-
Regeleinrichtung für Haspelantriebe bei Umkehrwalzwerken Die Erfindung
bezieht sich auf -Umkehrwalzwerke, bei denen die Triebmaschinen des Auf- und des
Abwickelhaspels abwechselnd als Motor oder als Bremsstromerzeuger arbeiten. Hierbei
wird weitgehend von einer Regelung der. Haspelmaschinen nach dem auf das Walzgut
ausgeübten Zug, und zwar auf Grund der der ausgeübten Zugkraft entsprechenden Stromstärke
in dem Ankerkreis der Maschinen, Gebrauch gemacht. Di°se Regelungsart ist insofern
etwas schwierig, als durch sie allein der gesamte Regelungsbereich berücksichtigt
werden muß, der einmal dadurch bedingt ist, daß die Aufw:chelhaspel entsprechend
der Querschnittsverminderung beim Walzen schneller laufen müssen als die Abwickelhaspel,
und ferner dadurch, daß hierzu noch besondere Regelungen entsprechend den auftretenden
geringeren Änderungen vom Sollwert erforderlich -sind. Dieselbe Regelung umfaßt
also einen Grob- und einen Feinregelungsbere:ch.
-
Um die Grobregelung für sich vorzunehmen, ist die jeweils bremsend
wirkende Haspelmaschine an die Stromquelle über einen dieser entgegengeschalteten
Zusatzstromerzeuger" angeschlossen «-orden, so daß sie mit Rücksicht auf die Ouerschnittsverminderung
des Walzgutes beim Durchgang durch die Walzen mit geringerer Geschwindigkeit als
der Aufwickelhaspel läuft. Der Zusatzstromerzeuger mußte hierbei aber für dieselbe
Amperezahl und etwa die halbe Spannung der Haspelmasehinen ausgelegt sein; er war
deshalb unverhältnismäßig groß. Die Erfindung bezweckt, in erster Linie die Spannung
des Zusatzstromerzeugers herabsetzen und damit die Abmessungen der Maschine verkleinern
zu können. Ferner sollen auch weitere Verbesserungen der Wirkung
derartiger
Anlagen durch Verringern der Kraft zur Beschleunigung und. Verzögerung der -?assen
der umlaufenden Teile nicht nur des Zusatzstromerzeugers, sondern auch der Haspelmotoren
erreicht werden.
-
Gemäß der Erfindung «-erden die Haspelinotoren eines Umkehrwalzwerks
in an sich bekannter Weise mit doppelten oder dreifachen Ankerwicklungen ausgerüstet,
je nachdem Ouerschnittsverniinderungen bis zti ungefähr 3o"/0 oder 33'/,°;o des
Walzbandes oder sonstigen Walzgutes bei jedem Stich hergestellt «-erden sollen.
Wenn diese Motoren mit zwei Ankern versehen «-erden, werden sie so geschaltet, daß
beide in Reihe an dem mit geringer Geschwindigkeit laufenden Abwickelliaspel zur
Wirkung kommen, während nur eine Ankerwicklung bei dein mit höherer Geschwindigkeit
laufendenAufwickelhaspel gebraucht wird. Die Haspelmaschinen mit dreifacher Ankerwicklung
werden so geschaltet, daß die drei Wicklungen in Reihe liegen, wenn die Maschine
mit dem Abwickelhaspel arbeitet, dali aber für den Antrieb des Aufwickelliaspels
nur zwei Wicklungen in Reihe geschaltet sind, während die dritte nicht gebraucht
wird. Auf diese `'eise kann der Zusatzstromerzeuger im Niederspannungsbereich arbeiten
und deshalb kleiner bemessen werden, weil er nur für die Kompensation des Spannungsabfalls
durch Stromwärme und für das Spannen des Walzbandes während der Anlaßvorgänge gebraucht
wird. Sowohl die Zusatzmaschine als auch die Haspelinotoren erhalten aber auch infolge
der kleineren Abmessungen bzw. der Ankerunterteilung wesentlich geringere Beschleunigungs-
und Verzögerungsmomente, wodurch der Anlauf und die Umsteuerung des Walzwerkes verbessert
werden.
-
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die Verwendung von Haspelmotoren mit
zwei Ankern oder Wicklungen, während Fig. 2 eine Anordnung mit drei Ankerwicklungen
veranschaulicht.
