DE1517384B2 - Verfahren und vorrichtung zum destillieren von seewasser - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum destillieren von seewasserInfo
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- DE1517384B2 DE1517384B2 DE1965B0083733 DEB0083733A DE1517384B2 DE 1517384 B2 DE1517384 B2 DE 1517384B2 DE 1965B0083733 DE1965B0083733 DE 1965B0083733 DE B0083733 A DEB0083733 A DE B0083733A DE 1517384 B2 DE1517384 B2 DE 1517384B2
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- Y10S159/00—Concentrating evaporators
- Y10S159/33—Two liquids, one a heat carrier
Description
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Destillieren von Seewasser, bei
dem frisches Seewasser durch eine erste mehrstufige Schnelldestillationsvorrichtung geleitet und dabei im
wesentlichen alle kesselsteinbildenden Bestandteile des Seewassers entfernt werden, wobei gleichzeitig
ein Teil des Seewassers in der ersten Vorrichtung verdampft wird, um ein Frischwasserdestillat zu bilden,
bei dem ferner das verbleibende Seewasser in eine zweite mehrstufige Schnelldestillationsvorrichtung
geleitet und Frischwasserdestillat gewonnen wird.
In neuerer Zeit haben sich bezüglich der Versorgung mit Trinkwasser zunehmende Schwierigkeiten
ergeben. Im Hinglick auf die zunehmende Bevölkerung der Welt, umfangreiche Bewässerungsprojekte
usw. bleibt die verfügbare Trink- bzw. Süßwassermenge hinter dem zunehmenden Bedarf zurück. Jedoch
kann man auf eine bis jetzt noch nicht angegriffene Wasserquelle, nämlich die Weltmeere, zurückgreifen,
um den Trinkwasserbedarf zu decken. Allerdings erweist sich eine in großem Umfang durchgeführte
Umwandlung von Seewasser in Süßwasser bis jetzt als nur unter Schwierigkeiten durchführbar und
als unwirtschaftlich. Die hauptsächlichen Schwierigkeiten, die bei den bis jetzt gebräuchlichen Verfahren
zum Umwandeln von Seewasser in Süßwasser auftreten, sind auf die Bildung von Rückständen, das Entstehen
von Schaum, Korrosionserscheinungen usw. zurückzuführen, die sich beim Betrieb mehrstufiger
Schnelldestillationsanlagen bekannter Art ergeben.
Da sich die im Seewasser vorhandenen, Kesselstein bildenden Salze nur oberhalb bestimmter Temperaturen
aus dem Seewasser niederschlagen, wurde vorgeschlagen, die Temperatur des Seewassers in der
Destillationsanlage unter diesen kritischen Ausfällungstemperaturen zu halten. Dies führt jedoch zu
einem Verlust an Wärmeenergie, so daß weniger Wärmeenergie zur Verfügung steht, um das frische
Seewasser zu erhitzen, das in die Destillationsanlage eingeleitet wird, und außerdem verringert sich hierbei
die Abdampfgeschwindigkeit in den einzelnen Destillationskammern, so daß die Anlage mit geringem
Wirkungsgrad arbeitet und ihr Betrieb hohe Kosten verursacht.
Eine der wirtschaftlichsten Verfahren zum Erzeugen einer Energiemenge, die ausreicht, um mit Hilfe
einer mehrstufigen Schnelldestillationsanlage Trinkwasser aus Seewasser zu erzeugen, besteht darin, die
Temperatur des in die erste Stufe der Anlage eingeleiteten Seewassers so hoch wie möglich zu machen.
Wie schon erwähnt, sind jedoch einige der im Seewasser vorhandenen Salze in heißem Seewasser weniger
löslich als in kaltem Seewasser. Zu diesen Salzen gehören Calciumkarbonat, Magnesiumhydroxyd und
Calciumsulfat. Wenn man die Temperatur des der mehrstufigen Destillationsanlage zugeführten Seewassers
zu stark erhöht, beginnen daher einige dieser Salze, sich niederzuschlagen und Kesselstein auf den
Kondensatoren und den Wänden der verschiedenen Destillationskammern zu bilden.
