DE1567942B1 - Verfahren und Vorrichtung zum Eindampfen einer Na2SO4 enthaltenden NaCl-Sole - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Eindampfen einer Na2SO4 enthaltenden NaCl-SoleInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Der Eindampfprozeß ist so ausgelegt, daß die
Vorrichtung zum Eindampfen einer Na2SO4 enthal- Auskristallisierung von NaCl aus der Sole in den
tenden NaCl-SoIe. Verdampfern 1, 2, 3 bis praktisch zur Sättigung der
Der SO4-Anteil von Rohsolen bleibt auch nach Mutterlauge an Na2SO4 durchgeführt ist. Die so gedem
üblichen Reinigungsverfahren zum größten Teil 5 sättigte Mutterlauge fließt in der Leitung 15 den Erals
Na2SO4 in Lösung. Um bei der Eindampfung hitzern 16 und 17 zu und wird in diesen auf eine
keine Ausfällung von Na2SO4 zu verursachen, kann höhere Temperatur erwärmt und dadurch an NaCl
die Sole nur bis zu deren Sättigungspunkt aufkonzen- untersättigt. Darauf wird die Mutterlauge erneut an
triert werden. Die angereicherte Lösung ist abzu- NaCl gesättigt. Als Mittel dazu dienen die Zugabeschlämmen
und kann je nach den chemisch physi- io einrichtung 22 und die Zugabeleitung 23, durch die
kaiischen Gleichgewichtsverhältnissen des Solereini- der erwärmten Mutterlauge NaCl zugegeben wird,
gungsprozesses nur bis zu einem gewissen Teil in das durch die Mischvorrichtung gleichmäßig in der
diesen zurückgeführt werden. Mutterlauge verteilt wird. Das bei der erneuten Sätti-
Es stellt sich daher in solchen Fällen die Förde- gung an NaCl ausfallende Na2SO4 setzt sich im Abrung,
Na2SO4 angereicherte Sole aus der Anlage ab- 15 setzgefäß 19 ab und kann durch die Leitung 18 entzulassen,
was abgesehen von den NaCl-Verlusten zu nommen werden. Das Absetzgefäß 19 dient dabei
schwierigen Abwasser-Problemen führt. als Trennvorrichtung für das ausfallende Na2SO4
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne von der Mutterlauge. Die restliche Mutterlauge wird
eine äußere Abschlämmung auszukommen, und im Strömungsweg der Leitung 15 in den in den Ver-Na2SO4
praktisch getrennt von NaCl abzuscheiden, ao dampfern I1 2, 3 stattfindenden Prozeß der Aus-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch kristallisierung von NaCl an einer Stelle des Vergelöst,
daß die Auskristallisierung von NaCl aus der dampfers 3 zurückgeführt.
Sole bis praktisch zur Sättigung der Mutterlauge an Die Temperatur der Mutterlauge beträgt beim
Na2SO4 durchgeführt, sodann die Mutterlauge durch Ausführungsbeispiel im Verdampfer 1 etwa 100°, im
Erwärmen auf höhere Temperatur an NaCl unter- 25 Verdampfer 2 etwa 75° und im Verdampfer 3 etwa
sättigt wird, die Mutterlauge erneut an NaCl ge- 50° C. In den Erhitzern 16 und 17 wird die Muttersättigt
wird, das hierbei ausfallende Na2SO4 abge- lauge auf 10O0C erhitzt, bei welcher Temperatur
trennt und die restliche Mutterlauge in den Prozeß die erneute Sättigung an NaCl im Absetzgefäß 19
der Auskristallisierung von NaCl zurückgeführt wird. stattfindet.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele von 30 Bei ,der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung wird
Vorrichtungen nach der Erfindung zur Durchführung für das Eindampfen der Sole und Auskristallisierung
des erfindungsgemäßen Verfahrens vereinfacht dar- von NaCl ein Thermokompressionsverdampfer 25
gestellt, wobei F i g. l· und 2 ein Schema je eines verwendet, dessen Verdampfungsbrüden in einem
Ausführungsbeispiels zeigen. An Hand der Erklärung von einem Motor 26 angetriebenen Kompressor 27
der Ausführungsbeispiele wird auch das Verfahren 35 komprimiert werden und zur Beheizung des Heiznäher
