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Gießwerk für halbrunde Stereotypplatten mit gekühltem Kern Es ist
üblich, bei Gießwerken für halbrunde Stereotypplatten den lern zu kühlen, um das
Arbeiten des Gießwerkes zu beschleunigen. Die Schnelligkeit, mit der sich die gegossene
Platte abkühlt, ist jedoch begrenzt durch die Forderung nach einem -einwandfreien
Guß. Bei zu rascher Abkühlung besteht nämlich die Gefahr, daß das Metall nicht in
genügendem Maße aus dem Sihmelzkessel oder dem Ausguß nachdringen kann, um die beim
Erstarren lind Schrumpfen des Metalls entstehenden Hohlräume auszufüllen. Es ist
daher wünschenswert, daß: der Grad der Kühlwirkung beim Gießwerk in sehr feinen
Grenzen verändert und vorzugsweise ermäßigt werden kann. Zu diesem Zweck pflegt
man über den Kern Dreckbogen aus Löschpapier zulegen, die aber den Nachteil besitzen,
daß sie nur einen einzigen Guß aushalten. Eine bessere Lösung dieser Aufgabe wird
mit der Erfindung dadurch erzielt, daß der Kern mit einem Kühlmittel gekühlt wird,
dessen Kühlwirkung mäßiger als Wasser ist, wie z. B. Mineralöl. Bei diesem .sind
die Wärmeübergangszahl., das Wärmeleitvermögen und aüch die spezifische Wärme geringer
als bei Wasser.
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Zum Kühlen der Walzen bei Müllereiwalzenstühlen 'hat man bereits Kühlöl
zu verwenden vorgeschlagen. Abgesehen davon, daß dieses Gebiet mit dem Gegenstand
der Erfindung keinerlei Berührungspunkte hat, kommt es dort auch nicht wie bei der
Erfindung darauf an, eine Hochtemperaturkühlung , in dem Sinn zu erzeugen, daß das
Kühlöl beispielsweise auf 175 bis --oo° erhitzt wird, so daß das Temperaturgefälle
zwischen ihm und dem gegossenen Metall 28o bis zoo bzw. 175' beträgt. Während also
Kühlwasser höchstens
bis ioo° erhitzt werden kann: da die Verwendung
überhitzten Dampfes wegen des damit verbundenen Anstiegs des Druckes über Atmosphärendruck
zu viel zu umständlichen und nicht üblichen Bauarten führen würde, wird mit der
Erfindung das Temperaturgefälle und damit die Kühlwirkung gemindert. Dieses Problem
spielt bei den Müllereiwalzenstühlen keine Rolle.
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Um nur eine geringe Menge dieses Kühlmittels benutzen zu müssen, sind
gemäß einer weiteren Ausbildung des Erfindungsgedankens die beiden Enden des unter
der ha.lbzylindrisehen Oberfläche des Kerns liegenden Kühlraumes über einen an der
Rückseite des Kerns entlang führenden Kanal miteinander verbunden. Diese Ausgestaltung
hat im Zusammenhang mit der üblichen Maßnahme, daß die Rückseite des Kerns in der
Gi!eßstellung eine von der Waagerechten abweichende Lage hat, die Wirkung, daß das
Kühlmittel in dem eigentlichen Kühlraum infolge seiner Erwärmung hochsteigt und
an der Rückseite des Kerns wieder herunterfließt und somit selbsttätig einen Kreislauf
ausführt.
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Die auf dem Rückweg dieses Kreislaufes entstehende Abkühlung wird
zweckmäßig dadurch verstärkt, daß gemäß der Erfindung der an der Rückseite des Kerns
entlang führende Kanal sich über die volle Breite des Kerns erstreckt und von Kühlrippen
unterteilt wird. Dafür ergibt sich eine besonders einfache bauliche Lösung, wenn
die Kühlrippen an einem von Wasser durchflossenen Hohlkörper angeordnet sind, der
wie ein Deckel in eine entsprechende Aussparung der Rückwand des Kerns eingesetzt
ist.
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Die Wärmeübertragung vom Kern auf das Kühlmittel wird dabei in bekannter
Weise dadurch erhöht, daß die äußere halbrunde Wand des Kerns Rippen hat, die in
den vom Kühlmittel durchflossenen Hohlraum hineinragen.
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Ein Ausführungsbeispiel. des Erfindungsgedankens ist auf der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen Abb. i einen Querschnitt und Abb.2 einen Schnitt nach der
Linie I-1 der Abb. i.
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An der Schmelzkesselwand i sitzt der Kükenabschl.uß 2 des Schmelzkessels.
An das Küken 2 schließt sich die Gießform 3 mit dem Kern q. an, zwischen denen der
Gießhohlraum 5 liegt. Der Kern q. hat einen Hohlraum 6, der der halbrunden Oberfläche
des Kerns folgt. Seine beiden Enden sind durch einen Kana17 miteinander verbunden,
der an der Rückwand des Kerns q. entlang führt. Wie aus Abb.2 ersichtlich ist, erstrecken
sich der Kanal. 7 und der Hohlraum 6 fast über die volle Breite des Kerns. Die Hohlräume
6, 7 des Kerns q. sind mit einem Mineralöl gefüllt, das während seiner Kühlwirkung,
d. h. nach Einguß des heißen Metalls in den Hohlraum 5, einen Kreislauf entsprechend
der eingezeichneten Pfeilrichtung ausführt.
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Der Kanal 7 ist durch Rippen 8 unterteilt, die an einem Hohlkörper
9 angeordnet sind, der von Wasser durchflossen -wird. Der Hohlkörper 9 ist nach
Art eines Deckels in eine entsprechende Aussparung der Rückwand i o des Kerns q.
eingesetzt. Die äußere halbrunde Wand des Kerns hat Rippen i i, die in den vom Mneralöl
durchflossenen Hohlraum 6 hineinragen.
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Dieselben Wirkungen können mit der Erfindung auch dann erzielt Zverden,
wenn die Gießformachse nicht waagerecht, wie gezeichnet, sondern senkrecht steht.
In diesem Fall ist der Kühlraum 6 des Kerns mit dem Kanal 7 über Kanäle verbunden,
die an den oben-und untenliegenden Kernstirnenden liegen.