DE726451C - Verfahren zur Gewinnung von reinem Beryllium in metallischer oder Salz-Form aus aluminiumhaltigen Gemischen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von reinem Beryllium in metallischer oder Salz-Form aus aluminiumhaltigen Gemischen

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DE726451C
DE726451C DED78589D DED0078589D DE726451C DE 726451 C DE726451 C DE 726451C DE D78589 D DED78589 D DE D78589D DE D0078589 D DED0078589 D DE D0078589D DE 726451 C DE726451 C DE 726451C
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Alfred Rudert
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Evonik Operations GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B35/00Obtaining beryllium

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von reinem Beryllium in metallischer oder Salz-Form aus aluminiumhaltigen Gemischen Die Erfinderin hat sich die Aufgabe gestellt, aus Gemischen, gegebenenfalls Legierungen von Beryllium mit Aluminium und gegebenenfalls noch anderen Metallen, wie z. B. Eisen, das Beryllium in reiner Form, sei es als Mietall, sei es als Salz, durch ein technisch einfaches, wirtschaftliches Verfahren zu gewinnen.
  • Dies Ziel wird, wie gefunden wurde, in überraschend einfacher Weise dadurch erreicht, daß man aus dem zu verarbeitenden Gemisch von - Beryllium und Aluminium entweder durch Behandeln mit alkalischen Lösungen das Aluminium oder durch Behandeln des Metallgemisches mit geeigneten Säuren, z. B. verdünnter Schwefelsäure, das Beryllium herauslöst.
  • Als alkalische Flüssigkeiten können verdünnte, z. B. i- bis i 5 %ige wässerige Lösungen von Atzalkali, vorteilhaft z. B. etwa 5-bis io%ige Lösungen von Ätznatron, ferner passend konzentrierte Lösungen von Natriumcarb.onat, Kaliumcarbonat u. dgl. Stoffen verwendet werden. Die Behandlung des Metallgemisches mit alkalischen Lösungen kann bei gewöhnlicher Temperatur durchgeführt werden. ' Durch Arbeiten bei erhöhter Temperatur, z. B@. bei etwa 9o bis 95°. *kann man die Behandlungsdauer abkürzen.
  • Die Behandlung des Metallgemisches mit Säure wird vorteilhaft unter Verwendung einer etwa 3 bis ß normal Lösung von Schwefelsäure vorgenommen. Die Schwefelsäure wird zweckmäßig bei Raumtemperatur zur Einwirkung auf das Metallgemisch gebracht. Durch entsprechend geregelte Kühlung kann man unerwünschte bzw. schädliche Temperaturerhöhungen vermeiden. An Stelle von Schwefelsäure kann man auch organische Säuren, wie Oxalsäure, Ameisensäure u. dgl., zum Herauslösen des Berylliums aus dem Metallgemisch- verwenden. Diese Säuren werden vorteilhaft in konzentrierter Form zur Anwendung gebracht.
  • Das zu verarbeitende Metallgemisch kann z. B. in Form von Flittern, Pulverform, Körnerform u. dgl. der Behandlung unterworfen werden. Bei elektrolytischer Gewinnung des Metallgemisches in Flitterform können diese, so wie sie anfallen, dem Aufarbeitungsvorgang unterworfen werden. Liegt das Metallgemisch in gröberer Form vor, so wird es durch Maßnahmen, wie Zerspanen, Vermahlen, Überführung in schmelzflüssigen Zustand und Verspritzen oder Zerstäuben der Schmelze ti. d-1. Maßnahmen, auf gewünschten Zerkleinerungsgrad gebracht.
  • Beim Arbeiten gemäß Erfindung übt, wie gefunden wurde, weder das Beryllium eine Schutzwirkung auf das vorhandene Ahiminium noch umgekehrt das Aluminium eine Schutzwirkung auf das Beryllium aus, und zwar auch dann nicht, wenn die Metalle miteinander legiert sind.
