DE369230C - Verfahren und Vorrichtung zum Konzentrieren und Eindampfen von Loesungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Konzentrieren und Eindampfen von LoesungenInfo
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- DE369230C DE369230C DEB104882D DEB0104882D DE369230C DE 369230 C DE369230 C DE 369230C DE B104882 D DEB104882 D DE B104882D DE B0104882 D DEB0104882 D DE B0104882D DE 369230 C DE369230 C DE 369230C
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-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D1/00—Evaporating
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
369280
Bei der Behandlung von Lösungen, die wertvolle Bestandteile enthalten, wie z. B. die
Wasser von Searles Lake, isj; es bekanntermaßen wegen der großen Brennstoffersparnis
wünschenswert, eine mehrfach wirkende Verdampfung bei der Konzentration der Lösung
in Anwendung zu bringen. Die Verwendung von mehrfach wirkenden Verdampfern ist aber in vielen Fällen praktisch tmmöglich gemacht,
und zwar wegen zweier Hauptschwierigkeiten. Die erste dieser besteht in den großen Unterschieden in den -Siedepunkten
von reinem Wasser und Lösungsflüsigkeiten bei gleichem Druck. Der von der Lösung ab-J.S
gegebene Dampf ist, obgleich er die Temperatur der Lösung selbst besitzt, nichtsdestoweniger
nur in dem Zustande überhitzten Dampfes und verliert, wenn er gekühlt wird,
seine Wärme ohne zu kondensieren, bis seine Temperatur den Kondensationspunkt gesättigten
Dampfes bei dem betreffenden Druck erreicht hat. Er kann also seine latente
Wärme nur an eine Flüssigkeit unterhalb dieser Temperatur abgeben.
Ferner ist eine zweite Schwierigkeit vorhanden, die zurückzuführen ist auf die Temperaturdifferenz zwischen der durch Kondensation zu erwärmenden Flüssigkeit und dem Kondensationspunkt des Dampfes, welcher Unterschied in der Praxis sehr erheblich ist. Der Temperaturunterschied im Betriebe beträgt dabei zwischen den einzelnen Stoffen 15 bis 2O° C, so daß die Zahl der einzelnen, praktisch brauchbaren Stoffe gering ist. Wenn diese Schwierigkeit noch dadurch, wie es häufig geschieht, vermehrt wird, daß an den Kondensatorröhren auf einer Seite oder auf den Verdampfungsröhren auf der anderen Seite bzw. an beiden Ablagerungen entstehen, die die Wärmeleitfähigkeit stark herabsetzen, so wird es praktisch unmöglich, mehrfache Wirkungen zu erzielen, insbesondere bei Lösungen, deren Siedepunkt weit über dem des Wassers liegt.
Ferner ist eine zweite Schwierigkeit vorhanden, die zurückzuführen ist auf die Temperaturdifferenz zwischen der durch Kondensation zu erwärmenden Flüssigkeit und dem Kondensationspunkt des Dampfes, welcher Unterschied in der Praxis sehr erheblich ist. Der Temperaturunterschied im Betriebe beträgt dabei zwischen den einzelnen Stoffen 15 bis 2O° C, so daß die Zahl der einzelnen, praktisch brauchbaren Stoffe gering ist. Wenn diese Schwierigkeit noch dadurch, wie es häufig geschieht, vermehrt wird, daß an den Kondensatorröhren auf einer Seite oder auf den Verdampfungsröhren auf der anderen Seite bzw. an beiden Ablagerungen entstehen, die die Wärmeleitfähigkeit stark herabsetzen, so wird es praktisch unmöglich, mehrfache Wirkungen zu erzielen, insbesondere bei Lösungen, deren Siedepunkt weit über dem des Wassers liegt.
Zweck der Erfindung ist nun, diese Schwierigkeiten zu beseitigen und gleichzeitig erhebliche
Vorteile bei der stufenweisen Konzentration von Lösungen zu erzielen.
Die Erfindung hat auch noch den besonderen Vorteil, die bei der Konzentration der
Lösung gebildeten Kristalle zu vergrößern, was dadurch erreicht wird, daß die zu bildenden
Kristalle in einer sich nach aufwärts bewegenden, dauernd übersättigten und zu
gleicher Zeit zwecks Bildung der Kristalle gekühlten Lösungssäule nach abwärts sinken
und dabei Flüssigkeitsschichten durchlaufen, die heißer als sie selbst sind.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Abb. 1 ist eine
schematische Gesamtansicht der Vorrichtung. Abb. 2 zeigt im Schnitt und in vergrößertem
Maßstabe Einzelheiten der Vorwärmkolonne und Abb. 3 einen vergrößerten Schnitt durch
Einzelheiten der Konzentrationskolonne.
Die Vorrichtung besitzt zwei Kolonnen oder Türme A und B, von denen die erstere
als Vorwärmkolonne, die zweite als Konzentrations- oder Verdampfungskolonne bezeichnet
werden soll. Diese Kolonnen müssen von so beträchtlicher Höhe, beispielsweise 100 Fuß, sein, daß am Boden derselben befindliche
Flüssigkeit auf hohe Temperatur gebracht werden kann, ohne daß sie ihren Siedepunkt
erreicht, der ja abhängig ist von dem Druck, dem die Flüssigkeit durch die darüberliegende
Flüssigkeitssäule unterworfen ist.
