DE730908C - Verfahren zur Darstellung von ungesaettigten Ketonen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe auf biochemischem Wege - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von ungesaettigten Ketonen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe auf biochemischem Wege

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DE730908C
DE730908C DESCH113003D DESC113003D DE730908C DE 730908 C DE730908 C DE 730908C DE SCH113003 D DESCH113003 D DE SCH113003D DE SC113003 D DESC113003 D DE SC113003D DE 730908 C DE730908 C DE 730908C
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testosterone
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DESCH113003D
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Dr Heinrich Koester
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Bayer Pharma AG
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Schering AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P33/00Preparation of steroids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J1/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J7/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J9/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane

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Description

  • Verfahren zur Darstellung von ungesättigten Ketonen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe auf biochemischem Wege Es ist bekannt, daß man auf biochemischem Wege, und zwar durch partielle Reduktion mittels Hefe aus 44,5-And'ostendion-(3,z7). Testosteron herstellen kann. Ebenso ist mit Hefe eiine Reduktion von Dehydroand-rosteron zum j5,6-Androstendiol-(3,z7) durchgeführt worden (Mit m o 1 i und Mitarbeiter, Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft ; o, 170 [i9371; Zeitschrift f. Physiologische Chemie 245.93 (19371.
  • Es wurde nun gefunden, daß in-an auch bei Anwendung anderer biochemischer Methoden zu Testosteron gelangen kann, wenn man sich nämlich die oxydative Wirkung gewisser Mikroorganismen zunutze macht. So läßt sich z. B. mit Hilfe von Bakterien der Acetobaktergruppe, insbesondere mit dem Bakterium (Acetobacter) Pasteurianum eine partielle Oxydation von z15,6-Androstendiol-(3,i7) ermöglichen, - so daß Testosteron entsteht. Ferner kommen Bakterien, wie Micrococcus Oblongus oder Sorbose-Bakterien, für die biochemische Oxydation in Betracht. Auch Schimmelpilze, z. B. gewisse Aspergillaceen, können für diese Reaktion vorteilhaft verwendet werden. In gleicher Weise wie Androstendiol läßt sich Dehydroandrosteron mit Hilfe derselben Bakterien zum 1d4,5- Androstendion-(3,z7) oxydieren und 45,c-Androstendiol-(3,17)-monopropionat-17 zu Testosteron.
  • Testosteron wurde bereits auf synthetischem Wege, und zwar aus Deliy@lroandrosteronacetat über Androstendiolmonöacetat. Androstendioläcetatbenzoat, Androstendiolmonobenzoat, Testosteronbeilzoat hergestellt. Wie schon aus dieser Skizzierung ersichtlich, bedarf es zu dieser Herstellung fünf Arbeitsphasen, was naturgemäß ein viel umständlicheres Verfahren, egenüber dem beanspruchten bedeutet, «-elches in zwei Phasen au: Dehydroandrosteron über Androstendiol das Testosteron liefert.
  • Gegenüber dein obenerwä hnten Verfahren der partiellen Reduktion des Androstendions von M a m o 1 i. it-elches auf enzymatischem Wege ebenfallls zum -Testosteron führt, besitzt das beanspruchte Verfahren den technischen Vorteil, da(i das für letzteres nötige Ausgangsmaterial, z. B. das An.drostendiol, aus dein Dehydroandrosteron in quantitativer (ioo "/o) Ausbeute erhalten tvird, während der bei dem Reduktionsverfahren von M a -m o 1 i ztt verweii-dende Ausgangsstoff, das Androstendion, in geringerer Ausbeute erhalten werden kann.
  • Das Verfaluen sei inl folgenden an Hand der Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Beispiel x Als Nährlösung für die Bakterien wurde ungellopfte Bierwürze für Lagerbier verwendet. Der Maltosegehalt Gier Würze wurde 1),-stimmt und durch Verdünnen mit M-asser auf einen Gehalt -von etwa .4 °/o gebracht. Die Nährlösung wurde dann nach Zusatz von Calciumcarbonat .2() Minuten bei 115° itri Autoldaven erhitzt und nach dein Abkühlen klar filtriert. Die erneut unter Druck erhitzte Nährlösung wurde darauf in sterile geräumige Petrischalen gefüllt und mit dem Bacterium Pasteurianum> beimpft. Nach 3tägigcin Stehen bei Zitninertetnperatur wurde in jede Petriscbale, die 30occtll Nährlösung entlei;It, eine Lösung voll 311 in- Androstendiol in 15 ccm Äthylalkohol vorsichtig hinzugegeben. \aich weiterem Stehen bei Ziminertemperatitr wurzle von neuem die gleiche Menge Androstendiol leinzugefügt Und nochin,als z Tage bei derselhei; Temperatur belassen. -Darauf wiu-den die Inhalte der Petrischalen zusätntnengegebetl untl erschöpfend mit Äther behandelt.
