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Auslaugevorrichtung mit geneigtem drehbarem Auslaugezylinder für ununterbrochene
Gegenstromauslaugung Es sind bereits Auslaugevorrichtungen mit geneigtem drehbarem
Auslaugezylinder für ununterbrochene Gegenstromauslaugung in Abschnsitten bekannt,
der im Innern mit am Mantel befestigten Führungsflächen zur Förderung des zu verarbeitenden
Gutes und an beiden Enden mit je einer Schöpfvorrichtung für das Auslaugegut bzw.
für die auszulaugende Flüssigkeit versehen ist.
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Gegenüber diesen bekannten Auslaugevorrichtungen zeichnet sich die
Erfindung dadurch aus, daß die Führungsbleche aus an der Wand befestigten Glreitflächen
bestehen, die sich bis zur Zylinderachse erstrecken, jeweils auf der einen oder
anderen Hälfte des Zylinders angeordnet sind und im rechten Winkel zueinander verlaufen,
wobei anschließend kreisabschnittsförmige Bleche senkrecht zu den Ebenen der Gleitflächen
angeordnet sind, die an der Zylinderwand befestigt sind und zur Zylinderachse senkrecht
verlaufen sowie dreieckige Bleche, die an den aufeinanderstoßenden Kanten der Gleitflächen
befestigt sind und etwas mit der freien Kante über die Zylinderachse ragen, so daß
Abteilungen gebildet werden, in denen die Flüssigkeit während der Drehung des Zylinders
gestaut wird.
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Durch diese Ausbildung wird gegenüber den bekannten Vorrichtungen
der Vorteil erreicht, daß durch die Stauwände sowohl das Auslaugegut, beispielsweise
Rübenschnitzel, als auch die Auslaugefltissigkeit in den durch die Stauwände gebildeten
Abteilungen zurückgehalten werden. Sie werden daher gezwungen, in den Staukammern
während einer bestimmten Zeit zu verweilen, wodurch eine Erhöhung des Auslaugungsgrades
gesichert wird.
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Die Flüssigkeit fließt dann aus einer in die andere Staukammer über
den Rand der Stauflächen abwärts, während sich das Auslaugegut durch Gleiten auf
den Gleitflächen und auf dem Mantel des Zylinders beim Drehen desselben aufwärts
bewegt. Die Zahl der Staukammern, welche den einzelnen Diffuseuren bekannter Art
entsprechen, ist nicht so begrenzt wie die Zahl der letzteren in einer Batterie,
so daß die Auslaugung besser und die Konzentration des ausgelangten Stoffes ;n der
Auslaugeflüssigkeit größer sein wird als bei einer Diffusionsbatberie, welche zum
Beispiel bei Rülbenschnitten nicht mehr als sechzehn Gefäße zählen kann.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Auslaugevorrichtung
gemäß der Erfindung, und zwar ist Fig. I ein Schema in Ansicht, Fig. 2 eine schaubildliche
Darstellung der Einbauten des Zylinders, Filg. 3 ein Querschnitt des unteren Zylinderendes
und der Schöpfvorrichtung für das Auslaugegut, Fig. 4 ein Querschnitt nahe am oberen
Zylinderende und der Schöpfvorrichtung für die Auslaugeflüssigkeit, Fig. 5 ein Querschnitt
des oberen Zylinderendes und der eingebauten Auslaßvorrichtung und Fig. 6 ein zugehöriger
Längsschnitt.
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Die schief nach oben laufende hohleAchse2 des Auslaugezylinders I
ist drehbar gelagert.
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Der Zylinder wird durch ein Getriebes gedreht, und zwar mittels der
Rollen 4, welche durch das Getriebe in Drehung versetzt werden und ihre Drehung
durch Reibung auf die an dem Zylinder I befestigte Scheibe 5 übertragen. In der
Nähe der Scheibe 5 befindet sich parallel zu ihr ein SiLebboden6. Zwischen dem Sieb
und der Scheibe 5 befinden sich .oNustrittrohrstutzen 7, unter welchen der das Auslaugegut,
beispielsweise Rübenschnitzel, aufnehmende Trog 8 und ein mit diesem durch ein Rohr
g (Fig. 3) verbundenes Sammelgefäß IO angebracht ist, welches die das ausgelaugte
Produkt enthaltende Flüssigkeit aufnimmt.
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Im Inneren des Zylinders I befindet sich ein System von schrägen
Gleitflächen II und axialen Stauwänden I3, welche mit dem Zylinder fest verbunden
sind und daher an dessen Drehung teilnehmen (Fig. I und 2).
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Denkt man sich denZylinder durch eine durch die Stauwände gelegte
Ebene in zwei Halbzylinder geteilt, so erkennt man, daß die Gleitflächen abwechselnd
in dem einen und dem anderen Halbzylinder gegenseitig zickzackartig angeordnetund
untereinander durch radiale Kreissclieibenabschnitte 12 sowie durch die Stauwände
I3 verbunden sind. In jedem Halbzylinder entsteht also ein Svstem von Kammern, die
voneinander durch die Flächen II und 12 getrennt sind. Dagegen steht jede der Kammern
des einen Halbzylinders durch von den Stauwänden I3 freigelassene dreieckige Öffnungen
mit zwei benachhartel Kammern des anderen Halbzylinders in zur bindung. Dadurch
wird erreicht. daß das Auslaugegut etappenweise und abwechselnd einmal auf einer
Gleitfläche der einen, das andere Mal auf einer der Gleitflächen der anderen Zylinderhälfte
gleitet und in der Längsachse der Trommel von unten nach oben befördert wird.
