-
Vorschubantrieb für Drehbänke Bei Drehbänken erfolgt der 'Vorschubantrieb
des, Werkzeugschlittens in bekannter Weise vorn der Hauptspindel ,des Spindelstocks
aus meist zwangsläufig durch Räderübertragung auf die Leitspindel oder Zugwelle
des Werkzeugschlittens. Diese zwangsläufige Räderübertragung ist notwendig,, um
bei großen Vorschüben die erforderliche Durchzugskraft des Werkzeuges zu erzielen.,
außerdem sind die Räder auswechselbar, d. h. als Wechselräder ausgebildet, um. beim
Gewindeschneiden ganz bestimmte Veischübe oder Steigungen einstellen zu können.
-
Nachdem jedoch infolge der Entwicklung der Drehverfahren immer weitergehende
Anforderungen an die Dreibänke gestellt werden, hat sich der vorstehend gekennzeichnete
Vorschubantrieb mehr und mehr als mangelhaft und unzureichend erwiesen.
-
Diese neueren Anforderungen an eine leistungsfähige Drehbank sind
folgende: i. Es muß bei verhältnismäßig niederen Drehzahlen der Hauptspindel (bis
etwa i5oo Umdr./Min.) Gewinde geschnitten und mit großen Vorschüben gesch nippt
werden können.
-
2. Es muß bei hohen Drehzahlen der Hauptspindel (etwa I5oo bis 25oo
Umdr./Min. oder höher) geschlichtet werden können, und zwar zur Erzielung ,einer
sauberen, fertigen Drehfläche mit sehr geringen, sog. Feinstvorschüben.
-
Diesen verschiedenartigen Anforderungen kann mit ,dem erwähnten Vorschubantrieb
nicht Rechnung getragen werden, denn bei den hohen Drehzahlen der Hauptspindel -würden
die hohen Umfangsgeschwindigkeiten der Wechselräder zu störendem Geräusch, vorzeitiger
Abnutzung der Räder und anderen Schwierigkeiten, insbesondere auch einem unsauberen
Drehbild, führen. Die Wechselräder sind jedoch zum Schneiden von Gewinden bei niederen
Drehzahlen unentbehrlich. Weiterhin ergeben große Vorschübe von etwa 3 mm/Umdr.
beim Schruppen des Werkstückes und gleichzeitig Feinstvorschübe von etwa 1/1o,)
mm/Umdr. beim Schlichten des Werkstückes einen so, großen Regelbereich, nämlich
,etwa i :3oo, daß er mit .einem Wechselrädersatz nebst der Übersetzung des üblichen
Vorschubkastens nicht überbrückt werden kann.
-
Erfindungsgemäß ist der neue Vorschubantrieb so ausgebildet, daß er
verschiedene Übertragungsmöglichkeiten von der Hauptspindel auf den Vorschubräderkasten
wahlweise ermöglicht, und zwar bei niederen Drehzahlen und beim Gewindeschneiden
durch Wechsielräder, bei hohen Drehzahlen durch geräuschlosen Riemen. Außerdem ist
ein .weiteres Rädervorgelege (beispielsweise 1 :25) vorgesehe n, welches wahlweise
in den Vorschubantrieb eingeschaltet werden kann oder nicht, je nachdem mit
Feinstvorsehüben oder mit großen Vorschüben gearbeitet wird.
Dies
vier Antriebsmöglichkeiten sind jede für sich bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung.
:bleu und :erfinderisch ist die Anordnung, wodurch jeder dieser vier Antriebe wechselweise
bei :ein und derselben Drehbann zur Anwendung gebracht werden und damit die Drehbank
sowohl zum Schruppen und Gewindeschneiden als auch zum Schlichten mit hohen Drehzahlen
und ferner zum beliebigen Arbeiten mit groben. und mit Feinstvorschüfen geeignet
gemacht werden kann. Gegenüber den bekannten Drehbänken, die nur mit einem dieser
Vorschubantriebe ausgerüstet sind oder deren Leitspindel durch ein Räderwechselgetriebe
oder durch einen Riementrieb wahlweise angetrieben werden kann, so daß eine schnelle
Umschaltung vom Gewindevorschub auf verschiedene Langzuggeschwindigkeiten erzielt
wird, stellt daher die neue Anordnung einen technischen Fortschritt dar.