  • Die ätherische Lösung wurzle durch Waschen von der Essigsäure befreit, die ebenfalls bei der Gärung sich gebildet hatte, und nach dein Trocknen verdampft. Der Rückstand wurde mit Digitonin gefällt, das Filtrat vom Digitotiin befreit und in _lethanol mit Semicarbaziclwcetat umgesetzt. Das Seniicarbazon würde isoliert und in bekannter Weise gespalten-Nach Behandlung mit säurehaltigem Methanof wurde aus Essigester kri-
    stalliniert. Das Produkt zeigte in Äthanol
    einen Drehwert von (v);; = ; zo8 ->; Fp.
    1 q2= und erwies sich als Testosteron, Aus-
    beute 1,0",0# Beispiel a
    Unter Verwendung desselben Substrates
    für die Bakterien wurde, wie im vorigen Bei-
    spiel beschrieben, die alkoholische Lösung des
    zu oxydierenden Produktes zu teer Bakterien-
    kultur gegeben. Ver-,%-enrlet wurden 2()()111g
    Dehydroandrosteron bei einer Substratinengc
    von 300 ccm. Nach 3tä-igeili Stehen
    wurde alit Äther extrahiert. Ldie atllerisclic
    Löstnlg gewaschen, getrocknet und verdampft.
    Der Rückstand wurde dann zur Entfernun-
    des unveränderten @ehydroandrosterans
    .I Stunden in absolutem Py-ridin mit Phtalsäure-
    anliydrid behandelt, das Reaktionsgemisch fitz
    Wasser gegossen, nlit Äther elti-ailiert und
    das Pvridin durch Waschen finit s:iurelialti-
    gein `@"asser entfernt. Der saure Plltalsäure-
    ester des Dehydroandrosterons lieh sich dann
    finit Alkali abtrennen, und die ätherische
    Lösung hinterließ nach dem Verdampfen ein
    Kristallisat, das mit säurehaltigem 1letltanol
    behandelt wurde untl nach dein Uinkri.stal-
    lisieren aus Hexan Androstendion vom Drüh-
    wert (y)i;'- -I-- 198' (CHCI,) und Fp. Z73
    ergab, Ausbeute 2o "l,.
    Beispiel 3
    Ebenso wie in den Beispielen i und 2 be-
    schrieben, wurde in einem weiteren Versuch
    Androsteildiolm,onopropioieat-t; der Oxyda-
    tion unterworfen, und zwar wurd°il 30o nir
    dieses Produktes (Fp. 1-.6'; (i);' _ - 6 2 '
    (C.H"0H) für eine Bakterienkultur finit
    300 ccni Substrat benutzt. Nach .ltäz-igem
    Stehen bei Zimmertemperatur wurzle, wie im
    Beispiel z beschrieben, aufgearbeitet, auch
    (las unveränderte Monopropionat als saurer
    Plltalsä ureester entfernt. Das nach der Iso-
    nierisation verbleibende Testosteronpropionat
    wurde dann aus Hexan kristallisiert und
    hatte folgende Daten: Fp. 12i'; (x);"' -
    8; - (C. H3 OH). Ausbeute a 1 ";'o.
    Beispiel d.
    Auf 1 1 einer Nährlösung von der Zusainniensetzung: 1 % Pepton, o, a °,!o Ainiiiotiiunibiphosphat, o,1 °,7o Kaliumbipllospllat, 0,025 Magnesiumphosphat werden Sorbosel>akterien zum äuten Wachstum gebracht. l)atlil werden ztt dieser Kulturlösung portionsweise io ccal einer 2°joigen Lösung von Cholesterin in Alkohol gegeben. Nach längerem Stehen wird das gesamte Reaktionsgemisch mit Äther extrahiert. Die Ätherlösung wird mit Wasser gewaschen, getrocknet und verdampft. Der Rückstand wird darauf in Methanol finit Setnicarbazidacetat eingesetzt. Dabei tritt Abscheidung von Cholestenonsemicarbazon ein. Das Semicarbazon liefert nach der Spaltung das Cholestenon mit den Daten: Fp. 8o bis 8z°; (oc)'D° = -i- 87° (CHC13). Die Ausbeute beträgt 29 °/ä.