-
Das Walzwerk nach Fig. i besteht aus einem Walzgerät io mit Haspeln
ii und 12 für die Behandlung eines Walzbandes i3. Die Walzen werden durch einen
Gleichstrominotor 14 mit einer Feldwicklung 15 angetrieben. In derselben Weise sind
die Haspel mit dvnamoelektrischen -Maschinen 16 bzw. i; verbunden, die wechselweise
als Motor oder als Bremsstromerzeuger wirken. Als Stromquelle für den Motor 1.4
und die -Maschinen 16 und i; dient ein Gleichstromerzeuger i8 mit einer Feldwicklung
ig. Der Erregerstrom für alle Maschinen wie auch für die Regeleinrichtung wird von
einer Erregerniaschine 2o geliefert. Der Stromerzeuger i8, die Erregermaschine 2o
und ein Zusatzstromerzeuger2i «-erden durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten
Svnclironniotor o. dgl. angetrieben.
-
Der Zusatzstromerzeuger 21 wird in Reihe mit derjenigen der Haspelmaschinen
geschaltet, die als Bremsmaschine arbeitet, um zu ermöglichen, daß der Abwickelhaspel
mit kleinerer Geschwindigkeit als der Aufwickelhaspel läuft. Um den Spannungsbereich
und die Größe des Zusatzgenerators 21 zu verringern und ebenso auch die Größe der
Maschinen 16, 17, sind diese -Maschinen in bekannter Weise mit je zwei Ankerwicklungen
22, .:3 bzw. 26, 27 und je zwei Feldwicklungen 24, -25 bzw. 28, 29 versehen.
-
Wenn der Haspel i i abgewickelt wird, werden die Ankerwicklungen 2
2 und 23 in Reibe geschaltet und über den Zusatzstromerzeuger 21 an den Hauptstromerzeuger
18 angeschlossen. Die Wicklung 2; der den Aufwickelhaspel i antreibenden Maschine
17 wird unmittelbar finit dein Stromerzeuger i8 verbunden. Seine Ankerwicklung 26
bleibt dabei ausgeschaltet. Die Ankerwicklungen 26. z; können auch parallel an den
Stromerzeuger 18 angeschlossen werden, um das Drehmoment des Aufwickelhaspels zu
erhöhen. In gleicher Weise können die Ankerwicklungen 26, -2; in Reihe mit dem Zusatzgenerator
21 an den Stromerzeuger 18 angeschlossen werden, wenn der Haspel i i zum Aufwickeln
dient und der Haspel 12 abgewickelt wird, wobei dann die Ankerwicklung 23 oder die
Wicklungen 22, 23 in Parallelschaltung unmittelbar an den Stromerzeuger 18 angeschlossen
sind.
-
Auf diese Weise sind die Maschinen derart geschaltet, daß das Walzwerk
in der Lage ist, eine Querschnittsverminderung des Walzbandes von 5o°/, bei jedem
Stich aus7uführen. Es arbeitet dabei der Abwickelliaspel mit der halben Geschwindigkeit
des Aufwickelhaspels. Die -Maschine des Abwickelliaspels entwickelt noch genügende
Spannung, uni Strom an die Kraftquelle zurückzuliefern, weil ihre Ankerwicklungen
in Reihe geschaltet sind. Dabei liefert der Zusatzstromerzeuger nur eine Spannung
für die Kompensation des Spannungsabfalles infolge des `Widerstandes im Stromwege
und für den Anlauf und das Einhalten der Zugspannung. Dementsprechend braucht er
nur für einen geringen Spannungsbereich und eine kleine kW-Leistung ausgelegt zu
«-erden. Der Zusatzstromerzeuger ist finit einer Feldwicklung 31 versehen, die über
einen veränderlichen Widerstand 32 an die Erregermaschine 2o angeschlossen ist.
Unikehrsclialter 33 und 3:1. dienen zur Einstellung der Polarität dieses Stromerzeugers.
Ein weiterer C-inkehrschalter
35 der Walzenbauart ist vorgesehen,
um die Polarität des Hauptstromerzeugers. 18 und damit die Richtung des Walzwerkes
umzukehren. Dynamische Bremswiderstände 37. 38 und 39 sind vorgesehen, um den Walzinotor
14 und die Haspelmaschinen 16, 17 in bekannter Weise stillzusetzen. Die elektrisch
gesteuerten Schalter oder Kontaktvorrichtungen 41 bis 46 dienen dazu, die geeigneten
Motor- und Stromerzeugerschaltungen während des Arbeitens des Walzwerkes herzustellen.
Diese Kontaktvorrichtungen werden durch einen Walzenschalter 48 gesteuert. Die übliche
Spannung für das Einführen des Walzbandes 13 durch das Walzwerk wird durch die Druckknopfschalter
,47, 5 t, 52 und 53 geregelt.