  • Es hat sich gezeigt, daß man durch die vorstehend beschriebenen Maßnahmen das wertvolle Beryllium in einfachster Weise in sehr reiner Form, z. B. als 99,5oröiges oder noch reineres Metall gewinnen kann. Bei Behandlung des Metallgemisches mit alkalischen Lösungen geeigneter Konzentration wird das Aluminium praktisch vollständig in Lösung gebracht, während das Berylliummetall unangegriffen in reiner Form zurückbleibt. Bei Behandlung des Metallgemisches mit verdünnter Schwefelsäure geht das Berylliummetall in Lösung, während das metallische Aluminium praktisch unangegriffen zurückbleibt. Die Lösung von Berylliumsulfat kann als solche verwendet oder nach üblichen Methoden auf metallisches Beryllium oder .Berylliumsalz aufgearbeitet werden.
  • Bekannten Veröffentlichungen ist zu entnehmen, daß Alkalihydroxyde Beryllium auflösen. Hierbei soll die Konzentration der Lösung ausschlaggebend dafür sein, ob die Reaktion in der Kälte oder bei erhöhter Temperatur stattfindet. Auf Grund dieser Veröffentlichungen mußte das vorliegende Trennungsverfahren, soweit hierfür alkalische Flüssigkeiten, wie Ätzalkalilauge, verwendet werden, von vornherein als aussichtslos erscheinen. Versuche der Erfinderin haben indessen ergeben, daß :es tatsächlich gelingt, das Aluminium in Lösung zu überführen, -während das Beryllium praktisch unangegriffen bleibt, -renn man Ätzalkalilaugen geeigneter Konzentration, z. B. etwa i bis 15 0,'o, verwendet.
  • Es ist weiterhin bekannt, daß Schwefelsäure und Salzsäure Beryllium zu lösen vermögen. Diese Angabe hat aber nicht vermocht, der Fachwelt den Gedanken einer Trennung von Beryllium und Aluminium mit Hilfe von Säuren nahezulegen. Der Vorveröftentlichung war auch nicht zu entnehmen, daß es möglich sein würde, durch Anwendung von Mineralsäuren in geeigneter Konzentration, z. B. einer 3 bis 8 n-Sch-wefeis;iure.
  • eine praktisch brauchbare Trennung des Berylliums von Aluminium zti erzielen. Es war zu erwarten, daß hierbei neben Beryllium auch beträchtliche Mengen von Aluminium in Lösung gehen würden.
  • Es ist schließlich noch bekannt, daß organische Säuren, wie Weinsäure und Citronensäure, mit Beryllium nur im Anfang der Einwirkung reagieren. Das tatsächlich nur schwache Lösungsvermögen der genannten Säuren auf Beryllium mußte den Fachmann von vornherein davon abhalten, organische Säuren als Trennungsmittel für Beryllium und Aluminium zu verwenden. Es hat sich aber gezeigt, daß gewisse organische Säuren, -wie Oxalsätire und Ameisensäure, im Gegensatz zu Weinsäure und Citronensäure das Beryllium so stark angreifen, daß sie für die Durchführung des Trennungsverfahrens durchaus geeignet sind. Beispiele i. Zoo g aluminiumhaltiges technisches Beryllium, enthaltend 4,S% Al, in Flittern. werden mit ,11 einer etwa 5o!oigen Natronlauge bei Raumtemperatur gerührt, bis die Gasentwicklung aufhört, was etwa 3 Stunden in Anspruch nimmt. Das gesamte Aluminium geht in Lösung, während das Beryllium in reiner Form zurückbleibt. Der Bervlliumverlust beträgt nur etwa o, t 6o"o der 1Ietalleinwage. Bei Durchführung des Trennungsvorgangs bei erhöhten Temperaturen, z. B. etwa 9o bis 95°, hört die Gasentwicklung in erheblich kürzerer Zeit auf, was als Zeichen für die Beendigung des Trennungsvorgangs anzusehen ist.
  • 2. 5oo g technisches aluminiumhaltiges Beryllium in Flittern werden mit 2o l einer etwa 5- bis 7%igen Sodalösung bis zum Aufhören der Gasentwicklung, zweckmäßig unter Umrühren, erwärmt. Nach Beendigung der Gasentwicklung ist das gesamte Aluminium in Lösung gegangen. Das nach Trocknung von der Flüssigkeit verbleibende Beryllium besitzt einen Reinheitsgr ad von etwa 99, 5 ,l o ; der Rest besteht im -wesentlichen aus Berelliumoxyd. Der Verlust an Beryllium beträgt etwa o,io!o, in gegebenen Fällen auch bis 0,20j0.
