen und durch Verminderung der Flüssigkeitsiuenge im Verhältnis zur Menge Gasdampfmischung oder durch Vergrößerung der Gasmenge im Verhältnis zur Flüssigkeitsmenge oder sowohl durch Verminderung der Flüssigkeitsmenge als auch Vergrößerung der Gasmenge herbeigeführt werden. Das Verfahren läßt sich auch mit getrennten, hinsichtlich der Menge verschiedenen und zweckmäßig umlaufenden Mengen an Flüssigkeit oder Gasdampfmischung verwirklichen. Wird die Veränderung durch Abziehen eines oder beider Medien herbeigeführt und soll die durch die Wärmeüberführung bzw. Verdampfung gekühlte Flüssigkeit wieder erwärmt werden, so kann die abgezogene Flüssigkeit der unter Erwärmung befindlichen Flüssigkeit zur weiteren gemeinsamen Erwärmung zugeführt werden, zweckmäßig an einer Stelle, wo die Temperaturen einander wenigstens ungefähr entsprechen.
  • In Abb. 5 ist dargestellt, wie eine Verdampfung mit zwei verschiedenen Flüssigkeitsmengen verläuft, von denen die kleinere durch Abziehen eines Teiles von der ursprünglichen aus dem System erhalten worden ist.
  • Wie in den Beispielen gemäß den Abb. 3 und 4 wird von Luft mit einer Sättigungstemperatur von 15° C ausgegangen. Diese Luft begegnet zunächst Flüssigkeit, die durch Verdampfung die Sättigungstemperatur auf 48° C erhöht. Gleichzeitig wird die Flüssigkeit von 52 auf 30° C gekühlt. Während des weiteren Verdampfungsverlaufes begegnet die Luft einer anderen, größeren Flüssigkeitsmenge, die durch Verdampfung die Sättigungstemperatur auf 64° C erhöht, während die Flüssigkeit dabei von 65 auf 52° C gekühlt wird.
  • In der ersten Stufe werden von der Flüssigkeit 50 Kal. abgegeben, und die Flüssigkeitstemperatur wird dabei um 52 - 30 = 22° C erniedrigt. Hieraus berechnet sich die Flüssigkeitsmenge zu 2,28 kg.
  • In derselben Weise erhält man für die höhere Stufe die Flüssigkeitsmenge = 5,91 kg.
  • Die Verdampfung in dieser Weise auszuführen, ist unzweifelhaft von Vorteil. Aus dem Diagramm und den Berechnungen geht nämlich hervor, daß die bei der Verdampfung erhaltene Luftdampfmischung eine Sättigungstemperatur von 64° C hat, ferner daß bei der Verdampfung ein Teil der Flüssigke@tsmenge auf 30° C gekuhlt erhalten worden ist. Also hat das Abziehen von Flüssigkeit. d. h. eine Veränderung der Flüssigkeitsmenge im Verhältnis zur Gasmenge während des Verdampfungsverlaufes, ermöglicht, was sich gemäß Abb. 3 mit einer gleichbleibenden Flüssigkeitsmenge durchzuführen als unmöglich erwies. Die auf 30° C gekühlte Flüssigkeitsmenge ermöglicht eine wirtschaftliche Ausnutzung der Wärmequelle bei der nachfolgenden erneuten mittelbaren Erwärmung der Flüssigkeit mit Hilfe einer kondensierenden Gasdampfmischung.
  • Das Diagramm der Abb. 6 zeigt den Fall. wo die Menge des für die Verdampfung verwendeten permanenten Gases während des Verdampfungsverlaufes verändert wird und die Flüssigkeitsmenge unverändert bleibt.
  • Es ist wiederum von Luft mit einer Sättigungstemperatur von 150 C ausgegangen worden, 1,5 kg solcher Luft begegnen in Gegenstrom 3.45 kg Flüssigkeit, wobei die Luftmenge l)ei 500 C gesättigt und die Flüssigkeit gleichzeitig von 54.8 auf 300 C gekühlt wird. Dabei werden 85 Kal. ausgetauscht. Die Verdampfung wird dann mit 0,5 kg Luft fortgesetzt. deren Sättigungstemperatur von 50 auf 640 C steigt. Die IJuft begegnet in Gegenstrom 3,43 kg Flüssigkeit, die von 65 auf 54,8° C gekühlt wird.
  • 35 Kal. werden ausgetauscht. Die Veränderung der Gasmenge hat also zur Folge, daß die Flüssigkeit auf 300 gekühlt und gleichzeitig ein Teil der Luft bei 640 C gesättigt werden kann.
