DE336611C - Verfahren zur Verwendung von Heissdampf zu Heizzwecken - Google Patents

Verfahren zur Verwendung von Heissdampf zu Heizzwecken

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DE336611C
DE336611C DE1919336611D DE336611DD DE336611C DE 336611 C DE336611 C DE 336611C DE 1919336611 D DE1919336611 D DE 1919336611D DE 336611D D DE336611D D DE 336611DD DE 336611 C DE336611 C DE 336611C
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steam
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D1/00Evaporating
    • B01D1/14Evaporating with heated gases or vapours or liquids in contact with the liquid

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verwendung von Heißdampf zu Heizzwecken.
  • Es ist einerseits bekannt, Heißdampf, der zu Heizzwecken verwendet werden soll, vorher durch Berührung oder Vermischung mit Wasser zu enthitzen, da Heißdampf als solcher zu Heizzwedken ungeeignet ist. Bei diesem Verfahren wird der gesamte Wärmeinhalt des zugeführten Heißdampfes abzüglich der im ablaufenden Dampfwasser enthaltenen Wärmemenge nutzbar gemacht.
  • Anderseits ist es auch bekannt, Flüssigkeiten mit Dampf in Berührung zu bringen, zu zerstäuben usw., um sie dadurch einzudämpfen, zu konzentrieren. Es ist dabei vorgesehen, daß der zugeführte Dampf überhitzt sein kann. In diesem Falle geht natürlich der Heißdampf in den gesättigten Zustand über.
  • Letztere Verfahren können bei Gegenwart von -Luft oder indifferenten Gasen und bei möglichst niedrigem Druck (praktisch meistens Atmosphärendruck) ausgeübt werden, wobei es wünschenswert ist, daß die Luft möglichst wenig gesättigt sei. Natur, gemäß sättigt sie sich bei der Berührung mit der einzudampfenden Flüssigkeit und begünstigt so die Eindampfung der letzteren. Die Erwärmung, welche die Luft durch Vermischung mit Dampf und warmer Lösung erfährt, steigert dabei ihre Aufnahmefhigkeit für Wasser dampf in bekannter Weise Die im folgenden beschriebene Erfindung stellt nun eine Kombination der soeben erwhnten beiden Verfahren dar. Es wird nämlich die Ausnutzung des Heißdampfes in folgende zwei Stufen zerlegt: I. Sättigung des Heißdampfes durch Berührung, Vermischung oder Zerstäubung mit irgendeiner einzudampfenden Lösung, und II. anschließende Verwendung des gesamten bei diesem Prozeß entstehenden Sattdampfes zu Heizzwecken, z. B. zum Eindampfen weiterer Mengen Lösung.
  • Die Durchführung des Verfahrens stellt jedoch zwei Forderungen auf, nämlich völligen Abschluß der ganzen Apparatur von Luft und Gasen, da (diese bei der Wärmeübertragung durch Heizflächen stören, ferner Vollzug der Stufe I bei höherem Druck als der Stufe II, da für die Stufe II ein Wärmegefälle übrigbleiben muß.
  • Der neue Erfindungsgedanke dieser Kombination besteht in der Erkenntnis, daß durch die Vereinigung und Modifizierung der beiden genannten Verfahren die Uberhitzungswärme des zugeführten Heißldampfes zweimal ausgenutzt wird, während dies nach den bisherigen Methoden nur einmal möglich war. Verfährt man nämlich in der genannten Weise, so wird in der Stufe I die Wirkung erzielt, daß der Heiß dampf sich sättigt und dabei eine bestimmte Wassermenge aus der einzudampfenden Lösung verdampft. Der Wärmeinhalt des dabei neugebildeten Satttdampfes ist der verschwundenen Überhitzungswärme gleich.
  • Letztere ist damit zum erstenmal zur Verdampfung nutzbar gemacht. In der Stufe II nun erfolgt die Niederschlagung dieses bei I aus der Überhitzungswärme gebildeten Dampfes (gleichzeitig mit dem gesamten nun mehr gesättigten zugeführten Dampf), ^wobei also abermals eine der Überhitzungswärme entsprechende Wärmemenge nutzbar gemacht wird.
  • Es soll nun zunächst die Ausführung des Verfahrens an zwei Beispielen besprochen und hierauf der zu erzielende Vorteil durch' ein Zahlenbeispiel erläutert werden.
  • Nach der Ausführungsform in Fig. I handelt es sich beispielsweise um die Verdampfung einer in der Einldampfpfanne 5 befindlichen Lösung. Hier strömt der Heißdampf aus der Leitung I durch eine im geschlossenen Vorverdampfer 3 befindliche Saugdüse2, expandiert zum Teil und' saugt aus der Pfanne 5 durch die Leitung 7 siedende Lösung an, mit der er sich mischt und aus der er dabei so viel Wasser verdampft, bis er völlig in Sattdampf übergegangen ist. Die angesaugte Lösung wird also im Vorverdampfer konzentrierter. Sie verläßt den letzteren, vom Dampf getrennt, durch eine Leitung 9, wobei zweckmäßig die Regelung des Abflusses selbsttätig durch ein Schwimmerventil 8 erfolgen kann.