Unbehandeltes Seewasser kann auf etwa 74° C erwärmt werden, ohne daß eine schnelle Kesselsteinbildung
eingeleitet wird. Es wurden bereits chemische Behandlungssysteme entwickelt, die es ermöglichen,
die obere Temperaturgrenze auf etwa 120° C heraufzusetzen. Wenn man sogenannte Impfkristalle
in die Kesselstein bildenden Salze in dem fließenden Solestrom einführt, zeigt es sich z. B., daß die Salze,
die sich beim Erhitzen der Sole niederschlagen, an den Impfkristallen kristallisieren, statt sich auf den
Wänden der Kondensatorrohre und den Wänden der Destillationskammern niederzuschlagen. Der
Niederschlag wird aus dem abgeführten Solestrom entfernt, und ein Teil wird dem erneut umgewälzten
Solestrom wieder zugeführt, um die ständige Wirksamkeit des Systems zum Verzögern der Kesselsteinbildung
aufrechtzuerhalten.
Bei Temperaturen über etwa 120° C schlägt sich Calciumsulfat aus dem Seewasser nieder. Wird das
vorstehend erwähnte Impfverfahren angewendet, zeigt es sich, daß sich der Calciumsulfatniederschlag
an die Calciumsulfatkristalle ansetzt. Jedoch löst sich das ausgefällte Calciumsulfat erneut auf, wenn die
Sole in den Schnelldestillationskammern der Anlage auf unter etwa 120° C abgekühlt wird. Hierdurch
wird das Entfernen einer geregelten Menge des sich abscheidenden Materials in dem abgeführten Solestrom
verhindert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Destillieren
von Seewasser der eingangs genannten Art zu schaffen, wobei der Wirkungsgrad und die Ausbeute an
Frischwasser gegenüber bekannten Verfahren und Vorrichtungen wesentlich erhöht werden soll.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren zum Destillieren von Seewasser, bei dem frisches
Seewasser durch eine erste mehrstufige Schnelldestillationsvorrichtung geleitet und dabei im wesentlichen
alle kesselsteinbildenden Bestandteile des See-
3 4
wassers entfernt werden, wobei gleichzeitig ein Teil seistein bewirkenden Stoffe aus der Sole zu entfer-
des Seewassers in der ersten Vorrichtung verdampft nen, bevor diese der ersten Kammer der Schnellde-
wird, um ein Frischwasserdestillat zu bilden, bei dem stillationsvorrichtung 12 zugeführt wird,
ferner das verbleibende Seewasser in eine zweite Die erhitzte Sole strömt aus der Einrichtung 14
mehrstufige Schnelldestillationsvornchtung geleitet 5 über eine Leitung 44 zu der ersten Stufe 46 der
und Frischwasserdestillat gewonnen wird, erfin- mehrstufigen Schnelldestillationsvorrichtung 12. Ein
dungsgemäß dadurch gelöst, daß vor dem Verdamp- Teil der erhitzten Sole verwandelt sich in Dampf und
fen eines Teils des verbleibenden Seewassers in der bewirkt eine Erwärmung des frischen Seewassers, das
zweiten Schnelldestillationsvorrichtung des Seewas- durch den betreffenden Kondensator 24 strömt,
sers auf eine Temperatur oberhalb der Temperatur, io Hierbei wird der entstandene Dampf kondensiert und
an der kesselsteinbildende Bestandteile aus dem fri- der betreffenden Stufe als Destillat entnommen. Der
sehen Seewasser ausfallen, aufgeheizt wird. verbleibende Teil der erhitzten Sole tritt in die näch-
Durch diese zusätzliche Aufheizung ergibt sich ste Stufe ein und wird dort weiter in der üblichen
ein wesentlich verbesserter Wirkungsgrad und eine Weise destilliert. Das Destillat aus sämtlichen Stufen
wesentlich vergrößerte Ausbeute an Frischwasserde- 15 wird als Süßwasser gesammelt und mit Hilfe einer
stillat. Pumpe 50 zu einer Abgabeleitung 48 für das Süß-
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in vorteil- wasserdestillat gefördert.
hafter Weise bei einer Vorrichtung mit einer ersten Bei den die Bildung von Kesselstein bewirkenden
mehrstufigen Schnelldestillationsvorrichtung zur Ge- Salzen, die in dem Seewasser enthalten sind, handelt
winnung von Frischwasser und Seewasser, das im 20 es sich insbesondere um Kalziumkarbonat, Kalziumwesentlichen frei von kesselsteinbildenden Bestand- sulfat und Magnesiumhydrooxyd. Bei Temperaturen
teilen ist, und einer zweiten mehrstufigen Schnell- über 120° C werden alle diese kesselsteinbildenden
destillationsvorrichtung dadurch durchgeführt wer- Salze aus dem Seewasser ausgefällt. Die ausgefällten
den, daß ein der zweiten Schnelldestillationsvorrich- Salze bilden normalerweise Kesselstein auf den Wäntung
vorgeschalteter Erhitzer vorgesehen ist. Da- 25 den der Kammern der Schnelldestillationsvorrichdurch
wird es möglich, das in der ersten mehrstufi- tung, den Kondensatorrohren und den Leitungen für
gen Schnelldestillationsvorrichtung verbleibende See- die Sole.