-
Die Forderungen der vielseitigen Verwendungsmöglichkeit sind zwar
schonerfüllt und gelöst bei dem Hauptantrieb von Drehbänken. Es ist bekannt, die
Hauptspindel einer Drehbank sowohl durch Räder als auch durch Riemen wahlweise anzutreiben,
um auf ein und derselben Drehbank mit niederen Drehzahlen schruppen und mit hohen
Drehzahlen schlichten zu können. Hingegen erfolgt auch bei diesen Drehbänken der
Vorschub nur in einer der bekannten Arten, d. h. entweder durch Räder (Wechselräder)
oder durch Riemen. Mit anderen Worten, derartige bekannte Drehbänke mit dem vorstehend
gekennzeichneten Hauptantrieb erfüllen noch nicht ganz die Forderung ges Schruppens
mit großen Vorschüben, des Gewindeschneidens durch Wechselräder und des Schlichtens
mit Feinvorschüben, da die bekannte Lösung sich nur auf den Antrieb der Hauptspindel,
jedoch nicht auf den Vorschubantrieb bezieht.
-
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i eine Vorderansicht, Abb.2 eine, Seitenansicht,
Abb. 3 einen waagerechten Teilschnitt (vergrößert) nach a-b in ebb. i bzw. c-d in
Abb. 2.
-
Der Aufbau der Vorrichtung ist folgender Für den Antrieb des Vorschubräderkastens
von der Hauptspindel aus über die Räder 1, 2 und die sog. Herzwelle sind Wechselräder
3, .1, 5 vorgesehen, die den Antrieb über die Räder 6 und 7 innerhalb des Vorschubräderkastens
auf die Hülse 14 weiterleiten, die lose auf der Welle 2o des Vorschubräderkastens
läuft. Die Hülse 14. kann einerseits über die Kupplung 1811119 unmittelbar
mit der Welle 20 verbunden werden. In diesem Falle wird die auf dieser Welle 2o
verkeilte. aber verschiebbare Kupplung 18 nach innen geschoben, so daß die am rechten
Ende der Kupplung 18 befindliche Innenverzahnung 19 mit der linksseitigen Außenverzahnung
der Hülse 14. in. Eingriff kommt. Die Hülse 14. kann andererseits aber auch über
das Rädervorgelege 13, 15, 16 und die Kupplung 18 ,' 1; mit der Welle 2o verbunden
werden. In diesem Fall wird die Kupplung 18 nach außen geschoben, bis die beiden
Zahnkupplungen 1; am Rad 16 und .an der Kupplung 18 in Eingriff kommen.
-
Außer dem Antrieb des Vorschubräderkastens über die Wechselräder ist
noch ein weiterer Weg vorgesehen, bei dem nach Ausrücken des Zahnrades 2 und Einrücken
der Kupplung 8 der Antrieb von der am Ende der Hauptspindel sitzenden Riemenscheibe
8,, aus durch Riemen über die Riemenscheiben 9, i o auf die Riemenscheibe i i und
von dort aus über das - Rad 12 auf das Rad 13 erfolgt. Dieses treibt entweder die
Hülse 1:1 an, die in der vorher beschriebenen Weise durch Einwärtsschieben der Kupplung
18 unmittelbar mit der Welle 2o verbunden werden kann, oder es kann die Bewegung
über die Stirnräder 15 und 16 und die Kupplung 18/17 auf die Welle 2o übertragen.
In diesem Falle wird die Kupplung 18 in der ebenfalls schon angegebenen Weise nach
außen geschoben, bis, die beiden Zahnkupplungen 17 am Rad 16 und an der Kupplung
18 in Eingriff kommen.
-
Es bestehen also folgende vier Übertragungswege für den Antrieb des
Vorschubräderkastens i. Für Gewindeschneiden und Drehen bei Hauptspindelgeschwindigkeiten
bis etwa 1500 Umdr./Min. mit gewöhnlichem Vorschub von der sog. Herzwelle aus über
das Wechselrädergetiiebe unmittelbar auf den. Vorschubräd!erkasten.
-
2. Für Gewindeschneiden und Drehen bei Hauptspindelgeschwindigkeiten
bis etwa I5oo Umdr./Min. mit Feinstvorschüben von der sog. Herzwelle aus über das
Wechselrädergetriebe und über das ausrückbare Untersetzungsrädervorgelege auf den
Vorschubräderkasten.
-
3. Für Drehen bei Hauptspindelgeschwindigkeiten über .etwa 1500 Umdr./Min.
mit gewöhnlichem Vorschub von der Hauptspindel aus über den ausrückbaren Riementrieb
unmittelbar auf den Vorschubräderkasten.
-
.1. Für Drehen bei Hauptspindelgeschwindigkeiten über etwa I5oo Umdr./Min.
mit Feinstvorschüben von der Hauptspindel aus über den ausrückbaren Riementrieb
und das ausrückbare Untersetzungsräder"orgeleg e auf den Vorschubräderhasten.