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Einrichtung zum Reinigen von faserhaltigem Abwasser Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zum Reinigen von faserhaltigem Abwasser und gleichzeitigen
Rückgewinnen der im Ab-
wasser befindlichen Faser- und Füllstoffe, insbesondere
der Papier-, Zellstoff-, Holzstoff- und Pappenindustrie.
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Bei einer früher vorgeschlagenen Einrichtung lagert die innerhalb
zweier Filterkammerwände ein-ebrachte Filtermasse auf einem ausziehbaren Filterkammerboden,
bestehend aus einer ffiuldenförmigen Auflage, die auf einem Fahrwerk gelagert und
mit einer Rückwand verbunden iit. Die Entleerung der Filterkammern erfolgt in der
Weise, daß zunächst deren Verschluß geöffnet und dann der Filterkammerboden herausgezogen
wird, wobei die auf ihm lagernde, die abgefangenen Stoffe mitenthaltende Filtermasse
Ouerstangen begegnet, die sie'zerteilen; die Tiasse fällt in einen vorgebauten Auffangbehälter,
an den sich eine Ableitung anschließt, durch die die Masse dem Betrieb wieder zugeführt
wird. Bei der Entleerung der Filterkammern erfolgt gleichzeitig durch Bürsten, Gummischaber
und das nachstürzende Abwasser selbsttätig eine Reinigung der Filterkammerwände.
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Demgegenüber besteht die vorliegende Erfindung darin, daß die Filterkammern
gebildet sind aus fest eingebauten, auf dem größten Teil ihrer Flächenausdehnung
mit kleinen Durchlaßöffnungen (Löcher, Schlitze) versehenen Wänden, gegen die sich
Filtergehäuse lose anlegen, die auf ihrer Anlegeseite vollkommen offen und auf ihrer
dieser gegenüberliegenden Seite in derselben Weise wie die fest eingebauten Wände
mit Durchlaßöffnungen versehen sind, welche Gehäuse einen über den, die Filterkammern
einschließenden Behälter hinaus ragenden trichterförmigen Einlauf haben und in hängender
Anordnung schwenkbar sind, so daß beim seitlichen Abschwenken der Filtergehäuse
die in ihnen lose lagernde Filtermasse nebst abgefangenen
Faser-
und Füllstoffen sich selbsttätig infolge ihres Schwergewichtes abwärts in dort vorgesehene
Räume entleert und ineiner Ableitung dem Betrieb wieder führt wird.
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Hierdurch wird eine große Vereinfachung.-im Aufbau, der Entleerung
und der Bedienung geboten. Die einzelnen Filtergehäuse sind durch einen Seilzug
oder Zugstangen so miteinander verbunden, daß sie gleichzeitig in die Entleerungs-
bzw. Schließstellung gebracht werden können.
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Die Einrichtung nach der-Erfindung ist in den Zeichnungen
, in verschiedenen Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar zeigen: Abb.
1, 2 und 3 ein Ausführungsbeispiel im Läng schnitt, Ouerschnitt und Draufsicht,
wobei die Filtergehäuse in ihrer Hintereinanderanordnung nach einer Richtung schwenkbar
angeordnet sind, Abb. und 6 ein zweites Ausführun"sbeispiel im Längsschnitt,
Ouerschnitt und Draufsicht, wobei zwei benachbarte Filtergehäuse eine Reinwasserabzugkammer
einschließen und in zueinander entgegengesetzter Richtung schwenkbar angeordnet
sind, Abb. 7, 8 und 9 ein drittes Ausführun 'gsbeispiel im Längsschnitt,
Querschnitt und Draufsicht. entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel, jedoch
mit zwei an jeder Reinwasserkammerwand nebeneinander angeordneten Filtergehäusen,
Abb. io, ii und 12 ein viertes Ausführungsbeispiel im Längsschnitt, Querschnitt
und Draufsicht, entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel, jedoch mif drei an
jeder Reinwasserkammerwand nebeneinander angeordneten Filtergehäusen, Abb.
13 eine Filterkammer mit schwenkbarem Filter-ehäuse in größerem Maßstabe
im Querschnitt, Abb. 14 zwei Filtergehäuse in Entleerungsstellung, Abb. 1,5 zwei
benachbarte Filtergehäuse, eine Reinwasserabzugkammer einschließend, im Ouerschnitt,
Abb. 16 eine Draufsicht zu Abb. 13,
Abb. 17 eine Draufsicht zu Abb.
15;
Abb. 18 und ig zeigen Seitenansichten in größerem Maßstabe, entsprechend
dem dritteti und vierten Ausführungsbeispiel.