  • Die Erfindung bezieht sich auch auf Anlagen zur Durchführung der geschilderten Verfahren. In Abb. 7 und 8 werden Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
  • In der Anlage gemäß Abb. 7 wird mit veränderlicher Flüssigkeitsmenge gearbeitet, und als Wärmequelle dient eine Luftdampfmischung von 75° Sättigungstemperatur. Nur ein aus Wärme und Verdampfer bestehendes Aggregat, dessen Wirkungsweise aus Abb. 5 erhellt, ist dargestellt worden. Die Erwärmung der Flüssigkeit, also die Ausnutzung des Wärmeinhaltes der Wärmequelle, ist auf zwei Stufen verteilt norden. Die Erwärmung findet in den Erhitzern V1 und V2, die Verdampfung in den Verdampfern A1 und -42 statt.
  • Die Luftdampfmischung von 75° wird in V1 auf 64° C gekühlt und die Flüssigkeit gleichzeitig von 52 auf 65° C erwärmt. Von V1 geht die Luftdampfmischung nach V2, wo sie von 64 auf 40° C gekühlt und die Flüssigkeit von 30 auf 53° C erwärmt wird.
  • Die Flüssigkeit aus V2 fließt zum Verdampfer Al, wo sie mit Luft von I50 C Sättigungstemperatur zusammentrifft, die dabei auf 480 C gesättigt, wohingegen die Flüssigkeit von 52 auf 30° C gekühlt wird. Die Flüssigkeit aus V1 kommt in den Verdampfer A2, wo sie der aus A1 kommenden Luftdampfmischung von 480 C begegnet, sich von auf 520 C abkühlt und die I,uft bei 640 C sättigt. Neue Flüssigkeit kann bei a1 und a2 zugeführt und konzentrierte Flüssigkeit bei b1 und b2 abgezogen werden. Aus dem System V1, A2 kann auch Flüssigkeit dem System V2, A1 zugeführt werden oder umgekehrt, z. B. mittels der mit gestrichelten Linien eingezeichneten Zweigleitung c. Dadurch läßt sich das Verhältnis zwischen den verschiedenen Flüssigkeitsmengen oder deren Konzentrationen regeln. Die Überführung von Flüssigkeit aus dem einen in das andere System findet zweckmäßig zwischen Punkten gleicher Temperatur statt.
  • Hinsichtlich der umlaufenden Flüssigkeitsmengen stellen der Erhitzer V1 und der Verdampfer A2 sowie der Erhitzer V2 und der Verdampfer Al zwei getrennte Systeme dar.
  • Bedingung für einen Verdampfungsverlauf gemäß dem in Abb. 5 gezeigten Diagramm unter der Voraussetzung, daß die Erhitzungs-und Verdampfungsflächen genügend groß sind. ist. daß die in den verschiedenen Systemen umlaufenden Flüssigkeitsmengen sich wie 2,28 : 5.91 verhalten.
  • Die geschilderte Anlage ist zur Verdampfung beliebiger Flüssigkeit oder Flüssigkeitsmischungen mit Gas oder Gasmischungen geeignet. Das Verfahren kann, wie oben erwähnt. auch in der Weise durchgeführt Der den, daß die Gasmenge während der Verdampfung verändert, im Verhältnis zur Flüssigkeitsmenge vergrößert wird oder daß sowohl Flüssigkeitsmenge wie Gasmenge verändert werden. Ein solches Verfahren unterscheidet sich in nichts von dem oben eingeltender geschilderten, da die Wirkung durch Veränderung des Verhältnisses der in Wirkungsaustausch stehenden Gas- und Flüssigkeitsmengen während des Verdampfungsverlaufes erreicht wird.
  • Es ist noch zu erwähnen, daß der Verlauf des Wärmeaustausches in Wirklichkeit et,va,s komplizierter als geschildert ist. Dies muß darauf zurückgeführt werden, daß die Flüssigkeitsmengen während des Verdampfungsverlaufes nicht vollständig konstant bleiben, da Wasser verdampft. Die hierdurch bedingten kleinen Verschiebungen in dem in Abb. 5 gezeigten Diagramm sind aber für die Klarlegung des Wesens der Erfindung ohne Belang und deswegen nicht berücksichtigt worden.
  • Die Verdampfung kann in mehr als zwei Stufen zerlegt werden, von denen dann jede mit einer nach der oben angegebenen Weise zweckmäßigen Flüssigkeitsmenge arbeitet.