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An dem unteren Ende des Zylinders I ist eine zur Materialzufuhr dienende
Schöpfvorrichtung 14 befestigt, die im Wesen ein durch eine evolventenförmige Fläche
begrenzter Trommelteil ist (Fig. 3). Dieser Schöpfer senkt sich während der Drehung
des Zylinders in den Trog 8 und hebt von dort das Auslaugegut heraus, welches dann
während der Weiterdrehung des Zylinders durch den Einschnitt 15 des Zylinders in
dessen Innere tritt.
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Am oberen Ende des Zylinders I befindet sich die Vorrichtung zur
Entfernung des ausgelaugten Gutes. Diese hesteht aus einem auf der einen Seite mit
einer NIaterialeintrittsöffnung 26 und auf der anderen Seite mit Durchllochungen
27 für den Flüssigkeitsdurchlaß versehenen trichterartigen Entleer kanal 28 (Fig.
5 und 6), der eine Niaterialaustrittsöffnung 29 besitzt, durch welche sich das ausgelaugte
Gut aus dieser Vorrichtung entfernt.
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Die Auslaugflüssigkeit wird aus dem Vorratsbehälter 23, worin die
Flüssigkeit ständig auf dem gleichenNiveau gehalten wird, durch die auf Fig. 4 sichtbare
Schöpfvorrichtung in den Zylinder I befördert. Das Schöpfgefäß 24 der Schöpfnorrichtung
schmiegt sich an den Zylinder I an und steht mittels des Rollres 25 mit dessen Inneren
in Verbindung. In dem Gefäß 23 wird die durch das Rohr 30 eintretende Flüssigkeit
durch ein mit einem Schwimmer versehenes Regulierventil 31 auf ständigem Niveau
h gehalten, so daß die sich mit dem Zylinder I zusammen drehende Flüssi,gkeitsschöpfvorrichtung
2X, 25 aus dem Ge fäß 23 stets die gleiche Flüssigkeitsmenge herausschöpft.
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Während der Drehung des Zylinders I führt die Schöpfvorrichtung 14
aus dem Trog 8 eine gewisse Menge des Auslaugegutes mit sich. Das mitgenommene Gut
fällt während der Weiterdrehung des Zylinders durch die Öffnung 15 in das Innere
des Zylinders I, wo es auf die erste schräge Fläche II fällt. Während der Drehung
des Zylinders gleitet das Gut auf der Fläche 1 1 in der Richtung der
Zylinderachse,
indem es sich vom Boden 15 entfernt, bis zur Stoßstelle Ider ersten und zweiten
Fläche II. Während der weiteren Drehung des Zylinders gleitet das Gut am schrägen
Teil der zweiten Fläche bis zur Stoßstelle der zweiten und dritten Fläche 11 weiter,
und so fort. Im Laufe der Umdrehung des Zylinders ändert sich die Lage der schrägen
Flächen ständig, und das Gut gelangt etappenweise bis zum oberen Ende des Zylinders.
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Die Flüssigkeitsschöpfvorrichtung 24, 25 schöpft bei jeder Umdrehung
des Zylinders einmal eine bestimmte Floüssiqgkeitsmenge aus dem Behälter 23 heraus,
und diese Flüssigkeitsmenge tritt durch das Rohr 25 in den Zylinder 1. Die Flüssigkeit
staut sich an der Fläche II der nachfolgenden Zwischenwand I3 an und fließt dann
während der Weiterdrehung des Zylinders über die schräge Fläche II und oberhalb
der Zwischenwand I3 in die durch die Fläche II und die Zwischenwand I3 gebildete
folgende Staukammer. Dieses Spiel wiederholt sich von Kammer zu Kammer und die Flüssigkeit
fließt, sich stets stauend, kaskadenartig nach abwärts, währenddem sie das sich
im Gegenstrom nach aufwärts bewegende Auslaugegut energisch und vollständig auslaugt.
Die Zwischenwände 13 tragen nicht nur zur zeitweisen Anstauung der Flüssigkeit bei,
sondern verlangsamen auch das etappenweise Herabfallen des Gutes von einer Fläche
II auf die andere, wodurch das Gut mit einer größeren Energie in die entgegenströmende
Flüssigkeit gelangt und demzufolge die Auslaugewirkung eine vollkommenere ist.
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Das ausgelaugte Gut entfernt sich durch die Entleervorrichtung 28,
während die Aus-Saugeflüssigkeit durch das Sieb 6, durch die Rohrstutzen 7, den
Trog 8 und das Rohr 9 in das Sammelgefäß Io fließt.
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Durch das Innere der hohlen -Achse 2 kann Dampf in den Zylinder geführt
werden, wodurch eine zur Durchführung des Auslaugeverfahrens günstige Temperatur
aufrechterhalten werden kann.