wasser zur weiteren Gewinnung von Frischwasser zu Durch die Verwendung der Einrichtung 14 zum
verwenden. Erhitzen des Seewassers werden jedoch diese kessel-
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines 30 steinbildenden Salze in der Einrichtung 14 ausge-
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels schieden, so daß das in die Kammern der mehrstufi-
noch näher erläutert. gen Schnelldestillationsvorrichtung 12 eintretende
Die Zeichnung zeigt schematisch eine Vorrich- Seewasser von Kesselsteinbildnern im wesentlichen
tung zum Destillieren von Seewasser bei hoher Tem- befreit ist. Die von den Kesselsteinbildnern befreite
peratur unter Vermeidung der Bildung von Kesselstein. 35 Sole wird nicht wieder zur Seewasserquelle zurückge-
In der Zeichnung ist die Vorrichtung zum Destil- leitet, sondern mit Hilfe einer Pumpe 70 zu einer
lieren von Seewasser insgesamt mit 10 bezeichnet. zweiten mehrstufigen Schnelldestillationsvorrichtung
Diese Vorrichtung 10 zum Destillieren von See- 16 gefördert, wo sie zur Ergänzung der Flüssigkeitswasser umfaßt eine erste mehrstufige Schnelldestilla- menge in der mit Rückumwälzung arbeitenden
tionsvorrichtung 12 mit einer Einrichtung 14 zum 40 Schnelldestillationsvorrichtung 16 dient.
Erhitzen von Seewasser und zum Entfernen von Das von Kesselsteinbildnern befreite Seewasser Kesselstein entsprechend der USA.-Patentschrift wird der Schnelldestillationsvorrichtung 16 über eine 3 335 083 sowie eine insgesamt mit 16 bezeichnete, Leitung 72 zugeführt und wird dadurch erneut ermit hoher Temperatur arbeitende zweite mehrstufige hitzt, daß es durch den Kondensator 74 der Schnell-Schnelldestillationsvorrichtung 16 zum Durchführen 45 destillationsvorrichtung 16 geleitet wird. Die erneut einer abschließenden Destillation. erhitzte Sole wird dann mit Hilfe einer Leitung 76
Erhitzen von Seewasser und zum Entfernen von Das von Kesselsteinbildnern befreite Seewasser Kesselstein entsprechend der USA.-Patentschrift wird der Schnelldestillationsvorrichtung 16 über eine 3 335 083 sowie eine insgesamt mit 16 bezeichnete, Leitung 72 zugeführt und wird dadurch erneut ermit hoher Temperatur arbeitende zweite mehrstufige hitzt, daß es durch den Kondensator 74 der Schnell-Schnelldestillationsvorrichtung 16 zum Durchführen 45 destillationsvorrichtung 16 geleitet wird. Die erneut einer abschließenden Destillation. erhitzte Sole wird dann mit Hilfe einer Leitung 76
Das frische Seewasser wird mit Hilfe einer Pumpe einem weiteren Erhitzer 78 zugeführt, in dem sie auf
18 über eine Speiseleitung 20 zu der ersten Schnell- die maximale wirtschaftliche Temperatur erhitzt
destillationsvorrichtung 12 gefördert. Das Seewasser wird, welche beim Betrieb der verschiedenen Schnellbzw,
die Sole 28 durchströmt die Kondensatoren 24 50 destillarionskammern der Schnelldestillationsvorrichder
verschiedenen Stufen der mehrstufigen Schnell- tung 16 angewendet werden kann. Da die in der
destillationsvorrichtung 12. Die Kondensatoren be- Schnelldestillationsvorrichtung 16 enthaltene Sole
wirken eine Erwärmung der Sole 28, so daß sich der von Kesselsteinbildnern im wesentlichen frei ist, sind
Wärmebedarf der Einrichtung 14 zum Erhitzen des die Schwierigkeiten, die sich bis jetzt bei der Destilla-Seewassers
verringert. Die Sole 28 gelangt von dem 55 tion von Seewasser bei hoher Temperatur aus der
Kondensator in der ersten Stufe 46 der Schnelldestil- Bildung von Kesselstein ergeben, im wesentlichen
lationsvorrichtung 12 aus an die Einrichtung 14 zum ausgeschaltet.
