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Ver- und Entriegelung für Totalisator-Kartenstempel Die Erfindung
betrifft eine Verbesserung bei der Ver- und Entriegelung von Totalisatorkartenstempeln.
Bei diesen an sich bekannten Kartenstempeln besteht die Notwendigkeit, daß alle
in den verschiedenen Totalisatorfilialen eingerichteten Stempel, mit denen die Wettkarten
gestempelt werden, bei Beginn eines Rennens zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichzeitig
durch Fernsteuerung von einer Stelle aus, gewöhnlich vom Starter, gesperrt werden.
Die Entriegelung erfolgt ebenfalls durch Fernsteuerung nach dem Rennen vom Rechnungsbüro
aus, wenn die Totalisatorkassen wieder geöffnet werden sollen. Im allgemeinen finden
hierbei elektrische Fernsteuerungen Verwendung, die von den genannten Steuerstellen
zum Ver- bzw. Entriegeln in Tätigkeit gesetzt werden. An Stelle elektrischer Fernsteuerung
kann auch eine rein mechanische z. B. mittels Draht- oder Seilbetrieb verwendet
werden. Diese Fernsteuerungen wirken auf den Verriegelungsmechanismus des Totalisatorstempels.
Der Zweck dieser Verriegelung ist folgender: Beim Start eines Rennens ist bekanntlich
der Wettkartenverkauf an allen Schaltern gleichzeitig zu sperren. Diese Bestimmung
wird dadurch mechanisch erreicht, daß die 'Wettkartenstempel verriegelt werden.
Es kann nun der Fall eintreten, daß im Augenblick der Verriegelung gerade noch eine
Karte im Stempel sich befindet, die von dem Verkäufer dann noch herausgezogen werden
kann. Sobald dies geschehen ist, muß die Sperrung des Stempels zur Wirkung gekommen
sein, so daß dem Verkäufer nicht die Möglichkeit gegeben ist, eine weitere Karte
zu stempeln. Daxüber hinaus muß eine Sicherung in der Verriegelung zur Wirkung kommen,
die auch beim unbeabsichtigten
oder unbefugten Festhalten des Stempels
in einer Zwischenlage, die der Verkäufer daran erkennt, daß die im Stempel befindliche
Karte gerade vom Stempeldrucker freigegeben wird, ein Stempeln weiterer Karten unmöglich
macht. Zwar sind Verriegelungen des Kartenstempels bekannt, jedoch treten diese
nicht derart in Wirkung, daß von einer unbeabsichtigten oder unbefugt gehaltenen
Zwischenstellung des Drukkers das Stempeln weiterer Karten verhindert wird.
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Bei diesen bekannten Vorrichtungen besteht die Verriegelung im wesentlichen
darin, daß ein Schwenkhebel des Kartenstempels bei seiner Bewegung in die Druckstellung
der zu stempelnden Karte einen Sperrstift verstellen kann, unter dessen unteres
Ende durch die Fernsteuerung zum Zwecke der Sperrung eine Platte geschoben wird.
Dadurch wird dem Sperrstift seine Verschiebungsmöglichkeit genommen, und der Schwenkhebel
kann bis zur Druckstellung der Karte nicht mehr durchgedrückt werden. Diese Verriegelung
kann aber nur eintreten, wenn der Kartenstempel in Ruhestellung ist, wobei die Stellung
des Sperrstiftes ein mechanisches Unterschieben der Platte unter sein unteres Ende
ungehindert zuläßt. Wenn aber die Verriegelung vorgenommen wird in einem Zeitpunkt,
in dem der Stempel in Tätigkeit gesetzt und infolgedessen der Sperrstift in die
untere Endlage gedrückt ist, so daß die Platte nicht unter sein Ende geschoben werden
kann, besteht die Möglichkeit der obenerwähnten Zwischenstellung des Stempels, die
dann zu Fälschungen von Karten ausgenutzt werden kann.