Die Vorwärmkolonne A ist durch Scheidewände α in Kammern unterteilt, die mit
Dampfschlangen b ausgestattet sind. Letztere besitzen Ablaßhähne/ und sind nahe dem
Boden jeder Kammer gelagert. Von dem oberen Teil jeder Kammer führt eine Umlaufröhre
C zu dem unteren Teil der nächsten Kammer, in die sie nahe dem Boden eintritt. Die zu behandelnde Flüssigkeit oder Lösung,
welche am Kopf der Kolonne durch ein Rohr c eintritt, fließt also abwärts von Kammer zu
Kämmer, bis sie die unterste Stelle der Kolonne erreicht. go
Die Kolonne A ist mit dem unteren Teil der Kolonne B durch ein Rohr d verbunden, das
seinerseits mit Heizvorrichtungen H versehen ist, durch die die Temperatur der von der
Kolonne A abfließenden Flüssigkeit etwas erhöht werden kann, bevor die Flüssigkeit in die
Kolonne B eintritt.
Die Verdampfungskolonne B ist mit Fang- > flächen D für den Dampf versehen. Die
Räume unterhalb jeder dieser Flächen sind durch Röhren e mit einer entsprechenden
Dampfschlange in der Kolonne A verbunden. Jede dieser Dampfschlangen liegt an einer
Stelle, wo die Temperatur der in der Ko-
lonne A absteigenden Flüssigkeit niedriger ist als diejenige des an dieser Stelle mittels
der Schlange zugeführten Dampfes. Auch liegt jede Schlange weit genug nach abwärts,
um ein Kochen oder eine Dampfbildung innerhalb der Flüssigkeit bei der betreffenden
Dampftemperatur zu verhindern.
Um die besten Ergebnisse zu erzielen, müssen zweckmäßig -die Kolonnen und die
ίο Verbindungsröhren zwischen den Dampf fangfiächen
und den Dampfschlangen isoliert werden, so daß keine Wärmeverluste eintreten.
Zusammengefaßt wird also die zu behandelnde Flüssigkeit dem Kopf der Kolonne A
zugeführt. Sie strömt dann in dieser nach abwärts und durch das Rohr d nach dem
unteren Teil der Kolonne B, wobei sie auf ihrem Wege ζ. B. mit Hilfe von der Heizvorrichtung
H oder unmittelbar den Schlangen b
in der Kolonne A zugeführten Dampf erhitzt wird. Auf diese Weise wird die Kolonne B
mit erhitzter Flüssigkeit gefüllt. Für den Fall, daß die Wirkung der Heizvorrichtungen
H nicht genügt, um beim erstenmal die Flüssigkeit auf ihren Siedepunkt zu bringen,
wird der Einlaß der Flüssigkeit an der Kolonne A, sobald beide Kolonnen gefüllt sind,
abgestellt und dann die Flüssigkeit in Umlauf - versetzt, indem sie von dem Kopf der Kolonne
B der Kolonne yi zurückgeleitet wird, bis sich Dampf in der Kolonne B zu entwickeln
beginnt. Diese Entwicklung wird zunächst nur in dem oberen Teil der Kolonne B eintreten, wo der Druck am niedrigsten
ist. Im weiteren Betriebe aber wird die Dampf entwicklung nach abwärts" bis in den
unteren Teil der Kolonne B fortschreiten, bis die ganze, ■ durch die Heizvorrichtungen H
hindurchströmende Flüssigkeitsmasse auf eine dem Siedepunkt an der- untersten Danpffangfläche
D entsprechende oder etwas darüberliegende Temperatur gebracht ist. Dann befindet
sich die gesamte Vorrichtung in vollem Betriebe. Irgendwelche in den Röhren e oder
Dampfschlangen b enthaltene Flüssigkeit kann durch zeitweises Öffnen der Ablaßhähne / mit
Hilfe des in den Räumen unterhalb der Fangflächen D befindlichen und unter Druck
stehenden Dampfes ausgetrieben werden. Während dieser Zeit wird die in· der Kolonne A
befindliche Flüssigkeit durch den aus der Kolonne B entnommenen Dampf erhitzt.