-
Um die Spannung in dem Walzband auf einem bestimmten Betrag zu halten,
wird die Erregung der Feldwicklungen der Haspelinaschinen durch Stromregler 54,
55 beeinflußt, die beliebig, beispielsweise als Vibrationsregler, ausgebildet sein
können. Die Triebspulen dieser Regler werden an Nebenschlußwiderstände 56 bzw. 57
angeschlossen, so daß sie von den Belastungsströmen der Haspelmaschinen beeinflußt
werden.
-
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Es sei zunächst angenommen,
daß der Hauptstromerzeuger i8, die Erregermaschine 2o und der Zusatzstromerzeuger
21 mit der gewünschten Geschwindigkeit laufen. Es soll der erste Stich in dem Walzwerk
gemäß dem Pfeil von rechts nach links verlaufen. Der Walzenschalter35wird dementsprechend
nach links verstellt, so daß sich die Polarität des Hauptstromerzeugers 18 für diese
Walzrichtung ergibt. Weiter ist 'der Widerstand 36 so eingestellt, daß die Spannung
an dem Hauptstromerzeuger i8 während der ersten Spanntätigkeit so weit vermindert
ist, als für das Einziehen des Walzbandes in das Walzwerk erforderlich ist. Der
Haspel i i wird nun durch Schließen des Druckknopfschalters i angelassen, so daß
das Ende des Walzbandes 13 durch die Walzen io vorgeschoben wird. Dabei werden die
Kontaktvorrichtungen 44 und 46 und der Feldumkehrschalter 34 derart gesteuert,
daß der Hauptstromerzeuger 18 und der Zusatzstromerzeuger 21 entsprechende Energie
liefern, um den Haspel ii in der gewünschten Richtung anzutreiben.
-
Durch Schließen des Feldumkehrschalters 34 ist die Feldwicklung 31
des Zusatzstromerzeugers 21 mit der Erregermaschine 2o über einen Stromkreis, der
von der positiven Klemme der Erregermaschine über die Leiter 61' und 74, den einstellbaren
Widerstand 32, die Kontakte 75 und 78 des Umkehrschalters 34 und den Leiter 79 zu
dem negativen Leiter 65 verläuft, verbunden. Es wird dementsprechend der Zusatzstromerzeuger
erregt, so daß er die richtige Polarität erhält, um den Hauptstromerzeuger 18 bei
dein Antrieb der Ankerwicklungen 22 und 23 der Maschine 16 zu unterstützen, wenn
diese sich in der Richtung der Abwicklung des Walzbandes von dein Haspel i i bewegt.
Der Stromkreis der Ankerwicklungen 22 und 23 verläuft von der oberen Klemme des
Hauptstromerzeugers 18 über den Leiter ioi, den Zusatzgenerator -21, den Leiter
8;, die Kontakte 86 des Schalters 4.1 den Leiter 85, die Ankerwicklungen 22 und
23 in Reihe, den Nebenschlußwiderstand 56, den Leiter io4, die Kontakte des Schalters
4.6 nach der anderen Klemme des Stromerzeugers. Auf diese Weise werden die Feldwicklungen
24, 25 der Maschine 16 von der Erregermaschine 20 gespeist, und zwar über einen
Stromkreis, der von dein positiven Leiter 61' über die Feldwicklung 25, den Leiter
88, die Feldwicklung a4, den Leiter 89, den veränderlichen Widerstand 9i zu dem
negativen Leiter 65 verläuft. Dabei muß der Widerstand 32 derart eingestellt sein,
daß der Zusatzstromerzeuger 21 eine verhältnismäßig niedrige Spannung liefert, da
die Zusatzspannung sich zu der des Hauptstromerzeugers addiert und diese unter dem
Normalwert liegen soll.
-
Wenn das Walzband durch die Walzen io geführt werden s.o@ll, wird
der Walzwerkmotor 14 durch Schließen des Druckknopfschalters 42, der die Kontaktvorrichtungen
41 und 46 in Tätigkeit setzt, angelassen. Der Stromkreis für die Spule des Schalters
46 verläuft von dem positiven Leiter 61 über den Leiter 97, die Kontakte 98 und
den Leiter 95 zu dein negativen Leiter 65. Durch das Schließen der unteren Kontakte
103 des Schalters 41 und der Kontakte von 46 wird der Anker des Walzwerkmotors 14
an den Hauptstromerzeuger i8 angeschlossen. Jedoch laufen die Walzen io mit Rücksicht
auf die erniedrigte Spannung des Stromerzeugers mit einer, verhältnismäßig geringen
Geschwindigkeit.