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Der Behälter i, beispielsweise in Beton hergestellt, hat z. B. oben
einen Zulauf 2 für das aus dem Betrieb bzw. der Kläranlage kommende Abwasser und
andererseits unten einen Ablauf 3 für das gereinigte Wasser, das entweder
in den Vorfluter oder zurück nach dem Betrieb zur Wiederverwendung geleitet werden
kann, je nachdem wie es die Betriebsverhältnisse erfordern. Indem Behälter
i sind in an sich bekannter Hintereinanderanordnun- Filterkammern vorgesehen, die
erfindungsg.emäß gebildet sind aus fest eingebauten, auf dem größten Teil ihrer
Flächenaus-.Aehnung mit kleinen Durchtrittöfinungen (liöcher oder Schlitze) versehenen
Wänden 4, gegen die sich Filtergehäuse 5 lose anlegen; diese Filtergehäuse
sind an ihrer Anlegeseite gegen die Kammerwand 4vollkommen offen und , el
auf ihrer dieser gegenüberliegenden Seite 6 in derselben Weise wie die Wände
4 mit Durchtrittöffnungen versehen, die Gehäuse 5 haben einen über den Behälter
i hinausragenden trichterförmigen Einlauf 7 und sind in hängender Anordnung
schwenkbar. Die Gehäuse 5 können an Haken 8 (Abb. 1, 4 und 14), die
sich auf der Oberkante der Wände 4 abstützen, oder aber, wie aus Abb. 13,
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und 15 hervorgeht, mittels Seitenschildern 9
und Achsen io in seitlichen
Lagern i i aufgehängt werden. Die Gehäuse 5 sind oberhalb ihrer Abstützungen
durch Seilzüge r2 (Abb. i und 4) oder durch Zugstangen 13 (Abb. 7, 10,
13, 14 und 15) miteinander verbunden, derart, daß sie gemeinsam
ge-
schwenkt und damit entleert werden können.
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Die Gehäuse 5 können in ihrer Hintereinanderanordnung im Behälter
i sämtlich nach einer Richtung schwenkbar sein, wie dies in den Abb. i bis
3 dargestellt ist. Das Ab-
wasser durchströmt bei diesem Ausführungsbeispiel,
wie bei der erwähnten früher vorgeschlagenen Einrichtung die einzelnen Filterkammern
nacheinander, bis sämtliche Filter erschöpft sind. Sollen die Filterkainmern entleert
werden, so werden nach der vorliegenden Erfindung durch einen Zug, beispielsweise
an der Seilzugvorrichtung 12, die Filter,-lehäuse 5 von ihren Kammerwänden
4 abgeschwenkt, demzufol#;e die in diesen Gehäusen lose lagernde Filtermasse nebst
abgefangenen Faser- und Füllstoffen sich infolge ihres Schwergewichtes selbsttätig
abwärts in dort vorgesehene Räume 14 bzw. 22 oder 23
entleert und in einer
Ableitung 15 nach vorheriger Öffnun- dieser Leitung dem Betrieb wieder zugeführt
wird. Diese Entleerung wird durch das nachstürzende Abwasser unterstützt, wobei
gleichzeitig das oder die Entlastungssiebe ig durchspült werden. Die leeren Filtergehäuse
werden gegen ihre Kammerwände durch die Seilzu#vorrichtung 1.2 b
zurückgeschwenkt,
also in Sc hließstellung, gebracht, alsdann werden%die Filtergehäuse mit Filt,ermasse
von oben über die Einlauftrichter 7 wieder gefüllt. Somit ist die Einrichtung
wieder verwendungsbereit.
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Es können auch zwei benachbarte Filtergehäuse 5 eine Reinwasserabzugkammer
16 (Abb.4, 7, io, 15, 17) einschließen, wobei die beiden festen Seitenwände
der ReinwasserabAugkammern mit Durchtrittöffnungen
oder Sieben
versehen sind, gegen die sich die Filtergehäuse mit ihrer offenen Seite anlegen.
In diesem Falle sind die Filtergehäuse in zueinander entgegengesetzter Richtung
schwenkbar angeordnet. Diese Einrichtung ist besonders zweckmäßig für solche Fälle,
wo Abwässer zu reinigen sind, die nicht so stark mit Rückständen durchsetzt sind,
also es nicht erforderlich ist, daß das Abwasser sämtliche Filterkammern durch--quert
und erst hinter der letzten Filterkammer in die Reinwasserableitung 3 gelangt.
