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Belüftungsanlage für Körnerfrüchte u. dgl. Die Erfindung betrifft
eine Belüftungsanlage für Körnerfrüchte u. dgl., bei welcher auf einem Schüttboden
ein Netz von Luftverteilungskanälen beliebiger Profilierung zeit Luftaustrittsöffnungen
gewöhnlich. ortsbeweglich verlegt und das zu belüftende Gut auf die Luftverteilungskanäle
geschüttet wird.
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Bei den bisher bekannten Belüftungsanlagen dieser Art, bei denen die
Luftverteilungskanäle als Luftaustrittsöffnungengroße seitliche öffnungen oder bei.
Anordnung auf Füßen zwischen dem Schüttboden und den Seitenrändern einen durchgehenden
Spalt aufweisen, wird das Gut nur ungleichmäßig belüftet.. Die Ursache liegt wohl
darin, daß der durch ein Gebläse den Luftverteilungskanälen zugeführte Luftstrom
an - den Luftaustrittsöffnungen zurr größten Teil vorbeistreicht, ohne seitlich
in das Gut auszutreten, bis. an das äußerste Ende der Belüftungskanäle strömt, sich
hier staut und dadurch in der Hauptmenge aus denjenigen Luftöffnungen austritt,
welche in der Nähe der Kanalenden liegen. Außerdem wird die Belüftung auch dadurch
ungleichmäßig, da.ß durch die großen seitlichen Luftaustrittsöffnungen das Gut in
erheblicher Menge in die Luftverteilungskanäle eindringt und deren Querschnitt stellenweise
verengt. Die ungleichmäßige Belüftung macht eine umständliche Nachbehandlung des-
Gutes erforderlich, da es sonst leicht schimmelt und verdirbt. Die Erfindung bezweckt,
bei Belüftungsanlagen der angegebenen Art eine besonders, gleichmäßige Belüftung
des Gutes. zu erzielen. Dies ist dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß an den Luftverteilungskanälenals
Luftaustritts.öffnungen zahlreiche kleine Luftschlitze mit entgegengesetzt der Strömungsrichtung
der Luft in die Kanäle vorragenden Leitflächen vorgesehen sind, welche als Düsen
wirken und an jedem Luftschlitz einen kleinen Teil des Luftstromes zwangsläufig
seitlich unmittelbar in das Schüttgut ableiten. Dadurch, daß die mit größerer Geschwindigkeit
durch den engsten Querschnitt der Luftöffnungen strömende Luftmenge hinter den Luftöffnungen
bei der dort vorhandenen Querschnittsvergrößerung eine Druckerhöhung erfährt, die
den Luftstrom zum Durchdringen des Schüttgutes befähigt, und die Leitflächen auf
der ganzen Länge der Luftverteilungskanäle an allen Luftaustrittsöffnungen Teilströme
der Luft zwangsläufig in das Gut ableiten, wird dieses in seiner ganzen Ausdehnung
gleichmäßig belüftet. Die besondere Ausbildung der Luftaustrittsöftnungen verhindert
,außerdem weitgehend das Eindringen des Schüttgutes in die Luftverteilungskanäle.
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Bei Belüftungsanlagen für stehende Bunker, bei welchen Luftleitungen
parallel zu den senkrechten Wandungen des Bunkers durch das Schüttgut geführt sind,
ist es bekannt, in den Luftleitungen an schwenkbaren Luftaustrittsklappen
Bleche
vorzusehen, die in dem mit Schüttgut gefüllten Teil des Bunkers. in das Innere der
Luftleitungen hineinragen. Die Bleche liegen jedoch dabei in der Strömungsrichtung
der Luft und sind daher weder geeignet noch auch dazu bestimmt, den Luftstrom in
das Schüttgut zwangsläufig abzuleiten. Sie dienen vielmehr zum selbsttätigen Absperren
der Luftaustrittsöffnungen in dem oberhalb des Schüttgutes befindlichen Teil des
Bunkers. Bei einer Vorrichtung zur Zu-und Abführung von Luft für bewohnte Räume,
Kanäle u. dgl. ist es ferner bekannt, in dem Luftzuleitu.ngskanal einen Hohlkörper
vorzusehen, der durch verstellbare Leitwände entgegen der Strämungsrichtung wahlweise
zu bemessende Luftmengen aus dem Kanal abzuleiten gestattet. Es handelt sich hierbei
jedoch nur um die Entnahme oder Zuführung von Luft an einer oder einzelnen bestimmten
Stellen in regelbarer Menge für die Be- und Entlüftung oder Heizung von Räumen u.
dgl._ Schließlich ist es bei einer ortsfesten Trockenkammer mit fahrbarem Trockengestell,
das mehrere senkrecht übereinander angeordnete Zwischenböden zum Aufsetzen von einzelnen
Trockenpfannen für das in dünner Schicht auszubreitende Gut besitzt, bekannt, in
dem an der einen Seite der ortsfesten Trockenkanuner vorgesehenen senkrechten Zuleitungsschacht
für den abwärts gerichteten Trockengasstrom entgegen der Strömungsrichtung in den
Schacht vorragende, gebogene Leitflächen vorzusehen, welche nach unten hin länger
werden und dazu dienen, den Trockengasstrom aus dem senkrechten Schacht in die durch
Zwischenböden gebildeten waagerechten Abteilungen des fahrbaren Trockengestells
abzuzweigen. Hierbei ist für mehrere Abteilungen jeweils nur eine Leitfläche vorgesehen.
