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Vorrichtung zum selbständigen Regeln der Bewegungsvorgänge von Malzwendern,
insbesondere in Keimkästen Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für Malzwender,
,bei denen die Auflockerungsvorrichtung und das Fahrwerk in bestimmte Abhängigkeit
zueinander gebracht werden sollen.
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Es ist bekamst, insbesondere in Mälzereibetrieben vorgeweichtes Keimgut
in Behältern, z. B. Keimkästen, einzulagern, in denen sich dann der Keimprozeß vollzieht
und vollendet. Zwecks Vermeidung des Verwachsens des'Keimgutes zu einem Ballen muß
dasselbe zu gewissen Zeiten aufgelockert werden. Man bedient sich hierzu maschineller
Einrichtungen. Gewöhnlich besteht eine derartige Einrichtung aus einer über dem
Keimgutlagerraum angeordneten fahrbaren Brücke mit einer in das Keimgut hineinragenden
Auflockerungsvorrichtung. Diese :@uflockerungsvorrichtung besteht entweder aus einer
Anzahl drehbarer Schaufeln oder aus Spiralen bzw. Schnecken. Der Auflockerungsvorgang
vollzieht sich in der Weise, daß zunächst bei feststehender Brücke die Auflockerungsvorrichteng
in Tätigkeit gesetzt wird. Nach einer gewissen Zeit wird auch die Brücke in Bewegung
gesetzt, so daß nunmehr die Auflockerung des Keimgutes vorgetrieben wird. Hat die
Brücke den Keimgutlagerraum vollständig befahren, so wird sie stillgesetzt, so daß
nur noch die Auflockerungsvorrichturig arbeitet. 1\?ach einer gewissen Zeit wird
auch diese stillgesetzt. Im Zusammenhang mit Keimkästen wird diese maschinelle Einrichtung
allgemein mit Keimkastenwender bezeichnet. Derartige Keimkastenwender werden bekannterweise
mittels Motoren betrieben. Es ist auch bekannt, dieselben beim Einfahren .des Wenders
in eine Endstellung mittels Endausschalter selbsttätig stillzusitzen.
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Diese bekannten Wender haben den Nachteil, daß nach vorhergegangener
Auflockerung des Keimgutes die Fahrbewegung der Wen.derbrücke von Hand eingeleitet
werden muß und daß beim Einfahren des Wenders in die Endstellung trotz selbsttätiger
Abschaltung
des Fahrwerkes die noch in Bewegung befindliche Auflockerungsvorrichtung
von Hand abgestellt werden muß. Ferner haben diese bekannten Wender den weiteren
Nachteil, daß sich deren Brücke auch dann in Bewegung setzen läßt, wenn die Auflockerungsvorrichtung
nicht arbeitet. Diese kann insbesondere bei stark v erwachsenem Keimgut zu Zerstörungen
der Einrichtung führen und den Betrieb wesentlich beeinträchtigen.
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Im Gegensatz zu den bereits bekannten Wendern wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, dieselben mit einer elektrischen Steuerung auszurüsten, welche den
Auflockerungsvorgang derart selbsttätig regelt, daß nach Einleitung des Vorganges
eine Beaufsichtigung durch das Bedienungspersonal nicht mehr erforderlich ist.