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Diese Zwischenstellung macht es nämlich möglich, weitere Karten trotz
Einstellung der Verriegelung zu drucken. Der Nachteil der bekannten Verriegelung
liegt darin, daß trotz der Ferneinstellung der Verriegelung der Sperrstift von dieser
Zwischenstellung des Stempelhebels aus verschoben werden kann, solange nicht die
vorgesehene Verriegelungsplatte vor sein unteres Ende springen kann. Es kann daher
der Verkäufer unbefugterweise mit der Hand den Stempel in dieser Zwischenstellung,
die gerade die bedruckte Karte freigibt, festhalten und eine folgende Karte einschieben
und drucken, ohne daß die Verriegelungsplatte einspringt. Die vorliegende Erfindung
hat sich zum Ziel gesetzt, dieses unbefugte Weiterdrucken von Karten dadurch zu
verhindern, daß der Zustand einer Zwischenstellung des Stempelhebels durch den Sperrstift
nicht eintreten kann.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Einrichtung, die diese Verriegelung
am Karten; stempel dadurch herbeiführt, daß der beim Stempeln einer Karte durch
den Druckhebel verstellte Sperrstift ein durch die Fernsteuerung in seinen verschiedenen
Stellungen zur Wirkung kommendes Gesperre besitzt, das ein Wiedereindrücken des
Stempelhebels in die Druckstellung auch von jeder möglichen Zwischenstellung aus
verhindert.
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Um das Wesen der Erfindung zu erläutern, sei auf die Darstellung der
beiliegenden Zeichnungen eingegangen, die einen Kartenstempel in Seitenansicht veranschaulichen,
dessen mechanische Verriegelung durch elektrisch ferngesteuerte Verriegelungs- und
Entriegelungsmagnete vorgenommen wird. Fig. i stellt den Stempel mit der darunter
befindlichen Verriegelungsvorrichtung im Teilschnitt dar, und zwar ist die dargestellte
Stellung des Stempels die Ruhelage. Fig. 2 zeigt eine entsprechende Darstellung,
jedoch befindet sich dort der Kartenstempel in der Arbeitslage bzw. in einer in
Betracht kommenden Zwischenlage und zeigt, wie hierbei die Verriegelungsvorrichtung
in Wirkung tritt.
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In der Zeichnung ist der Kartenstempel mit A und die als selbständiger
Bestandteil ausgebildete Verriegelungsvorrichtung mit B bezeichnet.
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Der Stempel A besteht hauptsächlich aus dem Drucker oder Stempelhebel
x und dem Kartenträger 2. Der Drucker i wird von zwei Seitenteilen 3 gebildet, die
in der Zeichnung in Deckung erscheinen. Sie sind an einem Bock 4. der Grundplatte
5 um eine Achse 6 verschwenkbar gelagert. Die Schwenkbarkeit wird durch Anschläge
7 für die Ruhelage und 8 für die Arbeitslage begrenzt. Der Kartenträger 2 ist zwischen
den beiden Seitenteilen 3 an diesen bei g ebenfalls schwenkbar gelagert. Wird der
Kartenträger :z gegengedrückt, so wird damit von einer gewissen Stellung aus auch
der Drucker i verschwenkt. Um das Bedrucken der auf der Kartenauflage io aufgelegten
Karte herbeizuführen, muß eine bestimmte gegenseitige Bewegung des Druckers i und
des Kartenträgers 2 erfolgen, die durch eine feststehende Kurvenbahn 13 und eine
auf dieser rollende, am Kartenträger 2 gelagerte Führungsrolle oder -walze 14. geregelt
wird. Die Rolle iq. ist an einem Arm 15 des Kartenträgers 2 angebracht. Der Kartenträger
besitzt einen zweiten Arm 16, der sich gegen einen unter Federdruck 17 stehenden
Druckstift 18 legt. Am Drucker i sind als wesentliche Teile zum Bedrucken der Karte
der Typenkasten ii, der Farbkasten ig und die Farbwalze 2o anzugeben. Auf die übrigen
Teile des Kartenstempels braucht hier nicht eingegangen zu werden.