-
Durch das Anlassen des Walzwerkmotors 14 wird das Vorderende des Walzbandes
13 nach dem Aufwindehaspel12 vorgeschoben. Es muß nun dieser Haspel in Umdrehungen
versetzt werden, damit das Walzband in der üblichen Weise daran richtig befestigt
werden kann. Der Haspelmotor 17 wird durch Schließen des Druckknopfschalters 53
in Gang gesetzt, wobei die Schalter 42 und 46 in Wirkung treten und dabei die Ankerwicklung
27 über die Leiter ioi, 81 und 82, die Kontakte i i i des Schalters 42, die Leiter
112, 113, den Widerstand 57 und die Kontakte des Schalters 46 ;an. den Stromerzeuger
18
anschließen. Gleichseitig erhält auch die Feldwicklung 29 des
Ankers 17 über die Kontakte i io des Schalters .1.2r Strom.
-
Sobald das Vorderende des Walzbandes in die Walzen eingetreten ist,
wird der Druckknopf d.; für die Haltespannung des Bande: gedrückt, um die Kontaktvorrichtungen
d4 und d.() und den -Umkehrschalter 33 zu schiiel@en. Hierdurch wird die Polarität
des Ztisatzstronierzeugers 2I umgekehrt, und die rechte Haspelmaschine 16 läuft
in einer solchen Richtung, daß sie den losen feil des NValzbandes aufnimmt und dann
dieses unter der erforderlichen Spannung hält. Der Widerstand 3.2 wird so eingestellt,
daß er die Spannung des Zusatzstromerzeugers auf einen höheren Wert liebt, als der
Hauptgenerator liefert, urn den Strom in dein Haspelrnotor ih umzukehren.
-
-Nachdem das Walzband in dein Haspel 12 befestigt ist, kann der eigentliche
@Valzvorgang beginnen. Hierbei wirkt die Maschine 1; als Motor, urn das Walzband
auf den Haspel 12 aufzuwickeln. Die Maschine i(-dient als Bremsstromerzeuger, der
eine Gegenspannung auf das Walzband ausübt. Außerdem sind die Anlcerwicl:lungetl
22, =3 der Maschine 16 in Reihe geschaltet, so daß der Haspel i i mit der halben
Geschwindigkeit des Haspels 1.2 läuft und die Maschine i6 genügend Spannung aufweist,
um Strom an die Stromquelle zuriickzuliefern. auf diese Weise dient der Zttsatzstroinerzeuger
=i, der in Reihe mit den Ankerwicklungen 2=, 23
liegt, nur dazu, den
Spannungsabfall zu decken, wenn das Walzband von dein einen Haspel zu dem anderen
während eines NValzvorganges übergeführt wird, wobei dann eine Verminderung der
Walzbatiddicke von ungefähr 50°;o für jeden Stich erzielt wird.
-
Das Walzwerk wird durch den Walzenschalter.l8 geregelt, der nach links
gestellt wird, wenn das Walzband, wie in der Zeichnung dargestellt, von rechts nach
links verläuft. Hierbei werden die Kontaktvorrichtungen der Schalter 44 .12, 4.4,
.I5 und .ICs und der Umkehrschalter 33 für das Feld des Gusatzstronierzeugers geschlossen
bzw. unigeschaltet.
-
Durch das Schließen des Schalters wird der Walzwerkmotor 14 über die
Leiter ioi, e i und io2, die Kontakte 103 des Schalters 4, den Leiter iod.
und den Kontakt des Schalters 46 an den Hauptstromerzeuger i8 allgelegt. Hierzu
mul:) der Widerstand 36 SO
eingestellt sein, dali er die Spannung des Stromerzeugers
18 auf ihren normalen Wert liebt und der Walzwerkmotor für den eigentlichen `Falzvorgang
seine normale Geschwindigkeit annimmt. Die geschlossene Kontaktanordnung 42 verbindet
die Ankerwicklung z; (fier Maschine t; finit dem llauptstromerzeuger 18 in der Weise,
dali der Haspel 1 2 das Walzband aufwickelt. Da der Stromkreis für den Anker
27 vorher bereits vorbereitet war, wird er in (fiesem Zeitpunkt nicht geändert.
1"ber die gescillossr_nen Ankerhontakte SG des Schalter: .1i «-erden die Ankerwicklungen
22 und 23 der Maschine 16 in Reihe mit dem Zusatz- und dein Hauptstromer7euger 2i
bzw. 18 geschaltet so dalß die Maschine i6 als Bremsstromerzeuger arbeitet.