  • Beispiel 5 6o ccm steriles Hefewasser wurden durch Zugabe von io ccm m/5 sek. Natriumphosphat und io ccm m/5 prim. Kaliumphosphat gepuffert, mit Zoo mg fein pulverisiertem Dehydroandro-steron versetzt .und 1 Stunde im Dampftopf sterilisiert. Nach dem Erkalten wurde rnit einigen Tropfen .einer aeroben Bakterienmischung infiziert, die nach üblichen Methoden aus - Mailänder Hefe (Mailänder flockige Fermente) gezüchtet worden war. Das Reaktionsgemisch wurde dann bei 32' unter Sauerstoff 46 Stunden geschüttelt. Danach wurde der Versuch unterbrochen und die Suspension filtriert. Dem auf dein Filter verbliebenen Rückstand wurde das Reaktionsprodukt durch Auskochen mit Aceton entzogen: Nach dem Einengen der Acetonlösung und vorsichtigem Zusatz von Wasser kristallisierte in einer Ausbeute von 87"/, das A4 Androstendion vom Schmelzpunkt 168' (unkorr.).
  • Beispiel 6 6o ccm steriles Hefewasser wurden durch Zugabe von io com m/5 sek. Natriumphosphat und io ccm m/5 prim. Kaliumphosphat gepuffert, mit Zoo mg fein pulverisiertem Pregnenolon versetzt und i Stunde im Dampftopf sterilisiert. Nach dem Erkalten wird mit einigen Tropfen einer frisch in Hefewasser gezüchteten dehydrierenden Bakterienmischung infiziert. Das Reaktionsgemisch wird dann bei 32° unter Sauerstoff 6 Tage lang geschüttelt. Danach wird der Versuch unterbrochen und die Suspension filtriert. Das Reaktionsprodukt wird dem auf dem Filter verbliebenen Rückstand durch Auskochen. mit Aceton entzogen und zur Kristallisation gebracht: es stellte ein Gemisch von Pregnenolon und Progesteron dar. Die Trennung dieses Gemisches wird nach B u t enandt und Westplial auf folgendem Wege durchgeführt.
  • Das Gemisch wird in 3 ccm Chloroform und 11/= ccm absolutem Pyridin gelöst. Nach dem Abkühlen der Lösung auf o' wird eine ebenfalls gekühlte Mischung von o,5 ccm Chlorsulfonsäure und 2 ccm Chloroform langsam hinzugegeben. Das Reaktionsgut wird erwärmt und z Stunde auf dem Wasserbade zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten werden . etwa .4o ccm Äther und -2o ccm 2 n-Soclalösung hinzugefügt und kräftig geschüttelt. 1)as Natriumsalz des sauren Pregnenolonsulfates fällt aus und wird mit Äther gewaschen. Die gesamten ätherischen Lösungen werden vereinigt, finit verdünnter Schwefelsäure und Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird in verdünntem Alkohol gelöst und ergibt 8o mg Progesteron (A4 Pregnendion). Das Natriumsalz wird durch .Behandlung mit einem Gemisch aus Teilen Alkohol und i Teil 5 n-Schwefelsäure gespalten;. es lieferte 8o mg Pregnenolon zurück-Beispiel 7 6o ccm steriles Hefewasser werden mit i o ccm n/5 Na. H P 0g und i o ccm 1i/5 prünärem KH.POi gepuffert und mit aoog fein pulverisiertem Methylandrostendiol versetzt und i Stunde im Dampfbad sterilisiert. Nach dem Erkalten wird mit einigen Tropfen der frisch in Hefewasser gezüchteten Bakterienmischung infiziert. Das Reaktionsgemisch wird dann bei 32° unter Sauerstoff 5 Tage lang geschüttelt. Danach wird der Versuch unterbrochen und die Suspension filtriert. Der auf dem Filter verbleibende Rückstand wird mit Aceton aufgenommen und durch Filtrieren von den Bakterien befreit. Die Trennung des nach Verdampfen des Acetons erhaltenen Gemisches in. ketonhaltige und nichtketonhaltige Teile erfolgt z. B. mittels Girards Reagens, Zu diesem Zwecke löst man den Rückstand in 3o ccm absolutem Alkohol und gibt 3 g Eisessig und 1,5 g Girards Reagens hinzu und kocht dann i Stunde am Rückflußkühler. Nach dein Abkühlen gießt man die Reaktionsmischung in 200 Mn Wasser, «-elches eine zur i\ eutralisierung von 2,79 Essigsäure berechnete Menge NaOH enthält. Man extrahiert dann dreimal mit Äther und wäscht die ätherische- Lösung, welche den nicht ketonhaltigen Anteil enthält, mit Wasser, trocknet dann mit Natriumsulfat und dampft den Äther ab. Durch Kristallisieren aus verdünntem Aceton 20111g unverändertes l ethylandrostendiol.