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Es ist zwar bereits bekannt, mittels elektrischer Steuerung Geräte
eine bestimmte einstellbare Zeit lang abwechselnd mit 11otoren in der einen oder
anderen Richtung zu bewegen. Jedoch beschränkt sich die Tätigkeit dieser bekannten
Steuerungen lediglich auf das Umsteuern von der einen in die andere Dreh- oder Bewegungsrichtung
des Gerätes. Derartige bekannte Steuereinrichtungen finden bereits bei Darrmalzwendern
Verwendung.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung unterscheidet sich von den bereits
bekannten Einrichtungen dadurch, daß die Steuerung nach Einleitung des Arbeitsvorganges
zunächst erst die Auflockerung svorrichtung und dann nach einer gewissen Zeit auch
.das Fahrwerk einschaltet und beim Einfahren des Wenders in die Endstellung zunächst
erst das Fahrwerk und nach einer gewissen Zeit auch noch die Auflockerungsvorrichtung
stillsetzt. Ein besonderes Merkmal der neuen Vorrichtung besteht noch darin, daß
mittels eines drehzahlabhängigen Schalters die Steuerung des Fahrwerkes und die
Steuerung der Auflockerungsvorrichtung derart in Abhängigkeit gebracht werden, daß
das Fahrwerk erst dann eingeschaltet und in Betrieb gesetzt werden kann, nachdem
sich die Auflockerungsvorrichtung in Betrieb befindet.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht aus einer Anzahl an sich
bekannter elektrischer Schaltgeräte, welche durch eine elektrische Schaltung .derart
miteinander verbunden sind und in Abhängigkeit gebracht werden, daß einerseits ein
selbsttätiger Verlauf des Auf lockerungs- und Bewegungsvorganges und andererseits
eine gewisse Betriebssicherheit der Anlage gewährleistet sind. Die Anordnung und
Anzahl der Schaltgeräte kann hierbei verschieden sein.
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--Man kann auch die Steuerung derart erweitern, daß der Wender mittels
eines Zeitschalters oder einer Uhr zu einer bestimmten Zeit selbsttätig in Betrieb
kommt und mittels der Steuerung dann nach Ablauf eines Auflockerungsvorganges selbsttätig
stillgesetzt wird.
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In der Zeichnung ist eine als Ausführungsbeispiel dienende elektrische
Steuerung für einen durch zwei Motoren betriebenen Keimkastenwender schematisch
dargestellt. Nach der Zeichnung befindet sich die Anlage im Ruhezustand. Der Wender
befindet sich in diesem Falle zwischen den Endstellungen.
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Die Steuerung arbeitet wie folgt: Entsprechend der geforderten Bewegungsrichtung
des Wenders wird der Umstellschalter i 5 entweder in die Schaltstellung I oder Il
gebracht. Hierdurch werden mehrere Steuerstromkreise geschlossen bzw. durch die
Steuerleitung R, vorbereitet. Zunächst wird über dein geschlossenen Kontakt eines
Zeitschalters 12 ein Stromkreis zur Spule eines Selbstschalters i geschlossen, so
daß dieser in die Einschaltstellung gelangt und den Antriebsmotor 14 über eitlen
Motorschutzschalter 9 mit dem Leistungsnetz RST verbindet. Durch den nunmehr in
Bewegung befindlichen Motor 14 wird die Auflockerungsvorrichtung in Betrieb gesetzt.
Bei einsetzender Bewegung der Auflockerungsvorrichtung wird ein mit dieser in zwangsläufiger
Verbindung befindlicher Schalter 16 geschlossen, welcher einen durch den am Selbstschalter
i befindlichen Hilfskontakt 2 durch die Steuerleitung o vorbereiteten Stromkreis
nach der Spule eines Zeitschalters i i schließt. Durch den Umstellschalter 15 wurde
auch über die Hilfskontakte 8, 5 der Selbstschalter 6, 3 ein Stromkreis zu der Spule
eines Zeitschalters 12 geschlossen, ferner wurde durch den Uinstellschalter 15 ein
Stromkreis einer Spule der Schützen 3 oder 6 über einen der Endschalter 17 und einen
der Hilfskontakte .4. oder ; vorbereitet. Der Zeitschalter i i besitzt einen Kontakt,
welcher sich nach Erregung dessen Zugspule in einer Zeit von y Sek. schließt, und
der Zeitschalter i#" besitzt einen Kontakt, welcher sich nach Erregung dessen Zugspule
in einer Zeit von x -t- y Sek. öffnet. Die Laufzeit des Zeitschalters 12 ist also
um .i- Sek. länger als die Laufzeit des Zeitschalters i i. Der mit der Auflockerungsvorrichtung
in zwangsläufiger Verbindung stehende Schalter 16 tritt erst dann in Tätigkeit,
wenn sich die Auflockerungsvorrichtung auch tatsächlich in Bewegung befindet. Dies
ist ein großer Vorteil, denn dadurch wird mit Sicherheit vermieden, d-aß der -Motor
13 für das Fahrwerk der Wenderbrücke, dessen L'mkehrselbstschalter 3 und 6 durch
den Schalter 16 elektrisch verriegelt sind, bei stillstehender
Auflockerungsvorrichtung
in Betrieb gesetzt werden kann. Die Zeitschalter i i und i2 beginnen nun hochzulaufen.