-
Die Regler 54 und 33 stetierrr die Felderregung der Maschinen iG und
1; während des Walzvorganges, um die Maschinenströme innerhalb bestimmter Grenzen
zu halten und damit die Spannung in dein Walzband zu regeln. Die an den `Widerstand
;(> angeschlossene Spule des Reglers 34 spricht bei einer bestimmten Stärke des
durch die Anker 2s und 23 fließenden Stromes an. Die Kontaktteile 13;, 138 des Reglers
sind so atrgeordnet, daß sie einen @\"iderstand c)i im Erregerkreis dieser Maschinen
kurzschließen. wenn sie sich in der in der Ze:clinttng angegebenen Stellung befinden.
!n (lieseni Falle ist die ,Maschine 16 am stärksten erregt und liefert als Stromerzeuger
den Höchstwert des Stromes. Wenn der Strom in dein Widersiand 56 einen bestimmten
Wert ül)ersclireitet, öffnet die Spule des Reglers ;.4 die Kontaktteile 13; und
138, wodurch der Widerstand qi in den Feldkreis eingeschaltet und die Erregung der
Maschinen herabgesetzt wird, um den Ankerstrom zu verringern.
-
In gleicher Weise bewirkt der Regler 33 die Steuerung des durch den
Anker 2; der Maschine 1; fließenden Stromes, wodurch die auf das Walzband 13 ausgeiibte
Zugspannung geregelt wird. Bei der :n der Zeichnung dargestellten Lage des Reglers
33 liegt der Widerstand i i8 in dein IJrregerkreis der I#eldwicklung 29, wobei die
1?rrerunr (las Mindestmaß und die Geschwindigkeit des Motors das H.öchstrnaß erreichen.
Wenn der durch den N'ebenschlullwiderstand 3; fließende Motorstrom einen bestimmten
Wert überschreitet, schließt die Spule des Reglers 33 dessen Kontaktteile 143. Ido,
so daß der Widerstand 118 parallel zu der Erregerwicklung liegt, wodurch die Erregung
vergrößert und die Motorgeschwindigkeit herabgesetzt wird, so daß sich eine Abnahme
der Zugspannung für das Walzband ergibt. Auf diese Weise wird die Zugspannung für
(las Walzband während des Walzvorganges innerhalb bestimmter Grenzen gehalten.
-
'\Venn das Walzwerk am l-nde eines Stiches stillgesetzt werden soll.
wird der Steuerschalter .IS in die Auss,7lialtstellting gebracht. Hierdurch werden
die Schalter d.1,
42, .4.4 und 46 stromlos und trennen die Maschinen
16, 17 und 14 von dem Hauptstromerzeuger ab, wobei diese auch gebremst werden. Gleichzeitig
kann der Schalter 35 in die gezeichnete Ausschaltstellung gebracht werden, um die
Erregung i9 des Hauptgenerators 18 abzuschalten. Der Bremsstromkreis für den Anker
des Walzwerkmotors 14 verläuft dann über den Bremswiderstand 37 und die Kontakte
151 des Schalters 41. Der Bremskreis für die Maschine 17 verläuft von den Klemmen
des Ankers 27 über den zweiten Anker 26, den Bremswiderstand 39, die Kontakte 153
des Schalters 42 und die Kontakte 155 des Schalters 43. Für die Maschine 16 schließt
sich der Bremsstromkreis von den Klemmen des Ankers 22 über den Bremswiderstand
38, die Kontakte 156 des Schalters 45, die Kontakte 158 des Schalters 44 und die
Ankerwicklung 23.
-
Wenn das Walzwerk stillgesetzt werden soll, bevor das Ende des Walzbandes
den Haspel i i verlassen hat, muß das Walzwerk umgesteuert werden, so daß es von
links nach rechts läuft. Dies erfolgt dadurch, daß der Schalter 35 nach rechts umgelegt
und hierdurch die Polarität des Hauptstromerzeugers i8 umgekehrt wird. Hierdurch
wird auch die Richtung des Walzwerkmotors 14 und der Haspelmaschinen 16 und 17 umgekehrt.
Durch Umlegen des Schalters .48 nach rechts werden auch die Triebspulen der Schalter
41, 43, 45 und 46 und der Umkehrschalter 34 unter Strom gesetzt, so daß die Umschaltungen
für den Walzwerkgang von links nach rechts hergestellt werden.