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Das Bedrucken der auf die Kartenauflage io gelegten Karte 12 mit den
in den Typenkasten i i eingesetzten Typen kommt durch die gegenseitige Bewegung
der Kartenauflage io bei der Schwenkbewegung des Kartenträgers :2 und des Typenkastens
ii bei der Schwenkbewegung des Druckers i zustande. Die Betätigung des Kartenstempels
erfolgt ausschließlich durch von
Hand vorgenommene Bewegung des
Kartenträgers 2.
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Der erste Teil der Bewegung des Kartenträgers 2 dient dazu, die aufgelegte
Karte 12 unter den Typensatz zu bringen. Bei einem von Hand ausgeübten weiteren
Druck gegen den Kartenträger 2 wird der Stempelhebel oder Drucker i mitgenommen
und bis zu dem Anschlag 8 umgelegt. Hierbei erfolgt das Abdrucken der Typen auf
die eingelegte Karte. Bei dieser Bewegung wird durch den Arm 16 der Druckstift 18
nach, unten gedrückt und die Feder 17 gespannt. Sobald die die Karte haltende Hand
nachgibt, bewirkt die Spannung der Feder 17 das Zurückdrücken des Druckers i und
des Kartenträgers 2. Hierbei wird eine Zwischenstellung durchlaufen, die ein Herausziehen
der Karte möglich macht, sobald nämlich der Druck zwischen den Typen und der Kartenoberfläche
aufhört. Auf diese kritische Stellung wird noch bei der weiteren Erläuterung der
Verriegelung an Hand der Fig.2 zurückgekommen.
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Die Verriegelungsvozrichtung B, welche mit einem Lagerkörper 21 unterhalb
der Grundplatte 5 angebracht ist, besteht aus einem Sperrstift 22, der mittels der
Feder 23 Kraftschluß mit dem Druckstift 18 besitzt und am unteren Ende Rasten oder
Sperrzähne 24 aufweist; einer auf diese einwirkenden Sperrklinke 25 und einer Steuervorrichtung
zum Steuern der Sperrklinke 25. Die Sperrklinke 25, die an einem Körper 29 sitzt
und wagerecht verschiebbar gelagert ist, steht unter dem Druck einer Feder 28, die
die Klinke 25 gegen die Rasten 24 des Sperrstiftes 2z zu drücken versucht. Die Sperrklinke
25 kann durch eine elektromechanische Steuervorrichtung verstellt werden, die aus
einem Verriegelungsmagneten 26 und einem Entriegelungsmagneten 27 besteht. Um die
Verriegelung vorzunehmen, wird mittels der vorgesehenen Fernsteuerung ein Stromkreis
des Verriegelungsmagneten 26 geschlossen. Durch die Erregung des Magneten 26 wird
ein Sperrhebel 3o ausgehoben, so daß die Feder 28 auf den Klinkenkörper 29 der Sperrklinke
25 einwirkt, die dann in die vor ihr stehende Raste 24a eingreift. Das Entriegeln
geschieht in der Weise, daß über die vorgesehene Fernsteuerung der Stromkreis des
Entriegelungsmagneten 27 geschlossen wird. Dadurch wird der Klinkenkörper 29 der
Sperrklinke 25 zurückgeschoben, wobei diese vollständig aus dem Bereich der Rasten
24 am Sperrstift 22 gebracht ist und der Sperrhebel 3o wieder einfallen kann. Damit
ist die Entriegelung des Kartenstempels vorgenommen.
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An Stelle der vorgesehenen elektrischen Steuerung der Verriegelungsvorrichtung
kann auch jede beliebige Fernsteuerung Verwendung finden, z. B. eine rein mechanisch
wirkende Steuerung der Sperrklinke 25, in dem die Bewegung des Klinkenkörpers 29
z. B. mittels Seil- oder Drahtzuges vorgenommen wird, der einerseits das Ausheben
des Sperrhebels 3o, andererseits das Zurückziehen der Führungsstange 31 des Klinkenkörpers
29 in geeigneter Weise bewirkt.