  • Die wäßrige Lösung des mit dem Girard-Reagens erhaltenen Produktes wird mit io g konzentrierter H. S O,, versetzt und nach 2 Stunden wiederholt mit Äther ausgezogen. Die ätherische Lösung wird dann mit Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und der Äther verdampft. Der Rückstand liefert nach dem L mkristallisieren aus verdünntem 'Methanol und verdünntem Aceton 15o mg einer Substanz vom Schmelzpunkt 163° bis 16.1' (unkorr.). In -.Mischung mit Metliyltestosteron zejgt sich keine Schmelzpunkterniedrigung.
  • Beispiel 8 6o ccin steriles Hefexasser" «-erden finit io ccm 11/5 Nag H P O4 und i 0 ccm 11/5 primärem KH=PO4 gepuffert und finit aoog fein pulverisiertem '-#Ietliylandrostendiol versetzt und 1 Stunde im Dampfbad sterilisiert. Nach dem Erkalten wird mit einigen Tropfen eines frisch in Hefewasser gezüchteten Bakterienstammes infiziert. Der zur Dehydrierung verwendbare Stamm wird aus einem Bakteriengemisch wie folgt gewonnen: In einem dehydrierenden Bakteriengemisch aus Mailänder Hefe, wie es z. B. durch M ainoli und V ereellone, Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft ;1, 1686 (1938) gewonnen werden kann, herrschen Stäbchenformen vor. Bei der Reinzüchtung durch Plattenkulturen auf Hefewasseragar bei 37' (Optimaltemperatur) finden sich iieb°fi großen weißen Oberflächenkolonien mit lockenförmigen Ausläufern zahlreiche kleinere, zitronengelbe, glattrand,ige, erhabene, saftig glänzende Kolonien bis zu a min Durchmesser. Die aus diesen gelben Kolonien gewonnenen Reinzuchten in Hefewasser waren zur Dehydrierung befähigt, während die großen weißen Kolonien Sporenbildner vom Typus Bacillus subtilis enthielten, die stets wirkungslos waren.
  • Die aus den gelben Kolonien erhaltenen Keime erwiesen sich unter dein llikroslzop als sehr kleine, teilweise zu l:urz°n Ketten vereinigte.Kurzstäbchen. Sporenbildung und Eigenbewegung konnten niemals beobachtet werden. Die physiologischen Eigenschaften der Keime wiesen darauf hin, daß die Organismen wahrscheinlich zur Gattung Corynebakteritim L. et _X. zu rechnen sind. Der Stamm ist deutlich nach Gram färbbar: obwohl längere Fadenbildungen, echte Verzweigungen, keulige Anschwellungen u. dgl. nicht beobachtet «-erden konnten, «-aren immerhin kürzere Fäden und gewisse Unregelmäßigkeiten der Form unverkennbar; auch eine gewisse Streifenbildung bei der Färbung, in der gut und schlecht färbbare Strecken ab-`vechselten, war mehrfach zu sehen. Der Stamm zeigt gutes Wachstum in Hefenasser und auf den entsprechenden Agar- und Gelatinenährböd.en; weniger günstig erwies sich aus Fleisclie@tral.:t Hergestellte Peptonbouillon. Auffallend ist das ausgesprochene Luftbedürfnis der Bakterien und ihr kräftiges Peptonisierungsvermögen in Milch, die be i 37' C nach 3 Tagen fest koaguliert wird, das Koagulum wird anschließend, von oben her beginnend, aufgelöst und ist nach etwa 1.1 Tagen praktisch vollständig in eine fast klare gelbliche Flüssigkeit verwandelt. Gelatine-Stichkulturen zeigen ini Stichkanal nur mäßiges Wachstum, während sich an der Oberfläche eine gelbe Auflage bildet: die Verflüssigung der Gelatine beginnt bei Zimmertemperatur nach etwa 6 bis 7 Tagen und schreitet langsam fort. Schüttelkulturen in Peptonbotiillon Agar mit 2 "/" Traubenzucker oder llilchzucl;er zeigen gute: Wachstum an der Oberfläche, aber keinerlei Gasbildung. In Nährböden aus Hefeautolysat ist nur anfänglich ein geringes oder überhaupt kein Wachstum festzustellen. Die Kartoffelkultur zeigt ähnlich wie die Schrägagarkultur eine kräftige, gelbe, saftig glänzende Auflage.