  • Die ganze, den Vorverdampfer verlassende Sattdampfmenge tritt alsdann in die Heizschlange4 ein, wo sie in bekannter Weise nutzbar gemacht wird. Das Niederschlagiwasser fließt durch den Dampfwasserableiter 6 ab. Der erzielte Mehrgewinn wird hier durch die im Vorverdampfer aus der heißen Lösung verdampfte Wassermenge dargestellt. Demgemäß setzt sich auch die Menge des aus 6 ablaufenden Dampfwassers zusammen aus der dem zugeführten Heißdampf entsprechenden Wassermenge, vermehrt um das im Vorverdampfer 3 aus der Lösung verdampfte Wasser.
  • In dem weiteren Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 findet die Heißldampfsättigung durch Berieselung unter Druck in einem Rieselturm l o statt, der mit einer geeigneten Füllung versehen sein kann. Der Heißdampf strömt durch den Stutzen II zu, durch 12 strömt der Sattdampf ab. Die einzudampfende Lösung wird durch I3 heiß eingepumpt und fließt, vom Dampf getrennt, durch 14 ab. Auch hier kann der Abfluß selbsttätig geregelt sein. Obwohl also auch hier bereits eine gewisse Verdampfungsarbleit geleistet wurde, entspricht doch der Wärmeinhalt des abgehenden Sattdampfes demjenigen des zugeführten Heiß dampfes und kann also in beliebigen Heizvorrichtungen voll ausgenutzt werden, wobei allerdings von Strahlungsverlusten abgesehen ist und ferner angenommen wird, daß die einzudampfende Lösung heiß zugeführt wird.
  • An einem Zahlenbeispiel möge der Vorgang noch genauer beschrieben werden.
  • Angenommen, es stehe Heißdampf von 5 Atm. und 3000 zur Verfügung. Derselbe hat einen Wärmeinhalt von 738 W.E. dieser möge nun in Berührung mit einer einzudampfenden Lösung in einem Vorverdampfer 3 nach Fig. I auf 4 Atm. expandieren und sich dabei sättigen. Sattdampf von 4 Atm. hat 655 W. E. Einem Kilogramm Heißdampf entsprechen also 738 - 1,12 kg Sattdampf von 655 4 Atm. Jedes Kilogramm Heiß dampf wird also aus der Lösung 0,12 kg Wasser verdampfen und mit diesem I, kg Sattdampf von 4 Atm. bilden. Dabei sind Wärmeverluste nicht berücksichtigt, und ferner ist angenommen, daß die zu verdampfende Lösung bereits siedend in den Vorverdampfer eintritt, so daß ihr also nur noch Verdampfungswärme zuzuführen ist. Die erhaltenen 1,12 kg Sattdampf haben einen Wärmeinhalt von 738 W. E. gleich demjenigen des eingeströmten Heiß dampfes, der nun in der Eindampfpfanne 5 voll zur Geltung kommt. Pro 1 kg zugeführten Heißdampf strömen I, I2 kg Dampfwasser aus 6 ab.
  • Obwohl also 1 kg Heißdampf im Vorverdampfer bereits 0, kg Wasser aus der Lösung verdampft hat, wird dennoch der volle Wärmeinhalt desselben in der Eindampfpfanne nutzbar.
  • Daraus errechnet sich folgende Dampf ersparnis: Da obiger Sattdampf bei einer Dampfwasserablauftemperatur von I00° pro Kilogramm 555 W. E. durch die Schlange 4 abgibt, so entspricht die pro Kilogramm zugeführten Heißt'dampf in der Eindampfpfanne 5 abgegebene Wärememnge: 1,12#555=622 W. E. Dies ist die Größe des nach bisherigen Methoden nutzbar gemachten Wärmebetrages.
  • Im vorliegenden Eall ist aber die gesamte Überhitzungswärme des zugeführten Heißdampfes bereits einmal im Vorverdampfer 3 zu Verdampfungszwecken ausgenutzt worden.
  • Das sind 738 - 655 = 83 83 W. E. Es wurden also 705 gegenüber 622 W. E. nach bisherigen Methoden ausgenutzt. Das bedeutet also eine Mehrausnutzung von über I3 Prozent.
  • Die Tatsache, daß man die zu verdampfende Lösung praktisch nicht mit der Temperatur in den Vorverdampfer einführt, die ihr gemäß dem dort herrschenden Druck als Siedetemperatur zukommt, ändert nur wenig am obigen Resultat. Es wird zwar erforderlich sein, die Lösung auf Siedetemperatur zu erhitzen, die dazu nötige Wärmemenge wird aber nutzbar, wenn die Lösung wieder aus dem Vorverdampfer austritt. Es tritt nämlich eine entsprechende Nachverdampfung ein.
  • Verloren ist nur diejenige Wärmemenge, die verbraucht wurde, um die aus der Lösung verdampfte Wassermenge vollends auf Siedetemperatur zu bringen, also nur ein kleiner Bruchteil der im Vorverdampfer 3 transformierten Wärme.
  • Das beschriebene Verfahren kann noch anderweitig modifiziert werden. Auch ist es dem Fachmann ohne weiteres klar, wann und wie die Anwendung desselben geboten erscheint.