Die zu konzentrierende Flüssigkeit tritt in -den Kopf der Kolonne A durch das Rohr c
ein und fließt in ihr von Kammer zu Kammer nach abwärts. In der oberen Kammer wird
die Flüssigkeit durch Dampf -.mittels derjenigen
Schlange b erhitzt, die ihrerseits den Dampf von dem höchsten Punkt der Kolonne
B entnimmt. Dieser Dampf ist kalt genug, um zu kondensieren. 'Die Flüssigkeit
j nimmt also die volle latente Wärme des in der entsprechenden Höhe aus der Konzentrationskolonne
B . abgezogenen Dampfes auf. Die j Wärme des Dampfes genügt nicht, um die zu
j behandelnde Flüssigkeit zu verdampfen. Letztere nimmt also nur die latente Wärme
j des· Dampfes- auf und gewinnt diese wieder. Auf diese Weise durchläuft die Flüssigkeit die
ganze Kolonne^ nach abwärts und wird dabei stufenweise durch den von der Kolonne B
abgenommenen, die Schlangen b durchströmenden und in jeder folgenden Stufe heißeren
Dampf erhitzt. Es findet dabei kein Sieden statt, da die Druckzunahme infolge der Vergrößerung
in der Höhe der Flüssigkeitssäule ungefähr gleich ist der Zunahme des Dampfdruckes
in der Konzentrationskolonne B. Wenn die Flüssigkeit den Boden der Kolonne
A erreicht hat, ist ihre' Temperatur auf einen Grad gestiegen, der der latenten Verdampfungswärme
des in der Kolonne B erzeugten Dampfes entspricht.
Von der Kolonne A gelangt die Flüssigkeit durch das Rohr d nach der Kolonne B, indem
sie auf ihrem Wege dorthin durch Heizvorrichtungen H erwärmt wird. Letztere können
aus mittels Frischdampf erhitzten Rohrschlangen bestehen oder anderweitig ausgebildet
sein. Die Erwärmung der Flüssigkeit durch diese Heizvorrichtungen wird so weit
getrieben, daß sie in die Kolonne B mit einer Temperatur eintritt, die etwas unterhalb desjenigen
Siedepunktes liegt, der dem Druck im Unterteil der Kolonne B entspricht.
Wenn dann weiter die Flüssigkeit innerhalb der Konzentrationskolonne B aufwärts steigt,
sinkt ihr Siedepunkt allmählich wegen- der Druckabnahme, und es entwickelt sich von
ihr Dampf, der unterhalb der Fangflächen D gesammelt und nach den Heizschlangen in der
Kolonne A abgeführt wird. Bei verhältnismäßig schweren Lösungen entspricht die Senkung
des Siedepunktes ungefähr 10C bei
jedem Fuß, welchen die Flüssigkeit in der Kolonne aufsteigt, so daß bei einer Aufwärtsbewegung
von 6 Fuß der Siedepunkt sich um ungefähr 6° gesenkt hat und die Temperatur
entsprechend gefallen ist.
Die Temperaturverminderung wird vervollständigt durch Abgabe latenter Wärme an. die
Flüssigkeit in .der Kolonne A, welche hier also wieder gewonnen wird, so daß die Kolonne A
als Rekuperator wirkt.
Es kann eine Differenz von 250 C zwischen
der Temperatur der Flüssigkeit in der Kolonne B und derj enigen der Temperatur rund
um die Heizröhren in der Kolonne A auf gleicher Höhe eintreten, welche Differenz auf
die Wirkung der Heizvorrichtungen H zurückzuführen ist.
Sobald sich die aufsteigende Flüssigkeit
Claims (6)
1. Verfaliren zum Konzentrieren und Eindampfen von Lösungen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Lösung nach Erwärmung eine Kolonne nach aufwärts durchströmen läßt, in der die Lösung
durch stufenweise Dampf entnahme allmählich abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufwärts
strömende Lösungssäule am Boden der Kolonne erhitzt und dann fortschreitend
abgekühlt wird, um sie zu konzentrieren oder auszukristallisieren, wobei die sich
bildenden Kristalle innerhalb der Flüssigkeit nach abwärts fallen und dabei Lösungsschichten
höherer Temperatur durchstreichen.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Vorwärmkolonne,, in der die Lösung unter fortschreitender
Temperaturerhöhung nach abwärts strömt, mit einer Verdampfungskolonne verbunden' ist,'in der die Flüssigkeit
unter fortschreitender Temperaturverminderung nach aufwärts fließt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwärmkolonne
mit Heizschlangen versehen ist, die mit von der Lösung in der Verdampfungskolonne
erzeugtem Dampf gespeist werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdampfungskolonne
mit Auffangvorrichtungen versehen ist, die eine stufenweise Entnahme von Dampf aus ihr und seine
Überleitung zur Vorwärmkolonne in entsprechenden Höhen ermöglichen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwärmkolonne
mit Scheidewänden versehen ist, welche die Kolonne in Kammern unterteilt und Röhren besitzt, welche die
Flüssigkeit von dem Oberteil jeder Kammer nach dem Boden der nächst-folgenden "überführen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB104882D DE369230C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Konzentrieren und Eindampfen von Loesungen | ||
FR551396D FR551396A (fr) | 1922-05-15 | Procédé et appareil pour la concentration de solutions |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB104882D DE369230C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Konzentrieren und Eindampfen von Loesungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE369230C true DE369230C (de) | 1923-02-16 |
Family
ID=6991186
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB104882D Expired DE369230C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Konzentrieren und Eindampfen von Loesungen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE369230C (de) |
FR (1) | FR551396A (de) |
-
0
- DE DEB104882D patent/DE369230C/de not_active Expired
-
1922
- 1922-05-15 FR FR551396D patent/FR551396A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR551396A (fr) | 1923-04-04 |
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