-
Durch das Schließen der Schalter 41 und 46 wird der Walzmotor 14 an
den Stromerzeuger 18 in der vorbeschriebenen Weise angeschlossen. Durch den Schalter
45 wird die Ankerwicklung 23 mit demselben Stromerzeuger verbunden, so daß der Haspel
ii, der nunmehr Aufwickelhaspel ist, angetrieben wird. Da der Haspel 12 jetzt Abwickelhaspel
geworden ist, werden die Anker 26, 27 der Maschine 17 in Reihe geschaltet, so daß
diese als Bremsstromerzeuger arbeitet und eine Rückzugspannung auf das `Falzband
ausübt. Die Regler 54 und 55 steuern den Strom während des Walzvorganges in der
vorbeschriebenen Weise. Die Kontakte 143 und 176 des Reglers 55, der nunmehr die
jetzt als Stromerzeuger laufende Maschine 17 steuert, stellen einen 1 ebenschlußkr
eis für den Widerstand 118 her, wobei sie den erzeugten Strom so. lange erhöhen,
bis dieser einen Wert erreicht, der die Erregerspule des Reglers 5 5 veranlaßt,
die Kontakte 143, 176 zu öffnen.
-
Wenn der den Anker 23 des Haspelinotors i(i durchfließende Strom genügend
groß ist, um den Regler 54 zuln Schließen seiner Kontakte 137 und 179 zu
veranlassen, wird ein Nebenschluß für den Widerstand 9i hergestellt, um den Strom
im Il;otoranker 23 zu erhöhen und damit dessen Geschwindigkeit zu erniedrigen. Hierdurch
wird die Zugspannung für das Mralzband herabgesetzt. Dieser Nebenschlußkreis verläuft
über den Leiter 136, die Kontakte 137 und 179, den Leiter 181, den Kontakt 182 von
48 und die Leiter 142 und 65.
-
Das Walzwerk kann am Ende des Stiches dadurch stillgesetzt «-erden,
daß der Schalter 48 in die Ausschaltstellung umgelegt wird, wobei die =Maschinen
in der vorbeschriebenen Weise eine Bremswirkung ausüben. Wenn das Walzwerk in seiner
Richtung umgekehrt werden soll, um einen erneuten Stich auszuführen, werden die
Schalter 35 und 48 nach links gelegt.
-
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 gleicht im wesentlichen dem in
Fig. i beschriebenen. Der Unterschied besteht lediglich darin, daß die Haspelmaschinen
16 und 17 mit drei Ankerwicklungen ausgerüstet sind. `'Während des Walzvorganges
werden bei dem den Aufwickelhaspel antreibenden Motor nur zwei dieser Wicklungen
und bei der mit dem Abwickelhaspel verbundenen Maschine die drei Wicklungen in Reihe
geschaltet. Es werden auf diese Weise Ouerschnittsvernlinderungen des Walzbandes
bis 331/,3"17p bei jedem Stich ausgeführt. Zusätzlich zu dem Schalter 4i, der den
Walzmotor 14 an den Hauptstromerzeuger 18 anschließt, sind Schalter 183,
185, 187, 188, 189 und igo vorgesehen. Die Maschine 16 weist die Ankerwicklungen
igi, 192 und 193 nebst den zugehörigen Feldwicklungen ig4, 195 und 1c)6 auf. Die
Maschine 17 hat drei Ankerwicklungen 197, 198, igg und Feldwicklungen toi,
20z, 2o3.
-
Außer den Druckknopfschaltern 51, 52 und 53, die zur Regelung der
Anlaßvorgänge dienen, ist ein Druckknopfschalter 47 vorgesehen, der eine verminderte-
Bandspannung des Abwickelhaspels i i herstellt, wenn das Walzwerk in Gang gesetzt
wird. Der Strom für die Haspelmaschine i6 wird durch den Zusatzstromerzeuger 21
während der Zeit dieser schwachen Spannung geliefert. Der Strom für das Anlassen
der Maschinen 16 und 17 wird ebenfalls durch diesen Zusatzstromerzeuger geliefert.
-
Unter der Annahme, daß der Abwickelhaspel mit dem Bandmaterial auf
der Welle der Maschine 16 befestigt ist und der Hauptstromerzeuger i,'" die Erregermaschine
20 und der Zusatzstromerzeuger 21 mit der erforderlichen Geschwindigkeit angetrieben
werden, muß zunächst der Schalter 35 nach links eingelegt
«-erden,
um die richtige Polarität desStrotnerzeugers 18 für den Walzvorgang von rechts nach
links zu erhalten. Ferner muß die Spannung des Stromerzeugers 18 für den Anlaßvorgang
durch den Widerstand 36 auf einen verhältnismäßig niedrigen Wert herabgesetzt werden.
Hierauf wird sie dann erhöht, um den Walzvorgang in normaler Weise durchzuführen.
