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Lagerung für Außenbordmotoren Die Erfindung betrifft die Lagerung
für Außenbordmotoren von Wasserfahrzeugen.
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Unter den heute gebräuchlichen Außenbordmotoren, die an der rückwärtigen
Wand (Spiegel) des Wasserfahrzeuges befestigt sind, gibt es :eine Art, deren Schraubenwelle
meist in gerader Verlängerung der Welle des Antriebsmotors unter einem verhältnismäßig
flachen Winkel in das Wasser taucht. Die Schraubenwelle ist -von einem rohrförmigen,
unter Wasserelliptisch, abgeflachten Gehäuse umgeben, das am oberen Ende an den
Motor angeflanscht ist und auf der Schraubenseite ein Lager für die 'Schraubenwelle
trägt und hier mittels :eines Spornes zum Schutze der Schraube flossenfärmig ausgebildet
ist.
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Am Spiegel des Wasserfahrzeuges ist das Traglager für den Außenbordmotor
befestigt, das .einen senkrechten Drehzapfen aufnimmt, um den der Außenbordmotor
schwenkbar ist. Der Drehzapfen ist fest verbunden mit einer Gabel, deren Augen eine
waagerecht quer zur Fahrtrichtung des Wasserfahrzeuges liegende Achse haben, um
die der Außenbordmotor geschwenkt werden kann, um die Schraube aus dem Wasser zu
heben.
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Das in Fahrt befindliche Wasserfahrzeug wird dadurch gelenkt, daß
der Außenbordmotor als Ganzes mittels eines vorn vor dem senkrechten Drehzapfen
am Motor angebrachten Handgriffes von der Bediemungsperson geschwenkt und so die
unter Wasser fahrende rückwärtige Flosse in einen mehr oder weniger flachstumpfen
Winkel mit der senkrechten Mittelebene des Wasserfahrzeuges gebracht wird.
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Es liegt nun in der Natur dieser Außenbordmotoren mit schräg liegender
Schraubenwelle,
daß mit Rücksicht auf eine möglichst große Vorwärtskomponente
des Schraubenschubes der Eintauchwinkel der Schraubenwelle so klein wie möglich
gehalten werden muß, was eine verhältnismäßig sehr lange Schraubenwelle bedingt.
Damit rückt auch die unter Wasser fahrende rückwärtige Flosse sehr weit nach hinten
vom Drehzapfen weg, und das Verstellmoment der als Steuerruder wirkenden Flosse
nimmt bei rascher Fahrt eine ganz :erhebliche Größe an. Aus diesem Grunde muß andererseits
der Handgriff zur Lenkbetätigung weit vor den Drehzapfen gelegt werden, um ertragbare
Steuerkräfte zu bekommen. Die Gesamtlänge des Außenbordmotors wird daher sehr groß.
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Nachstehend seien einige Zahlen von einem ausgeführten Außenbordmotor
zur Veranschaulichung genannt. Ein Außenbordmotor mit einer Leistung von
30 PS hat vom senkrechten Drehzapfen aus gerechnet bis zum hinteren Ende
der Schraubenwelle eine Länge von 2850 mm und bis zum vorderen Ende des Handgriffes
eine solche von 135o mm, so daß sich eine Gesamtlänge von 42oo mm ergibt. Dieser
Außenbordmotor erteilt einem Wasserfahrzeug von 6oo kg Gesamtverdrängung eine Geschwindigkeit
von etwa 28 km pro Stunde.
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Die bei voller Fahrt am vorderen Handgriff notwendige Verstellkraft
zwecks Lenkung des Wasserfahrzeuges ist dabei so groß, daß sie nur von zwei Personen
bewältigt werden kann, wobei es gleichgültig ist, ob der Außenbordmotor herausgeschwenkt
oder ,in die Gerade zurückgeschwenkt werden soll.
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Die Erfindung ermöglicht, die Baulänge erheblich kürzer zu halten
und die Steuerkräfte beträchtlich zu verkleinern.
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Fig. i zeigt ein Wasserfahrzeug i mit Außenbordmotor 2 von der Seite
gesehen. Der Außenbordmotor 2 ist mit der Aufhängevorrichtung 3 an dem Spiegel .l
des Wasser-Fahrzeuges befestigt und kann um den senkrechten Drehzapfen 5 einerseits
und um die waagerechte Achse 6 andererseits geschwenkt werden. An der Kraftmaschine
7 des Außenbordmotors ist vorn der Handgriff 8 zum Steuern des Wasserfahrzeuges
befestigt. Auf der entgegengesetzten Seite ist das Rohrgehäuse 9 angebracht, das
die . Schraubenwelle i o umschließt und am unteren Ende in den flossenförmigen Sporn
i i übergeht. 12 ist die Antriebsschraube.