  • Ebenso können mehrere Effekte miteinander zur sog. Multipleverdampfung vereinigt werden.
  • Abb. 8 zeigt ein Verdampfungssystem, in dem mit zwei verschiedenen Gasmengen gearbeitet wird. Die Wärmequelle bestehe aus einer Luftdampfmischung mit einer Sättigungstemperatur von 75° C. Erwärmung findet im Erhitzer V, Verdampfung in den Verdampfern A1 und A2 statt. Die Luftdampfmischung wird in V von 75 auf 400. C gekühlt und gleichzeitig die Flüssigkeit von 30 auf 65° C erwärmt. Die Flüssigkeit aus V geht zum Verdampfer A1, wo sie Luft mit einer Sättigungstemperatur von 50° C in Gegenstrom begegnet. Die Luft wird in A1 auf einer Temperatur von 64° C gesättigt und gleichzeitig die Flüssigkeit auf 54,8° C gekühlt. Von A1 strömt die Flüssigkeit nach A2, wo Verdampfung mit Hilfe von Luft mit einer Sättigungstemperatur von T50 C stattfindet. Die Luft. die der Flüssigkeit entgegenströmt, erhitzt und sättigt sich auf 500 C. Dabei wird die Flüssigkeit auf 300 C gekühlt. Die Luftmenge in A2 ist größer als in A1, da Luftdampfmischung zwischen A1 und A2 abgeleitet wird. Ein Teil der Luft aus A2 strömt nach A1 weiter. Der Wärmeinhalt der beiden Luftmengen kann in einem nachfolgenden Effekt ausgenutzt werden. Die aus A2 abgehende 30° C warme Flüssigkeit kehrt zum Wärmer V zwecks Erhitzung zurück.
  • Die Erfindung ist nicht auf die Anwendung der dargestellten Vorrichtungen begrenzt, da zur Durchführung der Erfindung beliebige Ausführungsformen dienen können.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Verdampfen von Flüssigkeit aus Lösungen, bei dem die Lösung bei ungefähr demselben Druck in jeder Verfahrensstufe abwechsel-nd zuerst durch mittelbaren Wärmeaustausoh mit einer kondensierenden Gas'dampfmischung (Heizmittel) nur erwärmt und danach unter Mitwirkung eines in unmittelbaren Wärmeaustausch mit der Flüssigkeit gebrachten permanenten Gases verdampft wird, dadurch gekennzeichnet, daß entweder bei der Verdampfung oder bei der mittelbaren Erwärmung der Flüssigkeit oder bei beiden Vorgängen zugleich durch Zu- oder Ableiten von Flüssigkeit oder Gasdampfmischung oder beider gleichzeitig das Verhältnis zwischen der gegebenenfalls aus mehreren voneinander getrennten Einzelmengen bestehenden Flüssigkeit und der permanenten Gasmenge in der wärmeaufnehmenden Gasdampfmischung bzw. der Heizmittelmenge verändert, und zwar beim Verdampfungsvorgang bei steigender Temperatur der wärmeaufnehmenden Gasdampfmischung vergrößert bzw. bei fallender Temperatur verkleinert und beim Erwärmungsvorgang bei steigender Temperatur des Heilzmittels vergrößert bzw. bei fallender Temperatur verkleinert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung im Verhältnis der in Wärmeaustausch gebrachten Medien stufenweise erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung im Verhältnis der in Wärmeaustausch gebrachten Medien mit Hilfe getrennter ungleicher und zweckmaßig in der Verdampfungsanlage zirkulierender Mengen an wärmeabgebendem oder wärmeaufnehmendem Medium herbeigeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß aus einer Verdampfstufe abgeleitete Flüssigkeit-der Flüssigkeit in einer Heizstufe, zweckmäßig von ungefähr gleicher Temperatur, zugeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Flüssigkeitsmengen nach einem Verdampfungsvorgang je für sich wieder erwärmt werden.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen I und 3; dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen auf verschiedene Temperaturen erwärmten Gasdampfmischungsmengen je für sich zur Erwärmung von Flüssigkeit benutzt werden.
  7. 7. Anlage für Durchführung des Verfahrens der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Anlage nach Patent 649 672 Vorrichtungen zum zusätzlichen Zu- und Ableiten von Flüssigkeit undloder Gasdampfmischung, die gegebenenfalls -durch Vorrichtungen zur Überführung von Flüssigkeit undloder Gasdampfmischung von einem Aggregat zu einem anderen bzw. einer Aggregatgruppe zu einer anderen ergänzt werden, angeordnet sind.
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