Nach y Sek. wird sich der Kontakt des Zeitschalters i i schließen, wodurch beispielsweise
der Stromkreis zum Selbstschalter 3 durch die Steuerleitung ö geschlossen wird,
so daß der Motor 13 über einen Motorschutzschalter io Strom erhält und .das Fahrwerk
in Betrieb setzt, so daß der Wender nunmehr mit laufender Auflockerungsvorrichtung
in Fahrbewegung gelangt. Durch den Selbstschalter 3 wurde an diesem ein Hilfskontakt
5 geöffnet, welcher den Stromkreis zur Spule des Zeitschalters 12 unterbricht, so
daß dessen Kontakt nicht zum öffnen gekommen ist. Fährt der Wender in die Endstellung
ein, so öffnet sich selbsttätig ein Endschalter 17, welcher den Stromkreis zur Spule
des Selbstschalters 3 unterbricht, diesen abschaltet und damit das Fahrwerk durch
Abschaltung des Motors 13 stillsetzt, während die Auflockerungsvorrichtun.g noch
in Tätigkeit bleibt. Durch das. Herausfallen des Selbstschalters 3 wurde jedoch
wieder dessen Hilfskontakt 5 geschlossen, wodurch der Zeitschalter 12 wieder eingeschaltet
wird, dessen Schalter sich in einer Zeit von x + y Sek. öffnet. Dadurch wird der
Stromkreis zur Spule des Selbstschalters i unterbrochen, und der Motor 14 der Auflockerungsvorrichtung
wird selbsttätig abgeschaltet, so daß sich .der Auflockerungsvorgang über dem Bereich
des gesamten Kei.mkästens vollständig selbsttätig vollzogen hat. Die selbsttätige
Abschaltung der Auflockerungsvorrichtung ist ein besonderes Merkmal der Erfindung,
denn dadurch wird mit Sicherheit vermieden, daß die Auflockerungsvorrichtung unnötig
lange auf der Stelle arbeitet und das Keimgut zerstört.
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Würde während des Auflockerungsvorganges aus irgendeinem Grunde die
Auflockerungsvorrichtung außer Betrieb kommen, so würde sofort auch durch den zwangsläufig
m.it :dieser Vorrichtung in Verbindung stehenden Schalter 16 der Fahrbetrieb stillgesetzt.
Dies ist ebenfalls ein besonderes Merkmal der Erfindung.
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Gelangt während des Betriebes einer der Motorschutzschalter 9 und
io zur Auslösung, so wird zwangsläufig der andere noch in Betrieb befindliche Motor
auch abgeschaltet, da der Steuerstromkreis für alle Schaltgeräte in Reihenschaltung
über die Hilfskontakte der Motorschutzschalter 9 und io .geleitet wird.
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Soll aus irgendeinem Grunde die Auflockerungsvorrichtung längere Zeit
ohne- Vorschub auf der Stelle arbeiten, so ist der Umstellschalter 15 in die Schaltstellung
III zu bringen.
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Es ist selbstverständlich, daß die Steuerung für jede beliebige Stromart
und Spannung ausgebildet werden kann, und es ist für die Erfindung gleichgültig,
ob die Motoren direkt oder in Sterndreieckschaltung oder über irgendeinen selbsttätigen
Anlasser eingeschaltet werden. Der mit der Auflockerungsvorrichtung in zwangsläufiger
Verbindung stehende Schalter 16 kann beliebiger Bauart sein. Es ist ferner für die
Erfindung gleichgültig, ob die Schaltgeräte an der Wand oder auf dem Wender selbst
angeordnet werden. Der Wender kann in jeder Stellung und zu jeder Zeit durch Betätigung
eines Umstellschalters von Hand stillgesetzt und wieder in Bewegung gesetzt werden.