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Fig. 2 zeigt die Aufhängevorrichtung 3 von vorn, also entgegen der
Fahrtrichtung gesehen; Fig.3 dieselbe von der Seite gesehen. Das Joch 13 mit dem
Drehzapfen 5 trägt an den beiden Augenenden mit den Bolzen 14. je einen Lenkhebel
15, an deren oberen Enden die Hülsen 16 mittels der Bolzen 17 drehbar befestigt
sind. Die Verbindungsstange 18 stellt die in Fig. i genannte waagerechte Achse 6
dar, um die der Außenbordmotor geschwenkt wird, der durch den Gehäuseteil I9 und
die Schraubenwelle 2o angedeutet ist. In den Fuß des Joches 13 ist auf jeder Seite
ein mit einer Gegenmutter 2i festgestellter Bolzen 22 eingeschraubt, der einen Kopf
23 hat. Gegen den Bolzenkopf 23 legt sich ein Federteller 24 mit der Schraubenfeder
25, die durch einen zweiten Federteller 26 eine Vorspannung erhält. Der Federteller
26 ist auf dem Gewinde des Bolzens 22 aufgeschraubt und durch Gegenmutter 26" gesichert.
Gegen den auf den Bolzen 22 längs verschiebbaren Federteller 24. legt sich ein über
den Zapfen 1.4 verlängerter gabelförmiger Hebelfuß 27 des Lenkhebels i 5. Das Joch
13 hat ferner Anschläge 28, gegen die sich die verstellbaren Anschlagschrauben 29
legen können.
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Die Fig. ,i, 5, 6 und 7 sind schematische Darstellungen, an denen
die Wirkungsweise der Erfindung beschrieben werden soll.
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Wird der Außenbordmotor 2 zur Einleitung einer Steuerbewegung mittels
des Handgriffes 8 um den senkrechten Drehzapfen 5 zu schwenken versucht, so setzt
die unter Wasser fahrende Flosse i i der Schwenkbewegung, wie anfangs dargestellt,
einen erheblichen Widerstand entgegen, so daß die am Handgriff 8 aufgebrachte Steuerseitenkraft
den Außenbordmotor auf den Lenkhebel 15 quer zur Fahrtrichtung (Fig. 4 und 61 schwenkt.
Dadurch wird dem Außenbordmotor infolge der verschieden langen Basis der Anlenkpunkte
14 und 17 eine Drehung in bezug auf seine Längsachse erteilt.
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Infolge dieser Drehung des Außenbordmotors in bezug auf seine Längsachse
wird die unter Wasser fahrende Flosse i i ausgclenkt und bildet mit ihrer Fläche
einen Winkel zur senkrechten Mittelebene f Fahrtrichtung) des Wasserfahrzeuges.
Durch die damit bei Fahrt verbundene Ablenkung der Wassermassen erhält die Flosse
i i einen Seitendruck und in bezug auf den Drehzapfen des Außenbordmotors ein Verstellmoment,
das den Außenbordmotor von selbst in die gewollte Steuerlage herumschwenkt, im Sinne
der am Handgriff 8 von Hand aufgebrachten Steuerseitenkraft.
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Die bei Kurvenfahrt durch die Masse des Außenbordmotors auftretende
Fliehkraft unterstützt dabei noch die von Hand aufgebrachte Seitenkraft, indem sie
die Lenkhebel 15 im gleichen Sinne auszuschwenken versucht. Um zu verhindern,
daß die auftretende Fliehkraft die Lenkhebel gleich bis in ihre Endlage a.ttsschwenkt
und somit das Svstem in einen Labilen Zustand versetzt, wirken dieses die
Federkräfte
der Schraubenfedern 25 entgegen. Das Reaktionsmoment der Kraftmaschine wirkt
sich infolge der verschieden langen Basis der Anlenkpunkte der Lenkhebel durch eine
Kraft aus, durch die in Abhängigkeit vom Drehsinn der Schraube eine der beiden Schraubenfedern
eine zusätzliche Belastung erhält. Entsprechend dieser Zusatzkraft ist die Vorspannung
der davon betroffenen Schraubenfeder stärker einzustellen.