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Zum Stempeln einer Karte 12, die auf die Kartenauflage iö des Kartenträgers
2 aufgelegt ist, wird von Hand gegen diesen ein Druck ausgeübt. Die dadurch entstehende
Kippbewegung des Kartenträgers 2 allein hört auf, sobald.die Rolle 14 am Arm 15
das Ende der Kurvenbahn erreicht. Dann nimmt der Kartenträger 2 den Stempelhebel
oder Drucker i mit, bis die Karte 12, die bei der geschilderten Bewegung des Kartenträgers
2 allein unter den Typensatz getreten ist, gegen die Typen gedrückt wiid. Bei der
Schtvenkbe`,vegung wirkt der Arm 16 gegen den Druckstift 18, und da der gegen ihn
kraftschlüssig anliegende Sperrstift 22 nur unter der Einwirkung der Feder 23 steht,
kann der Stempelvorgang stattfinden. Sobald aber der Sperrstift 22 verriegelt ist,
z. B. durch Eingriff der Sperrklinke 25 in eine der Rasten 24, wird die Kippbewegung
gehemmt, und das Drucken der Karte kann nicht erfolgen. .
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Die Wirkungsweise der dargestellten Verriegelung ist folgende Befindet
sich der Stempel in der Ruhestellung, die durch Fig. i veranschaulicht ist, so steht
der Sperrstift 22 in seiner höchsten Stellung. Wird nun die Verriegelung vorgenommen,
dann kommt die Sperrklinke 25 mit der vor ihr stehenden Raste 24" in Eingriff.
Dadurch ist der Stempel verriegelt, denn das Kippen des Kartenträgers 2 zum Zwecke
des Stempelns der Karte 12 wird durch die Sperrung des Sperrstiftes 22 an der Klinke
25 verhindert.
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Erfolgt die Verriegelung des Stempels in seiner Arbeitsstellung, die
durch Fig.2 veranschaulicht ist, bei der der Sperrstift 22 in der nach unten verschobenen
Stellung steht, so greift die Sperrklinke 25 in die gerade vor ihm stehende Raste
24L, oder wenn die Verriegelung bei einer der Zwischenstellungen des Stempels eintritt,
in eine zwischen den beiden Rasten 24.a (Fig. 1), 24L (Fig. 2) liegende Raste ein.
Geht der Kartenträger 2 zurück, so folgt durch den Druck der Feder 23 der Sperrstift
22 infolge seines Kraftschlusses der Aufwärtsbewegung des Druckstiftes 18. Dieses
ist möglich, da die Rasten 24 an der Sperrklinke 25 infolge der Federwirkung bei
28 aufwärts rutschen können. Würde aber von irgendeiner Zwischenstellung aus wieder
ein Druck auf den Kartenträger 2 ausgeübt werden, so tritt an der gerade mit der
Sperrklinke 25 in Eingriff stehenden Raste von 24 eine Sperrung des Sperrstiftes
22 ein, und ein Stempeln der Karte wird verhindert.
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Da die Rasten 24 am Sperrstift 22 auf eine dem ganzen Hub der Stempelbewegung
entsprechende
Länge am Sperrstift 22 verteilt sind, erfolgt von
jeder Zwischenstellung des Stempels aus die Verriegelung. Denn durch das Eingreifen
der Sperrklinke 25 in eine der Rasten 2.4 wird der Sperrstift 22 derart festgestellt,
daß er nicht nachgeschoben werden kann. Das bedeutet für den Stempel, daß auf den
Kartenträger 2 eingelegte Karte 12 nicht mehr gedruckt werden kann. Da mehrere Rasten
vorgesehen sind, ist es nicht möglich, von irgendeiner Zwischenstellung aus eine
neu eingelegte Karte zu drucken, weil nämlich jedes Eindrücken des Sperrstiftes
22 durch das Einspringen der Sperrklinke 25 in den nächsten Rastenzahn verhindert
wird.