Zu diesem Zwecke ist in der Reinwasserkammer 16 ein Abzug 3 für die Ableitung
des Reinwassers vorgesehen, wie, dies aus den Abb. 4, 7, io, 15 und 16 hervorgebt.
Mit Rücksicht darauf, daß die Filtergehäuse in zueinander entgegengesetzter Richtung
schwenkbar sind, ist bei diesem Ausführungsbeispiel der Seilzug 12 bzw. die Öffnung
durch Zugstangen 13 so vorgesehen, daß auch in diesem Falle eine gleichzeitige Öffnung
und Schließung der Filtergehäuse erfolgt. Der Seilzug ist beispielsweise in der
Abb. 4 dargestellt, während bei Verwendung von Zugstangen deren Anordnung und Betätigung
aus der Alib. 15 hervorgeht. Die Zugstangen 13 werden in diesem Falle mit einem
Zahnstangentrieb versehen; an dem Zahnrad 17
dieses Triebes ist eine Kurbel
18 vorgesehen, durch die die eine Stange 13 nach links und die andere Stange
13 nach rechts bewegt wird.
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Zweckmäßig werden vor jedem Filtergehäuse 5 bzw. dessen durchlöcherter
Wand 6
ein oder mehrere Entlastungssiebe ig mit Zwischenraum zur Wand
6 und in fester Verbindung mit ihr vorgesehen (Abb. 13 bis 17). Dieshat
den Vorteil, daß schon vor dein Filtergehäuse größere Bestandteile der im Abwasser
befindlichenRückstände zurück-Cr werden, -die vor der Filterkammer gehalten
absinken und sich an tiefster Stelle (Räume 14, 22, 23) absetzen.
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Weiterhin ist nveckmäßig, vor oder hinter dem oder den Entlastungssieben
ig und in fester Verbindung mit diesen eine Rohrleitung20 vorzusehen, die mit Düsen
bzw. Öffnungen versehen ist. Mittels dieser-Rohrleitung kann entweder Druckluft
oder auch Reinwasser oder aber auch Abwasser zugeführt werden, zu dem Zwecke, das
oder die Entlastungssiebe bzw. die Filtergehäusewan-d 6 laufend oder von
Zeit zu Zeit spülen zu können und damit die Leistungsfähigkeit des Filters zu erhöhen.
Die Rohrleitun- 20 wird zweckmäßig mit einer Schlauchkupplung 21 versehen, damit
sie beim Ausschwenken des Filtergehäuses folgen kann. Wie aus den Abb.
8, 9, 11, 12, 17, iS und ig hervorgeht, können an einer Wand 4 zwei oder
mehr Filtergehäuse nebeneinander vorgesehen werden, was insbesondere für größere
Anlagen in Frage kommt. Auch bei dieser Anordnung werden sämtliche Filter gleichzeitiz
in Entlerungs- bzw. Schließstellung gebracht, zu welchem Zwecke die Triebräder 17
der Zugstangen 13 ailf einer durchgehenden Achse 17" gelagert werden (Abb.
12).
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Die Entlastungssiebe ig, und die Rohrleitungen 2o können parallel
zu den Filtergehätisen 5 liegen, wie dies aus der Abb. 13
her,vor,geht,
sie können aber auch geneigt zu den Filtergehäusen liegen, wie dies die Abb. 15
zeigt. Die Filtergehäuse 5 erhalten zweckmäßig einen steil geneigten Boden,
damit die Filterrnisse gut abrutschen kann.
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Die unterhalb der Filtergehäuse vorgesehenen Räume, in die sich die
Filtermasse beim Abschwenken dieser Gehätise entleert, können beliebig ausgebildet
werden, beispielsweise als Kegel 14 (Abb. 1, 15), Kanäle 22 (Abb. 4, 7) oder
als Trichter 23 (Abb. io, i i), an die sich idie Ableitung 15 anschließt.
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Wie aus Abb. 7 ersichtlich, kann auch eine Zuleitting 24 vorgesehen
werden, mittels deren Abwasser zugeführt werden kann. wenn Stauungen in dem Kanal
22 bei der Entleerung auftreten sollten. Auch kann eine Leitung 25 (-,#.bb.
io), in len Trichter 23
führend, vorgesehen werden, mittels der Sinkstoffe
zur Entlastung des Trichters ab-",zogen werden können, -auch kann durch diese Leitung
Abwasser z. B. über die Leitun- :26 zugeführt werden, wenn in dem Trichter
23 Sta1111ngen bei der Entleerung ein-getreten sein sollten.