erläutert. teiles 28 des Verdampfers 25 dienen. Mit 29 ist eine
Die in F i g. 1 dargestellte Vorrichtung besitzt für Kondensatleitung bezeichnet. Die einzudampfende
die Eindampfung der Sole und Auskristallisierung Sole tritt durch eine Leitung 30 in den Verdampfer
von NaCl drei nach dem Prinzip einer üblichen 25. Die Mutterlauge verläßt den Verdampfer 25
Mehrfacheffekt-Anlage in Serie geschaltete Ver- 40 durch eine Leitung 31, in die ein Entspannungsverdampfer
1, 2, 3, wobei der Verdampfer 1 durch eine dämpfer 32 eingesetzt ist. Die Leitung 31 führt da-Leitung
4 mit Frischdampf und die nachfolgenden nach in einen Nachverdampfer 33, dessen Dampf-Verdampfer
2, 3 über Leitungen 5, 6 mit den Ver- raum mit einem Kondensator 34 verbunden ist. Der
dampfungsbrüden des jeweils vorausgehenden Ver- Heizteil 35 des Verdampfers 33 wird über eine Leidampfers
beheizt sind. Die einzudampfende, Na2SO4 45 tung 36 mit Brüden des Verdampfers 25 beheizt,
enthaltende Sole wird dem Verdampfer 1 durch eine Das im Verdampfer 25 und im Nachverdampfer 33
Leitung 7 zugeführt, in die an die Leitung 5 bzw. 6 auskristallisierte NaCI verläßt die Verdampfer 25
angeschlossene Vorwärmer 8 und 9 eingebaut sind. bzw. 33 durch Leitungen 37 bzw. 38.
Leitungen 10 und 11 dienen zur Überleitung der 'Der Nachverdampfer 33 und. Entspannungsver-
Mutterlauge der Sole vom Verdampfer 1 zum Ver- 50 dämpfer 32 sind dem Thermokompressionsverdampdampfer
2 bzw. vom Verdampfer 2 zum Verdamp- fer 25 in Strömungsrichtung der Mutterlauge nachfer
3. Das in den Verdampfern 1, 2, 3 auskristalli- geschaltet, damit im Thermokompressionsverdampfer
sierte NaCI kann durch Leitungen 12, 13^ 14 ent- 25 bei für diesen Prozeß günstigen hohen Temperanommen
werden. Die Mutterlauge verläßt, den türen, beim Ausführungsbeispiel mit 110° C Tempe-Verdampfer
3 durch eine Leitung 15, in deren Strö- 35 ratur der Mutterlauge, gearbeitet werden kann. Im
mungsweg Erhitzer 16 und 17 und ein diesen in Entspannungsverdampfer 32 wird die Mutterlauge
Strömungsrichtung der Mutterlauge nachfolgendes, auf 75° C entspannt und im Nachverdampfer bei
mit einer Leitung 18 versehenes Absetzgefäß 19 ein- 40° C nachverdampft, so daß die eingedampfte, an
gebaut sind. Die Leitung 15 mündet danach in den Na2SO4 praktisch gesättigte Mutterlauge den Prozeß
Verdampfer 3. Der Erhitzer 16 wird über eine Lei- 60 der Auskristallisierung von NaCl bei einer für ihre
tung 20 mit Brüden des Verdampfers 1 und der Er- Weiterbehandlung günstigen niedrigen Temperatur
hitzer 17 wird über eine Leitung 21 mit Frischdampf verläßt.
beheizt. In Strömungsrichtung der Mutterlauge nach Aus dem Nachverdampfer 33 tritt die Mutterlauge
den Erhitzern 16,17 mündet eine von einer Zugabe- durch eine Leitung 39 aus, in die Erhitzer 40, 41, 42
einrichtung 22 kommende Zugabeleitung 23 in den 65 und ein diesen in Strömungsrichtung der Mutter-Strömungsweg
der Mutterlauge, wobei am Mün- lauge nachgeschalteter Entspannungsverdampfer 43 dungsende der Zugabeleitung 23 eine Mischvorrich- mit Brüdenkondensator 44 und einer Leitung 45 eintung
24 vorgesehen ist. geschaltet sind. Danach mündet die Leitung 39 in
den Entspannungsverdampfer 32. Der Erhitzer 40 ist über eine Leitung 46 durch Brüden des Entspannungsverdampfers
32, der Erhitzer 41 ist über eine Leitung 47 mit Brüden des Entspannungsverdampfers
43, und der Erhitzer 42 ist über eine Leitung 48 mit Frischdampf beheizt. Mit 49 ist eine
Leitung für die Zufuhr von Frischdampf zum Heizteil 28 des Thermokompressionsverdampfers 25 bezeichnet.