  • 3. 5oo g grobe Drehspäne aus aluminiumhaltigem Berylliummetall, enthalteild 4.oti'o A1, -werden mit 25 1 5 n-Schwefelsäure unter Kühlung gerührt. Das gesamte Beryllium geht in Lösung, während das Aluminium unter Verlust von etwa o,i% als Metall zurückbleibt. Die erhaltene Lösung von reinem Berylliumsulfat kann als solche verwendet oder nach üblichen Methoden aufgearbeitet werden.
  • q. ioog grobe Drehspäne aus Beryllium mit einem Gehalt von q. olo an Aluminium wurden mit 71 5oo<<oiger Ameisensäure 24 Std. lang bei Zimmertemperatur gerührt. Der dann noch vorhandene metallische Rückstand bestand aus Aluminium, welches nur noch o, i % ungelöstes Beryllium enthielt.
  • Bei Anwesenheit von Eisen und anderen Metallen in den aufzuarbeitenden Gemischen von Beryllium und Aluminium kann man diese dadurch beseitigen, daß man das Metallgemisch 'in . passendem Zerteilungsgrad einer Behandlung mit Salpetersäure beliebiger Konzentration, z. B. einer Säure, die etwa q. bis 6 normal oder auch höher konzentriert ist, unterwirft. Man kann z. B. so verfahren, daß die Salpetersäure bei Raumtemperatur mit dem genügend zerteilten Metallgemisch in Berührung gebracht und so lange in Berührung gehalten wird, bis das Eisen und andere störende Metalle in Lösung gegangen sind. Das Beryllium bleibt hierbei praktisch unangegriffen.' Die Weiterbehandlung des verbleibenden Gemisches von Beryllium undAluminium kann dann in der vorstehend beschriebenen Weise erfolgen. Man kann auch derart verfahren, daß man zunächst Beryllium und Aluminium trennt und das so erhaltene Beryllium, falls @es noch Beimengungen an Eisen und anderen Metallen enthält, in der vorstehend beschriebenen Weise mit Hilfe von Salpetersäure von diesen Beimengungen befreit. Es ist vorteilhaft, die Laugenbehandlung vor der Salpetersäurewascheng durchzuführen, da andernfalls schädliche Temperaturerhöhungen eintreten können.
  • Es ist bekannt, daß Salpetersäure Beryllium in der Kälte nicht angreift, daß aber heiße Salpetersäure in konzentriertem oder verdünntem Zustand Beryllium auflöst. Wie gefunden wurde, kann man bei Durchführung des vorliegenden Verfahrens Metalle, wie Eisen, aus dem zu verarbeitenden Gemisch entfernen, wenn man Salpetersäure bei Raumtemperatur auf das genügend zerteilte Metallgemisch einwirken läßt, wobei das Beryllium praktisch unangegriffen bleibt.

Claims (1)

  1. YATENTA\SPRCCIIE: i. Verfahren zum Gewinnen von reinem Beryllium in, metallischer oder Salzform aus Beryllium und Aluminium enthaltenden Gemischen, dadurch gek:nnzeichnet, daß aus dem Metallgemisch durch Behandeln mit alkalischen Flüssigkeiten, z. B. i- bis 15 o,oiger- Erdalkalilauge bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur, z. B. 9o bis 95'' C, das Aluminium entfernt oder durch Behandeln mit zur Lösung des Berylliums befähigten, Aluminium nicht oder nicht wesentlich angreifenden Säuren, z. B. 3 bis ä n-Schw efelsäure oder organische Säuren, wie Oxalsäure, Ameisensäure u. dgl., das Beryllium herausgelöst wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verarbeitung von Gemischen, welche außer Beryllium und Aluminium noch andere Metalle, wie z. B. Eisen, enthalten, diese aus dem Metallgemisch durch Behandeln desselben mit Salpetersäure entfernt «-erden.
DED78589D 1938-08-04 1938-08-04 Verfahren zur Gewinnung von reinem Beryllium in metallischer oder Salz-Form aus aluminiumhaltigen Gemischen Expired DE726451C (de)

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