Der Haspel i i wird, um das Walzband in die Walzen io einzuschieben, mit dem Druckknopfschalter
_#i angelassen, der die Kontaktvorrichtung igo und den Umkehrschalter 3.4 für das
Feld 31 des Zusatzstromerzeugers unter Strom setzt.
-
Gleichzeitig werden die Feldwicklungen der Maschine 16 an die Erregermaschine
2o über einen Stromkreis angeschlossen, der von dem positiven Leiter 61 über den
Wider->iand gi, die Feldwicklungen 19d., 193 und 196 in Reihe zti dem negativen
Leiter 65' verläuft. Dementsprechend treibt die Maschine 16 den Haspel i i derart
an, daß dieser das 'Falzband gegen die Walzen io vorschiebt. Wenn das Walzband durch
die Walzen io gefädelt werden soll, wird der Walzwerkmotor i-. mit dein Druckknopf
52 angelassen. Es wird dabei die Spule des Schalters .41 erregt und damit der Walzwerkmotor
mit dem Hauptstromerzeuger 18 verbunden. Die nötige Spannung am `Falzband 13 wird
dadurch erreicht, daß der Druckknopfschalter .47 geschlossen wird, um die Spulen
der Schalter igo und 33 zu erregen und dadurch die Haspelmaschine 16 an den Zusatzgenerator
21 anzuschließen, wobei die Polarität dieses Stromerzeugers unigekehrt wird, um
die Drehrichtung des Haspels i i zu ändern. Der Erregerkreis für den Schalter igo
verläuft von dein positiven Leiter 61 über den Leiter :o6, die Kontakte 2d.1 des
Druckknopfschalters 47 und den Leiter 242 zum negativen Leiter 63. Der Erregerkreis
für den -Umkehrschalter 33 wird von dein positiven Leiter 61 nach dem negativen,
65, durch den Leiter 2.43, die Kontakte 2-l4 und den Leiter 2d.2 gebildet. ;ach
Schlielien der Kontakte 222 des Schalters igo ist die Maschine 16 mit dem Zusatzstromerzeuger
21 verbunden. Deshalb arbeitet sie derart, daß sie den losen Teil des Walzbandes
aufnimmt.
-
Wenn es nötig ist, den Haspel 12 bereits in die richtige .Stellung
zu bringen, bevor das Ende des Walzbandes daran befestigt ist, kann er durch Schließen
des Druckknopfschalters 53 angelassen werden, wodurch über die Schalter 189 und
34 die Erregung der Feldwicklung des Zusatzgenerators bewirkt wird. Nachdem das
Walzband an dem Haspel 12 befestigt ist, wird der Walzvorgang dadurch ausgeführt,
daß die Hauptsteuerwalze 48 nach links umgelegt wird, wodurch die Erregerspulen
der Schalter 41, 183 und 187 erregt werden. Hierdurch «-erden die
Anker 197 und 198 der Maschine 17 an den Hauptstromerzeuger 18 angeschlossen, so
daß der Aufwickelliaspel 12 angetrieben wird.
-
Ferner werden die drei Ankerwicklungen der Maschine 16, in Reihe unter
sich und mit dem Zusatzstromerzeuger 21 an den Hauptstrornerzeuger angeschaltet,
so daß die lZaschine als Bremsstromerzeuger für den Haspel i i wirkt. Über den Schalter
d.1 wird der Walzwerkmotor 14. an den Hauptstromerzeuger 18 angeschlossen. Ebenso
werden über die geschlossenen Kontakte 269 und 273 des Schalters 183 und den Widerstand
5; die Anker 197 und 198 der Maschine 17 in Reihe mit dem Hauptstromerzeuger 18
geschaltet, so daß die Maschine 17 als Motor den Haspel 12 antreibt, auf dem das
Walzband aufgewickelt wird.
-
An dem Schalter i87 werden die Ankerwicklungen 191, 192 und 193 der
Maschine 16 in Reihe untereinander und mit dem Zusatzstromerzeuger :a1 an den Hauptstromerzeuger
18 angeschlossen. Die Maschine 16 liefert dementsprechend Strom in die Kraftleitung
zurück und wirkt somit als Bremse für den Haspel i i, so daß das Walzband während
des Durchwalzens unter Spannung gehalten wird. Da nur zwei Wicklungen der ZZaschine
17 in Reihe liegen, während drei Wicklungen der Maschine 16 während des Walzvorganges
von rechts nach links iii Reihe geschaltet sind, läuft die Maschine 16 nur mit =/3
der Geschwindigkeit de: Motors 17 bei derselben Spannung, und die Anlage
Z,
ist für Ouerschnittsverminderungen bis zti 33'/3'; .'0 des Walzbandes
bei jedem Stich geeignet. Die Ankerwicklung igg der Maschine 17 wird nicht gebraucht,
wenn das Walzwerk von rechts nach links läuft. Auch wird darin keine Spannung induziert,
da die Feldwicklung 03 über die Kontaktteile 27 8 des Schalters 183 kurzgeschlossen
ist. Wie bei der Einrichtung nach Fig. i dient der 7usatzstroinerzeuger 21 nur zur
Kompensation des Spannungsabfalls und zur Änderung der Größe der Haspelwickel. Auch
wird der Zusatzstromerzeuger außerdem für das Anlassen und Einfädeln des Walzbandes,
wie vorher beschrieben, benutzt.