Erhitzen des Seewassers. Die erhitzte und von den Kesselsteinbildnern be-
Erhitzen des Seewassers. Die erhitzte und von den Kesselsteinbildnern be-
Die maximale Temperatur, auf die die Sole 28 freite Sole wird von dem Erhitzer 78 aus über eine
normalerweise in der Schnelldestillationsvorrichtung 60 Leitung 80 der ersten Stufe der Schnelldestillations-
12 erwärmt werden kann, unterliegt erheblichen Ein- einrichtung 16 zugeführt. Ein Teil der Sole wird in
schränkungen, da oberhalb bestimmter Temperatu- jeder Stufe abgedampft, und das Süßwasserdestillat
ren die in der Sole enthaltenen, kesselsteinbildenden wird mit Hilfe einer Pumpe 84 über eine Destillatlei-
Stoffe beginnen, sich auf den Kondensatoren und tung 82 abgezogen und mit dem Destillat auf der
den Wänden der verschiedenen Destillationskam- 65 Schnelldestillationsvorrichtung 12 vereinigt,
mern niederzuschlagen. Die Einrichtung 14 zum Er- Ein Teil der destillierten Sole wird mit Hilfe einer
hitzen des Seewassers dient dazu, die Temperatur der Pumpe 88 über eine Abgabeleitung 86 abgeführt. Die
Sole weiter zu erhöhen und die die Bildung von Kes- in der letzten Stufe der Schnelldestillationsvorrich-
tung 16 verbleibende Sole wird mit Hilfe einer Pumpe 90 über eine Leitung 92 erneut der Seevvasserzuführungsleitung
72 zugeführt. Die Sole aus der Destillationsvorrichtung 12 dient als Ersatz für die
Sole, die abgedampft worden ist, und die Sole, die abgeführt wurde, so daß der gewünschte Salzgehalt
in dem in der Schnelldestillationsvorrichtung 16 erneut umgewälzten Strom aufrechterhalten wird.
Wie aus der Zeichnung zu erkennen ist, wird die erneut umgewälzte Sole und das von den Kesselsteinbildnern
befreite Seewasser der drittletzten Stufe der Schnelldestillationsvorrichtung 16 zugeführt. Die Benutzung
der letzten Stufen als Wärmeabführungsstufen ist erforderlich, um den Temperaturpegel der gesamten
Schnelldestillationsvorrichtung 16 zu regeln.
Gemäß der Zeichnung ist daher der Soleeinlaß für die Schnelldestillationsvorrichtung 16 an die
drittletzte Stufe angeschlossen. Frisches Seewasser wird mit Hilfe einer regelbaren Pumpe 94 über eine
Soleeinlaßleitung 96 und die Kondensatoren 98 in die letzte und die vorletzte Stufe der Destillationseinrichtung
16 gefördert. Dieses frische Seewasser wird dann über eine Leitung 100 abgeführt. Da die Temperatur
des frischen Seewassers unter der Temperatur der Sole in den beiden letzten Stufen der Schnelldestillationsvorrichtung
16 liegt, kann somit ein Destillat gewonnen werden.
Für die Einrichtung 14 zum Erhitzen des Seewassers und zum Beseitigen des Kesselsteins können beliebige
Einrichtungen verwendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Destillieren von Seewasser, bei dem frisches Seewasser durch eine erste
mehrstufige Schnelldestillationsvorrichtung geleitet und dabei im wesentlichen alle kesselsteinbildenden
Bestandteile des Seewassers entfernt werden, wobei gleichzeitig ein Teil des Seewassers
in der ersten Vorrichtung verdampft wird, um ein Frischwasserdestillat zu bilden, bei dem
ferner das verbleibende Seewasser in eine zweite mehrstufige Schnelldestillationsvorrichtung geleitet
und Frischwasserdestillat gewonnen wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Verdampfen eines Teils des verbleibenden Seewassers
in der zweiten Schnelldestillationsvorrichtung (16, 78) das Seewasser auf eine Temperatur
oberhalb der Temperatur, an der kesselsteinbildende Bestandteile aus dem frischen Seewasser
ausfallen, aufgeheizt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer ersten, mehrstufigen
Schnelldestillationsvorrichtung zur Gewinnung von Frischwasser und Seewasser, das im
wesentlichen frei von kesselsteinbildenden Bestandteilen ist, und einer zweiten, mehrstufigen
Schnelldestillationsvorrichtung, gekennzeichnet durch einen der zweiten Schnelldestillationsvorrichtung
(16) vorgeschalteten Erhitzer (78).
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