Wieder ist der Prozeß der Auskristallisierung von NaCl in den Verdampfern 25 und 33 so ausgelegt,
daß die aus dem Nachverdampfer 33 austretende Mutterlauge praktisch zur Sättigung an Na2SO4 gelangt
ist. Diese Mutterlauge wird durch Erwärmen auf höhere Temperatur in den Erhitzern 40, 41 an
NaCl untersättigt, worauf die Mutterlauge erneut an NaCl gesättigt wird, d. h. eine weitere Eindampfung,
und zwar eine Entspannungsverdampfung vorgenommen wird. Dazu wird die den Erhitzer 31 verlassende
Mutterlauge im Erhitzer 42 weiter erhitzt, wonach sie im Entspannungsverdampfer 43 bei tieferer Temperatur
teilweise verdampft. Bei der dadurch erzielten erneuten Sättigung an NaCl fällt Na2SO4 aus. Die
Temperatur, bei der diese Eindampfung erfolgt, wird jedoch über derjenigen Temperatur gehalten, bei der
NaCl ausfällt.
Die, wie schon erwähnt, mit etwa 40° C aus dem Nachverdampfer 33 austretende Mutterlauge wird in
den Erhitzern 40, 41 auf etwa 75° C und im Erhitzer 42 auf etwa 130° C gebracht, wonach die Entspannungsverdampfung
im Entspannungsverdampfer 43 bei einer Temperatur der Mutterlauge von etwa 900C erfolgt. Infolge der niedrigen Temperatur der
den Nachverdampfer 33 verlassenden Mutterlauge kann die im Erhitzer 42 auftretende höchste Temperatur
des ganzen Prozesses auf einem nicht allzu hohen, d. h. günstigen Wert, gehalten werden.
Statt der einstufigen Erhitzungs- und Entspannungsverdampfung in den Erhitzern 40, 41, 42 und
dem nachfolgenden Entspannungsverdampfer 43 kann zwecks Verkleinerung des Dampfverbrauchs
auch eine mehrstufige Anordnung gewählt werden, d.h. es können zwei oder mehr Erhitzer-Entspannugsverdampfer-Gruppen
in Strömungsrichtung der Mutterlauge hintereinandergeschaltet vorgesehen werden.
Die Erfindung macht sich den Umstand zunutze, daß sich das Löslichkeitsverhalten von NaCl und
Na2SO4 bei wechselnder Temperatur umgekehrt zueinander
bewegen. Bei steigender Temperatur erhöht sich die Löslichkeit von NaCl und sinkt die Löslichkeit
von Na2SO4 und umgekehrt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Eindampfen einer Na0SO4
enthaltenden NaCl-SoIe, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskristallisierung von NaCl aus der Sole bis praktisch zur Sättigung der Mutterlauge an Na2SO4 durchgeführt, sodann
die Mutterlauge durch Erwärmen auf höhere Temperatur an NaCl untersättigt wird, die Mutterlauge erneut an NaCl gesättigt wird,
das hierbei ausfallende Na2SO4 abgetrennt und
die restliche Mutterlauge in den Prozeß der Auskristallisierung von NaCl zurückgeführt wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit mehreren Verdampfern
zur Auskristallisierung von NaCl, dadurch gekennzeichnet, daß in den die an Na2SO4 praktisch
gesättigte Mutterlauge von den Verdampfern wegführenden Strömungsweg (15, 39) mindestens
eine Heizvorrichtung (16,17; 40, 41, 42), dieser in Strömungsrichtung der Mutterlauge
nachfolgende Mittel (22, 23; 42, 43) zur Erzielung erneuter Sättigung der Mutterlauge an NaCl
sowie eine Trennvorrichtung (19, 43) für das ausfallende Na2SO4 von der Mutterlauge eingeschaltet
sind und daß der Strömungsweg (15, 39) wieder in den oder die Verdampfer (3, 33)
geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Erzielung der
erneuten Sättigung der Mutterlauge an NaCl einen Entspannungsverdampfer (43) aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Auskristallisierung von
NaCl mindestens ein Thermokompressions-Verdampfer (25) und mindestens ein jenem in Strömungsrichtung
der Mutterlauge nachgeschalteter, bei niedrigerer Temperatur als der Thermokompressions-Verdampfer
(25) arbeitender Nachverdampfer (33) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Strömungsweg zwischen
dem Thermokompressions-Verdampfer (25) und dem Nachverdampfer (33) ein Entspannungsverdampfer
(32) eingeschaltet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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