Claims (3)

  1. PATENT-ANsPRiJcErE : I. Verfahren zur Verwendung von Heißdampf zu Heizzwecken nach vorheriger Absättigung dies selben durch Berührung, Vermischung oder Zerstäubung mit einzudampfenden Lösungen, wobei letztere gleichzeitig konzentriert werden, dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten Stufe die Berührung, Vermischung oder Zerstäubung der Lösung mit dem Heißdampf in einem abgeschlossenen Raum ohne Zutritt von Luft oder sonstigen Gasen erfolgt und der Heißdampf dabei nur so weit entspannt wird, daß des aus ihm und der Lösung gebildete Sattdampf noch für seinen nachfolgenden Verwendungszweck genügend hohen Druck bzw. Temperatur besitzt, worauf das Dampflösungsgemisch in seine Bestandteile zerlegt und der gesamte Dampf in einer zweiten Stufe zu beliebigen Heizzwecken verwendet wird, so daß durch die Vereinigung dieser beiden Stufen in der genanntenWeise eine doppelte Ausnutzung der Überhitzungswärme des Heiß dampfes ermöglicht wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens I bei Eindampfvorrichtungen üblicher Art zum Eindampfen von Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Heiß dampf in einem geschlossenen Vorverdampfer und Sättiger (3) mittels einer Saugdüse (2) heiße Lösung ansaugt, die zweckmäßig der Eindampfvorrichtung entnommen wird, sich mit dieser Lösung mischt uns dabei gesättigt wird, worauf das Dampflösungsgemisch getrennt und der gesättigte Dampf in die Eindampfvorrichtung geleitet wird, während die konzentrierte Lösung zweckmäßig wieder in den Verdampfer zurückströmt, wobei ihr Ablauf selbsttätig geregelt werden kann.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach I, gekennzeichnet durch die Anwendung eines Rieselturmes, in dem der Heißdampf in bekannter Weise mit der einzudampfenden Lösung berieselt wird, wobei er sich sättigt und die Lösung konzentriert wird, worauf die Lösung unten abgelassen und der gesamte Dampf oben abgeleitet und seinem weiteren Verwendungszweck zugeführt wird.
DE1919336611D 1919-10-28 1919-10-28 Verfahren zur Verwendung von Heissdampf zu Heizzwecken Expired DE336611C (de)

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