Abgesehen davon, daß es sich somit auch hier um eine Trockenvorrichtung einer wesentlich
anderen Gattung handelt, haben die Leitflächen nur den Zweck und die Wirkung, den
abwärts gerichteten Trockengasstrom sicher und möglichst gleichmäßig in die waagerechten,
übereinanderliegenden Abteilungen abzuleiten, also von einem senkrechten Kanal in
mehrere waagerechte Kanäle abzuzweigen. Eine gleichmäßige Durchdringung des Gutes
durch den Trockengasstro.m mittels der Leitflächen ist dagegen weder beabsichtigt
noch auch nur :möglich, da der Trockengasstrom das Gut überhaupt nicht durchdringt,
sondern nur über das in den Pfannen in flacher Schicht ausgebreitete Gut streicht
und hier durch an den Zwischenböden vorgesehene zungenförmige Widers ände durchwirb.elt
wird. Auch liegt bei der bekannten Trockenkammer mit fahrbarem Trockengestell überhaupt
nicht die Aufgabe vor, auf Kanäle aufgeschüttetes Gut von unten her zu belüften.
Ebensowenig ist bei der bekannten Trockenkammer ein Eindringen des Schüttgutes in
den senkrechten Zuführungsschacht möglich, obwohl dieser besonders große Verbindungsöffnungen
zu den waagerechten Trockenabteilen des fahrbaren Trokkengestells hat, da das Gut
in Pfannen auf den Zwischenböden des Trockengestells liegt. Die bekannte Trockenkammer
legt daher nicht nahe und gibt keinerlei Anregung dafür, bei Belüftungsanlagen,
bei welchen das Gut auf ein Netz von Luftverteilungskanälen mit Luftaustrittsöffnungen
ausgeschüttet ist, als Luftaustrittsöffnungen zahlreiche kleine Luftschlitze mit
entgegengesetzt der Strömungsrichtung der Luft in die Kanäle vorragenden Leitflächen
vorzusehen, wobei die Leitflächen an jedem Luftschlitz einen kleinen Teil des Luftstromes
zwangsläufig seitlich ummittelbar in das Schüttgut ableiten, eine gleichmäßige Durchdringung
des Gutes durch den Luftstrom bewirken und gleichzeitig ein Eindringen von Schüttgut
in die Kanäle verhindern.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel.
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Abb. i und ia zeigen in Seitenansicht bzw. im Querschnitt einen Belüftungskanal
bzw. Luftverteilungskanal dachförmigen Profils.
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Abb. 2 ist ein Längsschnitt durch einen Belüftungskanal gemäß Abb.
i in der Zone der Luft.austrittsöffnungen.
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Abb. 3 zeigt einen Abschnitt der Kanalwandung ;mit einer Luftaustrittsöffnung
in größerem Maßstab im- Längsschnitt.
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Die einem beliebigen Schüttboden aufliegenden Luftverteilungskanäle
i, auf welche das Gut aufgeschüttet wird, haben gemäß Abb. i dachförmiges Profil
und sind an ihren unteren Längsrändern fortlaufend mit kleinen, schlitzförmigen
Luftaustrittsöffnungen 2 versehen, die entgegengesetzt der Strömungsrichtung der
Luft in das Innere der Kanäle i vorragende Leitflächen 3 aufweisen. Die Leitflächen
3 haben .die Wirkung, daß die Luftaustrittsöffnungen 2 als Düsen wirken, und zweigen
an jedem. Luftschlitz 2 einen kleinen Teil der Luft aus der durch Pfeil q. angedeuteten
Strömungsrichtung zwangsläufig seitlich in Richtung des Pfeiles ¢' in das Schüttgut
ab. Sie verhindern gleichzeitig, daß das Schüttgut in die Kanäle i eindringt und
deren lichte Weite verengt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Leitflächen
3 unmittelbar aus der Wandung der Kanäle i abgebogen. Wie Abb.3 veranschaulicht,
kann hierbei diegegenüberliegende Kante 5 der Luftaustrittsöffnungen 2 etwas nach
außen gebogen sein. Die Belüftungskanäle i können natürlich auch beliebig andere
Querschn.ittsfornt erhalten. Auch
können die Leitflächen 3 aus besonderen
Teilen bestehen, welche an der Kanalwandung angenietet oder in sonstiger Weise befestigt
sind.