  • Alle genannten Eigenschaften treffen für einen Stamm der Gattung Corynebacterittill helvolum L. et N., so daß man an Stelle des aus \lailänder Hefe gewonnenen Bakterienstammes auch auf andere Art und `''eise gezüchtete Stämme des Corynehacterhini helvoltun L. et \'. verwenden kann.
  • Das finit dem nach vorstehenden Atisfülirungen erhaltene Bakterium versetzte Reaktionsgemisch wird dann bei 32' unter Sauerstoff > Tage lang geschüttelt. Danach wird der Versuch unterbrochen und die Suspension filtriert. Der auf dein Filter verbleibende Rückstand wird mit Aceton aufgenoniinen und durch Filtrieren von den Bakterien befreit. Die Trennung des nach Verdampfen des Acetons erhaltenen Gemisches in ketonhaltige und nichtketonhaltige Teile erfolgt z. B. mittels Girards Reagens.
  • Zu diesem Zwecke löst man den Rückstand in 30 ccm absolutem Alkohol und gibt 3 g Eisessig und 1,5 g Girards Reagens hinzu und kocht dann i Stunde am Rückilwßkühler. Nach dein Abkühlen giellt man die Reaktionsmischung in Zoo ccm Wasser, welches eine zur \ etitralisierung von 2,; g Essigsäure berechnete Menge NaOH enthält. llan extrahiert dann dreimal finit Äther und wäscht die ätherische Lösung, welch-- den nicht ketonhaltigen Anteil enthält, mit Wasser, trocknet dann mit Natriumsulfat und dampft den Äther ab. Durch Kristallisieren aus verdünntem Aceton 2() nig unverändertes 3,letliv landrostendiol.
  • Die wäßrige Lösung des mit dem Girard-Reagens erhaltenen Produktes wird mit io> T konzentrierter H. S 04 versetzt und nach Stunden wiederholt mit Äther ausgezogen. Die ätherische Lösung wird <tann niit Was,cige«-aschen, mit Natriumsulfat getrocknet und der Äther verdampft. Der Rückstand liefert nach dem Lmkristallisieren ans verdünntem Aceton 13o fing einer Substanz vorn Schmelzpunkt 163- = bis 16.1' (unkorr.). In llisclitiiig mit 1Iethvltestosteron zeigt sieh keine Schmel-rpunkterniedrigung.
  • Acetvlierung von Methyltestosteron 30 nig der oben beschriebenen Substanz wer,l"n 1!_ Stunde mit 2 ccm @ssigsurean@vdrid gekocht und der L'berschuß von Essigsäureanhydrid entfernt. Der Rückstand wird aus verdünntem Alkohol umkristallisiert. Der, Schmelzpunkt des 23 mg erhaltenen Produktes liegt bei 17q.° bis i75° (unkorr.) und zeigt in Mischung mit Methyltestosteronacetat keine Erniedrigung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Ketonen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe, dadurch gekennzeichnet, daß man ungesättigte Verbindungen dieser Reihe mit einer ringständigen sekundären Hydroxylgruppe in der 3-Stel@lung, z. B. Androstendiol, enzymatischen oder phytochemischen Oxydationsmethoden unterwirft. a. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation mit Hilfe von Bakterien der Acetobaktergruppe. insbesondere mit dem Bacterium Pasteurianum, durchführt.
DESCH113003D 1937-06-04 1937-06-04 Verfahren zur Darstellung von ungesaettigten Ketonen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe auf biochemischem Wege Expired DE730908C (de)

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