-
Am Ende des Stiches wird das Walzwerk durch den Schalter 48 angehalten,
nach dessen Umlegen die Schalter 41, 183 und 187 spannungslos werden, worauf die
Maschinen 1.4, 16 und 17 dynamisch abgebremst werden. Der Bremsstromkreis für den
Walzwerkmotor 1,4 verläuft in diesem Falle über die Kontakte 151 des Schalters 41
und den Widerstand 37. Der Bremskreis des Motors 17
erstreckt sich
über alle drei Anker in Reihe und die Kontakte 282 des Schalters 187, die Kontakte
284 des Schalters 189 und die Kontakte 286 des Schalters 183. Der Bremsstromkreis
für die Anker des Motors 16 wird gebildet über die Kontakte 289 des Schalters 188,
die Kontakte 29a des Schalters igo, die Kontakte 294 des Schalters 185 und den Widerstand
38.
-
Die Arbeitsrichtung des Walzwerkes wird umgekehrt, wenn man das Walzband
von links nach rechts bewegen will, und zwar dadurch, daß der Walzenschalter 48
für die Umschaltung der davon abhängigen Schaltvorrichtungen und der Schalter 35
für die Umpolung des Hauptstromerzeugers 18 nach rechts gelegt werden. Es wird dann
der Haspel 1 i zum Aufwinden und der Haspel 12 zum Abwinden dienen. über derr Schalter
48 werden die Schalter 41, 185, und 188 unter Strom gesetzt. Durch den Stromschluß
am Schalter q.1 wird der Walzwerkmotor 14. an den Stromerzeuger i8 angeschlossen.
Durch den Schalter 185 werden zwei der Ankerwicklungen der Maschine 16 mit dem Hauptstromerzeuger
verbunden, um so den Haspel i i anzutreiben. Durch Schließen des Schalters 188 werden
jedoch alle drei Ankerwicklungen der Maschine 17 in Reihe mit dem Zusatzstromerzeuger
z1 an den Hauptstromerzeuger 18 angeschlossen. Der Stromkreis der Maschine 17 verläuft
dann von den Klemmen der Maschine 18 über die Kontakte 303
des Schalters 185,
die Kontakte 3o8 des Schalters 188, die Ankerwicklungen igg, 198, 197 in Reihe,
den Vorschaltwiderstand 57, den Zusatzstromerzeuger 21 und die Kontakte 3o6 des
Schalters 185.
-
In dieser Weise arbeitet die Maschine 16 als Motor und treibt den
Haspel i i an, während die Maschine 17 als Bremsstromerzeuger auf den Haspel 12
einwirkt und so das Walzband unter Spannung hält. Die Ankerwicklung 193 ist währenddessen
wirkungslos, da ihre Feldwicklung 196 durch einen Kontakt 311 an dem Schalter 185
kurzgegeschlossen ist.
-
Die Schalter 33 und 34 kehren die Polarität des Zusatzstromerzeugers
um, wie bereits vorher beschrieben wurde. In gleicher Weise beeinflussen die Regler
54 und 55 die auf das Walzband ausgeübte Spannung, indem der Strom in den Erregerkreisen
für die Maschinen 16 und 17 während des Walzvorganges in der vorbeschriebenen Weise
geregelt wird. Am Ende des Stiches wird das Walzwerk dadurch stillgestzt, daß der
Schalter 48 in die Ausschaltstellung gebracht wird, wodurch dynamische Bremswirkungen
auf die Motoren ausgeübt werden. Wenn die Walzrichtung erneut umgekehrt werden soll,
um das Walzband von rechts nach links in Bewegung zu setzen, werden die Schalter
35 und 48 nach links gelegt, und der Walzvorgang tviederholt sich. Es ist selbstverständlich,
daß zwischen den einzelnen Stichen in irgendeiner Weise die erforderliche Anstellung
der Walzen erfolgt.